Service - IHK Regensburg
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TITEL<br />
„Das Unternehmen legt<br />
strenge Maßstäbe an die<br />
Fremdfinanzierung an,<br />
sodass es immer genug<br />
Spielraum für Krisenzeiten<br />
hat.”<br />
Paulus Mehler<br />
28 WIKO I 03 I 2012<br />
worden ist. „Unsere Führungscrew und die<br />
rund 25 Abteilungsleiter darunter hätten wir<br />
nicht, wenn die sich nicht bei uns wohl fühlen<br />
würden“, sagt der Unternehmer, der zudem<br />
auf die Ausbildung der Beschäftigten<br />
höchsten Wert legt. So muss und will er als<br />
Herausgeber der Mittelbayerischen<br />
Zeitung die professionelle Qualität der Redaktion<br />
sicherstellen, „die das Wichtigste für<br />
eine Zeitung ist“.<br />
Duale Studiengänge etwa, die Redakteurstätigkeit<br />
und ein Bachelorstudium kombinieren,<br />
gehören deshalb zu den Ausbildungskonzepten<br />
des Hauses. Gleichzeitig achtet<br />
der Verlag darauf, für junge Mitarbeiter im<br />
zukunftsträchtigen Online-Geschäft attraktiv<br />
zu bleiben oder sie selbst auszubilden.<br />
Persönliche Beziehungen<br />
Ein anderer Trumpf des Mittelstands ist die<br />
individuelle Beziehung zum Kunden. „Wir<br />
Die Tuchfabrik Mehler ist die älteste in Deutschland und hat sich über ihre hohe Fertigungstiefe<br />
Wettbewerbsvorteile erarbeitet.<br />
pflegen sehr stark das Persönliche, bieten<br />
kurze Entscheidungswege und ein hohes<br />
Maß an Flexibilität“, sagt Paulus Mehler, der<br />
mit seinem Cousin Ludwig die Tuchfabrik<br />
Mehler in Tirschenreuth in der zehnten Generation<br />
führt. In einer Branche, die in den<br />
vergangenen Jahrzehnten von einem regelrechten<br />
Firmensterben geprägt war, hat die<br />
älteste Tuchfabrik Deutschlands als vergleichsweise<br />
kleiner Wettbewerber nicht zuletzt<br />
dank des Beharrens auf kompletter Fertigungstiefe<br />
sogar Wachstum generiert. „Wir<br />
denken immer anders als die breite Masse“,<br />
sagt Mehler.<br />
Das Beharren auf Vollständigkeit etwa ermöglicht<br />
es den Oberpfälzern, beweglich auf<br />
die Wünsche eines breiten und sehr differenzierten<br />
Kundenkreises zu reagieren. Auch<br />
die große Lagerhaltung liegt nicht gerade im<br />
Trend einer von kostensparenden Justin-Time-Prozessen<br />
geprägten Wirtschaft.<br />
„Rund 80 Prozent der Jahresproduktion halten<br />
wir auf Lager, um auch eilige Aufträge<br />
und kleine Kunden schnell bedienen zu können“,<br />
sagt Mehler. Machbar sei das dank des<br />
sparsamen Wirtschaftens über Jahrzehnte<br />
hinweg. Das Unternehmen legt zudem<br />
strenge Maßstäbe an die Fremdfinanzierung<br />
an, sodass es immer genug Spielraum für<br />
Krisenzeiten hat. Durch den Zukauf von<br />
zwei Spinnereien, die selbstverständlich<br />
nicht aus der Portokasse bezahlt werden<br />
konnten, steht die Firma in der Zukunft auf<br />
noch breiteren Beinen. „Das wirft zwar kurzfristig<br />
nicht viel Geld ab, aber Gewinnmaximierung<br />
war ohnehin nie unser Thema“, betont<br />
Mehler.<br />
Vater – wichtigster Berater<br />
Familienunternehmen können nachhaltige<br />
Strategien gut umsetzen, weil sie mit ihren<br />
TIPP<br />
Am 21. März 2012 findet in München im<br />
Maximilianeum der Bayerische Familien -<br />
unternehmerkongress 2012 statt.<br />
Nähere Informationen finden Sie unter<br />
www.muenchen.ihk.de > Veranstaltungen