MOIN_04_2020_ePaper
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SERIE VIII 0 29
Anni Haase und Peo Post (Foto links oben) – ein erfolgreiches
Duo. Darunter sind Gisela und Richard Schmidt auf der
Tanzfläche zu sehen. Unter den Stars befand sich auch der
berühmte Heinz Erhard (rechts oben).
WIE ALLES BEGANN
Wangerooge war schon lange vor dem 1. Weltkrieg ein prosperierendes
Seebad. Für das Jahr 1911 zählte die offizielle Bäderstatistik
knapp 17.000 Gäste. Im November des Jahres bat der Juister Hotelbesitzers
Claas Peter Freese gehorsamst um die Bauerlaubnis für ein
Hotel auf der Zedeliusstraße. Im März 1912 war Baubeginn und gut
drei Monate später war alles fix und fertig und das nagelneue Hotel
Fresena konnte zum Saisonbeginn den Gästebetrieb aufnehmen.
Zu den bereits bestehenden sechs großen Hotels auf Wangerooge
war somit ein siebtes dazu gekommen, und zwar ein ganz besonders
vornehmes. Im Gegensatz zu den damals in den Hotels üblichen Gemeinschaftstafeln
wurde den Gästen im Fresena an einzelnen Privattischen
serviert, und das viergeschossige Haus mit seinen 40 Zimmern
und 90 Betten war schnell eine der besten Adressen der Insel.
Ein livrierter Hausdiener brachte das Gepäck der Erholung suchenden
Herrschaften mit einem Karren zum Hotel, wo sich das geneigte
Publikum nachmittags zu Kaffee-Konzerten und Tanztee traf.
Die Kriegserklärung im August 1914 setzte allem gesellschaftlichen
Leben ein abruptes Ende. Erst am 1. Juni 1919 fand die zivile Wiedereröffnung
des Wangerooger Strandbades und auch des Hotel
Fresena statt. Die Badekommission beschrieb in ihrer Ankündigung
die Kriegsunterbrechung euphemistisch als »vierundeinhalbjährige
Betriebsstörung«.
1934 übernahmen die jüngste Tochter Freeses, Hilke Anna Johanne,
genannt »Anni«, und ihr Mann Richard Haase den Hotelbetrieb.
Doch die nächste Katastrophe hatte zu der Zeit schon längst
begonnen.
Der 2. Weltkrieg traf die Insel und auch die Hoteliersfamilie
Haase schwer. Erst war der Tod des Sohnes zu beklagen und dann
wurde beim Bombenangriff am 25. April 1945 das Gebäude schwer
beschädigt.