S P E C T R U M - Universität Kaiserslautern

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Wenn der Vize-Gouverneur und der Parteisekretär
zum Mittagessen einladen, kann
man davon ausgehen, dass die Lokalität
eine gehobene und die Speisekarte eine
besondere ist. So geschehen in Xiamen,
einer Küstenstadt im Südosten der Volksrepublik
China und im Süden der Provinz
Fujian. Man erwartet allerlei Meeresfrüchte
und -tiere. So isst man auch unbedarft
eine pralinengroße Vorspeise, die aussieht
wie „Feine Wurzel in Gelee“. Doch weit gefehlt.
Es handelt sich um Ringelwurm in
Sülze, eine Spezialität der Stadt Xiamen.
Der Ringelwurm (Tusun) wird gereinigt und
in Wasser langsam gekocht. Bei 70°C bre-
UNI SPECTRUM
FORSCHUNG... LEHRE UND STUDIUM... MAGAZIN... STADT UND LA
CHINESISCHE STUDIEREN-
DE UND LEIMPROTEINE
chen die im Wurm in hohem Anteil enthaltenen
Leimproteinstränge auf und zerfallen
in besser essbare Gelatine-Moleküle.
Die warme Sülze wird in entsprechende
Formen gegossen, gekühlt und als Vorspeise
serviert: Guten Appetit!
Soweit zu dem kulinarischen Erlebnis einer
Reise an die Partneruniversität Fuzhou
im September 2007. Die Reise diente der
Vorbereitung eines artnerschaftsvertrages.
Im Rahmen des im Herbst 2007 geschlossenen
Kooperationsabkommens sollen
ausgewählte Studierende des College of
Electrical Engineering and Automation der
Fuzhou Universität nach fünf Semestern
an der Heimathochschule fünf weitere Semester
an der TU Kaiserslautern studieren
und die Bachelor-Abschlüsse beider Hochschulen
erwerben.
Im April 2008 trafen die ersten Studierenden
in Kaiserslautern ein und wurden
von der Abteilung Internationales (früher
Akademisches Auslandsamt) vom ersten
Kontakt in Fuzhou bis zur Wohnungssu-
che betreut. Zurzeit besuchen sie den
Deutschkurs und sollen zum Wintersemester
2008/2009 in das 3. Fachsemester
des neuen Bachelorstudiengangs des
Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik
eingeschrieben werden. Die
zehn Studierenden erweisen sich als sehr
wissbegierig, neugierig und sind hoch motiviert
hier in Kaiserslautern in das Fachstudium
einzusteigen.
Die TU Kaiserslautern erwartet von diesem
Rekrutierungsverfahren einen qualitativen
Zugewinn bei den ausländischen Studierenden
und somit einen wesentlichen Beitrag
zur Sicherstellung eines qualifizierten
und wissenschaftlichen Nachwuchses. Die
Initiative und die fachlichen Aspekte des
Kooperationsprogramms gingen von Prof.
Dr.-Ing. Steven Liu aus. Es ist geplant, die
Kooperation zu erweitern und neben anderen
Fachbereichen auch die Zusammenarbeit
in der Forschung aufzubauen.
Marc Frey