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HR Today 3 2020

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Foto: allink AG<br />

Sichtbar werden<br />

auf dem Arbeitsmarkt<br />

Firmen müssen sich immer mehr um Kandidaten bemühen. Nicht alle Unternehmen<br />

kämpfen dabei mit gleich langen Spiessen. Etwa KMU, die für viele Kandidaten oft<br />

wenig sichtbar sind. Diese müssen deshalb stärker in ihr Selbstmarketing investieren.<br />

Drei Firmen zeigen, wie sie dabei vorgehen.<br />

Text: Christine Bachmann<br />

Bienenhausstimmung: Bei der Schreiner 48 AG<br />

in Schlieren herrscht Hochbetrieb. «Nicht nur<br />

heute, eigentlich immer», sagt Geschäftsführer<br />

Markus H. Walser. Mit seinen 60 Mitarbeitenden<br />

erledigt das KMU jährlich bis zu 27 000 Aufträge<br />

und täglich zwischen 10 bis 16 pro Mitarbeiter.<br />

Die Bandbreite der Auftragsarbeiten reicht von<br />

Arbeiten an Gebäuden und Gegenständen aus<br />

dem 18. Jahrhundert bis hin zu Reparaturarbeiten<br />

an Artikeln, die vor zwei Wochen gekauft<br />

wurden und schon wieder kaputt sind. Fachkräfte<br />

zu finden, die diesem permanenten Druck gewachsen<br />

sind, ist keine einfache Aufgabe. «Wer<br />

nach einem Jahr immer noch bei uns ist, bleibt in<br />

der Regel für immer. Es gibt kein anderes Unternehmen<br />

auf dem Markt, bei dem ein Schreiner so<br />

vielfältige Tätigkeiten ausführen kann», erklärt<br />

Walser. Um auf sich und sein Unternehmen aufmerksam<br />

zu machen, nutzt Walser unterschiedlichste<br />

Kanäle: «Wir bewerben unsere Stellen auf<br />

Jobportalen, über Fachmedien, auf Facebook,<br />

Instagram oder YouTube – und mit unserer Karriereseite.»<br />

mit wollen wir vermehrt auch passive Stellensuchende<br />

ansprechen», sagt <strong>HR</strong>-Fachfrau Stefanie<br />

Hitz. Daneben setzen sie und ihr Team auf ein<br />

aktives Personalmarketing. «Für die Neueröffnung<br />

unseres Standorts in Zofingen haben wir<br />

zusammen mit Personalmarketing-Experte Jörg<br />

Buckmann eine Kampagne entworfen, die unsere<br />

Arbeitgebervorteile aufzeigt und diese mit Unterstützung<br />

einer Agentur umgesetzt», erzählt<br />

Hitz.<br />

Eine gut gegliederte Karriereseite bildet auch<br />

für die Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein<br />

die Grundlage bei der Rekrutierung. «Nebst den<br />

klassischen Stelleninseraten ist sie das Herzstück<br />

unserer Kampagnen», sagt Martin Schädler, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung und Leiter Zentrale<br />

Dienste. «Damit geben wir unserem Unternehmen<br />

ein Gesicht und stellen unsere Mitarbeitenden<br />

in den Vordergrund.» Das Spezielle an der<br />

FMA-Karriereseite sei, dass sie mit dem eigenen<br />

Instagram-Account verbunden sei und die Posts<br />

direkt auf der Karriereseite angezeigt würden.<br />

«Über diesen Kanal erzählen wir Geschichten<br />

über unsere internationale Tätigkeit und präsentieren<br />

unsere Mitarbeitenden mit einem Foto,<br />

Statement oder Video.» Zusätzlich bespielt die<br />

FMA Liechtenstein Plattformen wie Xing und<br />

Linkedin. Auch die Mund-zu-Mund-Propaganda<br />

durch Mitarbeitende fehlt nicht im FMA-Recruiting-Repertoire:<br />

«Wir haben schon gute Erfah-<br />

Karriereseite als Muss<br />

Auch in Schinznach legt man Wert auf eine attraktive<br />

Karriereseite, wo die aarReha-Mitarbeitenden<br />

als wichtigste Werbeträger positioniert<br />

werden. «Seit kurzem kommen bei uns zudem<br />

Google Ads und soziale Medien zum Einsatz. Darungen<br />

damit gemacht, wollen diese Option in<br />

Zukunft aber noch stärker und besser nutzen»,<br />

sagt Schädler.<br />

Konsequente Strategie und Benefits<br />

Die FMA-Personalmarketingstrategie hat Schädler<br />

mit seiner Diplomarbeit zum MAS <strong>HR</strong> Leadership<br />

erarbeitet. «In den vergangenen zwei Jahren<br />

haben wir diese konsequent umgesetzt und werden<br />

weitere Massnahmen realisieren.» Eine davon<br />

sei der monatlich erscheinende <strong>HR</strong>-Newsletter,<br />

der letztes Jahr erstmals an ehemalige Mitarbeitende<br />

verschickt worden sei: «Darin sprechen<br />

wir über unseren Arbeitsalltag und publizieren<br />

aktuelle Stelleninserate sowie den Instagram-<br />

Post des Monats. In einem nächsten Schritt machen<br />

wir unseren <strong>HR</strong>-Newsletter allen Interessierten<br />

zugänglich.» Daneben zeigt die FMA Präsenz<br />

an den Universitäten. Zum Beispiel an den<br />

LawDays der Uni St. Gallen.<br />

Klein, aber oho!<br />

Viele KMU können mit den Löhnen von Grosskonzernen<br />

nicht mithalten. Dennoch haben sie<br />

Mitarbeitenden einiges zu bieten. «Unsere Mitarbeitenden<br />

profitieren von 27 Tagen Ferien, nehmen<br />

an internen und interdisziplinären Fortund<br />

Weiterbildungen teil und haben eine gute<br />

soziale Absicherung sowie günstige Verpflegungsmöglichkeiten»,<br />

sagt der Geschäftsführer<br />

42 <strong>HR</strong> <strong>Today</strong> 3 | <strong>2020</strong>

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