Service - IHK Regensburg
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Diese Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt. Die<br />
Firmengruppe, die sich seit 1991 auf Roboter-<br />
und Automationstechnik für die unterschiedlichsten<br />
Branchen konzentriert, stößt<br />
mit ihren mittlerweile mehr als 1.500 Robotersystemen<br />
weltweit auf Interesse.<br />
Gründer Baumann hat die eigene Firmengruppe<br />
selbst aufgebaut, kommt aber aus einer<br />
Unternehmerfamilie, ist Nachfahre der<br />
Gebrüder Baumann Stanz- und Emaillierwerke,<br />
die in Amberg von 1872 bis 1987 produzierte.<br />
Anhand des Stammbaums kann er<br />
die Geschichte seiner Vorfahren bis zu den<br />
Zeiten des Dreißigjährigen Krieges zurückverfolgen.<br />
„Da war keiner in abhängiger Beschäftigung,<br />
da steckt wohl etwas im Blut“, so der<br />
Unternehmer. Dass Langfristigkeit für den Erfolg<br />
von heute einen hohen Stellenwert hat,<br />
liegt aber auch am Umgang mit dem Kapital.<br />
Während viele börsennotierte Unternehmen<br />
den Renditeansprüchen ihrer Anleger gerecht<br />
werden müssen, ziehen Familien eher weniger<br />
Geld aus dem Unternehmen. „Es gehört zu unseren<br />
Stärken, dass wir Geld und Ertrag in der<br />
Firma lassen können“, sagt Baumann.<br />
Konstante Geschäftsführung – geringe<br />
Fluktuation<br />
Bei Familienunternehmen überwiegen zudem<br />
die Vorteile des Zusammenhalts und<br />
der langfristigen Ausrichtung. So wird an<br />
einmal getroffenen Entscheidungen mit<br />
Blick auf die als richtig erkannten Ziele festgehalten,<br />
selbst wenn der Ertrag eine Weile<br />
auf sich warten lässt. Ein von anderen Gremien<br />
abhängiger Geschäftsführer oder Vorstandsvorsitzender<br />
dagegen neigt vielleicht<br />
eher dazu, risikobehaftete Investitionen mit<br />
Blick auf die eigene Vertragsverlängerung<br />
schon einmal zurückzustellen. „Die Konstanz<br />
in der Geschäftsleitung ist ein großer<br />
Vorteil, Entscheidungen orientieren sich<br />
nicht an einem bestimmten Stichtag“, sagt<br />
Stefan Aumüller, Mitglied im Vorstand des<br />
Regionalkreises Oberpfalz/Niederbayern des<br />
Interessenverbandes „Die Familienunternehmer“.<br />
Er selbst kann es aus eigener Erfahrung<br />
bestätigen. In seinem Betrieb, der<br />
Aumüller Druck GmbH <strong>Regensburg</strong>, führt er<br />
gemeinsam mit dem Bruder die Geschäfte<br />
schon in der vierten Generation. Der Übergang<br />
vom Vater zu den Söhnen sei harmonisch<br />
verlaufen, und dass das neue Führungsduo<br />
nun auch schon wieder 15 Jahre<br />
an der Spitze des Unternehmens steht, sorgt<br />
bei den Mitarbeitern für Vertrauen.<br />
Eigentümergeführte Firmen sind in der Regel<br />
für Geschäftspartner und Mitarbeiter<br />
besser berechenbar und legen besonderen<br />
Wert auf den Umgang mit ihren Beschäftigten.<br />
„In Familienunternehmen gibt es eine<br />
andere Sozialisierung und eine gewisse<br />
Wärme, die man auch spüren kann“, sagt<br />
Verlagschef Peter Esser. Das wiederum fördere<br />
die Motivation, zumal die Beschäftigten<br />
dem Führungspersonal von Familienunternehmen<br />
ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit<br />
zugestehen. Weil man sich meist lange und<br />
gut kennt, räumt die Geschäftsleitung wiederum<br />
den Beschäftigten in verantwortungsvollen<br />
Positionen große Entscheidungsspielräume<br />
ein. Esser freut sich<br />
deshalb über eine geringe Fluktuation in seinem<br />
Haus, obwohl der Kampf um gute Leute<br />
gerade in der Verlagsbranche härter ge-<br />
Im neuen Druckzentrum der Mittelbayerischen Zeitung<br />
„Die Familie bestimmt<br />
die Leitlinien und daraus<br />
resultiert eine eher<br />
langfristige Strategie.”<br />
Dr. Reinhard Rieger<br />
WIKO I 03 I 2012 27