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Stahlmarkt 09/2020

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International<br />

Industrie & Technologie<br />

Düsseldorf. 30 Jahre, immer für eine Überraschung gut und<br />

weltweit verehrt: Was klingt wie der Aufstieg zur Pop-Ikone, ist<br />

die Erfolgsbilanz eines Veteranen, den Materialien wie Edelstahl<br />

Rostfrei zu dem machen, was er ist. Das Hubble-Weltraumteleskop<br />

HST (Hubble Space Telescope) umkreist 15 Mal pro Tag<br />

die Erde - immer auf der Suche nach Schwarzen Löchern, fernen<br />

Galaxien und fremden Planeten.<br />

Von Ursula Herrling-Tusch*<br />

Im April 1990 wurde das himmlische<br />

Teleskop von der<br />

US-Raumfähre Discovery<br />

einen Tag nach dem Start<br />

von Cape Canaveral in 600<br />

Kilometern Höhe im Orbit<br />

In zahlreichen Einsätzen<br />

haben sich nichtrostende<br />

Chrom-Nickel-Stähle im Weltall bewährt,<br />

da sie den dort herrschenden<br />

extremen Temperaturunterschieden<br />

besonders gut gewachsen sind.<br />

Zudem können bei gleicher Temperaturbeständigkeit<br />

und Tragfähigkeit<br />

der Komponenten deutlich<br />

dünnere Bleche als bei Alternativmaterialien<br />

verwendet<br />

werden.<br />

ausgesetzt – rund 30 Prozent<br />

höher als heute die<br />

Internationale Raumstation<br />

ISS ihre Runden zieht.<br />

Die Idee zu einem Weltraumteleskop<br />

ist jedoch fast<br />

100 Jahre alt und stammt von<br />

dem Physiker Hermann Oberth.<br />

1946 griff sie der amerikanische<br />

Astro physiker Lyman Spitzer auf, um<br />

Störungen durch die Erdatmosphäre<br />

beim Blick ins Universum zu vermeiden.<br />

Bis zum ersten Entwurf sollte es<br />

jedoch weitere 30 Jahre dauern, 1977<br />

wurde schließlich eine abgespeckte<br />

Version dieses Entwurfs als Gemeinschaftsprojekt<br />

der US-Raumfahrtbehörde<br />

NASA und der Europäischen<br />

Weltraumorganisation ESA genehmigt.<br />

Wiederum 13 Jahre später<br />

nahm das fliegende Observatorium<br />

seinen Dienst im Orbit auf. Seitdem<br />

durchdringt sein Blick mit nimmermüder<br />

Geduld die unendliche Dunkelheit,<br />

um möglichst viele bislang<br />

dunkle Flecken im Geschichtsbuch<br />

des Universums zu enthüllen. Die<br />

Ausdauer hat sich gelohnt, denn mit<br />

mehr als 1,4 Millionen Observationen<br />

hat Hubble die Sicht von Fachwelt<br />

und Öffentlichkeit auf das Universum<br />

revolutioniert. Astronomen konnten<br />

mit Hilfe der von Hubble gesendeten<br />

Daten zentrale Fragen der Astronomie<br />

beantworten. Die Schönheit seiner<br />

frei verfügbaren, mystischen Bilder<br />

weckte weltweit die Begeisterung<br />

der Menschheit für die<br />

Geheimnisse des Alls. Dazu trug auch<br />

der parallel zu seiner Mission einsetzende<br />

Siegeszug des Internets bei,<br />

das mit immer neuen, spektakulären<br />

Aufnahmen den Kultstatus von Hubble<br />

forcierte. 30 Jahre nach dem Start<br />

gilt das HST als eine der produktivsten<br />

und zugleich erfolgreichsten astronomischen<br />

Missionen überhaupt:<br />

150 Terabyte Daten hat es bis heute<br />

geliefert, jedes Jahr kommen weitere<br />

zehn Terabyte hinzu. Sie haben das<br />

Wissen über Vorgänge und Zusammenhänge<br />

des Universums grundlegend<br />

verändert und zu bahnbrechenden<br />

Erkenntnissen geführt: So konnte<br />

mit ihrer Hilfe beispielsweise das<br />

Alter des Universums auf 13,7 Milliarden<br />

Jahre bestimmt werden, sie<br />

lieferten wertvolle Hinweise zur<br />

Dunklen Materie und Dunklen Energie,<br />

trugen zur Bestätigung der seit<br />

dem Urknall zunehmend beschleunigten<br />

Ausdehnung des Universums<br />

<strong>09</strong> | <strong>2020</strong> 23

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