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GLOSSE 0 47
geld stinkt nicht, fanden wohl
auch die Club-Oberen bei Werder
Bremen und entschieden sich für
Geflügelhersteller Wiesenhof als
Hauptsponsor. Dessen Massentierhaltung
stinkt allerdings Tierschützern und Fußballfans
gleichermaßen.
Ob Schweine oder Hähnchen – tierisch
geht es bei den Fußballklubs schon seit Jahren
zu. Nicht nur in der Bundesliga. Aber
auf Wangerooge weiß kein Mensch, warum
sich erwachsene Fußballer so gerne mit riesigen
Plüschfiguren umgeben. Adler Paule
soll zum Beispiel der deutschen Nationalmannschaft
Glück bringen. Dabei haben die
Stars mit dem Adler auf der Brust doch einen
Löw an der Seite …
Bär Bernie tanzt am Spielfeldrand,
wenn der FC Bayern spielt. Für Borussia
Dortmund schwärmt die Riesenbiene
Emma. Elch Hoffi soll der TSG Hoffenheim
zum Sieg verhelfen. Brian the Lion brüllt für
Bayer Leverkusen.
WERDERS MÖWE: STADIONVERBOT
Nur Werder Bremen hat bislang auf ein Tier
als Helfer verzichtet. Das frühere Maskottchen,
Möwe »Möwi«, nervte die Fans so
sehr, dass es Stadionverbot bekam. Dabei
hätten die Bremer derzeit einen Glücksbringer
bitter nötig. Normalerweise. Bei den Relegationsspielen
gegen Heidenheim kam das
Glück für ein paar Tage zurück. Und Werder
schaffte auch ohne Sieg den Klassenerhalt.
Das torlose Unentschieden im Bremer Geisterspiel
und das 2:2 im höchstgelegenen
Bundesligastadion Deutschlands reichten.
Nur bei wenigen Vereinen lässt sich die
Tierliebe logisch herleiten. 1860 München
führt einen Bayerischen Löwen im Vereinswappen
und hat zwangsläufig einen Löwen
als Maskottchen, die Kicker vom 1. FC Köln
bekamen einst einen Geißbock als Maskottchen
geschenkt und heißen seitdem »Die
Geißböcke«.
Die Kicker von Zweitligist Holstein Kiel
werden seit vielen Jahrzehnten als Störche
bezeichnet. Ex-Bundesligist Wuppertaler
SV, die Löwen, tragen ihre Heimspiele im
altehrwürdigen Stadion am Zoo aus, nur einen
Steinwurf vom Elefantenhaus entfernt.
Das wohl seltsamste Maskottchen hat sich
Alemannia Aachen zugelegt: Kartoffelkäfer
Al-Aix. Die Mannschaft wurde einst wegen
der schwarz-gelben Streifen auf den Trikots
nach den Insekten benannt.
Kartoffelkäfer? Die freiwillige Assoziation
mit Schädlingen zeugt zumindest von
einer alemannischen Unbekümmertheit.
Andere Profifußballer würden sich vermutlich
bedanken, wenn ihr Verein mit Zecken,
Kakerlaken oder Wegschnecken in Verbindung
gebracht werden würde.
Bei den Bremern, in der Gunst der Wangerooger
Fußballfreunde neben den »Losern«
vom HSV immer noch beliebt, könnte
sich möglicherweise ein drastischer Imagewechsel
anbahnen. Bekanntlich wirbt Geflügelfabrikant
»Wiesenhof« schon seit der
Saison 2012/13 auf den grünen Trikots von
Werder für Produkte aus der Massentierhaltung.
Fünf Millionen Euro lässt sich das Unternehmen
die Werbung pro Saison kosten.
»Was ist grün und stinkt nach Fisch?«
lautete der spöttische Gegnerspruch früher.
Wird es demnächst heißen: »Was ist grün
und stinkt nach Huhn?« Abwarten.
TEXT: MAO
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Stephan Thomann
Ich bin
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