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38 TITELTHEMA... IM JULI: FORSCHUNG... LEHRE UND STUDIUM... MAGAZIN... STADT UND LA „ AGATHA CHRISTIE“ AN DER TU Die Theater AG der TU führt im Juli eine Krimikomödie von Agatha Christie, „Scherz bei Seite“, auf und möchte hiermit alle Interessierten zur Premiere ihrer Sommerproduktion am Donnerstag, den 03. Juli, einladen. Weitere Termine sind der 05., 07., 10. und 11.07. jeweils um 20.00 Uhr im Audimax. Im Wintersemester 2007/08 präsentierte die Theatergruppe unter der Regie von Andreas Görlich nach dreimonatigen Proben das Theaterstück „Laura und Lotte“ von Peter Schaffer. Am 31.01 feierte die Theater AG im Audimax ihre Premiere. An den Aufführungen am 31.01, 02., 04., 07. und 08.02 nahmen insgesamt ca. 400 Zuschauer teil. Voila! Unser Richtblock (v.l.n.r: Jessica Schwager, Ingrid Greff, Foto: Markus Küster)! Die Fremdenführerin, Laura Douffet (gespielt von Ingrid Greff), kann sich bei ihren Führungen durch das langweilige Tudorhaus nicht lange an die ein- schläfernden Details halten, stattdessen belebt sie ihren Rundgang immer mehr mit farbigen, jedoch erfundenen Anekdoten. Die Touristen (gespielt von Markus Utz, Jana Hempel, Ursula Wessoly, Elisabeth Ochs und Gästen) sind zunächst begeistert, doch schon bald finden sich die ersten empörten Geschichtsliebhaber. In Folge einiger Beschwerden taucht die überkorrekte Personalchefin, Lotte Schön (gespielt von Parya Memar) in einer von Lauras Führungen auf, um sich selbst ins Bild zu setzen, was sich ihr dort darbietet ist für sie unfassbar. Laura wird umgehend ins Büro beordert. Dort zieht Laura sofort die zurückhaltende Sekretärin (gespielt von Regina Bialy) in ihren Bann, doch eine faszinierte Sekretärin ändert nichts an der Personalchefin mit einer Kündigung in der Hand. Zehn Wochen später meldet Lotte sich bei Laura an der Tür, die einen neuen Job für sie gefunden hat. Aus dem Treffen zweier Frauen entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Sie stellen Hinrichtungen historischer Persönlichkeiten nach: ein Versuch, der in einer Katastrophe endet: Lotte wird von Laura schwer verletzt. Die Polizei beschuldigt Laura des versuch- Sie sind hierhergekommen, um Ihre Angestellte in Verlegenheit zu bringen? Sie zu bespitzeln? (v.l.n.r: Parya Memar, Ingrid Greff; Foto: Thomas Koziel) Bild unten: Ich dachte, du hast mich verraten (v.l.n.r: Ingrid Greff, Jessica Schwager und Parya Memar Foto: Markus Küster). ten Mordes aus Rache. Die Pflichtanwältin (gespielt von Jessica Schwager) kann kaum den Vorfall glauben. Bis Laura und Lotte ihr die Hinrichtungsszene vorführen. Die einzige Möglichkeit Lauras Unschuld zu beweisen, ist auszusagen. Dies wird aber Lotte die Arbeit kosten. Die beiden trennen sich voller Bitterkeit, doch im letzten Moment überzeugt durch einen Einfall finden die beiden Frauen einen neuen Weg, ihren Traum gemeinsam durch ihre speziellen, dennoch so unterschiedlichen Begabungen zu verwirklichen. Die Theater AG konnte sich bei dieser Produktion auf die Mitarbeit und Hilfe von Thomas Koziel (Fotografie) Rüdiger Schiller und Dennis Assmann (Technik) u.a. verlassen. Theater AG
ND... CAMPUSNEWS... VERANSTALTUNGEN... MENSCHEN... KURZ NOTIERT... 3/2008 WIEDER THEATER IN DER PÄDAGOGIK... Lehramtsstudierende und die Theaterpädagogin Nina Velmer (erste Reihe, zweite von Links) beim Workshop „Lehrerrolle - Lehrerhaltung“ am 25.5.2008. Schule und Bühne haben viel gemeinsam. Wohl nicht zufällig hat sich mancher Prominente des Showgeschäfts (zum Beispiel Sting oder Thomas Gottschalk) ursprünglich einmal für den Lehrerberuf entschieden. Aber natürlich geht es nicht darum, Schülerinnen und Schüler einfach zu unterhalten. Vielmehr müssen Lehrende in Rollen schlüpfen und Haltungen einnehmen, die ihre Schüler beim Lernen unterstützen. Dazu gehört eine kritische Distanz zum eigenen Verhalten ebenso, wie die Wahrnehmung der Körpersprache anderer. Mancher hat in seiner (Schul-)Vergangenheit auch Vorbilder gefunden, denen er nun nacheifern möchte, ohne sie aber direkt zu kopieren. Eine Rolle zu übernehmen und gleichzeitig selbst zu bleiben (Jürgen Habermas sprach in diesem Zusammenhang von Rollendistanz) ist eine Aufgabe, die sich Lehrerinnen und Lehren im Beruf tagtäglich stellt. Die Theaterpädagogik zeigt ein Weg, dies zu lernen. Praktische Übungen, in denen unmittelbar Erfahrungen mit der eigenen Rolle, der Wahrnehmung anderer und der Interaktion gesammelt werden, ergänzen die theoretische Auseinandersetzung mit dem zukünftigen Beruf. Einen Schritt in diese Richtung ging das Fachgebiet Pädagogik, indem es in Zusammenarbeit mit dem Pfalztheater einen „Workshop Lehrerrolle“ für Studienanfänger in den Bildungswissenschaften angeboten hat. Dabei konnte an die erfolgreiche, im letzten Semester begonnene Zusammenarbeit mit der Theaterpädagogin des Pfalztheaters, Nina Velmer, angeknüpft werden. Mit reichlich Vorerwartungen konfrontiert (die Plätze des Workshops waren in kür- zester Zeit ausgebucht) konnte sie direkt das Eis brechen. Trotz heißem Nachmittagswetter haben sich alle TeilnehmerInnen mit großem Engagement auf die durchaus anspruchsvollen Übungen eingelassen. Da ging es um das spontane Einnehmen von verschiedenen Haltungen, das vertrauensvolle sich führen lassen, die Wahrnehmung anderer und natürlich um - improvisiertes - Lehrerhandeln. Sie habe eindrucksvoll erfahren, „dass mehr an der Lehrer-Schüler-Beziehung dran ist, als viele von uns glauben“, fasst eine Teilnehmerin ihr Fazit zusammen, auch die anderen Teilnehmenden äußerten sich durchweg positiv über den Workshop und die Leitung durch Nina Velmer. Ein weiteres mal erwies sich also die Verbindung von Theater und Lehramtsausbildung als viel versprechend und so denken Nina Velmer und das Fachgebiet Pädagogik bereits über weitere Kooperationen nach. Henning Pätzold NEUES BEWEGUNGSPROGRAMM FÜR ÜBERGEWICHTIGE KINDER Lena ist 11 Jahre alt - und hat zu viel Speck auf den Rippen. Lena ist aber auch selbstbewusst. Als sie der Lehrer im Sportunterricht - es steht Laufen auf dem Programm - auffordert, sie solle endlich loslegen, antwortet das stark übergewichtige Mädchen mit den Worten: „Ich kann nicht laufen. Aber ich kann walken!“ „Gut gemacht“, lobt Prof. Dr. Petra Wagner. Lena hat in ihren Augen schon etwas Wichtiges gelernt: dass es gut für sie ist, sich zu bewegen, und dass es geeignete Alternativen für sie gibt. Übergewichtigen Kindern wieder Spaß an der Bewegung zu vermitteln, das ist das Ziel von Prof. Wagner vom Fachgebiet Sportwissenschaft an der Technischen <strong>Universität</strong> <strong>Kaiserslautern</strong>. In Kooperation mit dem Deutschen Turner- Bund (DTB) und der DAK - Unternehmen Leben erarbeiten sie und ihre Arbeitsgruppe im Rahmen eines Forschungsprojektes gerade ein Bewegungsprogramm für übergewichtige Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren, dessen flächendeckende Umsetzung in Deutschland für 2009 geplant ist. Die Zahl der Kinder, die an Übergewicht oder Adipositas (Fettleibigkeit) leiden, steigt in Deutschland stetig an. Experten schlagen schon seit einiger Zeit Alarm. Etwa zehn bis 20 Prozent der deutschen Schulkinder sind zu dick. Bei vielen nimmt das Übergewicht bereits gesundheitsgefährdende Ausmaße an. Zu psychischen Folgen kommen körperliche: das Risiko herz-, kreislauf- oder diabeteskrank zu werden, ist deutlich erhöht. Genetische Anlagen, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung: Übergewicht hat viele Gründe. Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass eine langfristige Senkung des Übergewichts nur zu erzielen ist, wenn sich das Ess-, Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Betreffenden ändert. Das Bewegungsprogramm, das die Sportwissenschaftler der TU gerade entwickeln, will den Kids körperliche Aktivitäten wieder näher bringen. Nicht Abnehmen steht im Mittelpunkt, dafür ist der Kursumfang von zwölf Wochen zu gering - „es wäre ein schöner Nebeneffekt“. Am wichtigsten sind das spielerische Heranführen und der Aufbau einer Bindung an regelmäßige Bewegung. Heranführen an regelmäßige Bewegung heißt für die Kaiserslauterer Wissenschaftler aber nicht, dass die übergewichtigen Kinder in klassischen Sportarten wie Handball oder Leichtathletik gedrillt werden sollen. Ganz im Gegenteil. Spielerisch sollen sie zu körperlicher Aktivität motiviert werden - zum Beispiel mit einer zerknüllten Zeitung werfen, mit einem Handtuch vor der Brust laufen, so dass es nicht herunterfällt oder die Treppen auf dem Weg zur Schule zählen. Auch ein bisschen 39
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