25.09.2020 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 05 / 2020

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Macher & Märkte<br />

Foto: © bluedesign – stock.adobe.com<br />

Wasserstoff ist nur dann wirklich sauber, wenn er aus der richtigen Quelle gewonnen wird.<br />

DAS RHEINLAND<br />

UND DER WASSERSTOFF<br />

Wie ein farbenfrohes farbloses Gas das Klima retten soll<br />

Wer hätte gedacht, dass ein farbloses Gas doch so farbenfroh sein kann. Wasserstoff<br />

kann auf unterschiedliche Arten gewonnen werden. Doch nicht jede Variante ist<br />

auch gut fürs Klima.<br />

Wasserstoff und das Rheinland haben eine<br />

enge Beziehung miteinander. Durch<br />

die ansässige Chemieindustrie sitzen wir<br />

hier quasi an der Quelle. Daher wundert es<br />

nicht, dass sich die Region dafür einsetzt,<br />

stärker auf den Energieträger Wasserstoff<br />

zu setzen. Doch so gut Konzepte rund um<br />

Wasserstoff klingen und die Hoffnungen,<br />

auch vonseiten der Bundesregierung in<br />

diesen Energieträger groß sind, ganz einfach<br />

wird die zunehmende Integration von<br />

H2 nicht. <strong>Die</strong> Wasserstoffherstellung ist<br />

kompliziert und insbesondere die grundlegenden<br />

baulichen Voraussetzungen, bspw.<br />

für den Betrieb von Wasserstoffbussen über<br />

Wasserstofftankstellen, kosten viel Geld.<br />

Wasserstofftankstellen kosten im Bau etwa<br />

eine Million Euro. Und auch die Fahrzeuge<br />

auf Wasserstoffbasis sind deutlich teurer<br />

als Modelle, die mit fossilen Brennstoffen<br />

betrieben werden. Ein Wasserstoffbus kostet<br />

in der Anschaffung mehr als doppelt so<br />

viel wie vergleichbare <strong>Die</strong>sel-Modelle.<br />

Wasserstoff und<br />

seine Farbenlehre<br />

Bei Wasserstoff ist besonders wichtig, wie<br />

er gewonnen wird. Enorm viel Energie wird<br />

benötigt, um das farblose Gas zu gewinnen,<br />

und nicht jede Methode ist klimafreundlich.<br />

Das trifft besonders auf „grauen Wasserstoff“<br />

Foto: © malp – stock.adobe.com<br />

zu. <strong>Die</strong>ser wird aus fossilen Brennstoffen gewonnen,<br />

beispielsweise aus Erdgas. Unter<br />

großer Hitze wird bei einer Dampfreformierung<br />

das Erdgas in Wasserstoff und CO2 umgewandelt.<br />

Während das CO2 bei diesem Verfahren<br />

in die Atmosphäre freigegeben wird<br />

und den globalen Treibhauseffekt verstärkt,<br />

kann der gewonnene Wasserstoff als Energiequelle<br />

eingesetzt werden. Doch die Ökobilanz<br />

ist bei grauem Wasserstoff verheerend. Denn<br />

um eine Tonne Wasserstoff zu gewinnen, werden<br />

etwa zehn Tonnen CO2 emittiert.<br />

Eine deutliche bessere Umweltbilanz weist<br />

blauer Wasserstoff auf. Zwar entsteht hier,<br />

wie auch beim grauen Wasserstoff, CO2, allerdings<br />

wird das CO2 gespeichert (Carbon<br />

Capture and Storage, kurz: CCS). Da das bei<br />

der Wasserstoffproduktion erzeugte klimaschädliche<br />

CO2 nicht in die Atmosphäre gelangt,<br />

fällt die CO2-Bilanz bei dieser Produktionsform<br />

neutral aus.<br />

Bei türkisem Wasserstoff handelte es sich<br />

um Wasserstoff, der über die thermische<br />

Spaltung von Methan (Methanpyrolyse) gewonnen<br />

wird. Dabei entsteht kein gasförmiges<br />

CO2 wie beim grauen und blauen Wasserstoff,<br />

sondern fester Kohlenstoff. Damit auch<br />

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