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MOIN_04_2020_ePaper

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0 70 MEDIEN AM MEER

der drei westdeutschen Sportmagazine

Bergische Handballzeitung, Fußball-

Report und der Tennis-und Golfzeitschrift

»Matchball«, die der Eigentümer eines

Inselhauses am Alten Deich auf Wangerooge

»zu Hause« in Wuppertal seit Jahrzehnten

mit Erfolg als Verleger herausgebracht hatte.

DIE MOIN-GEBURT

Der vielbeschäftigte fünffache Familienvater

freundete sich nach und nach mit dem

Gedanken an, gab seine erfolgreiche

Tätigkeiten beim kicker-Sportmagazin

und bei der Westdeutschen Zeitung sowie

zahlreiche Ehrenämter auf.

Folge: 2009, also vor elf Jahren, war es

dann soweit. Zusammen mit dem Fotografen

Kurt Keil und dem Autor dieses Artikels

machte er sich auf den Weg auf seine

Lieblingsinsel, wo er schon im Vorfeld die

ersten Fäden für sein neues Projekt unter

dem friesischen »MOIN« als griffigen Namen

für das zukünftige Insel-Magazin geknüpft

hatte. Die Idee für die Namensgebung hatte

Jörn, der älteste von vier Osenberg-Söhnen,

der mit der Gestaltung sehr zum Erfolg des

Inselmagazins beiträgt.

DUELL MIT KOHLS

Was noch ausstand, war ein Besuch beim

damaligen Bürgermeister Holger Kohls, der

das jüngste Kind im Verlag Osenberg noch

absegnen sollte. Erheblich leichte rgesagt

als getan. Denn der Bürgermeister hatte

wohl von Osenbergs Absicht gehört, war

aber pikiert darüber, dass man ihn nicht

zuerst gefragt hatte. In einem denkwürdigen

Gespräch gelang es dem Wuppertaler

Verleger und Journalisten den konservativen

Holger Kohls davon zu überzeugen, dass

»MOIN« als publizistisches Aushängeschild

genau das sei, was Wangerooge noch brauchte

und er damit auch nicht in Konkurrenz zum

seit vielen Jahren etablierten »Inselboten«

treten wolle.

»Ich werde der Zeitung auch nie ein

Interview geben und möchte auch nicht

darin erscheinen«, so Kohls zum Abschluss

der Unterredung. Ein Standpunkt, den

das Insel-Oberhaupt aber bald revidierte,

denn »MOIN« schlug mit frischen Stories

und den großartigen und großformatigen

Fotos von Kurt Keil, dem bergischen

»Meister der Linse«, bestens ein und bot

für die Inselbewohner wie auch für die

Urlaubsgäste unterhaltsamen Lesestoff.

Die vielen Hundert Leser, die ihre »MOIN«

inzwischen auch auf dem Festland im

Abonnement beziehen, wundern sich

darüber, dass der Stoff dafür auf der

kleinen Insel nie ausgeht.Große und kleine

Ereignisse, Aktuelles und Nostalgisches,

Porträts von bemerkenswerten Gästen und

Inselbewohnern, Wichtiges und Amüsantes,

all das wird in der »MOIN« anschaulich

dargestellt wird, illustriert durch die

fantastischen Fotos von Evelyn Genuit, die

seit Jahren auch den »MOIN-Kalender«

bebildert.

Wer Osenbergs Wangerooge-Aktivitäten

schildert, der darf auch die drei reich

bebilderten Bücher über »seine« Insel nicht

vergessen. »Seine«, das passt inzwischen,

denn seit Anfang 2019 hat Manfred

Osenberg seinen Wohnsitz auf die östlichste

der »Sieben zum Verlieben« verlegt.

Allerdings ohne seine älteren

verlegerischen »Kinder« zu vergessen. Alle

drei haben nämlich ebenfalls im vergangenen

Jahr Geburtstag gefeiert: Die Bergische

Handballzeitung BHZ (wird inzwischen

von seiner Tochter, der ehemaligen Jugend-

National- und Bundesligaspielerin Steffi

redigiert) wurde 40 Jahre alt, der »Fußball-

Report« stolze 35 Jahre und »Matchball« ist

seit genau 30 Jahren auf dem Markt.

Dazu passt bestens, dass Osenberg in

2019 auch sein 50-jähriges Berufsjubiläum

als Journalist feierte. Also, allemal Grund

genug zum Feiern.

TEXT: FRIEDEMANN BRÄUER

FOTOS: KURT KEIL + PRIVAT

TSCHÜSS INSELBOTE!

Nach 35 Jahren zieht Hans-Friedrich

Stenzel (Fotos), der die Druckerei und

schwarz-weiße Inselzeitung von seinem

Vater Kurt übernommen hatte, einen

Schlussstrich. Aus Altersgründen. Mit

Ehefrau Christiane hatte Stenzel in seinem

Haus Gutenberg den Inselboten »gemacht«,

sozusagen im eigenen Wohnzimmer. Geschrieben,

gedruckt, verarbeitet. Und ausgeliefert.

Eine Menge Arbeit.

Der Inselbote war Kult. Im Juli 2020

liegt die letzte Ausgabe auf der Zeitungstheke

der Inselbuchhandlung. Neben der NWZ,

der Bild und neben der MOIN. Die wird

weiter existieren. Mit 76 Seiten, bestem

Papier und – einer rosigen Zukunft. In

einer »Zeit des Zeitungssterbens« keine

Selbstverständlichkeit.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei

allen Anzeigenkunden, die wissen, dass es

ohne Werbung keine Zukunft gibt. Und wir

wünschen dem Ehepaar Stenzel alles Gute.

Sie haben sich den Ruhestand verdient.

DIE MOIN-REDAKTION

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