Prekäre Arbeit
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Metall bei einer Leiharbeitsfirma beschäftigt (vgl.<br />
Tabelle 2.1). Unter den Beschäftigten, die älter<br />
als 30 Jahre sind, arbeiten lediglich 2,2 Prozent in<br />
dieser Beschäftigungsform.<br />
Die Betriebe nutzen Leiharbeit völlig unterschiedlich<br />
2 . Genauer gesagt nutzen die zahlreichen<br />
Kleinbetriebe mit weniger als 50 Beschäftigten<br />
Leiharbeit so gut wie gar nicht. In<br />
Großbetrieben mit mindestens 500 Beschäftigten<br />
treffen wir jedoch häufiger diese Beschäftigungsform<br />
an: Knapp 40 Prozent dieser Betriebe<br />
machen von der Möglichkeit der <strong>Arbeit</strong>nehmerüberlassung<br />
Gebrauch. Die so genannten „Intensivnutzer“<br />
von Zeitarbeit sind bezogen auf<br />
die Gesamtwirtschaft lediglich rund 1 Prozent<br />
der Betriebe – die überwiegend im Bereich von<br />
Tarifverträgen mit überdurchschnittlich hohen<br />
Entgelten (Fertigungsbetriebe des Verarbeitenden<br />
Gewerbes) liegen. Tarifunterwanderung bzw.<br />
Lohnsenkung sind für diese Betriebe wichtige<br />
Motive. In einem Viertel der Betriebe, die in der<br />
11<br />
Überblick über die Entwicklung der Beschäftigungsverhältnisse<br />
Tabelle 2.1: Leiharbeiter/innen außerhalb und innerhalb des Organisationsbereichs<br />
der IG Metall nach Alter und Geschlecht<br />
Außerhalb des Organisationsbereichs der IG Metall Im Organisationsbereich der IG Metall<br />
Leiharbeit Leiharbeit<br />
Alter Anteil der Leiharbeiter/innen<br />
an der jeweiligen Altersklasse<br />
Von allen Leiharbeiter/innen<br />
sind …% in der jeweiligen<br />
Altersklasse<br />
Anteil der Leiharbeiter/innen<br />
an der jeweiligen Altersklasse<br />
Von allen Leiharbeiter/innen<br />
sind …% in der jeweiligen<br />
Altersklasse<br />
unter 30 Jahren 0,9% 40,0% 5,5% 38,9%<br />
30 - 50 Jahre 0,5% 45,0% 2,2% 44,4%<br />
50 Jahre und älter 0,4% 15,0% 2,2% 16,7%<br />
Gesamt 0,5% 100,0% 2,9% 100,0%<br />
Geschlecht Anteil der Leiharbeiter/innen Von allen Leiharbeiter/innen Anteil der Leiharbeiter/innen Von allen Leiharbeiter/innen<br />
unter Männern / Frauen sind …% Frauen bzw. Männer unter Männern / Frauen sind …% Frauen bzw. Männer<br />
Männer 0,6% 50,0% 2,9% 80,6%<br />
Frauen 0,5% 50,0% 2,8% 19,4%<br />
Gesamt 0,5% 100,0% 2,9% 100,0%<br />
Quelle: INQA-Befragung: Was ist gute <strong>Arbeit</strong>? Berechnungen: Tatjana Fuchs.<br />
Zeit von 1998-2003 Leiharbeit genutzt haben,<br />
wurde dadurch nachweisbar reguläre Beschäftigung<br />
verdrängt. Weitere 5 Prozent dieser Betrieb<br />
organisieren ihr Wachstum teilweise ausschließlich<br />
über Leiharbeit, ohne dass es zu regulären<br />
Einstellungen kommt.<br />
Diesem Verdrängungseffekt durch die Ausdehnung<br />
von Leiharbeit steht ein so genannter Klebeeffekt<br />
von rund 12 Prozent gegenüber. Mit der<br />
Bezeichnung „Klebeffekt“ wird das Phänomen der<br />
Übernahme von Zeitarbeitsbeschäftigten in den<br />
Entleiherbetrieb beschrieben. Die Zeitarbeitsfirmen<br />
behaupten seit einigen Jahren, dass rund 40<br />
Prozent ihrer Beschäftigten Leiharbeiter/innen<br />
von den entleihenden Betrieben übernommen<br />
werden – jedoch bleiben diese Firmen jeden Beleg<br />
für diese hohen Quoten schuldig. Auf Basis<br />
des IAB-Betriebspanels wurde – selbst unter<br />
großzügiger Einrechnung eines mittelbaren Klebeffekts<br />
– eine Übernahmequote von 12 Prozent<br />
berechnet. Diesem geringen „Beitrag zur Entlas-