Service - IHK Regensburg
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TITEL<br />
„Familienunternehmen<br />
erzielen im Zehn-Jahres-<br />
Vergleich mit einem Plus<br />
von acht Prozent im<br />
Durchschnitt ein höheres<br />
jährliches Wachstum als<br />
börsen-notierte Industrieunternehmen.“<br />
Dr. Andreas Sachs<br />
Aumüller, einer der leistungsfähigsten Bogendrucker Deutschlands<br />
Podcast<br />
Den Audiobeitrag<br />
können Sie downloaden:<br />
www.ihk-regensburg.de/<br />
podcast<br />
32 WIKO I 03 I 2012<br />
<strong>Service</strong><br />
men ist“, sagt Rieger. Die Einbeziehung von<br />
Beteiligungskapital und öffentlich geförderten<br />
Gründerdarlehen kann solche Lösungen<br />
jedoch erleichtern. Eine weitere Option ist die<br />
Einrichtung einer Stiftung, die dann – eventuell<br />
auch unter Beteiligung der Familie und<br />
von Mitarbeitern – das Lebenswerk fortführt.<br />
In diesem Fall kann dann auch ein Manager<br />
von außen die Geschäftsleitung übernehmen.<br />
Herausforderung Internationalisierung<br />
Die verstärkte Einbeziehung externer Manager<br />
und neue Kapitalquellen werden auch<br />
mit Blick auf die Internationalisierung immer<br />
wichtiger. Dr. Andreas Sachs, der selbst<br />
aus einer Unternehmerfamilie kommt und<br />
als Manager in einem großen international<br />
ausgerichteten Familienunternehmen mit<br />
diesen Herausforderungen konfrontiert war,<br />
hat Chancen und Lösungen in einer umfassenden<br />
Studie näher analysiert. „Mittelständler<br />
wachsen oft deshalb nicht, weil ihnen<br />
die Managementressourcen oder die<br />
finanziellen Mittel fehlen“, sagt Sachs.<br />
Doch es gibt auch Lösungen. So beschaffen<br />
sich größere Familienunternehmen zunehmend<br />
Kapital über die Emission von Anleihen,<br />
ohne dabei die Kontrolle über die eigene<br />
Finanzierung abgeben zu müssen. Dass der<br />
Zugang zu Investoren am Kapitalmarkt in<br />
Verbindung mit den nachhaltigen Strategien<br />
des Mittelstands besondere Wachstumsstärke<br />
generiert, macht auch die Sachs-Studie<br />
deutlich. So erzielten Familienunternehmen<br />
oder stiftungsgeführte Unternehmen<br />
im Zehn-Jahres-Vergleich mit einem Plus<br />
von acht Prozent im Durchschnitt ein höheres<br />
jährliches Wachstum als börsennotierte<br />
Industrieunternehmen. Alle jene Familienunternehmen<br />
aber, die an der Börse notiert<br />
waren, erreichten mit 8,6 Prozent ein noch<br />
einmal deutlich höheres Plus.<br />
Mit einer besseren Kapitalausstattung wird<br />
es auch leichter, ausländische Märkte zu erobern.<br />
„Während Mittelständler auf nationaler<br />
Ebene organisch wachsen, müssen sie die<br />
internationale Expansion schnell und mit<br />
Akquisitionen vorantreiben“, sagt Sachs.<br />
An Chancen mangelt es nicht. Denn mittlere<br />
Unternehmen bewegen sich in der Regel in<br />
Nischenmärkten, die von den großen Wettbewerbern<br />
nicht so leicht dominiert werden<br />
können. Als dritten Erfolgsfaktor macht die<br />
Studie die Bereitschaft aus, externes Management<br />
in das operative Geschäft einzubeziehen,<br />
während die Familie gleichzeitig<br />
eine starke Kontrolle ausübt. „Gerade für die<br />
oft komplexen Entwicklungsschübe im Zuge<br />
der internationalen Expansion werden Spezialisten<br />
benötigt; die Familie kann aber ungeachtet<br />
dessen das Unternehmern weiterhin<br />
strategisch steuern“, sagt Sachs.<br />
Dabei hat sich bei erfolgreichen Unternehmen<br />
deutlich eine Spitzenkonstellation herauskristallisiert.<br />
Das externe Management<br />
ist bei diesen Firmen im operativen Geschäft<br />
tätig, während die Familien eine aktive Rolle<br />
in einer Kontrollfunktion – sei es im Aufsichtsrat,<br />
Verwaltungsrat oder Beirat – übernehmen.<br />
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