MOIN_04_2020_ePaper
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0 10 ABSCHIED
NIEMALS GEHT
MAN SO GANZ
Mitte nächsten Jahres wird Wangerooge einen
neuen evangelischen Pastor bekommen. Warum?
Weil Günther Raschen nach mehr als 20 Jahren
aus Altersgründen ausscheiden wird.
Plausch vor der Nikolai-Kirche: Pastor Günther Raschen und Tina von Penz von der Kirchengemeinde.
f
rüher
konnte man sich hinter dem geistlichen Amt verstecken.
Das geht heute nicht mehr«, wurde Günther Raschen (61),
Pfarrer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde auf
Wangerooge in der MOIN vor elf Jahren zitiert. Raschen
meinte damit, dass ein Seelsorger im Jahr 2009 nicht nur würdig
einherschreiten und weltlichen Dingen abhold sein kann, sondern
mitten im Leben stehen und als Person präsent sein muss. Das ist
er. Wahrlich.
Wie man beides auf ideale Weise miteinander verbinden kann,
dafür ist der evangelische Insel-Pfarrer ein klassisches Beispiel.
Einerseits ging sein Foto als eingeschworener Fan des Fußball-
Bundesligisten Werder Bremen durch die deutschen Sport-Gazetten,
zum anderen hat er auf Wangerooge das »Blaue Kloster« ins Leben
gerufen, einen Ort der Besinnung, in dem die Religionspädagogin
Tina von Peitz im Gemeindehaus zu Abend-Meditationen einludt.
»Die Idee hatte ich noch zu meiner Oldenburger Zeit, als ich gern
neben der Kirche ein Haus der inneren Einkehr einrichten wollte.
Doch da ließ sich das leider nicht wie von mir gewünscht umsetzen«,
erinnert sich Günther Raschen an seine frühere Wirkungsstätte,
als er neun Jahre lang Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei der
evangelisch-lutherischen Kirche zu Oldenburg war.
»Doch als ich nach Wangerooge kam, war mir klar, dass eine
Insel mit ihrer Abgeschiedenheit ein ,Naturkloster` darstellt. Der
blaue Himmel, das blaue Meer, das war der ideale Ort für das ,blaue
Kloster‘ und spirituelle Abend-Meditation.« Ein Angebot, das von
Einheimischen und vor allem von den Gästen gern angenommen