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Service - IHK Regensburg

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Schneller nach Prag<br />

Seit 150 Jahren kann man von München<br />

nach Prag mit der Eisenbahn fahren. Im<br />

Jahre 1861 wurde dafür die Bahnlinie zwischen<br />

Bayern und Böhmen eröffnet, und<br />

zwar von Schwandorf über Cham und Furth<br />

im Wald nach Pilsen. Ende Januar feierte<br />

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer mit<br />

seinem tschechischen Amtskollegen Ivo Vykydal,<br />

dem Chef der Deutschen Bahn Rüdiger<br />

Grube und weiteren Vertretern aus Politik<br />

und Institutionen beider Länder in Furth im<br />

Wald dieses Jubiläum. Den Anlass nutzte die<br />

Regierungspräsidentin der Oberpfalz, Brigitta<br />

Brunner, zusammen mit allen Landräten<br />

und Oberbürgermeistern der Oberpfalz<br />

und dem Hejtman des Pilsener Bezirks, Milan<br />

Chovanec, um in einer gemeinsamen Erklärung<br />

die längst überfällige Modernisierung<br />

dieser Bahnverbindung zu fordern.<br />

Damals – Mitte des 19. Jahrhunderts - ging<br />

alles schnell. Bereits fünf Jahre nach Gründung<br />

der „Königlich privilegierten Actiengesellschaft<br />

der bayerischen Ostbahnen“ 1856<br />

ertönte die Nachricht von der grundlegen-<br />

den Bahnerschließung Ostbayerns. Rund<br />

450 Kilometer umfasste das erste Eisenbahnnetz<br />

in der Oberpfalz und Niederbayern<br />

einst, ein Quantensprung für die Mobilität<br />

der Firmen und Menschen in der Region. Die<br />

Bedeutung der Schiene für den Personenund<br />

Güterverkehr ist auch heute noch ungebrochen,<br />

allerdings werden die Projekte, sehr<br />

zum Bedauern der Betroffenen, nicht mehr<br />

zügig in die Tat umgesetzt.<br />

Seit Jahren setzt sich die <strong>IHK</strong> <strong>Regensburg</strong><br />

für Oberpfalz / Kelheim für die Modernisierung<br />

dieser Bahnstrecke ein, hat sie als Projekt<br />

mit höchster Priorität in ihrem grenzüberschreitenden<br />

Verkehrsleitbild eingestuft<br />

und bei der Politik beiderseits der Grenze dafür<br />

argumentiert. Denn noch immer braucht<br />

man zwischen beiden Landeshauptstädten<br />

mit der Bahn rund sechseinhalb Stunden,<br />

und der Güterverkehr rollt mangels Elektrifizierung<br />

und zweigleisigem Ausbau nur<br />

schleppend. Mit der Erklärung, die nun den<br />

Verkehrsministern übergeben wurde, soll<br />

der Ausbau endlich ins Rollen kommen.<br />

SERVICE<br />

Deklaration „Ausbau der<br />

Schienenverbindung<br />

München – <strong>Regensburg</strong> –<br />

Furth i.W. – Pilsen – Prag“<br />

(Auszüge)<br />

Die Forderung:<br />

„Die Schienenverbindung München-Prag wird<br />

als internationale Fernstrecke eingestuft und<br />

ist bis 2020 durchgehend zweigleisig und<br />

elektrifiziert für eine Fahrgeschwindigkeit von<br />

mindestens 160 km/h auszubauen.“<br />

Dafür nötige Schritte:<br />

<strong>IHK</strong>-REPORT<br />

• Erstellung einer Potenzialanalyse für die<br />

Strecke München–Prag–Warschau mit<br />

Prognose 2030<br />

• Ergänzung der bestehenden bilateralen<br />

Vereinbarung um die Strecke München-<br />

<strong>Regensburg</strong>-Prag oder Schließung einer<br />

neuen Vereinbarung zwischen Deutschland,<br />

Tschechien und Polen für eine Strecke<br />

München-Prag-Warschau<br />

• Einwirken auf die EU-Kommission, damit<br />

diese Strecke in das neue TEN-V-Programm<br />

endgültig aufgenommen wird<br />

• Aufnahme der Strecke in den deutschen<br />

Bundesverkehrswegeplan 2015 als<br />

„internationales Projekt“ mit<br />

„vordringlichem Bedarf“<br />

• Auf tschechischer Seite muss die<br />

leistungsfähigste Version mit Vollausbau<br />

(zweigleisig, elektrifiziert, möglichst mit<br />

200 km/h) – gemäß Variantenplanung -<br />

ausgewählt werden<br />

Aktiv für die Verkehrsinfrastruktur in Ostbayern<br />

(v. l.): <strong>IHK</strong>-Geschäftsführer Dr. Alfred Brunnbauer und<br />

der Vorsitzende des <strong>IHK</strong>-Verkehrsausschusses<br />

Manfred-Jürgen Fichtl diskutieren mit Bahnchef<br />

Rüdiger Grube in Furth im Wald.<br />

WIKO I 03 I 2012 41

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