MOIN_04_2020_ePaper
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TOURISTIK 0 57
erheblich. »An einigen Tagen lagen dicke
braune Wolken über Geiranger«, weiß Sveinung
Rotevatn, Staatssekretär im Umweltministerium.
Deshalb hat die Regierung
die Reißleine gezogen: Seit März gelten im
Nærøyfjord, Aurlandsfjord, Geirangerfjord,
Sunnylvsfjord und Tafjord, die zum Teil
UNESCO-Welterbe sind, strenge Umweltauflagen
für die Luxusliner. Dazu gehören
etwa kein Schweröl ohne Filter, kein Ablassen
von Kloake und strengere Grenzwerte
für Schwefel- und Stickoxid
Doch aufatmen können die Menschen
in Geiranger noch nicht: Im Juni 2020
war die Luftqualität auf dem Niveau von
Oslo. Das staatliche Gesundheitsinstitut
warnte: Kranke Personen haben ein erhöhtes
Schlaganfall- und Infarktrisiko.
In den Jahren 2020, 2022 und 2025 werden
die Emissions-Grenzwerte weiter gesenkt,
bis 2026 soll – nach dem Wunsch des
Parlaments – der Kreuzfahrtverkehr überhaupt
keine schädlichen Abgase mehr rausblasen.
UMWELTSCHUTZ
Das hat Konsequenzen. »Wir haben für
2020 eine Reihe von Abbestellungen bekommen,
besonders von Schiffen, die vor
2000 gebaut wurden und den Anforderungen
nicht entsprechen«, erzählt die Chefin
der Häfen der Gemeinde Stranda, Rita
Berstad Maraak. Sie erwartet wirtschaftliche
Einbußen. Allein die MSC Meraviglia
zahlt für die paar Stunden im Hafen 18.000
Euro Liegegebühr.
»Wir glauben, dass für einen Zeitraum
eine recht große Kundengruppe ausbleibt,
die vielleicht nach einigen Jahren zurückkommen
wird.« Dass die Regierung die Umweltauflagen
verschärft hat, findet Berstad
Maraak gut, räumt jedoch ein: »Für uns ist
es aber wichtig, dass wir die Technologie
zur Verfügung haben.« Denn wenn ab 2026
nur noch strom- oder wasserstoffbetriebene
Schiffe zugelassen sind, »bedeutet das faktisch
null Kreuzfahrtschiffe in unserer Gegend«.
Da stellt sich die Frage: Führt der Umsatzrückgang
zu neuen Wirtschaftszweigen?
Sollte man alle Transportmittel abgasfrei
machen? In Norwegen sucht man verzweifelt
nach Lösungen. So könnten die großen
Schiffe außerhalb des Fjordes parken und
die Passagiere mit Elektrobooten in den Ort
gebracht werden. Denn eines wollen alle Akteure
unbedingt verhindern: Dass die Urlauber
statt über den Seeweg mit Bussen in
die Region reisen.
Schon jetzt herrscht während der Hochsaison
Chaos auf den Serpentinen. Die
schmalen, kurvigen Straßen wurden in den
70er Jahren gebaut, als man von der Entwicklung
des Ortes nichts ahnte. Begegnen
sich hier zwei Busse oder Autos mit Wohnwagen
an einer Kurve, müssen sich die Fahrer
abstimmen.
FOTOS: FRANK KORTENHORN
Inhaber Frank Eden …
… nennt zwei Gründe, weshalb das
Fahrradfahren auf der Insel besonders
den Kindern großen Spaß macht und
die Nerven der Eltern schont:
1.
2 .
Bis auf die Elektro-Karren sind
keine Autos unterwegs.
Auf der Insel existieren keine
Berge, die das Treten
anstrengend machen.
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RADVERLEIH EDEN
Direkt am Bahnhof von Wangerooge
Zedeliusstraße 2a · Telefon 04469/266
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