Service - IHK Regensburg
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Märkten oft über Jahrzehnte hinweg vertraut<br />
sind. „Die Fähigkeit, Chancen zu erkennen<br />
und Wachstum dann Schritt für Schritt umzusetzen,<br />
zeichnet uns aus“, sagt Max Schierer<br />
jr., geschäftsführender Gesellschafter des<br />
Baustoff-Fachhändlers und Baumarktbetreibers<br />
Max Schierer GmbH in Cham. Er<br />
hat, gemeinsam mit dem heute noch im Unternehmen<br />
tätigen Vater, das Wachstum seit<br />
der Jahrtausendwende gezielt vorangetrieben.<br />
Neben dem Ausbau der bestehenden<br />
Standorte gehörte dazu eine ganze Reihe von<br />
Akquisitionen und Neueröffnungen. „Unser<br />
Erfolgsrezept ist die Verbindung von Moderne<br />
und Tradition“, sagt Schierer.<br />
Das gilt auch für die generationsübergreifende<br />
Zusammenarbeit. So hatte Max jr. nach<br />
seinem Studium der Betriebswirtschaft bereits<br />
außerhalb des eigenen Betriebs Erfahrung<br />
als Vorstandsassistent in einem großen<br />
Unternehmen, das deutschlandweit Baustoffgroßhandlungen<br />
betrieb, gesammelt.<br />
Nach seinem Eintritt in das elterliche Unternehmen<br />
stand ihm der heute 76-jährige Max<br />
Schierer sen. mit Rat und Tat zur Seite.<br />
„Ohne die Unterstützung des Vaters wäre es<br />
nicht gegangen, er ist auch heute noch mein<br />
wichtigster Berater“, sagt Schierer jr., der drei<br />
Viertel der Firmenanteile hält.<br />
Weichen für Nachfolge<br />
Nicht immer jedoch klappt der Generationswechsel<br />
so reibungslos. Die Nachfolge innerhalb<br />
der Familie ist zwar bei den meisten eigentümergeführten<br />
Unternehmen oberstes<br />
Ziel. Gar nicht so selten aber scheitert das<br />
Vorhaben an einer mangelnden Qualifikation<br />
oder am Desinteresse des potenziellen Nachfolgers.<br />
Gründe, die Weichen rechtzeitig zu<br />
stellen, gibt es jedenfalls genug. Das beginnt<br />
schon mit dem Vermitteln eines positiven Bildes<br />
vom Unternehmerdasein. „Wer immer<br />
klagt und selten zu Hause ist, wird die Kinder<br />
nicht gerade motivieren“, warnt <strong>IHK</strong>-Geschäftsführer<br />
Rieger. Ist das Interesse da,<br />
sollte aber auch die Zeit für die Ausbildung<br />
der Nachfolger und die Gelegenheit zum Sammeln<br />
erster Erfahrungen in anderen Unternehmen<br />
bei der Übergabe berücksichtigt werden.<br />
Nicht zuletzt lohnt es sich auch mit Blick<br />
auf die erbschaftssteuerliche Gestaltung - und<br />
unter der Berücksichtigung von Pflichtteilsansprüchen<br />
– die Übergabe von Anteilen frühzeitig<br />
zu planen, um die Zukunft des Betriebs<br />
nicht zu gefährden. „Dennoch zögern viele<br />
Firmenchefs die Auseinandersetzung mit<br />
dem Thema zu lange hinaus, auch weil sie<br />
selbst nicht loslassen können“, weiß Rieger.<br />
Zeitlicher Spielraum muss zudem für externe<br />
Lösungen eingeplant werden, wenn sich in<br />
der Familie kein geeigneter Nachfolger findet.<br />
Der Verkauf an einen Wettbewerber kommt<br />
für viele nicht in Frage, weil sie dadurch das<br />
Fortbestehen des Unternehmens und der geschaffenen<br />
Arbeitsplätze gefährdet sehen.<br />
Eine Alternative ist der Verkauf an langjährige<br />
führende Mitarbeiter oder an Manager<br />
von außen, die am Unternehmertum interessiert<br />
sind. Das aber scheitert oft an den finanziellen<br />
Mitteln der potenziellen Erwerber.<br />
„Ein Management-Buy- Out oder Buy-In wird<br />
umso schwieriger, je größer das Unterneh-<br />
„Mittelständlern fehlen<br />
oft die Managementressourcen.”<br />
Dr. Andreas Sachs<br />
Stilhaus nennen die Schierers ihre 2.500 Quadratmeter große Bauausstellung. (Firmenfoto)<br />
WIKO I 03 I 2012 31