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HR Today 3 2020

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Aktuell Porträt<br />

zu untermauern.» Zudem habe ihre Erfahrung<br />

als Qualitätsmanagerin dazu beigetragen, Kosteneinsparungen<br />

bei Prozessen statt immer nur<br />

beim Menschen zu erkennen. «Das Heil liegt in<br />

der Prozessoptimierung.»<br />

Orientierung vorgeben<br />

Wer Erfolge feiert, überschätzt sich manchmal.<br />

«Bei meiner ersten grossen Führungsrolle bei<br />

Swissport habe ich 2008 zu Beginn meiner Tätigkeit<br />

als <strong>HR</strong>-Chefin eine wertvolle Lektion gelernt.<br />

Ich dachte, ich wüsste schon alles, weil ich bereits<br />

Assessments gemacht, Leadership-Programme<br />

erarbeitet und General Manager geschult<br />

habe», sagt Hofmann. Als die Mitarbeitenden<br />

ihrer neugebackenen Chefin in einem<br />

360-Grad-Feedback zu verstehen geben, sie sei<br />

zu wenig für sie da, höre zu wenig gut zu und<br />

könne sich nicht in sie hineinfühlen, trifft sie das<br />

sehr. Als Konsequenz wirft sie viele ihrer bisherigen<br />

Führungsprinzipien über den Haufen. «Ich<br />

habe aufgehört, immer eigene Lösungen vorzuschlagen.<br />

Mitarbeitende wollen selbst darauf<br />

kommen. Serviert man ihnen alles auf dem Silbertablett,<br />

zerstört man ihren Ehrgeiz und ihre<br />

Motivation.» Es genüge, Mitarbeitende schrittweise<br />

an eine Lösung heranzuführen. Dabei müsse<br />

man akzeptieren, dass diese ganz anders aussehen<br />

könne, als man sie sich selbst vorgestellt<br />

hat. «Die Aufgabe einer Führungskraft ist, die<br />

Richtung und die Orientierung vorzugeben,<br />

nicht den Weg.» Das bedeute manchmal auch,<br />

sich aus Gremien zurückzuziehen, in denen es<br />

um Ideenfindung geht. «Auch wenn man auf<br />

Augenhöhe kommuniziert, ist die Hierarchie immer<br />

noch da. Als Führungskraft blockiert man<br />

durch seine blosse Präsenz manchmal Ideen, bevor<br />

sie entstehen.»<br />

Trotz Anfangsschwierigkeiten bleibt Cordula<br />

Hofmann bei Swissport, denn für den Flugbetrieb<br />

ist sie Feuer und Flamme: «Ich habe am Flughafen<br />

jeden Tag bewundert, wie Sicherheitsbeamte,<br />

Ladenbetreiber und Flughafenpersonal im Hintergrund<br />

Hand in Hand arbeiten und wie alles<br />

reibungslos läuft.» Ebenso divers wie das Flughafenuniversum<br />

ist jenes der Mitarbeitenden von<br />

Swissport – vom Check-in zum Gate im Passagierdienst,<br />

dem Loadcontrol bis hin zu den Gepäckverladern<br />

auf der Rampe. Allesamt Menschen<br />

unterschiedlichster Herkunft und Ausbildungen.<br />

Mit ihnen zu kommunizieren, gestaltet<br />

sich nicht immer einfach: «Sie haben nicht immer<br />

Zugriff auf E-Mails und kommen aus unterschiedlichen<br />

Sprachregionen. Um die Mitarbeitenden<br />

bei den Fliegern zu erreichen, mussten<br />

wir deshalb beispielsweise wichtige Informationen<br />

auf den Bildschirmen in ihren Aufenthaltsräumen<br />

aufschalten.» Menschen, die an so verschiedenen<br />

Standorten verteilt sind, im Schichtbetrieb<br />

zu führen, ist eine grosse Herausforderung<br />

für die Swissport-Führungscrew. «Die Du-Kultur<br />

hat aber vieles erleichtert. Man konnte unkompliziert<br />

aufeinander zugehen und bei der Planung<br />

die Führungskräfte am Morgen informieren,<br />

die wiederum ihre Mitarbeitenden ins Boot<br />

holten.»<br />

Feuer und Asche<br />

Als der isländische Vulkan Eyjafjallajökull Mitte<br />

April 2010 durch Asche-Eruptionen den Flugverkehr<br />

in Europa lahmlegt, kommt diese Eingespieltheit<br />

zum Tragen: «Ich wurde am Sonntag<br />

darüber informiert, dass der Flughafen während<br />

mehrerer Tage geschlossen bleibt.» Drei Tage sind<br />

es am Ende. «Das hat es in der Geschichte des<br />

Flughafens zuvor noch nie gegeben. Wir mussten<br />

Flüge annullieren und umbuchen. Weil auch die<br />

meisten europäischen Flughäfen zu waren,<br />

konnten die Reisenden nirgendwohin ausweichen.»<br />

Für Hofmann eine sehr eindrückliche Situation:<br />

«Als ich zusammen mit Vertretern der<br />

anderen am Flughafen tätigen Firmen zur Krisensitzung<br />

zum Flughafen kam, herrschte dort<br />

Grabesruhe.» Die Herausforderungen bleiben<br />

Cordula Hofmann auch abseits isländischer Vulkane<br />

bei Swissport erhalten. «Wir hatten die<br />

Sars-Epidemie zu bewältigen, mussten Personal<br />

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14 <strong>HR</strong> <strong>Today</strong> 3 | <strong>2020</strong>

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