17. November 2019
- Zehn neue Hotels für Graz: Bis 2023 soll es ein Plus von 500.000 Touristen geben - Kastner & Öhler verkleinert den Vorstand - Ideenliste für Ältere wird umgesetzt - 855.000 Euro für Senioren - FP-Klubobmann Mario Kunasek im Gespräch - Stadtteilzentren fühlen sich benachteiligt - Behinderten-Ausweis fürs Parken vom Flohmarkt - Eggenberg: Autos parken mitten auf der Kreuzung - Grüne Meilen in Andritz und Geidorf - Bildungscampus: In Hart bei Graz sind die Bürger am Wort
- Zehn neue Hotels für Graz: Bis 2023 soll es ein Plus von 500.000 Touristen geben
- Kastner & Öhler verkleinert den Vorstand
- Ideenliste für Ältere wird umgesetzt
- 855.000 Euro für Senioren
- FP-Klubobmann Mario Kunasek im Gespräch
- Stadtteilzentren fühlen sich benachteiligt
- Behinderten-Ausweis fürs Parken vom Flohmarkt
- Eggenberg: Autos parken mitten auf der Kreuzung
- Grüne Meilen in Andritz und Geidorf
- Bildungscampus: In Hart bei Graz sind die Bürger am Wort
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www.grazer.at <strong>17.</strong> NOVEMBER <strong>2019</strong><br />
Sie rocken das Business<br />
FRAUENPOWER. Weil das UnternehmerINNENtum derzeit durch die<br />
Decke geht, lud der „Grazer“ fünf erfolgreiche Damen zum runden Tisch.<br />
Themen waren Vorurteile, Gleichbehandlung und Männerdomänen.<br />
Von S. Wisiak u. V. Gartner<br />
redaktion@grazer.at<br />
Ich sehe das als deutliches Zeichen<br />
für Unternehmerinnen,<br />
wenn jemand gewählt wird,<br />
der nicht in der ersten Reihe<br />
steht“, freut sich Gabriele Lechner<br />
über ihre frische Position als<br />
Vizepräsidentin der WKO Steiermark.<br />
Sie ist eine von fünf starken<br />
Frauen in Führungspositionen,<br />
die der „Grazer“ zu einem<br />
runden Tisch eingeladen hat.<br />
Anlass dazu boten die jüngsten<br />
Zahlen: So wird ein Drittel aller<br />
steirischen Unternehmen von<br />
einer Frau geführt, 2018 bildeten<br />
die Damen der Schöpfung mit<br />
48,8 Prozent fast die Hälfte aller<br />
Gründer. Lechner sieht es deshalb<br />
als ihre Aufgabe, Frauen in<br />
den Vordergrund zu stellen und<br />
sie darüber zu informieren, dass<br />
es ein ansprechendes Angebot in<br />
der Wirtschaftskammer gibt. Was<br />
viele nicht wissen: „Jede Frau in<br />
einer Führungsposition kann<br />
per Formular ansuchen, Teil von<br />
‚Frau in der Wirtschaft‘ zu werden“,<br />
erzählt die Agenturchefin.<br />
Seit März ist sie die neue Vorsitzende<br />
der FiW in der Steiermark.<br />
Prompt wird Martina Weinhandl<br />
zum Netzwerk eingeladen.<br />
Weil die Klammerth-Chefin<br />
keinen Gewerbeschein hat,<br />
ist sie nicht automatisch dabei.<br />
Sie braucht ihn aber auch nicht:<br />
Als Nachfolgerin des Familiengeschäfts,<br />
das nächstes Jahr seit<br />
180 Jahren „über den Tellerrand“<br />
schaut, kümmert sie sich mehr<br />
ums Tun als ums Papier. Ob sie<br />
jemals einem Mann gegenüber<br />
benachteiligt worden wäre? „Die<br />
Kundinnen trauen den Kompetenzen<br />
meines Ehemanns oft weniger<br />
als meinen, wenn sie nach<br />
einer perfekten Pfanne suchen“,<br />
schmunzelt sie.<br />
Gleichbehandlung<br />
Benachteiligung scheint unter<br />
den Damen ohnehin kein Thema<br />
zu sein. So fällt keiner in der<br />
Runde ein Beispiel ein, wo ein<br />
männlicher Arbeitskollege bevorzugt<br />
worden wäre. „Auf den<br />
Tisch hauen“ müssen die Damen<br />
dennoch regelmäßig. „Jeden<br />
Tag“, unterstreicht Anna Winter,<br />
OHO!-Chefin und Gastgeberin.<br />
In der Branche der Berufsköche<br />
bilden Frauen zwar noch immer<br />
die Minderheit, das „alte Denken“,<br />
wonach Frauen eher in die<br />
Abwasch statt unter der Koch-<br />
Haube gehören, kann sie hingegen<br />
nur noch unter älteren Semestern<br />
beobachten.<br />
„Vieles hängt auch von der eigenen<br />
Erziehung ab“, bemerkt<br />
Daniela Müller-Mezin. Die Geschäftsführerin<br />
von gleich zwei<br />
Unternehmen, die der maskulinen<br />
Disziplin zugeordnet werden<br />
– Müllex und Jerich –, ist in<br />
diesem Metier aufgewachsen<br />
und macht sich nach all den Jahren<br />
schon keine Gedanken mehr<br />
darüber, ob ihr eine Frau oder ein<br />
Mann gegenübersteht. „Wenn<br />
man etwas gern macht und davon<br />
überzeugt ist, hat man als<br />
Frau kein Problem in einer Männerdomäne“,<br />
unterstreicht sie.<br />
Als Frau hat sich Daniela<br />
Gmeinbauer noch nie benachteiligt<br />
gefühlt. Mit ihrer politischen<br />
Position im Grazer<br />
Gemeinderat hat ihre Eventagentur<br />
des Art & Fashion Teams<br />
hingegen Kunden einbüßen<br />
müssen. „Das hat schon weh getan“,<br />
gibt sie zu. Sie fand es unfair,<br />
dass man mit ihrer Arbeit<br />
zwar zufrieden war, aber um eine<br />
„Parteistellung“ gefürchtet hatte.<br />
Als Frau auch „Frau sein“ zu dürfen,<br />
findet Gmeinbauer jedenfalls<br />
wichtig. Aufs Aussehen fühlt<br />
sie sich deshalb nicht reduziert.<br />
„Komischerweise kommentieren<br />
viele Kollegen neuerdings<br />
mein Auftreten. Mir ist es aber<br />
egal, was andere davon halten“,<br />
pflichtet Lechner bei.<br />
Das Video gibt es auf:<br />
www.grazer.at<br />
WK-Vize-Chefin Gabriele Lechner<br />
Müllex-Chefin Daniela Müller-Mezin<br />
Gastgeberin (OHO!) Anna Winter<br />
MANFRED LACH (6)<br />
Gmeinderätin Daniela Gmeinbauer<br />
Unternehmerin Martina Weinhandl<br />
Die Business-Gesprächspartnerinnen mit dem Team vom „Grazer“