Oktober

mit freundlicher Unterstützung der
Gemeindebücherei Brüggen
Verstehe einer die Kinder. Oder die Großeltern. Die einen werden erwachsen,
kaufen sich Leitz Ordner für Handyverträge und schwören dem
billigen Fusel ab, der gestern noch zu jeder Party gehörte. Die anderen haben eine kindliche Freude
daran, die Welt neu zu erobern und ihre Grenzen auszuloten. So mancher Jugendliche bleibt hingegen
lieber zu Hause, um zwischen Kühlschrank und Computer nach sich selbst zu suchen. In seinen
neuen Geschichten beschreibt Familienmensch Wladimir Kaminer das komplizierte Verhältnis
der Generationen mit viel Liebe und Humor. Wie klappt es eigentlich mit der Verständigung zwischen
den Generationen? Kann man beispielsweise erwarten, dass die Enkel zu Omas Geburtstag
kommen? Wladimirs Mutter ist zuversichtlich, sie verweist auf die Geschichte vom Rotkäppchen.
Ihr Sohn ist skeptisch: „Liebe Mutti, Rotkäppchen ist eine Märchenfigur, die sich frustrierte Omas
ausgedacht und den Gebrüdern Grimm ins Ohr geflüstert haben. Du glaubst doch nicht, dass das Mädchen freiwillig durch den
dunklen Wald gegangen ist. Bestimmt wurde sie von ihrer alleierziehenden Mutter unter Druck gesetzt. Außerdem konnte das Mädchen
seine eigene Oma nicht von einem Wolf unterscheiden. Allzu oft hatten die beiden einander wohl nicht gesehen“. Ob der Besuch trotzdem
stattfindet, und wie die Generationen sonst zueinander finden, davon erzählen diese Geschichten.
Hampelmann auf neuen Wegen
(bigi) Seit Mitte Juni ist Yvonne
Taach (32) Leiterin der Kindertagesstätte
Hampelmann in Bracht,
Hendrik-Goltzius-Straße 1-3. Träger
der Einrichtung die die Parisozial
GgmbH, der Paritätische
Wohlfahrtsverband. 65 Kinder –
davon 17 U3-Kinder werden hier
normalerweise in einem gruppenoffenen
Konzept betreut.
„Meine Konzeptschwerpunkte liegen
in der Bewegung und Ernährung.
Wir kochen mit einer eigenen
Köchin und gehen auch mit den
Kindern zusammen einkaufen.
Außerdem ist uns wichtig, dass die
Lebensmittel aus der Region kommen“,
betont Yvonne Taach. Es
gibt einen separaten Bewegungsraum,
aber das Thema schlägt sich
in allen Bereichen des Kindergartenalltags
nieder. Durch eine Kooperation
mit des TSF Bracht gibt
es neben gezielten Bewegungsangeboten
auch ein wöchentliches
Turnen.
Die 32-Jährige war vor ihrer zweijährigen
Elternzeit schon stellvertretende
Leiterin des Kindergartens
und insgesamt bereits zehn
Jahre dort tätig. Gezielt wurden
nun die Räume der Einrichtung
umgestaltet. Für die Turnhalle
stand ein neues Klettergerüst auf
dem Programm, ebenso neue Geräte
für den Außenbereich, ein
Rädchenpfad, eine neue Matschanlage
und eine Podestlandschaft
mit Lichtwasserfällen für den
Snoezelen-Raum.
„Ich möchte, dass wir uns darauf
besinnen, was wir richtig gut
können und die Ressourcen – das
was die Kollegen an Fähigkeiten
mitbringen – auch nutzen. Da gibt
es manchen Schatz, der gefördert
werden sollte“, freut sich Yvonne
Taach. „Ich habe hier Experten für
jeden Bereich, den wir den Kindern
anbieten.“ Musik, Basteln, Bewegung,
feste Bezugserzieher und
eine motivierende Morgenrunde
– wichtig für die Entwicklungsförderung
der Kinder. Orientierung
bieten Strukturen und Rituale.
Yvonne Taach ist selbst kaum noch
im Gruppendienst tätig. „Ich finden
den Kontakt zu den Kindern
und den Kollegen sehr wichtig“,
betont sie und integriert sich darum
tage- oder stundenweise in
das Gruppengeschehen. Ansonsten
stehen für die Leiterin die administrativen
Tätigkeiten, viele
Elterngespräche und Koordinierungsaufgaben
im Vordergrund.
„Ich verbinde den Träger, die Kollegen
und die Eltern miteinander.
Dadurch bleibt die Arbeit facettenreich“,
sagt sie.
Foto: Birgit Sroka
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