gab März 2021
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03.<strong>2021</strong> І MÄRZ І HEFT 276<br />
FRANKFURT | MANNHEIM | MAINZ | STUTTGART<br />
WOHLFÜHLEN<br />
Specials: Wohnen<br />
und Gesundheit<br />
KUNST<br />
Gilbert & George<br />
in der Schirn<br />
WAHLTAG 14. MÄRZ<br />
Specials: Frankfurt,<br />
Baden-Württemberg<br />
und Rheinland-Pfalz<br />
COMEBACK<br />
Rag'n'Bone<br />
Man<br />
im exklusiven Gespräch<br />
03<br />
4 193289 401906<br />
1,90 €<br />
INTERVIEWS: BONNIE TYLER, DAVID ZIMMERSCHIED, BIRDY, LONDON GRAMMAR,<br />
MADISON BEER, JOSCHUA THUIR (VELSPOL HESSEN), FRAUEN MUSIK BÜRO
Horst-Schulmann-Straße 3, 60314 Frankfurt am Main<br />
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INTRO 3<br />
Inhalt<br />
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online und als App!<br />
SZENE<br />
SZENE<br />
BÜHNE<br />
SZENE<br />
4 Frankfurt<br />
10 Kommunalwahl Frankfurt<br />
16 Rhein-Main-Neckar<br />
19 Mannheim<br />
22 Stuttgart<br />
24 Bühne<br />
31 Essen & Trinken<br />
32 Wohnen<br />
36 Gesundheit<br />
44 Pink Pages<br />
50 Homoskop<br />
LEBEN<br />
Musik<br />
Kunst<br />
Buch<br />
Kostenlos<br />
Liebe GAB-Leser*innen<br />
mit Zukunftsprognosen ist es ja gerade so eine Sache, aber<br />
wir wünschen uns jetzt einfach mal, dass wir irgendwann keine<br />
Lockdown-Aus<strong>gab</strong>e mehr produzieren müssen. Bis dahin<br />
gibt’s natürlich trotzdem regelmäßig queere News aus Community<br />
und Kultur im GAB Magazin und online – wir bringen<br />
was geht! Als Corona-Maßnahme gibt’s das GAB Magazin ab<br />
<strong>März</strong> übrigens auch zusätzlich als Kauftitel an Kiosken.<br />
Der <strong>März</strong> wird außerdem zum Superwahlmonat mit Kommunalwahlen<br />
in Hessen sowie Landtagswahlen in Baden-Württemberg<br />
und Rheinland-Pfalz – alles am 14. <strong>März</strong>! Checkt dazu<br />
unsere Wahlspecials mit Fokus auf die Queerpolitik.<br />
Dazu gibt’s erste Einblicke in die grandiose Gilbert & George<br />
Retrospektive in der Schirn Frankfurt – verschiedene Online-<br />
Features vermitteln vorab schon Eindrücke der Schau des<br />
britischen schwulen Künstlerpaars; unter anderem wird es ein<br />
Online-Video-Interview mit mir zur Homosexualität im Werk<br />
von Gilbert & George geben, gefolgt von einer Führung durch<br />
die Ausstellung.<br />
Last but not least bringen unsere Specials zu Wohnen und<br />
Gesundheit wertvolle Tipps zum Pflegen und Wohlfühlen. Auf<br />
geht’s!<br />
Achtet auf euch und die anderen – und bleibt gesund!<br />
Björn Berndt<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Christian Fischer (cf) &<br />
Michael Rädel (rä)<br />
Chefredakteur:<br />
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Björn Berndt (bjö)<br />
Mitarbeiter: Benjamin Hofmann (Horoskop),<br />
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Lektorat (ausgewählte Texte):<br />
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4 FRANKFURT<br />
Kolumne<br />
ILLUSTRATION: JANIS CIMBULIS<br />
FOTO: SALZGEBER, CHRISTOPHER WILDE<br />
Der Überlieferung nach soll der<br />
wahnsinnige Kaiser Nero Rom<br />
angezündet und danach mit<br />
seiner Lyra vom Palast-Balkon<br />
auf seine brennende<br />
Stadt herab gesungen haben.<br />
In Teilen scheint dieses Bild<br />
auf üble Nachrede einiger<br />
Geschichtsschreiber zurückzugehen.<br />
Dagegen ist<br />
gesichert, dass der scheidende<br />
US-Präsident Trump<br />
nachts vor den laufenden<br />
ABC-Nachrichten saß und<br />
per Twitter Öl ins Feuer goss,<br />
während draußen die Vereinigten<br />
Staaten seelisch und<br />
oft genug auch tatsächlich<br />
brannten. Nachdem mit der<br />
US-Präsidentschaftswahl der<br />
Spuk nun vorüber ist, atmen<br />
nicht nur wir in Europa auf.<br />
Besonders die LGBTIQ*-Community<br />
in den USA hatte sich<br />
vor einer erneuten Amtszeit<br />
Donald Trumps gefürchtet.<br />
Schon in der ersten war damit<br />
begonnen worden, Transgender<br />
zu gängeln und unsichtbar<br />
zu machen. In der zweiten<br />
wäre wohl versucht worden,<br />
das Recht auf gleichgeschlechtliche<br />
Ehe rückgängig<br />
zu machen. Nun ist<br />
der Ausgang der US-Wahl<br />
also ein Hoffnungsschimmer<br />
am Ende eines Jahres,<br />
das ganz im Zeichen einer<br />
weltweiten Pandemie stand,<br />
die unseren bislang schrankenlosen<br />
Horizont sehr klein<br />
werden ließ. Eine gute Nachricht<br />
nach Monaten des Lockdowns,<br />
in denen uns zuletzt<br />
mörderische Terroranschläge<br />
in Deutschland und seinen<br />
Nachbarländern bewusst<br />
machten, dass weder eine<br />
globalisierte Welt noch eine<br />
offene Gesellschaft selbstverständlich<br />
sind und immer auch<br />
einen Preis haben ...<br />
... weiterlesen auf www.männer.media/regional/<strong>gab</strong><br />
Das Café Karussell, der Treff für Schwule ab 60 Jahren, wird im <strong>März</strong> gendertheoretisch.<br />
Organisator Michael Holy hat einen Ausflug in die Queer-Theorien<br />
geplant, der unterhaltsam gestaltet wird – mit Filmen, die queere Themen behandeln<br />
und als Anregung zur Diskussion dienen sollen.<br />
Den Start macht am 3. <strong>März</strong> die Kurzfilm-<br />
Sammlung „Lieb mich! Schwule Kurzfilme“<br />
von Pro-Fun Media. Pro-Fun vertreibt seit<br />
25 Jahren „Queer Cinema“ und bietet damit<br />
eine gute Grundlage für eine Diskussion über<br />
queere Themen; insbesondere die gezeigte<br />
dritte Folge der Kurzfilmsammlungsserie<br />
„Lieb mich!“ vereint acht internationale Filme,<br />
die nicht nur einen guten Überblick über<br />
Erzählweisen und filmische Umsetzung<br />
schwuler Themen in<br />
verschiedenen Teilen der Welt<br />
ermöglicht, sondern auch<br />
eine erstaunliche thematische<br />
Bandbreite liefert<br />
– von hetero-schwulen<br />
Freundschaften über die<br />
Szene aus dem Kurzfilm „We once were tide“ von Jason Bradbury<br />
FOTO: PRO-FUN MEDIA<br />
COMMUNITY<br />
Szene aus „Queercore – How to punk a Revolution“<br />
SCHWUL UND QUEER<br />
– IST DAS NICHT DAS GLEICHE?<br />
erste Liebe bis zur unterdrückten Sexualität.<br />
Die Filme werden einzeln besprochen.<br />
Am 16 <strong>März</strong> steht eine interessante Dokumentation<br />
des queeren Filmverleihs Salzgeber<br />
auf dem Spielplan: „Queercore“ von Regisseur<br />
Yony Leyser erzählt die Geschichte der<br />
gleichnamigen amerikanischen Jugendbewegung<br />
Anfang der 1980er. Damals machten<br />
Lesben, Schwule, Trans*-Leute und andere<br />
Nonkonformisten ihrem Unmut Luft über<br />
gesellschaftliche Engstirnigkeit und fehlende<br />
Akzeptanz – selbst in der liberalen Punk-<br />
Szene fanden non-Mainstream-Menschen<br />
keinen Rückhalt. Hinter „Queercore“ steckte<br />
eine Gruppe Künstler und Kulturschaffende<br />
wie Bruce LaBruce und G.B. Jones, die ihre<br />
queeren Identitäten in den Mittelpunkt ihres<br />
Schaffens legten. Die Ironie: „Queercore“ war<br />
zu Beginn eine reine Erfindung – eine entsprechende<br />
Jugendbewegung <strong>gab</strong> es damals<br />
noch gar nicht. Trotzdem trafen die von<br />
LaBruce und G.B. Jones in selbstkopierten<br />
Fanzines veröffentlichten markanten<br />
Meinungen den Nerv vieler, die sich bis dahin<br />
allein fühlten. Aus über 100 Stunden Filmmaterial<br />
hat Yony Leyser ein explosives Kaleidoskop<br />
zusammengeschnitten, das auch<br />
Statements heutiger queere Künstler wie<br />
Beth Ditto („Gossip“) oder Peaches einbindet,<br />
die den Einfluss der Queercore-Bewegung<br />
auf ihre eigene Emanzipation verdeutlicht.<br />
Das Café Karussell findet derzeit als virtuelle<br />
Veranstaltung statt. *bjö<br />
2. und 16.3., Café Karussell „Schwul und<br />
Queer“, 14:30 Uhr, Anmeldungen über<br />
cafekarussell@gmx.de
COMMUNITY<br />
„SAVE THE QUEER* BARS OF FFM“<br />
geht weiter!<br />
Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt hat seine zweite Spendenaktion<br />
verlängert, mit deren Hilfe das Switchboard, der Club La Gata und das Comeback<br />
unterstützt wurden und werden.<br />
Bereits im Frühjahr startete das Bündnis<br />
Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt einen<br />
ersten, virtuellen Spendentopf, dessen<br />
Inhalt monatlich auf alle Bars aufgeteilt<br />
wurde, die um Unterstützung gebeten<br />
hatten – die Autographs Bar, Blue Bar (jetzt<br />
Pink Frankfurt), das Comeback, Na und?,<br />
La Gata und das Switchboard.<br />
Der erneute Shutdown im November<br />
veranlasste das Bündnis dazu, wieder um<br />
Spenden für die queeren Bars zu bitten<br />
– diesmal explizit für das La Gata, das<br />
Switchboard und das Comeback.<br />
Die Notwendigkeit einer zweiten Spendenaktion<br />
ist für die Bündnismitglieder<br />
Josefine Liebing, Christian Gaa und Saskia<br />
Moldenhauer offensichtlich: „Ein umsatzschwacher<br />
Sommer 2020 und die erneute<br />
Schließung bedrohten die Existenz der<br />
weltweit ältesten und Frankfurts einzigen<br />
Bar für lesbische* Frauen* Club La Gata<br />
und ebenso der Frankfurter queeren Institution<br />
Switchboard”. Auch dass Comeback<br />
meldete sich Ende Januar erneut mit<br />
einem Spendenaufruf.<br />
Unterstützt wird die Aktion durch die<br />
Crowdfunding-Plattform Startnext, die im<br />
Rahmen ihres Programms „Support your<br />
local bar“ jeden Spendenbetrag um einen<br />
Aufschlag von 25 Prozent ergänzt. Anders<br />
als beim ersten Spendenaufruf wandern<br />
die hoffentlich zahlreichen Euro nicht in<br />
einen einzigen Spendentopf. Stattdessen<br />
können Spender*innen gezielt „ihre“ bevorzugte<br />
Bar unterstützen.<br />
Die Startnext-Aktion des Comeback<br />
läuft noch bis Anfang April.<br />
Für den Club La Gata konnte die erfreuliche<br />
Summe in Höhe von 9.018 Euro plus<br />
1.804 Euro requiriert werden. Die Bar<br />
La Gata startete inzwischen eine zweite<br />
Aktion, die noch bis zum 1. April läuft.<br />
Auch das Switchboard konnte mit<br />
seiner Startnext-Aktion über 11.000<br />
Euro generieren. „Damit konnten wir die<br />
Fixkosten für die Monate Dezember und<br />
Januar deckeln“, erklärt Roland Marzinowski,<br />
Koordinator im Switchboard. Für<br />
das Switchboard startet nun eine weitere<br />
Startnext-Runde, die noch bis zum<br />
21. April läuft. „Es klingt abgedroschen,<br />
doch stimmt der Satz ‚Jeder Euro zählt’<br />
einmal mehr – wir sind für jede noch so<br />
kleine Geste dankbar“, so Marzinowski;<br />
er ergänzt: „Wir danken dem Bündnis von<br />
Herzen für diese großartige Aktion.<br />
Dass die Aktion in die offene Verlängerung<br />
geht, war abzusehen. Für Gastronomiebetreibende<br />
ist das Bangen weiterhin<br />
so groß, wie die Hoffnung auf baldige<br />
Lockerungen klein ist. Die Zuversicht<br />
wenigstens bleibt bestehen, denn die<br />
Aktion zeigt, dass sich die Frankfurter<br />
queere Szene auf ihre Unterstützer*innen<br />
verlassen kann! *ms, bjö<br />
FOTO: BÜNDNIS AKZEPTANZ UND VIELFALT FRANKFURT<br />
Mehr Infos zu den Aktionen über www.vielfalt-frankfurt.de<br />
Links zu den aktuellen Spendenaktionen:<br />
www.startnext.com/comeback-bar-retten<br />
www.startnext.com/la-gata-retten-bin-dabei<br />
www.startnext.com/switchboard-retten-bin-dabei<br />
Josefine Liebing und Chris Gaa vom Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt<br />
1)<br />
Alle 11 Minuten<br />
verliebt sich ein<br />
Single über<br />
Jetzt parshippen<br />
1) Hochrechnung aus Nutzerbefragung 2016, Deutschland
6 FRANKFURT<br />
COMMUNITY<br />
FOTO: PRESSESTELLE DER POLIZEI FRANKFURT<br />
NEUE ANSPRECH-<br />
PARTNERIN<br />
BEI DER POLIZEI FRANKFURT<br />
Seit 2010 hat die Polizei Frankfurt offizielle<br />
Ansprechpartner für gleichgeschlechtliche<br />
Lebensweisen (AgL), die sowohl<br />
polizeiintern als auch für die Bürger*innen<br />
erreichbar sind. Die Besetzung des Teams<br />
wechselte mehrmals: Horst Heinemann<br />
kümmerte sich bereits seit den 90ern um die<br />
Belange queerer Polizeibeamter und -beamtinnen<br />
sowie um den Kontakt zur Community.<br />
2015 wurde Matthias Block-Löwer der<br />
offizielle AgL, im Team mit Silke Nowakowsky<br />
als Ansprechpartnerin, die 2016 von Julia<br />
Reichel abgelöst wurde.<br />
Nun gibt es erneut einen Wechsel: Matthias<br />
Block-Löwer musste wegen beruflicher<br />
Veränderungen im Januar <strong>2021</strong> sein Amt in<br />
Frankfurt aufgeben; seine Kollegin Felicia<br />
Krapp, die seit November 2020 als weibliche<br />
AgL im Team ist, ist derzeit noch allein. Wir<br />
stellen die engagierte Polizistin vor. *bjö<br />
Frau Krapp, was war Ihre<br />
Motivation, sich für die<br />
Stelle als AgL zu engagieren?<br />
Haben Sie bereits<br />
Erfahrungen in der Frankfurter<br />
Community gesammelt?<br />
Grundsätzlich war und ist seit<br />
Einrichtung dieser Stelle das<br />
Amt als Ansprechperson für<br />
gleichgeschlechtliche Lebensweisen<br />
eine wichtige Institution<br />
inner- und außerhalb der hessischen<br />
Polizei. Nachdem sich<br />
die Zuständigkeit lediglich auf<br />
gleichgeschlechtliche Lebensweisen<br />
bezog, fand aufgrund der<br />
unterschiedlichen sexuellen und<br />
geschlechtlichen Identitäten<br />
auch hier ein Wandel und eine<br />
Weiterentwicklung statt.<br />
Meinen Vorgängern und allen<br />
Engagierten der hessischen<br />
Polizei ist es daher zu verdanken,<br />
dass auch ich so leben kann, wie<br />
ich es aktuell tue.<br />
Damit sich diese Entwicklung<br />
weiter steigert, habe ich mich für<br />
das Amt beworben und setze<br />
mich seitdem mit vollem Engagement<br />
ein. Ich bin der Meinung,<br />
dass ich meine Erfahrung und<br />
Motivation zur Weiterentwicklung,<br />
zur Prävention gegen<br />
Diskriminierung und für mehr<br />
Sichtbarkeit einsetzen kann.<br />
Kurz gesagt: Ich habe den Beruf<br />
„Polizistin“ für mich gewählt, da<br />
es schon immer meine Intention<br />
war Menschen zu helfen. Diesem<br />
Grundsatz gehe ich tagtäglich<br />
nach.
FRANKFURT 7<br />
In letzter Zeit wurden leider wieder<br />
mehr homophob motivierte Übergriffe<br />
gemeldet; nehmen Ihrer<br />
Einschätzung nach diese Übergriffe<br />
im Vergleich zur allgemeinen Kriminalitätsrate<br />
wieder zu?<br />
Eine kurze Vorbemerkung zur Erklärung:<br />
Wenn das Tatmotiv aufgrund von Homophobie<br />
zur Ausführung kam, bekommen<br />
die AgLs der Polizeipräsidien Kenntnis<br />
dieser Sachverhalte und werden sie in die<br />
Polizeiliche Kriminalstatistik PKS des Polizeipräsidiums<br />
Frankfurt einfließen lassen.<br />
Bis die nächste PKS veröffentlicht wird<br />
kann demnach leider keine Aussage bezüglich<br />
einer Zu- oder Abnahme getroffen<br />
werden.<br />
Dennoch sind die bekanntgewordenen<br />
Straftaten, wie in den vergangenen Jahren<br />
vermehrt geprägt von Beleidigungen.<br />
Auch Körperverletzungen mit homophobem<br />
Hintergrund fanden 2020 statt.<br />
„<br />
Die Statistiken können immer nur<br />
das wiedergeben, was auch gemeldet<br />
wurde; ein Anstieg kann also<br />
auch bedeuten, dass mehr Fälle zur<br />
Anzeige kommen. Gibt es Schätzungen<br />
zur Dunkelziffer?<br />
Genauso ist es. Die Aussagekraft der PKS<br />
wird besonders dadurch eingeschränkt,<br />
dass der Polizei ein Teil der begangenen<br />
Straftaten nicht bekannt wird. Der<br />
Umfang des Dunkelfeldes hängt von der<br />
Art des Deliktes ab und kann sich unter<br />
Einfluss variabler Faktoren verändern. Wir<br />
können daher nur eine Anlehnung an die<br />
Realität liefern.<br />
In welchen Fällen kann – oder<br />
sollte – ich mich als Bürger*in an Sie<br />
wenden?<br />
In allen Belangen, wie beispielsweise<br />
allgemeine Fragen und Information zum<br />
Thema, Problem- und Konfliktberatung,<br />
bei Straftaten oder sonstigen Vorkommnissen,<br />
die homo- oder transphobe bzw.<br />
diskriminierende Motive erkennen lassen.<br />
Ich möchte allerdings deutlich machen,<br />
dass jede Polizeibeamtin und jeder<br />
Polizeibeamte in Frankfurt geschult<br />
ist, Straftaten mit sensiblen Inhalten<br />
aufzunehmen. Das bedeutet: Wenn ein<br />
Meinen Vorgängern und allen Engagierten<br />
der hessischen Polizei ist es daher zu<br />
verdanken, dass auch ich so leben kann,<br />
wie ich es aktuell tue.<br />
“<br />
akutes Problem vorliegt, wenden Sie<br />
sich an das nächstgelegene Revier, um<br />
schnellstmöglich Unterstützung zu<br />
bekommen.<br />
Ihre Arbeit als AgL leisten sie<br />
zusätzlich zu Ihrem eigentlichen<br />
Job als Polizistin; wäre es für eine<br />
umfangreiche Arbeit nicht<br />
wünschenswert, wenn die AGLs<br />
eigene Stellen wären?<br />
Besonders wichtig und auch so umgesetzt<br />
ist die flächendeckende Bestellung<br />
der Ansprechpersonen für LSBTIQ*<br />
Lebensweisen in Hessen.<br />
Die AgL üben ihre Tätigkeit während ihrer<br />
Dienstzeit im Nebenamt aus.<br />
Wie in vielen Bereichen der Polizei wird<br />
das Arbeitsaufkommen nicht weniger, so<br />
auch bei uns. Jedoch war das vergangene<br />
Jahr nicht zuletzt wegen der Corona-<br />
Pandemie und den Wegfall der Veranstaltungen<br />
etwas ruhiger als die Vorjahre.<br />
Da wir auch, unterstützt durch unsere<br />
Vorgesetze, entsprechend in unserer<br />
hauptamtlichen Tätigkeit entlastet werden,<br />
ist das momentane Konzept ohne<br />
Qualitätsverlust möglich.<br />
Wie schaut es in diesem Zusammenhang<br />
mit einem Nachfolger für<br />
Herrn Block-Löwer aus? Im Team<br />
arbeitet es sich doch bestimmt<br />
besser?<br />
Definitiv! Aktuell läuft eine Interessensabfrage<br />
für den männlichen Part der AgL,<br />
der als Nachfolger fungieren soll. Eine<br />
endgültige Entscheidung ist derzeit noch<br />
nicht getroffen. Ich freue mich allerdings<br />
sehr über die Resonanz und das große<br />
Interesse.<br />
Sobald der Kollege sein Amt übernommen<br />
hat, ist er unter der Rufnummer<br />
069/755 66777 erreichbar<br />
Kontakt:<br />
Ansprechpartnerin für gleichgeschlechtliche<br />
Lebensweisen AgL bei der<br />
Polizei Frankfurt, Felicia Krapp,<br />
069 75566777 und 069 75566999,<br />
www.polizei.hessen.de/rainbow<br />
STRAIGHT FORWARD:<br />
QUEER AS FUCK.<br />
CDU und FDP nutzen die Corona-Kosten als<br />
Vorwand, Einrichtungen der LSBTI-Community<br />
in Zukunft nicht unterstützen zu wollen.<br />
Nicht mit uns!
8 FRANKFURT<br />
KELLY HEELTON<br />
„Rassismus ist eine heimtückische Kulturkrankheit“<br />
Sie zierte schon das<br />
Cover des GAB Magazins,<br />
war und ist erfolgreich<br />
in TV-Shows<br />
und gehört fest zur queeren<br />
Community Deutschlands.<br />
Höchste Zeit, Kelly Heelton<br />
mal wieder im Chat zu<br />
haben!<br />
FOTO: SELFIE<br />
Wie erlebst du als Geschäftsfrau<br />
die Corona-Zeit?<br />
Die aktuelle Situation ist für niemanden<br />
einfach. Kein Theater, keine Klubs,<br />
Partys, Veranstaltungen ohne Bühne<br />
oder Publikum. Als Künstler war es<br />
schon vor Corona immer ein Kampf.<br />
Und ich kämpfe weiter! Glücklicherweise<br />
kann ich an einer Musicalschule, an<br />
der ich seit 13 Jahren arbeite, immer<br />
noch Online-Unterricht (Schauspiel und<br />
Tanz) geben.<br />
Hat sich dein Privatleben sehr<br />
verändert?<br />
Ich bin sehr gerne zu Hause, koche,<br />
erstelle Outfits und erarbeite Performance-Ideen.<br />
Im Lockdown bemerkte<br />
ich, dass es mir manchmal an Kreativität<br />
mangelte. Natürlich fehlen mir soziale<br />
Kontakte. Ich mag meine Rolle als<br />
„Hausfrau“, aber ich hasse Routine. Ich<br />
vermisse die Bühne sehr, doch ich habe<br />
gelernt, das Beste aus meiner Zeit zu<br />
machen und mich um meine körperliche<br />
und geistige Gesundheit zu kümmern.<br />
Was macht dir Hoffnung?<br />
Täglich und jede Stunde erhalten oder<br />
lesen wir neue Nachrichten. Es ist<br />
schwer zu wissen, was man glauben soll.<br />
Aber ich habe immer noch das gute Gefühl,<br />
dass bald alles gut wird, wenn alle<br />
Maßnahmen richtig getroffen wurden.<br />
Für mich ist der positive Teil dieser ganzen<br />
Situation, dass die Menschen gelernt<br />
haben, Freundschaften, den Menschen<br />
viel mehr Wert zu geben. Wir alle dürsten<br />
nach Freiheit, um zu feiern! Und genau<br />
dieses Gefühl erhöht meine Hoffnung.<br />
Thema Rassismus: Wie begegnet er<br />
dir im Alltag?<br />
Leider erlebe ich immer noch Vorurteile<br />
wegen meiner Hautfarbe. Es scheint<br />
surreal, dass dies noch diskutiert werden<br />
muss. Black, gay und Dragqueen ist für<br />
viele Menschen immer noch ein Tabu.<br />
Das Problem ist, dass „nicht schwarze“<br />
Menschen Rassismus als bewussten Hass<br />
betrachten, obwohl Rassismus viel größer<br />
ist. Ja, Rassismus sieht aus wie Hass, aber<br />
Hass ist nur eine Manifestation. Privilegien,<br />
Apathie und Ignoranz sind auch Manifestationen<br />
von Rassismus. Dinge wie der<br />
verblüffte Blick einer Supermarktkassiererin,<br />
wenn sie sieht, dass ich eine (einfache)<br />
EC-Karte besitze. Oder ohne Grund von<br />
der Polizei auf der Straße angehalten oder<br />
immer ohne Grund kontrolliert werde, nur<br />
wegen meines Hautfarbtons. Und es geht<br />
noch schlimmer, wie zum Beispiel, dass ich<br />
nicht für Theater- oder Fernsehproduktionen<br />
zugelassen wurde, nur weil ich sehr<br />
„dunkel“ bin (und mir wurde das in mein<br />
Gesicht gesagt). Wir haben <strong>2021</strong> erreicht,<br />
wir haben bisher viel erreicht. Aber es liegt<br />
noch viel Arbeit vor uns.<br />
Wie gehst du mit Menschen um, die<br />
„eigentlich“ nett sind, aber dann<br />
doch Vorurteile haben, die sie an der<br />
Hautfarbe festmachen?<br />
Das ist genau das Problem: Ich muss<br />
mich darum kümmern (!?). Rassismus ist<br />
eine heimtückische Kulturkrankheit. So<br />
heimtückisch, dass es mir schon egal ist,<br />
ob weiße Personen schwarze Menschen<br />
mögen. Sie werden immer einen Weg<br />
finden, Beziehungen zu Menschen zu infizieren,<br />
die nicht wie sie aussehen. Und die<br />
Frage kommt zurück: Muss ich da wirklich<br />
mitgehen? All dies zu erklären, wurde seit<br />
der Zeit der Sklaverei versucht. Viele wollen<br />
nicht verstehen, um ihre „Macht“ und ihre<br />
„Privilegien“ nicht zu verlieren. Ich entwickle<br />
mich weiter und siebe Menschen<br />
aus, von denen ich weiß, dass sie mich<br />
niemals akzeptieren/respektieren werden<br />
als der, der ich bin, unabhängig von meiner<br />
Hautfarbe.<br />
Und wie gehst du mit Hetze im<br />
Internet um?<br />
Seitdem die Menschen gelernt haben, das<br />
Internet zu nutzen, ist es für viele Feiglinge,<br />
die sich „Herren der Weisheit“ oder<br />
„Wissenschaftler der Wahrheit“ nennen, zu<br />
einer Rüstung geworden. Natürlich denke<br />
ich, dass es fair ist, wenn Menschen ihre<br />
eigenen Meinungen haben, und ich denke<br />
auch, dass es fair ist, wenn Menschen frei<br />
sind zu denken und zu fühlen, was sie<br />
wollen. Ich denke, dass das Streiten im<br />
Internet dasselbe ist wie das Kämpfen im<br />
Dunkeln, aber mit der Tastatur als Waffe.<br />
Es führt nirgendwohin. Ich streite nicht,<br />
ich rede und erkläre. Es ist nicht mein<br />
Problem, was die Leute über mich denken.<br />
Am Ende ist es wichtig, wie ich mich fühle,<br />
und mein innerer Frieden, mein Stolz, so zu<br />
sein, wie ich bin.<br />
*Interview: Michael Rädel
COMMUNITY<br />
NACHRUF:<br />
Herbert Gschwind<br />
FRANKFURT 9<br />
Anfang Januar verstarb der in Frankfurt tätige Arzt und<br />
Psychoanalytiker Herbert Gschwind. Zusammen mit<br />
seinem Mann, dem Psychiater Ulrich Goos, leitete er<br />
eine Praxisgemeinschaft in Frankfurt.<br />
Herbert Gschwind gehörte zur ersten Welle der Frankfurter<br />
schwulen Emanzipationsbewegung und war neben seiner<br />
Tätigkeit als Psychoanalytiker auch in der Community engagiert<br />
– unter anderem als Mitinitiator des Frankfurter Engels,<br />
dem Denkmal Homosexuellenverfolgung am Klaus-Mann-<br />
Platz, sowie zuletzt als Berater für das maincheck-Zentrum<br />
der AIDS-Hilfe Frankfurt. Für die Trans*-Community wie für<br />
LGBTIQ*-Geflüchtete war seine Praxisgemeinschaft eine<br />
wichtige Anlaufstelle in Frankfurt. Herbert Gschwind war<br />
außerdem engagiert in der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Schwule im Gesundheitswesen BASG sowie im ehemaligen<br />
Frankfurter Institut für Sexualwissenschaft und dessen<br />
„Zeitschrift für Sexualforschung“. Für schwule Männer veröffentlichte<br />
er einfach verständliche medizinische Ratgeber<br />
und Sachbücher, die über STIs informierten, lange bevor der<br />
Begriff salonfähig wurde.<br />
FOTO: ELHIT<br />
Herbert Gschwind beim Gedenk- und Diskussionsabend zum<br />
Welt-AIDS-Tag 2014 in der Frankfurter Paulskirche.<br />
Für die AIDS-Hilfe Frankfurt sprach er zudem öfters als<br />
Redner der Gedenkveranstaltung zum Welt-AIDS-Tag; der<br />
Titel seines Vortrags 2014 hieß „Rückkehr der Scham?“ mit<br />
kritischen Gedanken über Schamgefühle homosexueller<br />
Männer zu ihrer sexuellen Orientierung und die mehr oder<br />
weniger versteckte Homophobie in der Gesellschaft. *bjö
10 FRANKFURT<br />
KOMMUNALWAHL<br />
FRANKFURT<br />
COMMUNITY<br />
FOTO: ANDREAS N, PIXABAY.COM, GEMEINFREI<br />
Am 14. <strong>März</strong> entscheiden die<br />
Frankfurter*innen über die politische<br />
Zukunft der Stadt; kann sich die momentan<br />
regierende Kenia-Koalition aus CDU,<br />
SPD und Grünen weiterhin behaupten?<br />
Die Frankfurter*innen wählen aber nicht<br />
nur eine neue Stadtverordnetenversammlung,<br />
sondern auch die Ortsbeiträte<br />
der 16 Ortsbezirke sowie die Kommunale<br />
Ausländer- und Ausländerinnenvertretung<br />
KAV.<br />
Das geht so: Die Wähler*innen haben viele<br />
Kreuzchen zu setzen: 93 Stimmen für<br />
die Stadtverordnetenversammlung, für<br />
die Ortsbeiräte 19 Stimmen (beziehungsweise<br />
neun Stimmen in den Ortsbeiräten<br />
13 und 14 wegen geringer Einwohnerzahl)<br />
sowie 37 Stimmen für die KAV. Die<br />
Stimmen für die drei Gremien können<br />
entweder mit einem einzelnen Kreuz<br />
per Liste (Partei) vergeben werden; die<br />
zu vergebenden Stimmen werden dann<br />
bei der Auszählung in der Reihenfolge<br />
der Listenplätze auf die Kandidat*innen<br />
verteilt. Man kann auch panaschieren –<br />
die Stimmen gezielt auf bestimmte (zum<br />
Beispiel queere) Kandidat*innen verteilen;<br />
eine Person kann dabei bis zu drei Stimmen<br />
bekommen (kumulieren).<br />
Wegen der Corona-Pandemie wird die<br />
Briefwahl diesmal verstärkt genutzt werden<br />
– aber auch die Wahllokale sind unter<br />
Einhaltung der bestehenden Hygieneund<br />
Abstandsvorschriften am 14. <strong>März</strong><br />
geöffnet.<br />
Wir haben queere Kandidat*innen von<br />
CDU, SPD, den FRANKFURTER GRÜNEN,<br />
der FDP und der LINKEN zu den queerpolitischen<br />
Zielsetzungen befragt. *bjö<br />
Die kompletten Interviews gibt es auf<br />
www.männer.media/regional/<strong>gab</strong><br />
FOTO: CDU FRANKFURT<br />
CDU:<br />
Verena David<br />
Die CDU möchte „Frankfurt sicher in eine gute Zukunft führen!“.<br />
Auf den Listen finden sich dafür auch einige queere<br />
Kandidat*innen wie Eduard Dobler (Platz 14 im Ortsbeirat 9),<br />
Timo List (Platz 12 im Ortsbeirat 9) und Verena David (Platz 18<br />
für die Stadtverordnetenversammlung). Die Juristin ist seit 2006<br />
CDU-Stadtverordnete im Römer. Die 44-jährige ist nicht nur<br />
die queerpolitische und gesundheitspolitische Sprecherin der<br />
CDU Frankfurt, sie engagiert sich außerdem in Ausschüssen für<br />
Soziales und Gesundheit sowie Kultur und Freizeit. Verena David<br />
arbeitet seit vielen Jahren im Vorstand der AIDS-Hilfe Frankfurt<br />
und ist stellvertretende Vorsitzende im Landesvorstand der LSU,<br />
der Lesben und Schwulen in der Union. *bjö
Im Wahlprogramm der CDU findet<br />
man kaum LSBTIQ*-Themen. Wie<br />
kommt das?<br />
LSBTIQ*-Themen kommen sogar an vielen<br />
Stellen in unserem fast 100- seitigen<br />
Wahlprogramm mit dem Titel „Frankfurt<br />
sicher in eine gute Zukunft führen!“ vor.<br />
Dieses ist in einem über ein Jahr andauernden<br />
Programmprozess unter Beteiligung<br />
der Untergliederungen und Partei<br />
Vereinigungen entstanden, an dem wir<br />
uns auch aktiv als LSU beteiligt haben.<br />
So stehen wir in unserem Programm<br />
dafür ein, dass wir jeglicher Form von<br />
Diskriminierung politisch den Kampf<br />
ansagen. Dies soll insbesondere durch<br />
Bildung und Aufklärung erfolgen. Unsere<br />
freiheitlich demokratische Grundordnung,<br />
das Gewaltmonopol unseres<br />
Staates und die Gleichberechtigung von<br />
Frauen und Männern gehören für uns<br />
genauso zu den Grundlagen unserer freiheitlichen<br />
Gesellschaft wie das Verbot<br />
von der Diskriminierung von Menschen<br />
aufgrund ihrer sexuellen Orientierung,<br />
geschlechtlichen Identität und anderer<br />
Merkmale. Diese Rechte sind für die CDU<br />
unverzichtbare Voraussetzungen eines<br />
funktionierenden Zusammenlebens. Wir<br />
fordern dieses von jedem ein und auf<br />
dieser Grundlage bekämpfen wir jede<br />
Form von Radikalismus gleich welcher<br />
Spielart. Ebenso unterstützen wir das<br />
Projekt des LSBTIQ* Safe House „La<br />
Villa“ für Menschen, die aufgrund ihrer<br />
sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen<br />
Identität in ihren Heimatländern<br />
verfolgt werden. Wir treten entschieden<br />
ein für die Sichtbarkeit der LSBTIQ*-<br />
Community, Respekt, Toleranz und das<br />
gleichberechtigte diskriminierungsfreie<br />
und offene Miteinander aller.<br />
Welche dringenden „Baustellen“ im<br />
Bereich LSBTIQ*-Rechte sieht die<br />
CDU in Frankfurt?<br />
Die „Baustellen“ werden gut im CDU-<br />
Programm benannt. Die queere Sichtbarkeit<br />
gerade in Zeiten von Corona sehe ich<br />
als sehr dringende Herausforderung und<br />
werde mich in der kommenden Wahlperiode<br />
für die Verleihung eines „Frankfurter<br />
Preises für queere Sichtbarkeit“<br />
im Rahmen des alljährlichen Empfanges<br />
anlässlich des CSDs im Römer einsetzen.<br />
Welche konkreten Maßnahmen<br />
müssten in Frankfurt gegen Gewalt<br />
gegenüber queeren Menschen<br />
ergriffen werden?<br />
FRANKFURT 11<br />
Die wichtigste Maßnahme ist es, die<br />
betroffene Person zu ermutigen, Anzeige<br />
zu erstatten. Eine Anzeigenerstattung<br />
ist der wichtigste Schutz, weil nur dann<br />
ermittelt werden kann und die Täter mit<br />
Strafverfolgung rechnen müssen. Auch<br />
präventiv haben Polizeistreifen dann Veranlassung<br />
diese als gefährlich lokalisierten<br />
Orte öfter zu bestreifen.<br />
Wie beurteilen Sie die bisherige<br />
Zusammenarbeit mit den beiden<br />
anderen Frankfurter Koalitionspartnern<br />
im Bereich der LSBTIQ*-<br />
Rechte?<br />
Na da würde ich sagen, das ist wie im<br />
privaten Bereich. Eine Beziehung zu dritt<br />
ist kompliziert. Mit nur einem Partner<br />
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12 FRANKFURT<br />
FOTO: SPD FRANKFURT<br />
SPD:<br />
Jürgen Gasper<br />
Die SPD möchte „Mehr Frankfurt wagen“ – so das Motto für die Kommunalwahlen<br />
<strong>2021</strong>. Auf der Liste der Stadtverordneten finden sich<br />
einige queere Kandidaten wie Roland Frischkorn (Platz 21), Thomas<br />
Bäppler-Wolf (Platz 29) und Jan Klingelhöfer (Platz 35). Jürgen Gasper<br />
rangiert auf Platz 13. Der 60-järhige ist Vorsitzender Richter am<br />
Verwaltungsgericht Frankfurt. Gasper ist außerdem Mitglied im LSVD.<br />
Privat ist er mit einem Krankenpfleger verheiratet, hält sich als Boxsportler<br />
fit und ist Mitglied in Frankfurts Sportverein FVV. *bjö<br />
Wo sieht die SPD dringende „Baustellen“<br />
im Bereich LSBTIQ*-Rechte<br />
in Frankfurt?<br />
Wir setzen uns für eine Stärkung der Koordinierungsstelle<br />
für LSBTIQ*-Rechte sowie<br />
für ein Förderbudget für LSBTIQ*-Belange<br />
ein. Wichtig ist für uns die Sichtbarmachung<br />
von Angeboten für unsere Zielgruppe.<br />
Neben der Unterstützung bestehender<br />
Einrichtungen wie dem KUSS 41, dem<br />
LSKH und dem Switchboard streben wir die<br />
Schaffung eines queeren Safe Houses, vor<br />
allem für Geflüchtete aus dem LSBTIQ*-<br />
Spektrum, an.<br />
Darüber hinaus wollen wir, dass die Universität<br />
Frankfurt – mit finanzieller Unterstützung<br />
der Stadt durch Beteiligung an einer<br />
Stiftungsprofessur – wieder ein Leuchtturm<br />
in der Sexualforschung wird.<br />
Auf unserer Website finden sich unsere<br />
„Kommunalpolitische Leitlinien“. Im<br />
Kapitel „Gesellschaft und Soziales“ und<br />
dort im Unterkapitel „Frankfurt – Queer für<br />
Alle“ werden unsere wesentlichen Ziele für<br />
unsere LSBTIQ*-Politik dargestellt. Auch<br />
im folgenden Kapitel „Unser#Frauenleben“<br />
findet sich eine queerpolitische Positionierung.<br />
Politik für Lesben, Schwule, Transgender,<br />
Bisexuelle etc. gehört seit langem<br />
zur Programmatik der SPD – nicht nur in<br />
Frankfurt.<br />
Welche konkreten Maßnahmen<br />
müssten in Frankfurt gegen Gewalt<br />
gegenüber queeren Menschen ergriffen<br />
werden?<br />
Eine Maßnahme wäre schon einmal das<br />
oben genannte „Safe House“. Ein wichtiger<br />
Beitrag zur Gewaltprävention wäre es, wenn<br />
die Stadt vor allem Kinder und Jugendliche<br />
gezielt anspricht. „Schwule Sau“ oder<br />
dergleichen sollte kein Ausdruck sein, der<br />
in unseren Schulen, Jugendeinrichtungen<br />
aber auch an keinem anderen Ort toleriert<br />
wird. Für Gewaltopfer aus dem LSBTIQ*-<br />
Spektrum wird es mit uns eine zentrale<br />
Anlaufstelle geben. Und noch eines: Die<br />
Diskriminierung queerer Sportler*innen<br />
muss endlich aufhören. Gewaltpräventionstrainingsangebote<br />
gehören ebenfalls dazu.<br />
Wie beurteilen Sie die bisherige<br />
Zusammenarbeit mit den beiden<br />
Frankfurter Koalitionspartnern im<br />
Bereich der LSBTIQ*-Rechte?<br />
Für die CDU sind diese Themen keine Herzensangelegenheit.<br />
Mit den GRÜNEN besteht<br />
gerade in diesem Bereich eine große<br />
inhaltliche Schnittmenge. Allerdings leiden<br />
die GRÜNEN gelegentlich unter der Hybris,<br />
sie hätten einen Alleinvertretungsanspruch<br />
für die Community. Das ist natürlich nicht<br />
so. LSBTIQ*- Belange wurden auch bisher<br />
schon durch unsere Integrationsdezernentin<br />
Sylvia Weber (SPD) ebenso aufgegriffen<br />
wie durch die offen schwulen Stadtverordneten<br />
der SPD, Thomas Bäppler-Wolff,<br />
Roland Frischkorn, Jan Klingelhöfer und<br />
Eugen Emmerling.<br />
www.spd-frankfurt.de<br />
„Toll, dass ich so einfach<br />
kulturelle Projekte in unserer<br />
Stadt unterstützen kann.“<br />
Hendrik<br />
www.mainFrankfurt.org<br />
Eine Initiative der<br />
Frankfurter Sparkasse.
FOTO: KATHARINA DUBNO<br />
DIE GRÜNEN:<br />
Julia Eberz<br />
FRANKFURT 13<br />
Mit dem Motto „Frankfurt neu denken“ starten Die GRÜNEN Frankfurt in den<br />
Wahlkampf. Sie haben mit Natascha Kauder, Dimi Bakakis und Julia Eberz<br />
gleich drei queere Kandidat*innen unter den Top 10 der Stadtverordneten-<br />
Liste; auf der Liste des Ortsbeirats 1 stellen sich außerdem Alexander Mitsch,<br />
Andreas Laeuen und Sebastian Hakan Nitz als queere Kandidat*innen zur<br />
Wahl.<br />
Julia Eberz (Listenplatz 7) ist Jahrgang 1970 und hat als studierte Geographin<br />
in verschiedenen Projekten für die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit<br />
GTZ und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ im Ausland<br />
gearbeitet. Seit 2016 ist sie Mitglied der GRÜNEN Frankfurt. Im Sommer<br />
2019 hat sie sich als trans*-Frau geoutet und leitet seit September 2020 die<br />
AG Queer der Frankfurter GRÜNEN. *bjö<br />
Welche dringlichen „Baustellen“<br />
sehen DIE GRÜNEN im Bereich<br />
LSBTIQ*-Rechte in Frankfurt?<br />
Insbesondere in der Gewaltprävention<br />
ist noch viel zu tun. Darüber hinaus<br />
werden wir für bestehende Beratungs-,<br />
Bildungs- und Antidiskriminierungsstellen<br />
eine bedarfsgerechte personelle und<br />
finanzielle Ausstattung sicherstellen. Im<br />
Bereich lesbische Sichtbarkeit wollen<br />
wir analog den Kriterien des Land Hessen<br />
den von uns schon lange geforderten<br />
Preis ausloben.<br />
Eine zentrale Baustelle ist das gesellschaftliche<br />
Klima gegenüber LSBTIQ*.<br />
Hier gilt es, mit geeigneten Maßnahmen<br />
Akzeptanz zu fördern und so Diskriminierung<br />
abzubauen. Daneben müssen<br />
wir die bestehenden Beratungsangebote<br />
sowie Schutz- und Begegnungsräume<br />
finanziell absichern und weiter<br />
ausbauen.<br />
Welche konkreten Maßnahmen<br />
müssten in Frankfurt gegen Gewalt<br />
gegenüber queeren Menschen ergriffen<br />
werden?<br />
Es darf kein Klima des „Wegschauens“<br />
geben. Bisher gibt es in der Polizeistatistik<br />
keine separate Erfassung von Gewalttaten<br />
gegen queere Menschen, die Zahl der<br />
tatsächlichen Angriffe gegen LSBTIQ* ist<br />
völlig unbekannt. Bei den Sicherheitsbehörden<br />
ist zudem der Schulungsbedarf<br />
groß. Viele queere Menschen, die Opfer von<br />
psychischer und physischer Gewalt werden,<br />
trauen sich oft nicht, Straftaten bei der<br />
Polizei anzuzeigen, entweder aus Scham<br />
oder weil sie befürchten, bei der Polizei entweder<br />
nicht ernst genommen zu werden<br />
oder dort an Beamt*innen zu geraten, die<br />
queerfeindlich eingestellt sind. Außerdem<br />
fordern wir mehr sicht- und ansprechbare<br />
Polizeibeamt*innen an den Orten, an denen<br />
es oft zu Übergriffen kommt.<br />
Wie beurteilen Sie die bisherige<br />
Zusammenarbeit mit den beiden<br />
anderen Frankfurter Koalitionspartner<br />
im Bereich der LSBTIQ*-<br />
Rechte?<br />
Die Zusammenarbeit war bisher gut<br />
und wir haben keinen Grund zur Klage.<br />
LSBTIQ*-Themen scheinen zwar bei<br />
unseren Koalitionspartner*innen nicht<br />
die Priorität zu genießen, die sie bei uns<br />
haben, was sich daran ablesen lässt, dass<br />
in der letzten Wahlperiode nahezu alle<br />
Initiativen von uns GRÜNEN stammen.<br />
Doch wir stießen mit unseren Anliegen<br />
regelmäßig auf offene Ohren und<br />
konnten unsere Ideen mit CDU und SPD<br />
gemeinsam umsetzen.<br />
www.gruene-frankfurt.de
14 FRANKFURT<br />
DIE LINKE:<br />
Pearl Hahn<br />
FOTO: TUNCAY AKBAŞ<br />
DIE LINKE überschreibt ihr Wahlprogramm mit dem Motto „Das solidarische<br />
Frankfurt von morgen erkämpfen“. Unter den Kandidat*innen für die<br />
Stadtverordnetenversammlung sind gleich fünf queere Kandidat*innen in<br />
den Top 14: Michael Müller, Monika Christann, Franziska Haug, Christian<br />
Gaa und Pearl Hahn. Pearl Hahn (34) ist in Nairobi (Kenia) geboren und<br />
aufgewachsen. Sie lebt seit 12 Jahren in Frankfurt und sitzt seit 2016 für<br />
DIE LINKE im Frankfurter Stadtparlament. Die Soziologie-, Anglistik- und<br />
Geographie-Studentin spricht vier Sprachen; in ihrer Freizeit beteiligt sie<br />
sich an Demos, geht gerne in Kneipen, liest mehrere Bücher gleichzeitig,<br />
klettert an der Kletterwand, radelt mit ihrem Fixie und spielt Schach. *bjö<br />
Welche dringenden „Baustellen“ sieht<br />
DIE LINKE im Bereich LSBTIQ* in<br />
Frankfurt?<br />
DIE LINKE setzt sich für eine solidarische<br />
Gesellschaft ein, in der wir alle ein gleichberechtigtes,<br />
selbstbestimmtes und diskriminierungsfreies<br />
Leben führen können.<br />
Wir brauchen Förderung und Ausbau von<br />
Schutz-und Beratungsangeboten für queere<br />
Kinder und Jugendliche, Sexarbeiter*innen,<br />
Inter* und Trans*Personen, queere People<br />
of Color sowie für Senior*innen, die auch<br />
psychosoziale und gesundheitliche Aspekte<br />
umfassen. Wir brauchen Aufklärung und<br />
eine progressive Antidiskriminierungsarbeit<br />
in unseren Bildungsstätten, am Arbeitsplatz<br />
und in den Behörden.<br />
Welche konkreten Maßnahmen<br />
müssten in Frankfurt gegen Gewalt<br />
gegenüber queeren Menschen ergriffen<br />
werden?<br />
DIE LINKE fordert eine Kampagne spezifisch<br />
gegen Stigmatisierung, Diskriminierung und<br />
Gewalt gegenüber queeren Menschen. Wir<br />
brauchen Ausweitung und langfristige Finanzierung<br />
für Bildungsprojekte, Schutz-und<br />
Präventionsstrukturen sowie angemessene<br />
unbürokratische psychosoziale Betreuung<br />
von Gewaltopfern. Wir müssen dafür sorgen,<br />
dass auch unsere Ämter, inklusive Polizei<br />
und Strafverfolgungsbehörden, bestens<br />
durch verbindliche und qualifizierte Aus- und<br />
Weiterbildungen sensibilisiert werden.<br />
Die Linke sieht die Sicherung von<br />
Subkulturorten wie queere Bars<br />
und Clubs ebenso wichtig wie zum<br />
Beispiel den Erhalt, Förderung und<br />
Ausbau von Beratungsangeboten;<br />
welche spezielle Funktion haben diese<br />
Subkulturorte?<br />
Queere Communities brauchen Begegnungsorte<br />
wie Bars. Wo wäre die queere<br />
Bewegung und unser Kampf für Gleichberechtigung<br />
ohne Stonewall Inn? Wir brauchen<br />
Orte, wo wir uns politisch austauschen<br />
und organisieren können. An sicheren Orten<br />
– sogenannten ‚Safer Spaces’ – können wir<br />
uns wohl fühlen, entfalten, Gleichgesinnte<br />
finden und unsere Vielfalt solidarisch, laut<br />
und bunt feiern.<br />
Welche Themen sind außerdem<br />
zentral für die Frankfurter LINKE?<br />
DIE LINKE setzt sich ein für ein sozial-ökologisches<br />
Umdenken. Wir fordern bezahlbaren<br />
Wohnraum für ALLE und eine ökologische<br />
Verkehrswende einhergehend mit weniger<br />
Flugverkehr und einen Umstieg auf Rad, Bus<br />
und Bahn. Wir wollen mehr Geld in Bildung<br />
investieren, unsere maroden Schulen sanieren<br />
und gebührenfreie Kitaplätze schaffen,<br />
damit Kinder und Jugendliche wirkliche<br />
Chancengleichheit erhalten. Wir fordern den<br />
Kohleausstieg und mehr Investitionen in<br />
erneuerbare Energien sowie die Erhaltung<br />
von städtischen Grünflächen.<br />
.<br />
www.die-linke-frankfurt.de<br />
FOTO: FDP-FRANKFURT<br />
FDP:<br />
Rolf Würz<br />
Die FDP zieht mit dem Motto „Frankfurt gestalten. Was wirklich<br />
zählt.“ in die Kommunalwahl. Als queere FDPler sind dabei: Falk Thore<br />
Gebhardt (Platz 4 im Ortsbeirat 2), Frank Maiwald (Platz 82 der Stadtverordnetenliste<br />
und Platz 3 im Ortsbeirat 9), Felix Meixner (Stadtverordnetenliste<br />
Platz 72 und Ortsbeirat 8 Platz 3) sowie Rolf Würz<br />
(Stadtverordnetenliste Platz 17, Ortsbeirat 7 Platz 2). Der 57-jährige<br />
Rolf Würz ist Bezirksleiter einer Versicherung und Bausparkasse und<br />
aktiv in verschiedenen Vereinen, Initiativen und Dachorganisationen<br />
tätig, unter anderem auch der Yogyakarta-Allianz und dem Bündnis<br />
für Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt. Würz ist außerdem Mitglied<br />
des Bundesvorstands und Landesvorsitzender der LiSL, der liberalen<br />
Schwulen und Lesben in der FDP. *bjö
Im Wahlprogramm der FDP Frankfurt<br />
kommen LGBTIQ*-Themen nicht vor.<br />
Wie kommt das?<br />
Anders als in Europa, im Bund und im<br />
Land wird kommunal nicht über rechtliche<br />
Veränderungen entschieden – es geht um<br />
praktische Umsetzungen einer Politik, die<br />
Diversität als Chance und unterschiedliche<br />
Lebensentwürfe als etwas Normales ansieht.<br />
LSBTI-Themen werden von der Stadtverordnetenfraktion<br />
auch bisher mitgedacht, wenn<br />
es um Diskriminierung, Gewalt – oder positiv<br />
– um Chancen und geschützte Räume geht.<br />
Sieht die FDP vielleicht trotzdem<br />
dringende „Baustellen“ im Bereich<br />
LGBTIQ*-Rechte in Frankfurt?<br />
Rechtlich ist die Stadt die falsche Ebene –<br />
aber wie diskriminierungsfrei zum Beispiel<br />
Arbeitsplätze in der Verwaltung oder städtischen<br />
Unternehmen sind, welche Initiativen<br />
für Diversity-Management gestartet werden<br />
können, wie Gewaltprävention verbessert<br />
und wo schnell geholfen werden kann,<br />
welche geschützten Räume auch außerhalb<br />
des kommerziellen Bereichs und auch Beratungsleistungen<br />
unterstützt werden können,<br />
wird für mich ein wichtiges Thema sein.<br />
Welche konkreten Maßnahmen<br />
müssten in Frankfurt gegen Gewalt<br />
gegenüber queeren Menschen ergriffen<br />
werden?<br />
Gewaltprävention ist generell ein wichtiges<br />
Thema – egal ob LSBTI, Menschen mit<br />
Migrationshintergrund, sichtbare religiöse<br />
Minderheiten, Behinderte etc. – dies muss<br />
mit niedrigschwelligen Hilfsangeboten für<br />
Opfer ergänzt werden. Sichtbare Präsenz<br />
von Sicherheitskräften und deren Sensibilisierung<br />
auf besondere Gefährdungssituationen<br />
gehört dazu.<br />
Welche Themen sind außerdem zentral<br />
für die Frankfurter FDP?<br />
Frankfurt soll eine Stadt der Chancen<br />
sein – also Modernisierung und Ausbau<br />
der Bildungseinrichtungen (die auch mehr<br />
LSBTI-Sensibilität brauchen), Wohnungsbau<br />
verstärken und wo verträglich ermöglichen,<br />
Unterstützung für Vereine und Initiativen,<br />
die Wichtiges für das Gemeinwohl leisten,<br />
zukunftsfähige Mobilitätslösungen für alle<br />
Verkehrsteilnehmer, diskriminierungsfreie<br />
Politik für eine offene Gesellschaft – und<br />
damit auch gegen Parallelgesellschaften,<br />
Chancen auch für Gewerbe und Eigeninitiative<br />
schaffen.<br />
.<br />
www.fdp-frankfurt.de<br />
AfD<br />
FRANKFURT 15<br />
Die AfD sieht finanzielle „Einsparpotentiale<br />
im Bereich der links-grünen<br />
Zeitgeistprojekte“; darunter werden<br />
unter anderem auch „Genderismus und<br />
überzogene Minderheitenbevorzugung“<br />
gezählt. Bestehende Projektunterstützungen<br />
sollen einer Prüfung unterzogen<br />
werden um „in Zeiten knapper<br />
Mittel“ eine „finanzielle Fokussierung<br />
auf sog. Pflichtleistungen“ zu erreichen.<br />
Beispielhaft nennt die AfD hier die städtische<br />
Koordinierungsstelle für Lesben,<br />
Schwule und Transgender, die wie sie<br />
sagt „eingerichtet wurde, ohne deren<br />
Auf<strong>gab</strong>enstellung zu konkretisieren und<br />
zugehörige Kosten und Kennzahlen für<br />
die Erfolgskontrolle festzulegen“. Die AfD<br />
vertritt ein traditionelles Familienbild:<br />
„Versuche, Ehe und Familie durch das<br />
sogenannte ‚Gender Mainstreaming’<br />
oder durch andere ideologisch motivierte<br />
Eingriffe in volkserzieherischer und damit<br />
bevormundender Absicht zu schwächen,<br />
lehnt die AfD ab“. Stattdessen setzt<br />
man auf die „gezielte gesellschaftliche<br />
Aufwertung des Erfolgsmodells Familie<br />
und der Rolle der Mutter“. *bjö<br />
www.ffm.afd-hessen.org<br />
Silvia Pro<br />
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POLIZEI<br />
COMMUNITY<br />
FOTO: ANN-KATRIN BRITZE<br />
Joschua Thuir ist der neue Vorsitzende<br />
von VelsPol Hessen, ein Netzwerk<br />
von Polizeibediensteten, Juristen und<br />
Interessierten, die sich mit queeren<br />
Angelegenheiten im polizeilichen<br />
Kontext auseinandersetzen und sich für<br />
die Interessen der queeren Bevölkerung<br />
sowie für LSBTIQ*-Gleichstellung im<br />
Polizeidienst engagieren. Der 30-jährige<br />
Polizeikommissar war vor seinem im<br />
vergangenen Jahr absolvierten Studium<br />
einige Jahre als Kontroll- und Streifenbeamter<br />
am Frankfurter Flughafen tätig<br />
und bildet nun als Lehrgruppenleiter und<br />
zugleich Lehrkraft im Bereich Recht und<br />
Verwaltung, Polizeianwärter*innen aus.<br />
VelsPol fordert seit Jahren Fortbildung<br />
für einen handlungssicheren Umgang in<br />
Verbindung mit dem queeren Teil der Bevölkerung,<br />
aber auch für ein verbessertes<br />
Arbeitsklima für queere Polizeibedienstete.<br />
Im Interview berichtet Joschua<br />
Thuir wie schwierig es ist, innerbehördlich<br />
Veränderungen herbeizuführen und<br />
welche Erfolge es dennoch zu verzeichnen<br />
gibt.<br />
Joschua, bei unserem letzten<br />
Gespräch vor drei Jahren stand die<br />
Polizeidienstvorschrift 300 auf eurer<br />
Agenda; eine Vorschrift die insbesondere<br />
dir als trans* Mann enorme<br />
Probleme bereitet hat. Um was geht<br />
es dabei?<br />
Die Polizeidienstvorschrift 300 (PDV<br />
300) beinhaltet die gesundheitlichen<br />
Einstellungsvoraussetzungen, an denen<br />
sich die Polizeiärztlichen Dienste bei allen<br />
deutschen Polizeibehörden beim Auswahlverfahren<br />
orientieren müssen.<br />
Diese PDV 300 wurde in den vergangenen<br />
Jahren überarbeitet und die neue Version<br />
wurde im Dezember 2020 endlich bei<br />
der Innenministerkonferenz einheitlich<br />
beschlossen.<br />
Das Problem lag zum einen darin, dass<br />
diese PDV sich lediglich auf männliche und<br />
weibliche Einstellungsvoraussetzungen<br />
bezog und zudem geschlechterbezogene<br />
Körperlichkeiten voraussetzte. Diese<br />
Kriterien konnten von trans* und inter*<br />
Personen schlicht weg nicht erfüllt werden.<br />
Als Beispiel: Männer brauchen zumindest<br />
einen funktionierenden Hoden, was bei<br />
trans* Männern nicht gegeben ist.<br />
Die PDV 300 schloss folglich trans*, inter*<br />
und nicht-binäre Menschen von der Einstellung<br />
bei der Polizei aus – selbst wenn sie<br />
nachweislich kerngesund waren.<br />
Auch bei der Verbeamtung auf Lebzeiten<br />
trägt die PDV 300 eine entscheidende Rolle.<br />
Ich hatte mein inneres Coming-out als<br />
trans* noch während der Ausbildung und<br />
wollte damals nicht riskieren, wegen der<br />
PDV 300 aus dem Dienst entfernt zu<br />
werden. Also blieb mir bis zur Beendigung<br />
meiner Probezeit quasi nichts anderes<br />
übrig, als in der Rolle einer Frau zum Dienst<br />
zu gehen. Fünf Jahre lang bin ich als Lesbe<br />
zum Dienst gegangen, obwohl ich wusste,<br />
dass ich keine bin. Ich fühlte mich genötigt<br />
alle anzulügen, um diese Legende aufrecht<br />
zu erhalten. Im privaten Bereich war es genau<br />
umgekehrt. Diese zwei Leben zu leben<br />
verlangte einiges von mir ab und stellte<br />
bisher meine größte berufliche Herausforderung<br />
dar.<br />
Wir verzeichnen mit den neuen Einstellungsvoraussetzungen<br />
einen großartigen<br />
Erfolg. Der Neuzugang von inter* und trans*<br />
Menschen sowie das Sichtbarwerden derer<br />
die sich bislang in ihrer Uniform versteckt<br />
haben, wird die Polizeikultur intern und das<br />
Verhältnis zwischen Polizei und queerer<br />
Bevölkerung in Zukunft positiv verändern.
Zudem haben sich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und<br />
die Möglichkeiten Zugang zum Beamtentum zu erhalten<br />
insbesondere für trans* Arbeitssuchende verbessert. Wir<br />
haben letztlich federführend dazu beigetragen, dass bei<br />
der Überarbeitung der PDV 300 wirklich alle Aspekte die für<br />
trans* und inter* Personen eine unfaire Barriere darstellten,<br />
restlos gestrichen wurden. Ich persönlich verfolgte diese<br />
Vision ganze 10 Jahre lang und bin unfassbar glücklich, dass<br />
sie nun endlich in die Tat umgesetzt wurde!<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt sind queere Bezüge, die<br />
in der allgemeinen Ausbildung bei der Polizei nicht<br />
vorkommen. Nun bist du selbst Lehrkraft – hast du<br />
diesbezüglich Spielraum?<br />
Ja habe ich, denn die Lehre ist frei. Ich versuche die Inhalte,<br />
die mir damals in meiner Ausbildung gefehlt haben, in<br />
meinen Unterricht einzubauen. Dazu gehören insbesondere<br />
LSBTIQ*-Inhalte, aber auch Themen die allgemein mit<br />
Minderheiten, Sprachsensibilisierung und Vorurteilen zu tun<br />
haben. Nur ein kleines Beispiel: Die Lehrunterlagen die wir bei<br />
der Bundespolizei zur Verfügung gestellt bekommen, sind in<br />
der Regel ausschließlich männlich gegendert. Es ist also fast<br />
immer von „dem Täter“ und „dem Zeugen“ die Rede. Wenn ich<br />
Zeit finde selber ein Arbeitsblatt zu erstellen, dann formuliere<br />
ich das grundsätzlich mit gemischten Geschlechterrollen und<br />
lasse die Sachverhalte zum Beispiel bei einem CSD stattfinden<br />
anstatt bei einem erneuten rivalisierenden Fußballspiel.<br />
Dies mache ich mit der Zielsetzung, die Bilder im Kopf zu<br />
verändern. Und natürlich, um ein Stück weit das Aufbrechen<br />
von Vorurteilen zu provozieren.<br />
Wie reagieren die Schüler*innen darauf?<br />
Die sind super interessiert. Und ich war erstaunt, was sie<br />
schon alles wissen, auch was Begrifflichkeiten angeht. Das<br />
fand ich schön. Die Aufmerksamkeit ist deutlich höher wenn<br />
es um LGBTIQ* geht und die mündliche Mitarbeit steigt<br />
ebenfalls. Ich freue mich, dass die meisten frei und offen<br />
darüber diskutieren und sprechen. So sollte es sein.<br />
Du bringst also LSBTIQ*-Inhalte in den Unterricht<br />
bei der Polizei?<br />
Ja, das stimmt wohl, aber ich unterrichte lediglich meine<br />
Lehrgruppe mit 22 Polizeianwärter*innen. Ein kleiner Tropfen<br />
auf den heißen Stein. Jedoch kann man beobachten, dass<br />
unsere Ideen nach und nach in der Aus- und Fortbildung<br />
sowohl bei der Bundespolizei als auch beim BKA Beachtung<br />
finden.<br />
In Bezug zur VelsPol Vereinsarbeit möchte ich noch erwähnen,<br />
dass wir auch Fragen von heterosexuellen Kolleg*innen<br />
beantworten. Manche denken, wir wären nur für LSBTIQ*<br />
Personen zugänglich. Wir freuen uns jedoch über Anregungen<br />
sowohl aus den Behörden als auch von der Community. Zudem<br />
begrüßen wir neue Gesichter, die sich uns anschließen<br />
möchten – ganz unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung<br />
oder geschlechtlichen Identität.<br />
Interview: Björn Berndt<br />
alexandra baum . schmuck<br />
RHEIN-MAIN-NECKAR 17<br />
Ringe für Paare<br />
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Das komplette Interview<br />
gibt es auf www.männer.media/<br />
regional/<strong>gab</strong>
18 RHEIN-MAIN-NECKAR<br />
LANDTAGSWAHL<br />
Rheinland-Pfalz<br />
FOTO: LUFTAUFNAHME K BENZ<br />
Am 14. <strong>März</strong> wählt Rheinland-Pfalz<br />
einen neuen Landtag. QueerNet RLP, das<br />
Netzwerk queerer Vereine und Initiativen<br />
in Rheinland-Pfalz, hat den Parteien<br />
Wahlprüfsteine zu verschiedenen queeren<br />
Themen vorgelegt – ein kurzer Überblick zu den<br />
Standpunkten von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN,<br />
CDU, SPD, FDP und der LINKEN.<br />
Ein Schwerpunkt der Wahlprüfsteine<br />
ist die Schaffung eines Landesantidiskriminierungsgesetzes,<br />
das analog zum<br />
bundesweiten Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz<br />
dafür sorgen soll, dass das<br />
staatliche Handeln der Länderauf<strong>gab</strong>en<br />
wie Polizei oder Bildung dem Diskriminierungsschutz<br />
unterliegt. Des Weiteren<br />
sollen Unterrichts-Module zu LSBTIQ*-<br />
Themen verpflichtend für alle Ausbildungen<br />
werden. Das Projekt SCHLAU RLP, das<br />
Netzwerk der ehrenamtlichen Projekte<br />
für Bildungs- und Aufklärungsveranstaltungen,<br />
soll unterstützt werden. LSBTIQ*-<br />
Zentren sollen in den Länder-Metropolen<br />
entstehen und die historische Forschung<br />
zu LSBTIQ*-Themen fortgeführt und mit<br />
einer Professur an einer Uni verankert<br />
werden.<br />
Alle angefragten Parteien wollen auch<br />
weiterhin die Aktionspläne wie „Rheinland-<br />
Pfalz unterm Regenbogen“, den „Landesaktionsplan<br />
gegen Rassismus und<br />
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“<br />
oder den „Richtlinien zur Sexualerziehung“<br />
unterstützen. BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN<br />
fordert darüber hinaus eine Überarbeitung<br />
der „Richtlinien zum Sexualkundeunterricht“,<br />
da sie ohne Beteiligung queerer<br />
Verbände entstanden sind und Themen<br />
wie Trans*- und Intergeschlechtlichkeit<br />
vermissen lassen.<br />
Zu einem Landesantidiskriminierungsgesetz<br />
stehen die Parteien unterschiedlich:<br />
Die SPD verweist auf die bereits bestehenden<br />
Aktionspläne, auch die CDU sieht<br />
ein solches Gesetz als nicht notwendig, da<br />
mit den bundesrechtlich weitreichenden<br />
Diskriminierungsverboten und Gleichbehandlungsgeboten<br />
sowie der landesweit<br />
agierenden Gleichstellungsbeauftragten<br />
dieser Bereich abgedeckt ist. Die FDP sieht<br />
diesen Punkt „neutral“; es komme auf<br />
die konkrete Ausgestaltung an. Lediglich<br />
BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN sieht in einem<br />
starken Landesantidiskriminierungsgesetz<br />
die Chance eines Ausbaus der bereits<br />
bestehenden Möglichkeiten, ebenso DIE<br />
Landtag Rheinland-Pfalz in Mainz<br />
LINKE, die ein solches Gesetz nach Berliner<br />
Vorbild befürwortet.<br />
In allen Antworten der Parteien spiegelt<br />
sich eine klare Haltung gegenüber den<br />
Ansichten der AfD wieder: Die AfD RLP<br />
lehnt unter anderem die von der „Genderideologie<br />
betriebene Auflösung der<br />
natürlichen Geschlechter und bewusste<br />
Dekonstruktion der traditionellen Familie“<br />
ab. Geschlechterquotierungen und Genderlehrstühle<br />
an Hochschulen muss laut<br />
AfD RLP ein Ende gesetzt werden. Die<br />
Partei hat darüber hinaus in der vergangenen<br />
Legislaturperiode unter anderem<br />
den Aktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm<br />
Regenbogen“ sowie das Aufklärungsprojekt<br />
SCHLAU in Frage gestellt. QueerNet<br />
RLP hat die Wahlprüfsteine nicht an die<br />
AfD versandt. *bjö<br />
Die ausführlichen Stellungnahmen zu<br />
den QueerNet-Wahlprüfsteinen gibt’s<br />
unter www.queernet-rlp.de<br />
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COMMUNITY<br />
ICH BIN ANDERS<br />
Ein wichtiger Prozess in der Emanzipationsentwicklung<br />
jedes Menschen ist die wie auch immer<br />
geartete Erkenntnis der eigenen Person. Solange man<br />
feststellt, bestehenden gesellschaftlichen Vor<strong>gab</strong>en zu<br />
entsprechen, bewegt man sich – zumindest gefühlt – in<br />
„sicherem Fahrwasser“. Was nicht bedeutet, den eigenen<br />
Horizont nicht erweitern zu können.<br />
MANNHEIM 19<br />
Mal was Geiles<br />
auf<strong>gab</strong>eln<br />
Queere Menschen erkennen hingegen oft ein negatives<br />
Gefühl des „Andersseins“ – zum Beispiel anders als das, was<br />
man bisher erlebt und vorgelebt bekommen hat. Im besten<br />
Fall gelingt ein stolzes Coming-out, im unglücklichen Fall<br />
versucht man trotz des eigenen Andersseins der vermeintlich<br />
vorherrschenden Norm zu entsprechen. Was wäre, wenn<br />
die „Norm“ offen und divers ist? Die LSBTIQ*-Community<br />
könnte so ein Ort sein – aber ist sie es wirklich? Ein Ort, an<br />
dem alle so sein können wie sie sind?<br />
FOTO: ANNA SHVETS, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
Biss dann:<br />
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Mit dieser Frage hat sich PLUS, die psychologische Lesben-<br />
und Schwulenberatung Rhein-Neckar beschäftigt<br />
und Interviews mit sechs ausgewählten Personen geführt,<br />
die nicht nur zur LSBTIQ*-Community gehören, sondern<br />
das Gefühl des „Andersseins“ auch auf anderen Ebenen<br />
erfahren haben. Die interessanten Interviews sind auf der<br />
PLUS-Website unter dem Titel „LSBTIQ & noch viel mehr“<br />
zu sehen. *bjö<br />
www.plus-mannheim.de
20 RHEIN-MAIN-NECKAR<br />
FOTO: LANDTAG VON BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
LANDTAGSWAHL<br />
Baden-Württemberg<br />
Landtag Baden-Württemberg in Stuttgart<br />
Am 14. <strong>März</strong> wählt Baden-Württemberg einen neuen<br />
Landtag. Queere Themen spielen dabei eine wichtige<br />
Rolle, denn sie waren zum Beispiel im Fall der Schulunterricht-Leitlinie<br />
„Bildung für Toleranz und Akzeptanz<br />
von Vielfalt“ Grund für lautstarke Proteste in der Bevölkerung.<br />
Ein Blick in die Wahlprogramme der regierenden Parteien zeigt<br />
in Bezug auf queere Rechte entsprechende Unterschiede.<br />
Als Erfolg im Bereich der queeren Rechte kann die regierende<br />
Koalition aus Bündnis 90/Die Grünen und CDU auf die finanzielle<br />
Absicherung des umfangreichen Aktionsplans „Für Akzeptanz<br />
& gleiche Rechte Baden-Württemberg“ verweisen; die Haushaltsmittel<br />
von 400.000 Euro für die Jahre 2018 und 2019<br />
wurden für 20/21 sogar verdoppelt. Kritik <strong>gab</strong> es allerdings an der<br />
mangelnden Umsetzung, insbesondere im Bereich der Bildung;<br />
der LSVD Baden-Württemberg bemängelt zum Beispiel, dass es<br />
bislang nicht geschafft wurde, die Lebensrealität der LSBTIQ*-<br />
Community an den Schulen sichtbar zu machen. Im Sommer<br />
leistete sich der grüne Ministerpräsident Kretschmann zudem<br />
einen faux-pas, als er die Bestrebungen zur Einführung einer<br />
gendergerechten Sprache kritisch als „Tugendterror“ bezeichnete;<br />
Gegenkritik kam da sogar aus den eigenen Reihen, Applaus<br />
hingegen von der AfD.<br />
Ristorante<br />
Im Wahlprogramm von Kretschmanns Partei BÜNDNIS90/DIE GRÜ-<br />
NEN möchte man sich weiterhin dafür einsetzen, die politischen Bedingungen<br />
für eine „offene und vielfältige Gesellschaft, in der jede*r<br />
selbstgestimmt und diskriminierungsfrei leben kann“ zu verbessern.<br />
Die Sichtbarkeit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in den<br />
Lehrplänen ist dabei nur ein Punkt des umfangreichen Maßnahmenkatalogs,<br />
der Beratung, Hilfe und Unterstützung in allen Bereichen<br />
des Lebens umfasst. Bündnis90/Die Grünen will außerdem eine*n<br />
Landesbeauftrage*n für Gleichstellung und Diversity etablieren sowie<br />
Initiativen im Bundesrat starten – zur Aufnahme des Begriffs der<br />
sexuellen Identität in Artikel 3 Grundgesetz und zur Überarbeitung<br />
des Blutspendeverbots für homo- und bisexuelle Männer.<br />
Obwohl man im Wahlprogramm des aktuellen Koalitionspartners<br />
CDU kaum queere Themen findet, versichert die Partei, dass Toleranz<br />
und Akzeptanz für sie keine Schlagworte, sondern politischer Auftrag<br />
sind; Diskriminierungen aller Art müssen der Vergangenheit angehören,<br />
sagt die CDU.<br />
Die SPD weist darauf hin, dass sie den Aktionsplan für Akzeptanz<br />
und gleiche Rechte von LSBTIQ* „von 2013 bis 2015 federführend<br />
erstellt“ hat. Er soll intensiviert und mit mehr finanziellen Mitteln<br />
ausgestattet werden. Gleiches gilt für die landesweit „konsequent<br />
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unterfinanzierten“ Beratungsstellen.<br />
Die volle rechtliche Gleichstellung soll als Ziel in die Landesverfassung<br />
aufgenommen, außerdem ein Antidiskriminierungsund<br />
Gleichstellungsartikel eingeführt werden, „der sexuelle<br />
Orientierung, Transidentität und geschlechtliche Vielfalt<br />
ausdrücklich benennt“. In den Schulen soll der Bildungsplan<br />
entsprechend umgesetzt werden und damit sichtbar für Diversität<br />
und gegen Homo- und Transphobie gearbeitet werden.<br />
„Baden Württemberg ist das Land der Regenbogen-Löw*innen.<br />
Es wird ein Siegel für Schulen, Vereine und andere Einrichtungen<br />
geben, die dieses Selbstverständnis durch Leuchtturmprojekte<br />
mit Leben füllen“, heißt es im Wahlprogramm.<br />
DIE LINKE möchte queere Rechte im Land weiter ausbauen<br />
– die Vielfalt der Geschlechter, sexuellen Orientierungen und<br />
Lebensweisen sieht sie als gelebte Realität und fordert einen<br />
umfassenden Schutz sowie Förderung in allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen. Landesweite Aufklärungskampagnen zu<br />
queeren Lebensweisen sollen kommen, an den Schulen<br />
soll die Leitperspektive „Bildung für Toleranz und Akzeptanz<br />
von Vielfalt“ umgesetzt werden und selbstverwaltete<br />
Community-Zentren sollen in allen Regionen entstehen.<br />
Mehr noch: „Aufträge und Fördermittel des Landes sollen nur<br />
an Betriebe vergeben werden, die einen wertschätzenden<br />
Umgang mit Vielfalt praktizieren“. Baden-Württemberg soll<br />
ein „Anti-Diskriminierungsgesetz nach Berliner Vorbild“ erhalten.<br />
Auf Bundesebene soll das Land sich für die Anpassung<br />
des Familien- und Abstammungsrechts einsetzen sowie um<br />
die Abschaffung des Transsexuellengesetzes bemühen – zu<br />
Gunsten einer „unbürokratischen Personenstands- und Vornamensänderung“<br />
im Personenstandsgesetz.<br />
Umfangreich setzt sich auch die FDP mit queeren Rechten<br />
auseinander: „Familie gibt es heute in vielfältiger Ausprägung“<br />
liest man da – die Unterstützung gelte auch für Regenbogenfamilien.<br />
Der Aktionsplan „Für Akzeptanz und gleiche<br />
Rechte Baden-Württemberg“ soll weiter ausgebaut werden,<br />
insbesondere sollen Mitarbeitende bei Polizei, in der Landesverwaltung,<br />
im Jugend- und Seniorenbereich für queere<br />
Themen sensibilisiert werden. Homophobe Gewalt soll konsequent<br />
verfolgt und statistisch als eigenständiger Aspekt<br />
erfasst werden. Auf Bundesebene möchte man sich für eine<br />
Erweiterung des Artikel 3 Grundgesetz stark machen, das<br />
Blutspendeverbot für homo-, bi- und trans*-Menschen soll<br />
aufgehoben werden und das bestehende Transsexuellengesetz<br />
abgeschafft und gegen ein Selbststimmung stärkendes<br />
Gesetz ersetzt werden.<br />
Die aktuell viertstärkste Kraft im Baden-Württembergischen<br />
Landtag, die AFD, macht in ihrem Wahlprogramm klar: „Jedweder<br />
Einfluss von LSBTTIQ-Lobbygruppen auf die Familien- und<br />
Geschlechtserziehung muss unterbunden werden“, man lehnt<br />
eine „auf linken Ideologien basierende Pseudowissenschaft wie<br />
‚Gender Studies’ sowie die Politik des ‚Gender Mainstreaming’“<br />
ab: „Wir wollen die traditionelle Ehe und Familie schützen.“<br />
Staatlich verordnete Quoten, aber auch „Gleichstellungspropaganda“<br />
und Minderheitenförderung unter der Fahne des<br />
„Gender Mainstreaming“ sprechen dem Gebot der Gleichberechtigung<br />
„in unserem Grundgesetz Hohn“. Gefordert wird<br />
auch die Streichung der Schulunterricht-Leitlinie „Bildung<br />
für Akzeptanz von Toleranz und Vielfalt“, außerdem sei die<br />
Finanzierung jeglicher ideologischer Projekte ohne konkreten<br />
Nutzennachweis einzustellen; dazu gehören unter anderem<br />
auch Gender Studies. *bjö<br />
"<br />
Wir stehen für ein buntes Stuttgart –<br />
und für eine vielfältige CDU. Respekt,<br />
Toleranz und Akzeptanz sind für uns<br />
keine Schlagworte, sondern<br />
politischer Auftrag:<br />
Diskriminierungen aller Art müssen<br />
der Vergangenheit angehören.<br />
Dafür stehen wir!<br />
AM 14. MÄRZ <strong>2021</strong>:<br />
RUTH SCHAGEMANN, ROLAND SCHMID<br />
DR. SUSANNE EISENMANN<br />
Checkt die Website des LSVD Baden-Württemberg für die<br />
queeren Wahlprüfsteine https://ba-wue.lsvd.de/
22 STUTTGART<br />
gratuliert<br />
COMMUNITY<br />
25 JAHRE<br />
Weissenburg<br />
FOTOS: ZENTRUM WEISSENBURG<br />
Das Zentrum Weissenburg<br />
ist die queere Anlaufstelle in<br />
Stuttgart – ein Kommunikations-<br />
Emanzipations- und Kulturzentrum<br />
mit Café-Betrieb. Am 3. Februar<br />
feierte die Weissenburg ihr 25-jähriges<br />
Vereinsjubiläum. Im Interview<br />
erinnert sich Vorstandsmitglied<br />
Joachim Stein an die Anfangstage<br />
und kommentiert die aktuellen<br />
Entwicklungen. *bjö<br />
Blumen – aber keine Geburtstagsfeier: Ein Blumengruß aus der städtischen Gleichstellungsstelle zum 25. Vereinsjubiläum steht stellvertretend für<br />
die pandemiebedingt ausgefallene rauschende Geburtstagsfeier.<br />
Die Mitteilung zum Jubiläum des<br />
Zentrum Weissenburg ist überschrieben<br />
mit „Vom Schmuddelkind<br />
zum social player“ – wie sah die<br />
Situation der Stuttgarter LGBTIQ*-<br />
Community 1996 aus und warum<br />
wurde das Zentrum für queere<br />
Menschen damals als „schmuddelig“<br />
empfunden?<br />
Die Stuttgarter Community war 1996 klein<br />
aber fein. Es <strong>gab</strong> und gibt immer noch<br />
ein reges Vereinsleben, aber kommunalpolitisch<br />
und landespolitisch waren wir<br />
noch weitgehend ausgegrenzt. So war<br />
es zum Beispiel ein politischer Skandal,<br />
dass einer unserer Mitgliedsvereine als<br />
Träger der freien Jugendarbeit anerkannt<br />
werden sollte. Dazu war das Gutachten<br />
eines Psychologen nötig, der insbesondere<br />
zur Verführungstheorie Aussagen treffen<br />
musste. Eine Brauerei, von der wir einen<br />
Kleinkredit zur Einrichtung unseres Cafés<br />
wollten, ließ uns wissen, dass sie ihren<br />
Start in Stuttgart nicht im „Rotlichtmilieu“<br />
machen wollte.<br />
Was zeichnet das Zentrum nach 25<br />
Jahren für die Community aus?<br />
Unsere ursprüngliche Idee, daraus ein<br />
Kommunikations-, Emanzipations- und<br />
Kulturzentrum zu machen, ist in wesentlichen<br />
Teilen umgesetzt. Unser Café mit<br />
kleinen Preisen ist Treffpunkt für viele<br />
Menschen von jung bis alt. Hier ist ein<br />
Transmissionsplatz für Informationen, aber<br />
auch ein Platz für Lesungen, Ausstellungen<br />
und Auftritte junger Dragqueens.<br />
Inzwischen haben auch die umliegenden<br />
Behörden und Organisationen unsere<br />
Räume als gut erreichbare und geeignete<br />
Tagungsräume entdeckt. Seit fünf Jahren<br />
haben wir mit Hilfe der Stadt und des<br />
Kooperationspartners Fetz e.V. unsere<br />
Beratungsarbeit professionalisiert und beschäftigen<br />
dort insgesamt fünf Personen<br />
hauptberuflich.<br />
Gibt es eigentlich immer noch die<br />
schöne Idee, dass der Service im<br />
Café an bestimmten Tagen von<br />
Stuttgarts queeren Gruppen geleistet<br />
wird? Wie kam es zu dieser Idee?<br />
Wie so oft, <strong>gab</strong> eigentlich der Mangel den<br />
Anlass. Nach mehr als 10 Jahren engagier-<br />
Eindrücke der letzten Geburtstagsfeier
ten Einsatzes von ehrenamtlichen Thekenkräften<br />
war die Luft ein bisschen raus.<br />
Wir haben deshalb eine Idee aus München<br />
aufgegriffen und unsere Mitgliedsorganisationen<br />
gebeten, sich mit zu engagieren<br />
und so auch neue und andere Kontakte<br />
zu ihren Vereinsmitgliedern zu entwickeln.<br />
Das hat auch sehr gut funktioniert, bröselt<br />
inzwischen aber auch wieder ab, weil auch<br />
das ehrenamtliche Potenzial bei den Mitgliedsorganisationen<br />
nicht mehr so leicht<br />
zu finden ist. Jeder Verein muss schauen,<br />
wie er seine Arbeit aufrecht erhält und<br />
so ist eben auch in unserem Kontext das<br />
Hemd näher als der Rock. Aktuell sind<br />
noch zwei Mitgliedsorganisationen an unserer<br />
Theke im Einsatz. Die dritte hat uns<br />
Mitte letzten Jahres verlassen, nachdem<br />
es in der Mitgliedschaft einen erheblichen<br />
Aderlass <strong>gab</strong>.<br />
Das Zentrum Weissenburg bietet<br />
nicht nur Raum für Gruppentreffen,<br />
Kultur und queere Caféhausatmosphäre<br />
sondern engagiert sich aktiv<br />
in der queeren Stadtgeschichtsforschung.<br />
In welche Projekte ist die<br />
Weissenburg involviert?<br />
Wir sind hier an der Initiative Lern- und<br />
Gedenkort Hotel Silber beteiligt, einer<br />
Einrichtung, die in einem Täterort (das<br />
ehemalige Gestapo-Zentrum BaWü, Anm.<br />
d. Red.) die Verfolgungsgeschichte der<br />
Opfer deutlich zu machen versucht. In der<br />
Initiative stellen wir ein Vorstandsmandat.<br />
Wir haben ein Gedenkprojekt für die<br />
Opfer des Nationalsozialismus aus der<br />
Taufe gehoben, www.der-liebe-wegen.org,<br />
und in diesem Kontext auch eine weitere<br />
Webseite zu wichtigen Geschichtsorten<br />
in Stuttgart online gestellt: www.<br />
derliebewege.de. Zum diesjährigen<br />
Opfergendenktag für die NS-Opfer<br />
haben wir mit zwei Autor*innen ein neu<br />
herausgekommenes Buch zu LSBTIQ*-<br />
Opfern im KZ Auschwitz besprochen<br />
und eine Historikerin arbeitet in unserem<br />
Auftrag an einem Projekt zur Auffindung<br />
lesbischer Frauen in Psychiatrien während<br />
der NS-Zeit.<br />
In Stuttgart gibt es derzeit<br />
Planungen für ein „Regenbogenhaus“,<br />
ein Kulturzentrum für<br />
LSBTIQ*; wie steht das Projekt zum<br />
Zentrum Weissenburg?<br />
Die Anregung zu diesem Projekt kam<br />
von uns, weil wir bedingt durch unsere<br />
Beratungsarbeit inzwischen unsere<br />
Arbeit an drei Standorten in Stuttgart<br />
durchführen. Außerdem wollen wir dem<br />
Umstand Rechnung tragen, dass nach 25<br />
Jahren die Sichtbarkeit des Regenbogens<br />
in der Stadtgesellschaft etwas präsenter<br />
sein darf. Die Weissenburg befindet sich<br />
in einem Hinterhof, der von der Straße<br />
nicht einsehbar ist. Für unsere Gründung<br />
war das sehr gut, denn dadurch konnten<br />
wir unseren Besuchenden mehr Schutz<br />
bieten. Inzwischen hat sich unsere Situation<br />
aber stadtgesellschaftlich wesentlich<br />
verändert. Wir sind in Gremien der Stadt<br />
vertreten, wir haben unmittelbaren Einfluss<br />
auf die Stadtpolitik in Stuttgart. Da<br />
darf es auch ein bisschen sichtbarer zugehen.<br />
Außerdem kommen wir während<br />
des laufenden Betriebs immer deutlicher<br />
an die Grenzen unserer räumlichen<br />
Möglichkeiten. Im Moment ist unsere<br />
Onlinebefragung dazu angelaufen, an der<br />
sich möglichst viele Menschen beteiligen<br />
sollten. Mehr gibt es dazu auf unserer<br />
Projektwebseite www.regenbogenhausstuttgart.de<br />
Was bedeutet der Shutdown für das<br />
Zentrum Weissenburg?<br />
Die Einrichtung befindet sich im zwangsverordneten<br />
Dornröschenschlaf und<br />
bewegt sich widerstrebend aber stetig auf<br />
die wirtschaftliche Insolvenz zu.<br />
www.zentrum-weissenburg.de<br />
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Gilbert (rechts) und George, 2015<br />
Das skurrile britische schwule<br />
Künstler-Duo Gilbert & George ist<br />
in der Schirn Frankfurt zu Gast –<br />
mit „The Great Exhibition“, einer<br />
riesigen Ausstellung, die ebenso<br />
riesige Werke der beiden von 1971<br />
bis 2019 zeigt.<br />
Gilbert & George, BEARDARY, 2016, Courtesy of Gilbert & George and Galerie Thaddaeus Ropac, London. Paris. Salzburg.<br />
In ihren etwas steif wirkenden Anzügen, immer geschniegelt mit<br />
Hemd und Krawatte, wirken Gilbert & George wie skurrile Exoten<br />
in einer sich ansonsten gerne lässig gebenden Kunstwelt.<br />
Gar nicht steif sind hingegen ihre großformatigen, meist<br />
knallbunten Foto- und Bildcollagen: Da strecken sie den<br />
Betrachter*innen schon mal ihre nackten Hintern entgegen,<br />
titulieren sich selbst als „George, the Cunt and Gilbert, the<br />
Shit“, sie zeigen sich als manisch starrende Avatare mit<br />
magisch ineinander verzwirbelten Rauschebärten, thematisieren<br />
Anal- und Oralverkehr, Krankheit, Tod, Gewalt, Religion<br />
und Moral. Ein ganzes Kaleidoskop des menschlichen Lebens<br />
wird mit einer nahezu spirituellen Sicht verwurstet. Glück<br />
und Leid sind hier gleichberechtigte Sensationen des prallen<br />
Lebens mit all seinen Widersprüchen. Und die gilt es allesamt<br />
zu akzeptieren.<br />
Ihre gerasterten Bildwelten erinnern an eine Mischung aus<br />
Kirchenfenstern und Werbeplakaten; das passt gut, wollen<br />
Gilbert & George doch ihre Message an die Betrachter bringen.<br />
Kunst für alle, mit einfach verständlichen Codes. Und das<br />
funktioniert!<br />
Gilbert & George, QUEER, 1977, Courtesy of Gilbert & George<br />
Der Südtiorler Gilbert Prousch und der britische George<br />
Passmore hatten sich in den späten 60ern als Studenten<br />
der Londoner Hochschule für Kunst und Design Central St.<br />
Martins kennen gelernt. Sie wurden ein Paar und beschlossen,<br />
als Künstler fortan in Personalunion als „Living Sculptures“<br />
aufzutreten. Gemeinsam bezogen sie Anfang der 1970er ein<br />
Haus samt Atelier im multikulturellen Ost-Londoner Viertel
BÜHNE 25<br />
LEBEN!<br />
präsentiert<br />
be unique. be heroic. just be!<br />
Spitalfields. Die damals heruntergekommene Ecke Londons<br />
ist heute ein Hipster-Pflaster, aber genau hier fanden und finden<br />
Gilbert & George die Themen für ihre Kunst – Spitalfields<br />
ist für sie der Mikrokosmos, der die ganze Welt beinhaltet.<br />
Die Ausstellung „The Great Exhibition“ ist eine Kooperation<br />
der Luma Foundation, des Moderna Museet in Stockholm und<br />
der Schirn Frankfurt und wurde bereits in Arles, Stockholm,<br />
Olso, Reykajvik und Zürich gezeigt. *bjö<br />
Noch bis 16.5., Schirn, Römerberg, www.schirn.de<br />
Zur Ausstellung wird ein großer Ausstellungskatalog<br />
erscheinen, dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm,<br />
das auch online zur Verfügung steht.<br />
Themenführungen<br />
Ein Special sind die Videoclips und Führungen mit sechs<br />
Frankfurter Persönlichkeiten zu den Themen Religion,<br />
Rassismus, Sexualität, Urbanität und Obdachlosigkeit im<br />
Werk von Gilbert & George; mit dabei sind Björn Berndt<br />
(GAB Magazin, Frankfurt), Thomas Kober (Weißfrauen<br />
Diakoniekirche, Frankfurt), Prof. Dr. Michel Müller (Studio<br />
MC Collaborative network for art and spatial Design,<br />
Darmstadt), Dr. Stefan Scholz (Haus am Dom, Frankfurt)<br />
Ismahan Wayah (Migration und Diversitymanagement<br />
im Historischen Museum, Frankfurt) ind Siraad Wiedenroth<br />
(Initiative Schwarze Menschen in Deutschland und<br />
Bildungsstätte Anne Frank). Termine und Interviews gibt’s<br />
über die Website.<br />
Hasengasse 9 • 60311 Frankfurt<br />
(neben der Kleinmarkthalle)<br />
Tel. 069 - 283519 • www.goldpavillon.de
26 BÜHNE<br />
MUSIK<br />
35 JAHRE<br />
FRAUEN<br />
MUSIK BÜRO<br />
FRANKFURT<br />
FOTO: FRAUEN MACHEN MUSIK E.V.<br />
gratuliert<br />
Seit 35 Jahren bringt das Frauen Musik Büro<br />
Frankfurt Musikerinnen* an den Start und sorgt<br />
für Sichtbarkeit – und vor allem Hörbarkeit.<br />
Anlässlich des Jubiläums konnte zwar kein<br />
Jubiläums-Partykonzert steigen, aber es <strong>gab</strong> eine interessante<br />
online-Podiumsdiskussion unter dem Titel „Von<br />
lila Latzhose bis Keychange – 35 Jahre Female Music<br />
Networking“. Im Interview kommentieren Hilde, Maria<br />
und Mane vom Frauen Musik Büro die Entwicklung der<br />
Situation von Musikerinnen*. *bjö<br />
von oben links im Uhrzeigersinn: Marie Koppel, Maria Bätzing, Hildegard Bernasconi<br />
und Mane Stelzer vom Frauen Musik Büro.<br />
Erklärt kurz die verschiedenen Institutionen<br />
Frauen Musik Büro Frankfurt,<br />
MELODIVA und Frauen machen Musik<br />
e.V. und was sie machen und anbieten.<br />
Hilde: Ja, das ist vielleicht alles etwas verwirrend,<br />
aber ganz einfach. „Frauen machen<br />
Musik e.V.“ ist unser offizieller Vereinsname.<br />
Der Verein wurde 1984 in Lüneburg von acht<br />
Musikerinnen gegründet, um die Situation<br />
von Musikerinnen* zu verbessern und deren<br />
Präsenz zu stärken. 1990 übernahmen neue<br />
1994: Die Jubiläumsaus<strong>gab</strong>e des „Frauen machen MusiK“-Rundbriefs<br />
zum 10-jährigen Bestehen ziert das Foto der Gründerinnen<br />
FOTO: FRAUEN MACHEN MUSIK E.V.<br />
Frauen den Verein, darunter die Perkussionistin<br />
Anne Breick, die mit dem Verein<br />
nach Frankfurt am Main umzog. Das Büro in<br />
Frankfurt erhielt dann den Namen „Frauen<br />
Musik Büro“ und befand sich in Bornheim<br />
in der Heidestraße; seit 1997 sind wir in der<br />
Roßdorfer Straße ansässig.<br />
Von Anfang an <strong>gab</strong> der Verein eine Mitgliederzeitschrift,<br />
den „Rundbrief Frauen<br />
machen Musik“ heraus. 1996 erhielt die<br />
Zeitschrift mit 4 Aus<strong>gab</strong>en pro Jahr einen<br />
neuen Namen und ein neues Layout: „ME-<br />
LODIVA“. Um Kosten zu sparen wurde im<br />
Jahr 2000 die Printaus<strong>gab</strong>e eingestellt und<br />
das Musikjournal „MELODIVA – female music<br />
networking“ nur noch als Website herausgegeben:<br />
www.melodiva.de.<br />
Eines der größten Probleme weiblicher<br />
Musikschaffender scheint zu<br />
sein, dass man sie nicht ernst nimmt.<br />
Hat sich das seit euren Anfangszeiten<br />
in den 80ern geändert?<br />
Mane: Die Frage ist hier ja, was muss ich tun,<br />
um „ernst“ genommen zu werden? Und wer<br />
bestimmt das? Das wurde und wird nach wie<br />
vor fast immer an Maßstäben gemessen, die<br />
von Männern festgelegt werden. Was macht<br />
eine*n gute*n oder interessante*n Musiker*in<br />
überhaupt aus? Welche Messlatte leg ich<br />
an: Geht es um ein vermarktbares Produkt,<br />
darum, ein Handwerk möglichst perfekt zu<br />
beherrschen oder um Gefühl und Inspiration,<br />
Bandzusammenspiel und immer wieder die<br />
Möglichkeit, sich neu zu erfinden? Vielleicht<br />
orientiert sich diese unsichtbare Messlatte<br />
auch immer noch viel zu sehr am „schnellerlauter“-Wettbewerb<br />
und der Art, wie man ein<br />
Instrument zu spielen hat.<br />
Klar, es hat sich vieles verändert. Inzwischen<br />
kann frau – im Gegensatz zu den<br />
80ern – Jazz und Popularmusik studieren,<br />
was vielen Frauen* erst den Zugang<br />
zur Popularmusik und eine Profikarriere<br />
ermöglicht hat, weil sie sich weniger in<br />
informellen Bandzusammenhängen<br />
bewegen als die Männer. Als Instrumentalistinnen*<br />
sind sie aber meist die einzigen<br />
weiblichen* Studierenden in Settings, die<br />
von männlichen Dozenten und Studienkollegen<br />
dominiert werden. Es kommt<br />
nicht von ungefähr, dass sich so wenige<br />
junge Instrumentalistinnen* für ein Studium<br />
der Jazz- und Popularmusik bewerben.<br />
Irgendwie scheinen Angebot und Nachfrage<br />
nicht zusammenzupassen.<br />
Auch auf dem Musikmarkt hat sich viel<br />
getan: Musiker*innen haben heute viel<br />
mehr Möglichkeiten, sich auch ohne Major<br />
Label zu etablieren, als Künstler*in zu
entwickeln und selbst zu vermarkten, CDs zu produzieren<br />
und eine Fangemeinde zu erspielen. Die Musikszene ist mit<br />
vielen kleinen Labels und Nischen diverser geworden, es gibt<br />
die Möglichkeit des Crowdfundings, um die eigenen Alben<br />
zu finanzieren, es gibt mehr weibliche und diverse Vorbilder,<br />
viel mehr Förderprogramme, Stipendien und vieles mehr. Das<br />
betrifft vor allem den Jazz, aber auch den Pop-, Indie-, Folk-,<br />
Electro- oder Singer-/Songwriterbereich. Eine E-Gitarristin im<br />
Metalbereich wird aber auch heute noch als etwas Besonderes<br />
angesehen und äußerst kritisch beäugt. Aus unseren<br />
zahlreichen Umfragen in unserem Musikerinnen*-Netzwerk<br />
und Interviews mit Popularmusikstudentinnen* wissen wir,<br />
dass viele Instrumentalistinnen* im Lauf ihrer Karriere häufig<br />
die Erfahrung gemacht haben, immer 150% zu geben und<br />
in hohem Maße beweisen zu müssen, dass sie es drauf<br />
haben und den Männern ebenbürtig sind. Wenn sie dann erst<br />
mal ein gewisses Niveau erreicht und sich ein Standing als<br />
Jazzmusikerin erarbeitet haben, interessiert es nicht mehr<br />
so sehr, ob sie eine Frau* oder ein Mann sind. Aber da muss<br />
frau erst mal hinkommen! Und es gibt leider nach wie vor<br />
Festivalveranstalter, die gar nicht auf die Idee kommen, über<br />
ihren Tellerrand zu schauen und mal eine all female Band zu<br />
buchen.<br />
„Ab jetzt endet Design<br />
nicht mehr an der Decke.“<br />
Für <strong>März</strong> habt ihr ein Konzert mit der Band Elda<br />
angekündigt; stell’ die Band kurz vor. Falls das Konzert<br />
live nicht stattfinden kann, wird es zumindest<br />
einen Stream geben?<br />
Maria: ELDA ist eine junge Band, die von Alessa Stupka und<br />
Leila Antary gegründet wurde, die seit ihrer Schulzeit zusammen<br />
Musik machen. Das gefällt uns besonders, weil es<br />
für Mädchen* immer noch weniger üblich ist als für Jungen<br />
diesen Weg zu gehen – von der als Jugendliche selbstgegründeten<br />
Band in die Profikarriere. Seit 2018 sind Annelie<br />
Schwarz an den Drums und Daniel Hertel an der Gitarre<br />
dabei. Die Band geht ihren ganz eigenen Weg und hält sich<br />
nicht an etwaige Klischees, die im Musikbusiness auf Musikerinnen*<br />
warten. Die vier versuchen gar nicht erst mit einer<br />
glitzernden Show zu beeindrucken oder die Ecken abzurunden,<br />
die das Songwriting der Band so besonders machen. So<br />
schaffen sie Platz für intuitiven und abwechslungsreichen<br />
Indie Pop. Ein Stream ist zurzeit nicht geplant.<br />
FOTO: KATHARINA DUBNO<br />
ELDA planen ein Konzert im <strong>März</strong><br />
9.3., Melodiva Club Concert: Elda, Fabrik, Mittlerer Hasenpfad<br />
5 (Innenhof), Frankfurt, 20 Uhr, mehr Infos über<br />
www.frauenmusikbuero.de und www.melodiva.de<br />
Das komplette Interview gibt’s auf<br />
www.männer.media/regional/<strong>gab</strong><br />
WWW.CEELINGS.COM
28 BÜHNE<br />
FOTO: STÄDEL MUSEUM<br />
MUSEEN<br />
KUNST<br />
im digitalen Dialog<br />
Wer kunstbegeistert ist und<br />
sich nach Monaten des Entzugs<br />
bereits dabei ertappt,<br />
wehmütig in alten Ausstellungskatalogen<br />
zu blättern,<br />
der sollte einen Blick auf die<br />
digitalen Angebote werfen,<br />
die inzwischen von fast<br />
allen Kultureinrichtungen<br />
aufwändig gepflegt werden.<br />
Besonders spannende Formate<br />
haben das Städel Museum<br />
und das Liebieghaus<br />
in Frankfurt entwickelt;<br />
der Fokus liegt auf dem<br />
gemeinsamen Austausch.<br />
Städel Museum, Blick vom Städel Garten<br />
„Museum für zu Hause – Live“ heißt<br />
das Programm, das aus drei regelmäßigen<br />
Veranstaltungsreihen in Form von<br />
Zoom-Konferenzen besteht. In den<br />
klassischen „Online-Touren“ stellen<br />
Kunstvermittler*innen ausgewählte<br />
Werke der Kernsammlungen und aktueller<br />
Sonderausstellungen vor; zur Wahl<br />
stehen die Retrospektive zu Max Beckmann<br />
und „Schaulust. Niederländische<br />
Zeichenkunst des 18. Jahrhunderts“ des<br />
Städels und die viel beachtete Ausstellung<br />
„Bunte Götter“ des Liebieghauses.<br />
Wer sich zu angeregten Gesprächen<br />
animiert fühlt, ist bei der „Online-<br />
Session“-Reihe goldrichtig, die besonders<br />
spannend in Verbindung mit einer<br />
vorherigen Führung sein dürfte. Neben<br />
der wechselvollen Wirkungsgeschichte<br />
Max Beckmanns und der<br />
„Streitfrage Farbe“ wird hier<br />
auch das brisante Thema<br />
„Macht der Bilder“ aufgegriffen,<br />
das sich mit Manipulation<br />
etwa durch soziale Netzwerke<br />
und Propaganda auseinandersetzt.<br />
Die ewigen Themen Liebe, Lust und<br />
Macht stehen im Zentrum des neuen<br />
Städel-Formats „Online-Dialog“, in dem<br />
zwei Kunstexpert*innen miteinander<br />
und mit dem Publikum in garantiert<br />
heiße Diskussionen geraten.<br />
Bei der Auswahl eines Favoriten mag<br />
also das eigene Temperament durchaus<br />
eine Rolle spielen; die Veranstaltungen<br />
bieten sich zudem prima für gemeinsame<br />
„Besuche“ an. Die Teilnehmerzahl ist<br />
allerdings begrenzt, es empfiehlt sich<br />
FOTO: LIEBIEGHAUS SKULPTURENSAMMLUNG – NORBERT MIGULETZ<br />
Ausstellung „Bunte Götter“:<br />
Experimentelle Farbrekonstruktionen<br />
Variante C eines Bogenschützen,<br />
sogenannter Paris, im Gewand der Reiter der nördlichen und<br />
östlichen Nachbarvölker, aus dem Westgiebel des Tempels<br />
der Aphaia, 2019, Liebieghaus Skulpturensammlung (Liebieghaus<br />
Polychromy Research Project), Frankfurt am Main, Inv. St.P 947<br />
also ein vorzeitiger Blick in den Online-<br />
Shops der beiden Museen. *ms<br />
Infos, Termine und Tickets gibt’s<br />
auf www.staedelmuseum.de und<br />
www.liebieghaus.de<br />
FOTO: DE-DA PRODUCTIONS<br />
THEATER<br />
Licht ins Dunkle<br />
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden setzt vom 13.2. bis 13.3. mit der<br />
Kunstinstallation „Licht ins Dunkle – wir kommen wieder!“ ein theatrales<br />
Hoffnungszeichen.<br />
Gezeigt wird der Teil eines Bühnenbildes zur Produktion der Strauß-Operette<br />
„Der Zigeunerbaron“, deren Premiere aufgrund des zweiten Lockdowns kurzfristig<br />
ausfallen musste. Zur stimmungsvollen Lichtchoreographie erklingen Auszüge<br />
aus der Operette und zwei anderen Werken, deren Realisierung verschoben wurde,<br />
nämlich „Einstein on the Beach“ des Minimalisten Philip Glass und Wagners<br />
„Ring ohne Worte“. Ein Hauch Bühnenmagie, vermischt mit einer stummen<br />
Anklage, der bis zum 13. <strong>März</strong> in den Abendstunden erlebt werden kann. *ms<br />
13.2. – 13.3., Warmer Damm, Paulinenstr. 15, Wiesbaden, 19 bis ca. 22 Uhr,<br />
www.staatstheater-wiesbaden.de
AUSSTELLUNG<br />
Verlängert bis September:<br />
Die Gianni Versace<br />
Retrospektive in Singen<br />
BÜHNE<br />
29<br />
Die sehenswerte Ausstellung der Designs des italienischen<br />
Modemachers Gianni Versace wurde bis September<br />
<strong>2021</strong> verlängert – eine gute Chance für alle, die es<br />
vor dem Shutdown nicht geschafft haben.<br />
An den Designs von Gianni Versace scheiden sich die Geister:<br />
Für die einen war sein Modelabel der Gipfel des überkandidelten<br />
schlechten Geschmacks der 80er-Jahre, für andere<br />
eine Offenbarung, die die Grenzenlosigkeit von Hoffnung und<br />
Lebensfreude feiert. So oder so: Gianni Versace fiel auf! In<br />
seinen Entwürfen steckte immer auch eine gehörige Portion<br />
Selbstironie, ein Augenzwinkern und bewusste Überinterpretation.<br />
„Ihr findet mich in meinem Werk“, hat er selbst einmal<br />
gesagt – und genau diese persönliche Note macht die Mode<br />
von Versace bemerkenswert – auch jenseits von Geschmacksfragen.<br />
Erst zwei Jahre vor seinem gewaltsamen Tod im Jahr 1997<br />
outete sich Gianni Versace öffentlich als schwul und sprach<br />
damit ein offenes Geheimnis aus. Seine Mode zeigte es schon<br />
viel früher – gilt Versace doch als einer der Katalysatoren der<br />
Erotisierung des männlichen Körpers.<br />
Die Ausstellung im MAC Museum Art&Cars in Singen zeigt<br />
FOTO: DREAMREALIZER<br />
nicht nur ikonische Kollektionen sondern dokumentiert darüber<br />
hinaus auch das gesellschaftliche Engagement des Designers,<br />
zum Beispiel im Bereich HIV und Aids. Die Ausstellung<br />
wurde verlängert und ist nun bis September zu sehen. *bjö<br />
Gianni Versace Retrospective, MAC Museum Art&Cars,<br />
Parkstr. 1, Singen, Öffnungszeiten und Infos über<br />
www.gianniversaceretrospective.com, www.museum-art-cars.com<br />
Benzstraße 3 • 64546 Mörfelden-Walldorf • Tel. 06105 / 330 67<br />
Öffnungszeiten: Mo.–Fr 9 – 12.30 Uhr und 14-18 Uhr, Sa 9 – 12.30 Uhr<br />
www.fliesen-kny.de
30 BÜHNE<br />
FOTO: ASHUTOSH SONWANI, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
DIGITALRADIO<br />
Am 6. Februar startete EOS, die neue Frankfurter<br />
Plattform für zeitgenössische elektronische Musik.<br />
Zum Auftakt gibt’s zwei Tage lang DJ-Mixe und<br />
Live-Sets satt.<br />
EOS – zeitgenössische<br />
elektronische Musik<br />
EOS soll die erste Frankfurter Online-Plattform für zeitgenössische<br />
elektronische Musik werden. Kernstück von EOS wird<br />
sein Webradio sein, das zum Start am 6. und 7. Februar zwei<br />
Tage lang DJ-Mixe und Live-Streams sendete, die extra für den<br />
Kick-off produziert wurden und als Stream nachzuhören sind.<br />
Mit dabei waren unter anderem internationale wie lokale DJs und<br />
Künstler*innen wie Francesco Del Garda, Paramida, Jasmine Infiniti<br />
oder Zoë McPherson. Eine zweite Session soll im April starten.<br />
In Zukunft soll EOS natürlich auch dazu dienen, die verschiedenen<br />
Künstler*innen als Expert*innen aus dem weiten Feld<br />
der elektronischen Musik besser zu vernetzen, neue Projekte<br />
zu schüren und die Community zu stärken. In Planung steht<br />
außerdem ein physischer Standort für EOS in Frankfurt – doch<br />
das ist, vor allem unter den momentanen Umständen, noch<br />
Zukunftsmusik.<br />
Aktuell ist, dass neben dem Webradio auch ein Musik-Label<br />
mit eigenen Veröffentlichungen entstehen soll; ganz stilvoll<br />
werden dafür die Eröffnungs-Mixe von Aurora Halal, DJ Slyngshot<br />
und Francesco Del Garda exklusiv als Kassette herausgebracht.<br />
Da sollte man also besser schnell noch die lokalen<br />
(online-) Flohmärkte auf entsprechende Player durchforsten.<br />
Der Connaisseur* liegt nicht verkehrt, wenn er in all dem die<br />
Handschrift des Robert Johnson vermutet. Und in der Tat<br />
kommen die Macher aus dem direkten Umfeld des international<br />
bekannten Offenbacher Klubs: Oliver Bauer, bekannt als<br />
Oliver Hafenbauer, ist Musiker und Schlüsselfigur der Frankfurter<br />
Klubszene und fungierte lange Zeit als künstlerischer Leiter<br />
des Robert Johnson. Der zweite im Bunde ist Pascal Mungioli,<br />
der ebenfalls seit Jahren im elektronischen Klubland engagiert<br />
unterwegs ist, unter anderem für den Zoom Club und das<br />
Robert Johnson sowie mit seiner eigenen Agentur „Stay<br />
Service“, die zum Beispiel die queere Robert-Johnson-<br />
Partyreihe „Fries before Guys“ bescherte. *bjö<br />
www.eosradio.de
ESSEN & TRINKEN 31<br />
FOTO: TERJE SOLLIE, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
FOTO: KOSMIDIS<br />
Mediterrane Feinkost<br />
bei KOSMIDIS<br />
Auch wenn Reisen derzeit nicht möglich ist, kann man<br />
zumindest in der eigenen Küche mediterranes Flair zaubern.<br />
Kosmidis Feinkost im Frankfurter Westen bietet alle Zutaten<br />
für den kulinarischen Ausflug!<br />
Mit mediterranen Spezialitäten, insbesondere<br />
mit Leckereien aus Italien, kennt<br />
sich Thomas Kosmidis bestens aus – sein<br />
Lebensmittelhandel ist nicht umsonst<br />
Lieferant für die Restaurants in Frankfurt.<br />
Doch auch für den privaten Haushalt<br />
gibt’s im neu renovierten Ladengeschäft<br />
viel zu entdecken: Das fängt schon beim<br />
frischen Obst und Gemüse, das zum Teil<br />
direkt aus Verona kommt, und setzt sich<br />
fort an den Fleisch- und Fischtheken, die<br />
speziell Lamm, Rind, Geflügel und Wild,<br />
eine Auswahl leckerer Iberico-Schinken<br />
und natürlich frische Meeresfrüchte<br />
anbieten – um nur einige Beispiele zu<br />
nennen. Insbesondere die Meeresfrüchte<br />
gilt es allerdings für private Köche noch<br />
zu entdecken, weiß Thomas Kosmidis. Die<br />
große Auswahl, die sich übrigens auch in<br />
Tiefkühltheken mit wilden Scampi oder<br />
Tintenfisch fortsetzt, bietet jede Menge<br />
Inspiration, um den eigenen Küchenhorizont<br />
zu erweitern.<br />
Die passenden Weine finden sich bei<br />
Kosmidis natürlich auch – über 300<br />
Sorten bietet die Weinabteilung mit ihrem<br />
Schwerpunkt auf Italien. Nicht verpassen<br />
sollte man die Feinkostabteilung mit<br />
Wurst und Käse. Hier warten zum Beispiel<br />
verschiedene, bis zu 40 Monate gereifte<br />
Parmesan-Sorten oder leckere Salami-<br />
Variationen und die breite Auswahl an<br />
Balsamico-Essig, edlen Ölen, marinierten<br />
Meeresfrüchten, frischer Pasta und vielen<br />
Spezialitäten aus anderen mediterranen<br />
Ländern, wie eingelegte Oliven oder Thymianhonig<br />
aus Kreta oder die französischen<br />
Trüffel-Produkte. Ein vielfältiges<br />
Angebot zum schwelgen, schlemmen und<br />
entdecken! *bjö<br />
Kosmidis Feinkost, Morsestr. 36 – 42,<br />
Frankfurt, www.facebook.com/<br />
KosmidisFeinkost/
32 WOHNEN<br />
Schön zu<br />
Hause zu sein<br />
Zurzeit verbringen alle mehr Zeit zu Hause –<br />
Grund genug, sich schön einzurichten, ein gemütliches<br />
Ambiente zu schaffen oder gar lange vernachlässige<br />
Projekte in den eigenen vier Wänden voranzubringen.<br />
Unser Wohnen-Spezial gibt Tipps<br />
und Inspiration. *bjö<br />
FOTO: EKATERINA BOLOVTSOVA, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
FOTO: 58PRODUCTS.COM<br />
ACCESSOIRES<br />
Die Faust hängt an der Decke<br />
Das eiskalte Händchen der Addams Family? Ein Sextoy? Weder noch: Die kräftige<br />
Faust ist eine Hängelampenbefestigung, die an der Decke den Lampenanschluss samt<br />
Kabelsalat versteckt. Als Alternative zu den schmucklosen Baldachin-Dosen hat das<br />
Frankfurter Unternehmen FIFTYEIGHT PRODUCTS mit den „Ceelings“ echte Hingucker<br />
für die Zimmerdecke gestaltet, die gekonnt zwischen Gimmick, unauffälligem Design<br />
und verspielter Funktionalität balancieren. Neben der „Hand des Lichts“ gehört auch das<br />
lustige Gespenst „Happy Hermann“ zur Ceelings-Familie – wir finden die Faust allerdings<br />
unschlagbar! Nachhaltigkeit ist bei FIFTYEIGHT übrigens ein Grundprinzip: Die Ceelings-<br />
Produkte sind aus hochwertigem ABS-Kunststoff gefertigt, der nicht wegbröselt, die<br />
Farbe behält und zu 100 Prozent recycelt werden kann. Hergestellt werden sie in einer<br />
Behindertenwerkstatt im Rhein-Main-Gebiet.*bjö<br />
Mehr Infos, Bestellmöglichkeiten sowie lustige Videoclips zum Herstellungsprozess<br />
und zur Installation gibt’s über www.ceelings.com<br />
PARFUM<br />
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PFLEGE<br />
MAKE-UP<br />
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SEIT 1919<br />
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FAMILIENGEFÜHRT<br />
FAMILIENGEFÜHRT EXKLUSIVE EXKLUSIVE MARKEN<br />
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BERATUNG<br />
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BEAUTY & FRAGRANCE!<br />
PARFÜMERIE KOBBERGER -<br />
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THURN-UND-TAXIS-PLATZ 1<br />
TEXTORSTRAßE 7 (SACHSENHAUSEN)<br />
069/281035 PARFÜMERIE ODER KOBBERGER<br />
0152/05969511<br />
THURN-UND-TAXIS-PLATZ KOBBERGER@T-ONLINE.DE1<br />
TEXTORSTRAßE WWW.KOBBERGER.DE<br />
7 (SACHSENHAUSEN)<br />
069/281035 IG: @PARFUEMERIEKOBBERGER<br />
ODER 0152/05969511<br />
FB: KOBBERGER@T-ONLINE.DE<br />
PARFÜMERIE KOBBERGER<br />
WWW.KOBBERGER.DE<br />
IG: @PARFUEMERIEKOBBERGER<br />
FB: PARFÜMERIE KOBBERGER
WOHNEN 33<br />
BETTEN ZELLEKENS<br />
Traumlandschaften fürs Schlafzimmer<br />
Es gehört schon einiges an<br />
Courage aber vor allem langjährige<br />
Geschäftserfahrung<br />
dazu, um in Coronazeiten ein<br />
neues Geschäft zu eröffnen. Betten<br />
Zellekens hat im April 2020 den Schritt<br />
gewagt und auf der Hanauer Landstraße<br />
seinen neuen Flagship Store eröffnet.<br />
FOTO: BJÖ<br />
Der neue, zweistöckige Showroom ist<br />
freundlich und lichtdurchflutet dank der<br />
großen Fensterfronten, die das Gebäude<br />
in der Hanauer Landstraße 174 von drei<br />
Seiten umrahmen. Das Ostend-Viertel hat<br />
sich in den vergangenen Jahren zu einer<br />
echten Erlebnismeile für Möbel- und<br />
Autofans entwickelt und ist nun der perfekte<br />
Ort, um die Schlafwelten von Betten<br />
Zellezens optimal zu präsentieren und<br />
jede Menge Inspiration für das heimische<br />
Schlafzimmer zu liefern. Das Vorzeigeprojekt<br />
wurde nicht nur seitens der<br />
Kunden positiv aufgenommen, sondern<br />
kürzlich auch mit dem brancheninternen<br />
Preis „Haustex Star <strong>2021</strong>“ in der<br />
Kategorie „Vorbildlicher Flagship Store“<br />
ausgezeichnet.<br />
Neben der Kernkompetenz in Bettgestellen<br />
und Matratzen – letztere können<br />
sogar in einer speziellen Schlafkabine<br />
getestet werden – wurde das Angebot um<br />
den Aspekt Schlafraumeinrichtung erweitert;<br />
so finden sich jetzt auch Schlafsofas<br />
und Relax-Sessel in der Ausstellung.<br />
„Boxspring, Lifestyle oder Ergonomie –<br />
wir haben alles da“, lautet die Maxime von<br />
Betten Zellekens.<br />
Auch der Textilbereich erfreut sich großer<br />
Beliebtheit: Neben Bettenwaren, die<br />
mit der US-Marke Lexington und dem<br />
britischen Sleepeezee zwei neue internationale<br />
Labels präsentieren, kann man<br />
sich im Frottierbereich im ersten Stock<br />
mit kuschlig-weichen Handtüchern und<br />
Bademänteln eindecken.<br />
In Shutdown-Zeiten kann man das Angebot<br />
gut im neuen Online-Shop begutachten,<br />
Beratungen durch Physiotherapeuten<br />
erfolgen telefonisch, online aus der Filiale<br />
oder sogar bei einem persönlichen Termin<br />
zu Hause – oder man bummelt an den<br />
Schaufenstern der drei Betten Zellekens<br />
Filialen vorbei, wählt aus und holt das<br />
Wunschprodukt in der Filiale ab oder lässt<br />
es sich nach Hause liefern. *bjö<br />
Betten Zellekens Flagship Store,<br />
Hanauer Landstr. 174, Frankfurt,<br />
weitere Filialen: Sandgasse 6, Frankfurt<br />
und Waisenhausstr. 2, Bad Homburg,<br />
www.betten-zellekens.de<br />
Innenarchitektur · Planung<br />
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Accessoires · Kunst<br />
our motto <strong>2021</strong>:<br />
think positive,<br />
stay negative<br />
Berliner Straße 26<br />
60311 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069 69 71 86 93<br />
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34 WOHNEN<br />
FOTO: KÜCHENHAUS SÜD<br />
KÜCHENHAUS SÜD<br />
WOHNLICHE<br />
KÜCHENWELTEN<br />
gestalten<br />
Schon lange ist die Küche kein reiner Zweckort<br />
mehr – in der Küche wird nicht nur gekocht, sondern<br />
auch gesessen und vor allem wieder gelebt!<br />
Das Küchenhaus Süd widmet<br />
diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit:<br />
Unter dem Motto<br />
„Räume gestalten“ verschmelzen<br />
hier funktionale Küchendesigns<br />
mit ansprechenden Wohnkonzepten.<br />
Das traditionsreiche<br />
Frankfurter Küchenhaus ist seit<br />
1957 familiengeführt und hat mit<br />
Tina Müller seine aktuelle Chefin<br />
in zweiter Generation.<br />
Technisch und designorientiert<br />
ist man hier immer am Puls der<br />
Zeit: Küchen von renommierten<br />
Marken wie SieMatic, Leicht oder<br />
Allmilmö aus Zeil am Main bieten<br />
die perfekte Kombination aus<br />
Funktionalität und Design. Die<br />
passenden Elektrogeräte stammen<br />
von Marken wie Gaggenau,<br />
Miele, V-ZUG, BORA oder Bosch.<br />
Das Besondere im Küchenhaus<br />
Süd: Hier werden über die reine<br />
Küchenausstattung hinaus übergreifende<br />
Einrichtungskonzepte<br />
entworfen: Tische und Stühle,<br />
aber auch Vitrinen, Regale, Schiebetürsysteme<br />
und begehbare<br />
Kleiderschränke von Raumplus<br />
verbinden sich im Küchenhaus<br />
Süd zur Gesamt-Wohnidee.<br />
Ein professionelles Team aus Architekten,<br />
Innenarchitekten, erfahrenen<br />
Küchenplanern, Experten<br />
und Möbelschreinern findet<br />
mit viel Know-How individuelle<br />
Lösungen für jede Küchen- und<br />
Wohnsituation. Festangestellte<br />
Monteure kümmern sich um<br />
die planmäßige Umsetzung im<br />
eigenen Heim.<br />
Und wenn alles steht kann man<br />
sich auch in Folge des super<br />
Services des Küchenhaus Süd<br />
sicher sein! *dr<br />
Küchenhaus Süd, Mörfelder<br />
Landstr. 77, Frankfurt,<br />
www.kuechenhaus-sued.de<br />
HER MIT DEN SCHÄTZCHEN!<br />
Wir reparieren, vergolden, versilbern Ihre Schätze und lassen sie in neuem<br />
Glanz erstrahlen!! Auch nicht metallene Erinnerungen können metallisiert<br />
und versilbert/vergoldet werden. Besprechen Sie mit uns Ihre Ideen!<br />
TROTZ<br />
LOCKDOWN<br />
FÜR SIE DA!<br />
Telefonisch und auch<br />
vor Ort (Öffnungszeiten<br />
siehe<br />
Homepage)<br />
Solinger<br />
Schneidwaren<br />
Eigene Schleiferei<br />
Joh. Heinr. Dotzert<br />
Töngesgasse 21,<br />
60311 Frankfurt<br />
Tel. 069/283224<br />
Fax: 069/1310605<br />
messer@dotzert.de<br />
www.dotzert.de
WOHNEN 35<br />
FOTO: HOESCH UND PARTNER<br />
WOHNRAUMMODERNISIERUNG<br />
MIT KREATIVITÄT<br />
GEGEN DEN BLUES<br />
Architekten und Bauunternehmer können<br />
sich derzeit vor Aufträgen privater Häuslebauer<br />
kaum retten. Denn viele Eigentümer<br />
nutzen den Lockdown und wandeln die ihnen<br />
zur Verfügung stehende Zeit in geldwerte<br />
Eigenleistungen um.<br />
Eric Jung von Hoesch & Partner<br />
Doch warum eigentlich nur Eigentümer?<br />
Immer mehr Mieter entdecken das Thema<br />
Wohnraummodernisierung in der Pandemie<br />
ebenfalls für sich. Sei es aus purer Notwendigkeit,<br />
zum Beispiel wenn im neuen Homeoffice<br />
ein Arbeitsplatz eingerichtet werden<br />
muss. Oder auch, weil nach Monaten des<br />
Lockdowns die Wände immer näher rücken.<br />
Dieses haben Eigentümer und Mieter<br />
aber gemeinsam: Für die Realisierung ihrer<br />
Träume werden finanzielle Mittel benötigt.<br />
Gerade in unsicheren Zeiten schätzt man<br />
daher die Qualität einer guten Finanzberatung<br />
umso mehr.<br />
Als geprüfter Baufinanzierungsexperte<br />
beim Traditions-Versicherungsmakler<br />
Hoesch & Partner GmbH, berät und<br />
begleitet Eric Jung in „normalen“ Zeiten<br />
ausschließlich Eigentümer auf dem<br />
Weg der Erfüllung ihres Traums. Mit<br />
dem Service für Kleinstfinanzierungen<br />
– zum Beispiel schon ab 5.000 Euro –<br />
hilft Eric Jung nun auch Mietern dabei,<br />
den Badezimmer-Traum im stylischen<br />
Schwarz-Gold oder die neue Luxusküche<br />
als perfekte Kulisse für experimentierfreudige<br />
Hobby-Köche und -Gourmets<br />
oder das minimalistische Büro in klarem<br />
Design zu finanzieren.<br />
Die geplante Innenausstattung nach Maß<br />
verlangt nach einer Darlehensberatung mit<br />
professionellem Blick auf die Bedürfnisse<br />
aber auch Möglichkeiten des Kreditnehmers;<br />
„Kosteneffizienz und Sicherheit stehen auf<br />
der Wunschliste meiner Kund*innen ganz<br />
oben“, weiß Eric Jung. Egal also, ob es sich<br />
um eine Modernisierung oder Sanierung<br />
einer eigenen oder gemieteten Wohnimmobilie<br />
handelt: Bei Fragen zur Finanzierung der<br />
Träume lohnt immer der Gang zum Profi! *dr<br />
www.hoesch-partner.de<br />
interiors<br />
stimpert fotografie
36 GESUNDHEIT<br />
NEUSTART IN<br />
DEN FRÜHLING<br />
FOTO: EKATERINA BOLOVTSOVA, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
Gesundheit ist nicht nur in der momentanen<br />
Pandemie-Situation das Thema der Stunde.<br />
Auch der zarte Start in den Frühling animiert<br />
zu mehr Achtsamkeit. Unser Gesundheits-<br />
Special gibt ganzheitliche Tipps und Anregungen<br />
für Körper, Geist und Seele. *bjö<br />
GRÜNEBURGER BIOLADEN<br />
BIO AT IT’S BEST<br />
Frische Biolebensmittel<br />
und -produkte rücken<br />
immer mehr ins Bewusstsein der<br />
aufgeklärten Konsumenten. Die<br />
Brüder Sebastian und Matthias<br />
Paust haben diesen Trend schon<br />
früh erkannt und so feierte ihr<br />
Grüneburger Bioladen im vergangenen<br />
Dezember sein 11-jähriges<br />
Bestehen.<br />
Matthias stammt aus der Reformhaus-<br />
Bewegung und war bereits viele Jahre in<br />
Biomärkten tätig bevor er sich mit seinem<br />
Bruder Sebastian, dem Banker des Teams,<br />
zusammentat um das gemeinsame<br />
Geschäft im Grüneburgweg zu eröffnen:<br />
„Ich hab’s quasi von der Pike auf gelernt<br />
und schon mit 15 Jahren Äpfel poliert“, erinnert<br />
sich Matthias. Die Erfahrung merkt<br />
man dem Angebot im Bioladen an: Gleich<br />
am Eingang begrüßen einen die Stände<br />
mit knackig-frischem Obst und Gemüse,<br />
alles vorwiegend aus regionalen Betrieben.<br />
Beliebt ist die große Käsetheke mit allein<br />
über 60 Sorten Ziegen- und Schafskäse<br />
ebenso wie die Salatbar und das Bistro-<br />
Café, an dessen Theke täglich frische,<br />
in der Küche des Bioladens zubereitete<br />
Suppen, Quiches, Gemüsepuffer oder<br />
Pizzastücke angeboten werden; natürlich<br />
gibt’s hier auch die herzhaft belegte<br />
Vollkornstulle und süße Teilchen, die mit<br />
Kaffee- oder Tee-to-go ihre Fans haben.<br />
Laut Matthias ist die Nachfrage nach<br />
Biofleisch in den vergangenen Jahren<br />
stetig gestiegen während der Vegan-Hype<br />
„sich auf einer soliden Basis eingependelt<br />
hat und wir hier die außergewöhnlichen<br />
und vor allem wohlschmeckenden Produkte<br />
anbieten“, so der Bio-Lebensmittelexperte.<br />
Im Laden kann man die veganen<br />
Produkte anhand einer grünen Markierung<br />
erkennen, laktosefreie Lebensmittel sind<br />
mit blau gekennzeichnet und glutenfreie<br />
mit rot. Einen aktuellen Trend zu selbstgemachtem<br />
Sushi hat Matthias erkannt; die<br />
notwendigen Zutaten wie Noriblätter oder<br />
verschiedene Tamari- und Shoyo-Soßen<br />
zum Maki-Selbstrollen zuhause sind im<br />
Laden erhältlich – natürlich alles bio! *bjö<br />
Grüneburger Bioladen, Grüneburgweg 6,<br />
Frankfurt, Mo bis Fr 7 – 20 Uhr,<br />
Sa 7 – 19 Uhr<br />
FOTOS: BJÖ
COACHING<br />
Was macht Corona mit dem einzelnen Menschen?<br />
GESUNDHEIT 37<br />
Michael Wingert ist Gesprächstherapeut, Lebensberater<br />
und Coach für private wie geschäftliche<br />
Angelegenheiten. Für GAB erklärt er die psychischen<br />
Folgen des Corona-Ausnahmezustands.<br />
FOTO: BJÖ<br />
Corona bestimmt unser aktuelles Leben. Unsere gewohnten<br />
Alltagsabläufe haben keine Gültigkeit mehr. Unsere sozialen Kontakte<br />
sind virtuelle Beziehungen geworden. Die bisher weitgehend<br />
gesicherte Basis der wirtschaftlichen Existenz des einzelnen ist in<br />
Frage gestellt. Diese unruhigen und unsicheren Zeiten verstärken<br />
die in jedem Menschen vorhandenen Katastrophenmechanismen.<br />
Die einen ziehen sich ängstlich oder depressiv oder gleichgültig<br />
zurück. Die anderen erleben einen Schub ihres Drangs zu<br />
handeln, sei es im medizinischen Bereich, sei es im beruflichen<br />
oder geschäftlichen Bereich, sei es im familiären Bereich. Das<br />
sind diejenigen, die „den Laden am Laufen“ halten. In der dritten<br />
Gruppe sind diejenigen Personen, die Corona nicht wahrhaben<br />
wollen.<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig: Befürchtung, die Folgen von<br />
Corona psychisch nicht verkraften zu können und sich in der<br />
ersten Gruppe – der Ängstlichen oder Depressiven – wiederzufinden;<br />
Enttäuschung darüber, dass die eigenen Lebensregeln<br />
und Lebensziele, mit denen man sich sehr wohl gefühlt hat,<br />
plötzlich in Frage gestellt sind; Opposition gegen alles und jeden,<br />
diesmal gegen Corona.<br />
Corona bringt die in einem Menschen angelegten Handlungsmöglichkeiten<br />
an die Oberfläche. Wer befürchtet, nicht die<br />
Kraft zu haben. die Corona-Zeiten zu überstehen, sollte sich<br />
therapeutische Hilfe holen. *dr<br />
Michael Wingert, Kontakt über 0170 8901700 oder<br />
MICHAELWINGERT100@GOOGLEMAIL.COM
38 GESUNDHEIT<br />
FRÜHJAHRSPUTZ<br />
IM KÖRPER<br />
Wenn im Frühjahr die Natur neu startet, ist das ein<br />
guter Anlass, auch dem eigenen Körper einen Neustart<br />
zu gönnen. Fasten, Detox, Trinkkuren … Simone Hepp<br />
vom Frankfurter Reformhaus Boermel-Ernst erklärt die<br />
verschiedenen Möglichkeiten.<br />
FOTO: KAROLINA GRABOWSKA, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
FOTO: MOHAMED HASSAN, PIXABAY.COM, GEMEINFREI<br />
Detox oder Fasten – was ist der<br />
Unterschied und welche Gemeinsamkeiten<br />
gibt es?<br />
Unter dem Fasten kann man vieles<br />
verstehen. Zum Beispiel eine Zeit lang<br />
keinen Kaffee zu trinken oder auf Zigaretten<br />
verzichten, auf Zucker oder auch<br />
komplett auf feste Nahrung. Beim Fasten<br />
werden die Speisen reduziert oder ganz<br />
weggelassen und der Körper derweil mit<br />
Wasser, Tees, Säften oder Gemüsebrühen<br />
entlastet.<br />
Bei modernen Begriff Detox liegt der<br />
Fokus darauf, den Körper zu reinigen und<br />
Ablagerungen auszuscheiden. Das kann<br />
mit Malzeiten passieren oder intensiver<br />
auch im Zuge des Fastens. Von daher<br />
passen die Begriffe zusammen,<br />
weil man beim Fasten natürlich<br />
auch immer „detoxt“, aber nicht<br />
unbedingt beim Detoxen fastet.<br />
Das Abnehmen wird mit dem Fasten<br />
natürlich immer auch in Verbindung<br />
gebracht, das ist aber eigentlich ein<br />
Nebeneffekt. Die Reinigung des Körpers<br />
steht im Vordergrund. Aber klar, man wird<br />
auch einige Pfunde dabei verlieren.<br />
Fasten ohne Nahrungsaufnahme<br />
bedeutet nicht, dass man gar nichts<br />
mehr zu sich nimmt!<br />
Ja, da ist es ganz wichtig, viel Flüssigkeit<br />
zu sich zu nehmen und zusätzlich den<br />
Darm mit zum Beispiel Glaubersalz oder<br />
Einläufen reinigen.<br />
In der kalten Jahreszeit bieten sich zum<br />
Trinken Tees oder andere warme Getränke<br />
an, Gemüsebrühe zum Beispiel. Zusätzlich<br />
empfehle ich Gemüsesäfte, um<br />
viele Mineralien zu bekommen und den<br />
Basenhaushalt des Körpers schön hoch<br />
zu pushen, damit der Körper viel Schlacken<br />
ausscheiden kann. Außerdem nimmt<br />
man beim Gemüse auch die kräftigen<br />
Farbstoffe auf, die ebenfalls eine hervorragende<br />
gesundheitliche Wirkung haben.<br />
Mit nur zwei Gläsern Gemüsesaft pro Tag<br />
hat man eine tolle Unterstützung und<br />
regt gleichzeitig alle Organe zur weiteren<br />
Entgiftung und Entschlackung an. Heilpflanzensäfte<br />
wie Artischocke Brennnessel<br />
und Löwenzahn unterstützen den Prozess<br />
optimal. Fruchtsäfte hingegen sollte<br />
man eher in kleinen Mengen verzehren.<br />
Sollte man vor dem Fasten einen<br />
Arzt konsultieren und wie lange<br />
darf man fasten?<br />
Bei Krankheiten wie Diabetes oder ähnlichem<br />
ist es ratsam einen Arzt zu konsultieren.<br />
Generell gilt außerdem: Wenn man<br />
unsicher ist, sollte man sich vorher bei<br />
einem Arzt rückversichern.<br />
Die Fastenkur ohne Nahrungsaufnahme<br />
sollte eine Dauer 10 Tagen nicht überschreiten.<br />
Dann lieber mehrmals im Jahr<br />
kurze Fastenkuren machen, da hat man<br />
einen besseren Effekt für den Körper.<br />
Gibt es auch andere Arten des<br />
Fastens, die nicht so radikal sind<br />
und trotzdem was für den Körper<br />
bringen?<br />
Es ist auch möglich, mit Lebensmitteln zu<br />
fasten. Das Fasten ohne Nahrungsmittel<br />
bedeutet nämlich für den Körper durchaus<br />
eine gewisse Anstrengung, daher
würde ich es einem Berufstätigen nicht<br />
empfehlen, insbesondere bei körperlich<br />
anstrengenden Berufen.<br />
Da wäre als Fastenprogramm geeigneter,<br />
sich die Speisen bewusster auszusuchen<br />
und darauf zu achten, was zum Detoxen<br />
des Körpers geeignet ist. Also viel Salat<br />
und Gemüse essen und zum Beispiel<br />
auf Kaffee, Rauchen, Zucker, Fleisch und<br />
Milchprodukte zu verzichten. Unter dem<br />
Begriff Basenfasten ist da viel Literatur<br />
zu finden.<br />
Wir empfehlen gerne fertige Kuren, zum<br />
Beispiel von Schoenenberger. Die bieten<br />
10-tägige Fastenkuren mit einer gut<br />
zusammengestellten Anleitung, inklusive<br />
Kochrezepten und ganz tollen Saftmischungen:<br />
Artischockensaft, der die Leber<br />
anregt, die als Entgiftungsorgan wichtig<br />
ist. Oder Brennnesselsaft um das Blut<br />
zu reinigen und die Ausscheidungen zu<br />
verstärken; in Saftform sind die Heilpflanzen<br />
sehr viel stärker als ein Tee. Dann ist<br />
noch Kartoffelsaft dabei, der mit seinen<br />
vielen Mineralien den Stoffwechsel sehr<br />
basisch macht; das erleichtert insbesondere<br />
den Nieren, die Abfallprodukte<br />
und alles was bei Frühjahrsputz raus soll,<br />
auszuscheiden. Die Kombination aus den<br />
Rezepten und den Säften, die zwei Mal<br />
am Tag getrunken werden, ergeben auch<br />
fürs Abnehmen sehr gute Effekte.<br />
Ansonsten bieten wir auch Anleitungen<br />
für dreitägige Fastenkuren an, und die<br />
begleitenden Säfte und Tees haben wir<br />
auch alle hier.<br />
Es gibt auch Heilpflanzen-Mixturen, die<br />
man mit Wasser mischt und dann über<br />
den Tag verteilt trinkt. Da bekommt man<br />
die Wirkstoffe und hat auch noch genügend<br />
getrunken. Das wäre eine weitere<br />
Light-Variante.<br />
Was versteht man unter<br />
Intervallfasten?<br />
Das Intervallfasten ist gerade sehr populär,<br />
vor allem weil man es täglich praktizieren<br />
kann. Es geht darum, dem Körper<br />
für 10, 12 oder 16 Stunden keine Nahrung<br />
zuzuführen. Da gibt es verschiedene Modelle,<br />
zum Beispiel abends um 18 Uhr die<br />
letzte Mahlzeit einzunehmen und dann<br />
erst am nächsten Tag um 10 Uhr wieder<br />
etwas zu essen. Zwischendurch nimmt<br />
man nur Wasser oder Tee zu sich.<br />
Gerade in der Nacht arbeiten die Organe<br />
ja an den wichtigen Stoffwechselprozessen,<br />
und da ist es gut, wenn der Magen<br />
nicht voll ist. Trinken sollte man am<br />
besten Tee oder Wasser, aber keine Säfte,<br />
weil man dann ja wieder Zucker zu sich<br />
nimmt.<br />
GESUNDHEIT 39<br />
Das<br />
Intervallfasten<br />
ist<br />
quasi ein<br />
Kurzfasten,<br />
das aber auch<br />
sehr effektiv ist.<br />
Und es wirkt sich<br />
zum Beispiel auch<br />
positiv auf die Cholesterinwerte<br />
aus.<br />
Für unseren Körper<br />
sind der Überfluss<br />
an Lebensmitteln<br />
und die großen Essensmengen, die wir<br />
konsumieren eine große Belastung. Über<br />
Jahrtausende ist er darauf ausgerichtet<br />
worden, eher mit einem Mangel an Nahrung<br />
umgehen als mit dem Überfluss der<br />
jetzt zur Verfügung steht. Deswegen tut<br />
das Fasten sehr gut. Und es ist außerdem<br />
ein guter Einstieg, um sich anschließend<br />
bewusster zu ernähren.<br />
Interview: Björn Berndt<br />
Reformhaus Boermel-Ernst,<br />
Schillerstr. 30 – 40, Frankfurt<br />
Das komplette Interview gibt es auf<br />
www.männer.media/regional/<strong>gab</strong><br />
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40 GESUNDHEIT<br />
Nachgefragt in der<br />
NATURHEILPRAXIS<br />
ALEXANDER WURSTER<br />
FOTO: ALEXANDER WURSTER<br />
Die notwendigen Maßnahmen<br />
zur Bekämpfung der Corona-<br />
Pandemie sorgen bei dem<br />
einen für Unmut, bei anderen<br />
lassen all die Sorgen und Ängste<br />
Krankheitsbilder entstehen. Wir<br />
sprachen darüber mit dem Heilpraktiker<br />
und Therapeuten Alexander<br />
Wurster.<br />
Wie hat sich dein Patientenstamm<br />
verändert, weswegen kommt man<br />
zu dir?<br />
Tatsächlich hat sich die Struktur der<br />
Menschen, die kommen, verändert. Fast<br />
komplett weggefallen ist die Begleittherapie<br />
bei Chemotherapien wie Gespräche<br />
und Akupunktur. Trotzdem habe ich mehr<br />
zu tun als vor der Pandemie, denn die<br />
Angstprozesse schlagen sich im Körper<br />
nieder. Der Schulter- und Nackenbereich<br />
ist verspannt, viele haben Magen-Darm-<br />
Symptome entwickelt, Reizdarm etwa ist<br />
ein großes Thema.<br />
Wie entsteht dieser Stress? Eigentlich<br />
kann man doch mehr zu Hause<br />
bleiben.<br />
Für viele ist der notwendige Puffer in der<br />
Freizeit weggefallen, manch einer ging<br />
dreimal die Woche zum Sport oder singen,<br />
das ist jetzt nicht mehr möglich, auch kann<br />
man sich nicht mehr im Freundeskreis oder<br />
mit der Familie treffen. Konflikte, die vorher<br />
geschwelt haben, brechen nun auf und erzeugen<br />
Stress. Schmerztherapie und Coachings<br />
sind gerade meine Haupttätigkeit.<br />
Hat sich dein Leben denn stark verändert?<br />
Nein, kaum. Ich lebe hier mit meinem Mann,<br />
umgeben von Wald, in der Nähe vor Saarbrücken.<br />
Wir gehen täglich mit unserem Hund<br />
raus und sind viel an der frischen Luft und im<br />
Wald. Mein Freiraum ist mir nicht genommen.<br />
Natürlich erreicht es mich auf anderen<br />
Ebenen, man kann sich nicht einfach treffen,<br />
auch ist Corona mal Thema im Austausch<br />
mit Freunden.<br />
Wie ist es, wenn du merkst, dass<br />
jemand in Sachen Corona komplett<br />
andere Ansichten hat als du? Diskutiert<br />
man dann?<br />
Privat ist es so, dass es dort glücklicherweise<br />
wenig Extremmeinungen gibt. Es gibt schon<br />
Ansichten, die sehr von meiner abweichen,<br />
das wird aber nicht dauernd thematisiert.<br />
Beruflich bin ich behandlerneutral, ich diskutiere<br />
nicht mit meinen Patienten.<br />
Gehst du mit den Maßnahmen zur<br />
Bekämpfung der Corona-Pandemie<br />
als Fachmann entspannter um?<br />
Ich bin auch nur ein Mensch, allerdings achte<br />
ich auf mich und meine Gefühle.<br />
Welchen Rat kannst du uns geben?<br />
Raus in die Natur. Ein Spaziergang und<br />
Bewegung tun gut und sind besser, als sich<br />
unter der Decke zu verkriechen, wenn einen<br />
die Sorgen übermannen.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
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WELLNESS<br />
Neu in Frankfurt:<br />
Mister Cannabis<br />
GESUNDHEIT 41<br />
Beim Namen „Mister Cannabis“ denkt man vielleicht<br />
als erstes an einen Ableger der berühmten<br />
Amsterdamer Coffeeshops. Stimmt aber nicht: Bei<br />
Mister Cannabis werden Produkte angeboten, die<br />
lediglich den Cannabis-Wirkstoff Cannabidiol (CBD)<br />
enthalten.<br />
CBD hat einen entspannenden und beruhigenden Effekt –<br />
ohne die berauschende und abhängig machende Wirkung<br />
des Hanf-Inhaltsstoffs THC. Aus diesem Grund wird CBD<br />
von der Weltgesundheitsorganisation WHO als gesundheitlich<br />
unbedenklich eingestuft und gilt als legal.<br />
FOTO: MISTER CANNABIS FRANKFURT<br />
Frauen*gruppe HIV+<br />
Eine HIV-Diagnose erscheint vielen Menschen im ersten Moment<br />
ausweglos. Mischt sich dieses Gefühl mit Scham, kann das bis zur<br />
Isolation und einem negativen Selbstbild führen. Deshalb bieten<br />
wir eine offene Gruppe für Frauen* mit HIV an, die sich alle zwei<br />
Wochen in einem geschützten Raum trifft.<br />
Kontakt:<br />
@<br />
Pola Klobucki, * pola.klobucki@ah-frankfurt.de, ( 0 69/40 58 68 0.<br />
Die beruhigende Wirkung des CBD kann sich als Bestandteil<br />
von Cremes oder Salben auch entzündungshemmend und<br />
feuchtigkeitsspendend zeigen: „Das kann zum Beispiel bei<br />
Sonnenbrand oder bei einem frischgestochenen Tattoo den<br />
Heilungsprozess fördern. Ferner können CBD haltige Produkte<br />
diverse (Haut-) Erkrankungen unterstützend behandeln.<br />
Somit sind diese Produkte eine natürliche Alternative<br />
für herkömmliche Arzneimittel“, erklären die Betreiber vom<br />
Frankfurter „Mister Cannabis“-Shop, der im Juli vergangenen<br />
Jahres auf der Berger Straße eröffnete. Hier konzentriert<br />
man sich vorrangig auf gesundheitsfördernde Produkte<br />
sowie Pflege- und Kosmetik-Produkte für Körper, Haare und<br />
Bart sowie auf Körper- und Massage-Öle.<br />
2018 eröffnete Deutschlands erstes Mister Cannabis-Geschäft<br />
in Hamburg. In den folgenden Jahren entstanden per<br />
Franchise-Modell weitere Mister Cannabis Läden – und nun<br />
auch in Frankfurt. *dr<br />
Mister Cannabis CBD Shop, Berger Str. 87, Frankfurt,<br />
checkt MisterCannabis Frankfurt bei Facebook<br />
und Instagram
42 GESUNDHEIT<br />
DIE PATIENTENVERFÜGUNG<br />
Es gibt Dinge, die schiebt man gerne vor sich<br />
her. Die Patientenverfügung zum Beispiel. Die<br />
Rechtsanwältin Christiane Brzoska erklärt,<br />
warum es trotzdem wichtig ist, sich mit dem<br />
Thema auseinanderzusetzen.<br />
FOTO: GUSTAVO FRING, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
Zugegeben: Mit den Themen Krankheit<br />
oder Tod beschäftigt man sich nur ungern.<br />
Trotzdem macht es Sinn, rechtzeitig eine<br />
Patientenverfügung zu verfassen. „Die Patientenverfügung<br />
empfiehlt sich für jede<br />
und jeden, der oder die vorsorgen möchte<br />
für den Fall einer schweren Krankheit wie<br />
zum Beispiel Demenz“, weiß die Rechtsanwältin<br />
Christiane Brzoska, die sich auf das<br />
Thema spezialisiert hat, berät und Vorträge<br />
hält.<br />
„Alle haben eine Haftpflichtversicherung,<br />
viele eine Rechtsschutzversicherung oder<br />
eine Hausratsversicherung“, meint Brzoska<br />
„Aber die Patientenverfügung oder ein<br />
Testament sind gerade für queere Paare<br />
ebenfalls sehr wichtig, egal ob sie verheiratet<br />
sind oder nicht. Der Gesetzgeber hat<br />
uns die Möglichkeit der Patientenverfügung<br />
an die Hand gegeben, und die sollten<br />
wir nutzen“.<br />
Zwei Begriffe sind wichtig, wenn man<br />
sich für den Fall einer schweren Krankheit<br />
absichern möchte: Die Vorsorgevollmacht<br />
(oder Betreuungsvollmacht) und die Patientenverfügung.<br />
Mit der ersten regelt man,<br />
wer im Fall, dass man es nicht mehr selbst<br />
tun kann, rechtlich für einen handeln<br />
kann; sie hebt auch die ärztliche Schweigepflicht<br />
gegenüber dieser handelnden<br />
Person auf. In der Wahl dieser Person des<br />
Vertrauens ist man frei. „Wenn man keinen<br />
Vertreter oder Vertreterin genannt hat,<br />
wird der Betreuer oder die Betreuerin vom<br />
Amtsgericht bestimmt“, weiß Christiane<br />
Brzoska. Obwohl diese Person in der Regel<br />
aus dem familiären Kreis stammen sollte,<br />
werde meistens aber ein familienfremder<br />
Berufsbetreuer bestimmt, den man dann<br />
auch noch bezahlen muss. Eine vorherige<br />
Klärung lohnt also!<br />
Mit der Patientenverfügung bestimmt<br />
man, welche lebenserhaltenden Maßnahmen<br />
man in Anspruch nehmen möchte<br />
und welche nicht. Formelle Anforderungen<br />
an die Patientenverfügung gibt es<br />
nicht; trotzdem empfiehlt es sich, vorab<br />
Informationen einzuholen, um ganz<br />
sicher zu gehen, dass man das, was man<br />
an ärztlicher Behandlung möchte – oder<br />
nicht möchte – entsprechend eindeutig<br />
und klar formuliert. „In meinen Beratungsgesprächen<br />
weise ich ausführlich<br />
auf alle Besonderheiten und Eventualitäten<br />
hin“, erklärt Christiane Brzoska;<br />
denn der Bereich der lebenserhaltenden<br />
Maßnahmen ist groß und Laien fällt der<br />
Durchblick schwer. „Viele informieren<br />
sich zusätzlich bei einem Arzt, was auch<br />
ich empfehle“, meint Christiane Brzoska;<br />
„in der Regel kann so eine Patientenverfügung<br />
mit zwei Terminen bei mir<br />
erledigt werden – und dann hat man gut<br />
vorgesorgt“. Und falls einem nachträglich<br />
noch etwas einfällt, kann man die Verfügung<br />
natürlich jederzeit ändern oder<br />
vervollständigen. Wichtig ist, dass man<br />
sich den unangenehmen aber wichtigen<br />
Themen stellt und die Patientenverfügung<br />
in Angriff nimmt. *bjö<br />
Christiane Brzoska, Niedergärtenstr. 23,<br />
Mainhausen, www.kanzlei-brzoska.de
COMMUNITY<br />
LIBS: Thema Kinderwunsch<br />
Die Lesben Informations- und Beratungsstelle in Frankfurt<br />
LIBS lädt am 5. <strong>März</strong> per Zoom-Konferenz zu einer Veranstaltung<br />
zum Thema Kinderwunsch. Als Orientierungshilfe<br />
werden Fragen wie „Wie werde ich schwanger?“, „Wie sieht<br />
es mit Adoption aus?“ oder „Wie kann ich ein Kind in Pflege<br />
nehmen?“ erörtert.<br />
Im Shutdown können die LIBS-Gruppenangebote derzeit<br />
nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden; Beratungsangebote<br />
finden telefonisch oder online statt, nach Absprache<br />
auch vor Ort unter den nötigen Hygiene-Regelungen.<br />
Checkt auch den LIBS-Newsletter mit Links zu Filmen, Kolumnen,<br />
Buch- und Musikempfehlungen, Podcasts. *bjö<br />
GESUNDHEIT 43<br />
5.3., Infoveranstaltung zum Thema Kinderwunsch,<br />
via Zoom, 19:30 Uhr – 21 Uhr, Anmeldung über<br />
info@libs.w4w.net, www.libs.w4w.net<br />
FOTO: FELIPE BALDUINO, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
AKTION<br />
Ist Syphilis eine Blume?<br />
Unter dem Titel „Syphilis<br />
ist keine Frühlingsblume“<br />
möchte die AIDS-Hilfe<br />
Frankfurt die Aufmerksamkeit<br />
auf die bakterielle<br />
Infektion Syphilis<br />
richten. 2020 erreichten<br />
die Infektionszahlen der<br />
Geschlechtskrankheit<br />
einen neuen Höchststand<br />
– was unter anderem auch<br />
an den Möglichkeiten die<br />
die PrEP bietet liegen kann;<br />
zwar kann man sich mit<br />
der PrEP vor HIV schützen,<br />
ohne Kondom können aber<br />
andere STIs wie eben die<br />
Syphilis übertragen werden.<br />
Im Rahmen des Testangebots<br />
„maincheck_up“ bietet<br />
die AIDS-Hilfe Frankfurt<br />
daher im <strong>März</strong> kostenlose<br />
Syphilistests an – einfach<br />
um sicher zu gehen! Zu den<br />
normalen maincheck_up-<br />
Konditionen kann man<br />
sich natürlich auch auf HIV<br />
(Schnell- und Labortest) und<br />
Hepatitis testen lassen. Der<br />
FOTO: MARLON SCHMEISKI, PEXELS.COM, GEMEINFREI<br />
maincheck_up ist anonym,<br />
vertraulich und kompetent<br />
und bietet neben den Tests<br />
immer auch eine kostenlose<br />
Beratung zu STIs. Eine<br />
Voranmeldung ist nicht<br />
notwendig, die Hygieneund<br />
Abstandregeln werden<br />
gewährleistet. *bjö<br />
maincheck_up, montags<br />
und donnerstags im<br />
Maincheck, Friedberger<br />
Anlage 24, Frankfurt,<br />
www.maincheck.de
44 PINK PAGES<br />
FRANKFURT<br />
U<br />
U<br />
Große Eschenheimer Straße<br />
S<br />
FRANKFURT<br />
SZENE<br />
BARS<br />
CENTRAL 9<br />
Elefantengasse 11,<br />
(069) 292926,<br />
Mo-Do 20 – 2 Uhr,<br />
Fr+Sa 20 – 3 Uhr,<br />
bei Messen bis 4 Uhr.<br />
Moderne, schlichte Bar:<br />
blau und dunkel. Junges,<br />
urbanes Publikum, beliebt.<br />
Do 20 Uhr Mädelsabend<br />
COMEBACK 1<br />
Alte Gasse 33,<br />
tägl. ab 17 Uhr, modernes,<br />
gemütliches Ambiente,<br />
regelmäßige Getränkespecials.<br />
Geburtstags- und<br />
Privatpartys mögl., Musikwünsche<br />
EAST GRAPE<br />
www.eastgrape.de<br />
Louis-Appia-Passage 12,<br />
(069) 17526232, Di-Do<br />
15-24 Uhr, Fr+Sa bis 1 Uhr,<br />
moderne, gesellige Weinbar<br />
im Ostend: echt, ehrlich<br />
und entschleunigt, 150<br />
Weinsorten, Snacks, Wine-<br />
Tasting-Abende<br />
KRAWALLSCHACHTEL 13<br />
Alte Gasse 24,, Mo: 19-1,<br />
Di-Fr 19-6, Sa 17-6, So<br />
19-1, urig gemütliche Kneipe<br />
für jung und alt in einem<br />
der historischsten Gebäude<br />
Frankfurts.<br />
LUCKY´S 3<br />
www.luckys-frankfurt.com<br />
Große Friedberger Str. 26<br />
(Arabella Passage),<br />
(069) 284919, tägl. ab<br />
15 Uhr, Kaffee, Kuchen,<br />
Di + 2.Sa Karaoke, Mi<br />
Longdrinktag, Do Cocktailspecial,<br />
1.Sa Bearlounge<br />
Eschenheimer Tor<br />
Stiftstraße<br />
NA UND? 43<br />
Klapperfeldstr. 16, täglich<br />
ab 15 Uhr bis open end,<br />
gemütliche Bar, nettes<br />
Stammpublikum aller<br />
Altersklassen, Raucherlokal<br />
PINK 8<br />
Alte Gasse 34, Di-Sa<br />
20-5 Uhr, junge Szenebar<br />
im Herzen Des Bermudadreiecks<br />
mit Gästen jeden<br />
Alters<br />
SCHWEJK 40<br />
www.schwejk-frankfurt.de<br />
Schäfergasse 20, (069)<br />
293166, Di-Do 16 – 1,<br />
Fr+Sa 16 – 3, So + Mo<br />
Ruhetag, wechselnde Deko,<br />
buntes, kontaktfreudiges<br />
Publikum jeden Alters, Mi<br />
20-22 Uhr After-Work mit<br />
halben Preisen<br />
STALL 33<br />
www.facebook.com/<br />
StallFrankfurt<br />
Stiftstr. 22, (069) 291880,<br />
Di-So ab 22 Uhr, So, Di, Mi<br />
+ Do bis 4 Uhr, Fr, Sa + vor<br />
Feiertagen bis 6 Uhr,<br />
Mo Ruhetag, Frankfurts<br />
Cruising-Kneipe in rustikalem<br />
Gewölbe, wlan,<br />
ec-Zahlung, Men only<br />
TANGERINE 11<br />
Bleichstraße<br />
Elefantengasse 11, tägl. ab<br />
16 Uhr, gesellige, gemütliche<br />
Bar mit gemischtem<br />
Publikum<br />
SWITCHBOARD 7<br />
www.switchboard-ffm.de<br />
Alte Gasse 36, (069)<br />
283535, Di-Do 19-24<br />
Uhr, Fr 19-1 Uhr, Sa 20-24<br />
Uhr, So 14-23 Uhr. Cafe<br />
der AHF, Treffpunkt vieler<br />
Gruppen. Gelegentlich Veranstaltungen.<br />
Die Barleute<br />
arbeiten ehrenamtlich!<br />
Wechselnde Aktionen; So<br />
Stephanstraße<br />
Brönnerstraße<br />
Töngesgasse<br />
Berliner Straße<br />
14 Uhr Cream-Team (nicht<br />
im Sommer). 1.+3. Di 15-18<br />
Uhr Café Karussell für<br />
Schwule ab 60.<br />
WEISSGOLD<br />
www.weissgold-bar.de<br />
Berger Str. 251, (069)<br />
24742766, Mo-Do 17-0<br />
Uhr, Fr+Sa 17-1 Uhr, So<br />
17-23 Uhr, moderne, gesellige<br />
Weinbar mit Küche<br />
im Alt-Bornheimer Kiez,<br />
im Sommer mit Terrasse,<br />
große Auswahl an Weinen,<br />
variantenreiche Speisekarte<br />
mit Tapas, POKÉ und mehr<br />
LESBEN-BARS<br />
LA GATA<br />
Facebook: Club-La-Gata<br />
Seehofstr. 3, (069) 614581,<br />
Mo, Mi+Do ab 20 Uhr,<br />
Fr+Sa 21 – open end,<br />
So+Di geschlossen, Ricky<br />
leitet Frankfurts legendäre<br />
Lesben-Kneipe, in der auch<br />
Schwule herzlich willkommen<br />
sind<br />
PARTYLOCATIONS<br />
CLUB 78<br />
www.club78.de<br />
Europas langjährigste<br />
schwul-lesbische 70er,<br />
80er, 90er Party findet 5<br />
bis 7 mal im Jahr statt<br />
DELICIOUS<br />
www.delicious-party.de<br />
Neue, opulente House-<br />
Party mit DJs und Show-<br />
Acts, mehrmals im Jahr im<br />
chicen Gibson Club, Zeil 77,<br />
mitten in der City.<br />
PURE GAY CLUBBING<br />
www.facebook.com/<br />
PUREgayclubbing<br />
Zeil<br />
Monatliche House-Party im<br />
Klub On, Karlstr. 17, urbaner,<br />
cooler Szenetreff<br />
Vilbeler Straße<br />
Hauptwache 46 55<br />
U<br />
U<br />
Große Eschenheimer Straße<br />
S<br />
Eschenheimer Tor<br />
Stiftstraße<br />
33<br />
32<br />
Hasengasse<br />
Bleichstraße<br />
33<br />
Schäfergasse<br />
Alte Gasse<br />
Große Friedberger Straße<br />
Elefantengasse<br />
Stephanstraße<br />
40<br />
Brönnerstraße<br />
45<br />
Töngesgasse<br />
3<br />
Berliner Straße<br />
Battonnstraße<br />
RESTAURANTS/<br />
CAFÉS<br />
BEI FRAU NANNA<br />
www.beifraunanna.de<br />
Ernst-Achilles-Platz 3, (069)<br />
48000335, Tapas, Mezze,<br />
Drinks and more, modernes<br />
Ambiente, cooler Hang-out<br />
ESTRAGON<br />
www.estragon-frankfurt.de<br />
Jahnstr. 49, (069) 5978038,<br />
Mo-Sa 17-24 Uhr, So Ruhetag,<br />
kreative, französische<br />
Küche mit mediterranem Einschlag,<br />
stilvolles Ambiente.<br />
GRÖSSENWAHN<br />
www.cafe-groessenwahn.de<br />
Lenaustr. 97, (069) 599356,<br />
So-Do 16-2 Uhr, Fr+Sa 16-1<br />
Uhr, populäres Restaurant<br />
im Nordend mit entspanntem<br />
Publikum und familiärer<br />
Atmosphäre,<br />
Reservierung empfohlen.<br />
HUÉ<br />
www.restaurant-hue.de<br />
Schopenhauerstr. 5, (069)<br />
432500, täglich 12-14:30<br />
und 17:30-24 Uhr. Hervorragendes<br />
vietnamesisches<br />
und thailändisches Restaurant,<br />
Sommergarten<br />
GLUTENFREIE KAFEE-<br />
BAR BY ALEX<br />
www.glutenfrei-byalex.de<br />
Hanauer Landstr. 50<br />
(069) 76025728, Mi-So<br />
ab 9 Uhr, Alles glutenfrei:<br />
Gemütliches Szenecafé mit<br />
selbstgebackenen Kuchen,<br />
leckerem Kaffee, außergewöhnlichen<br />
Teesorten und<br />
Weinen eines jungen Winzers<br />
aus Rheinhessen.<br />
THAI ART<br />
www.thaiart.de<br />
51<br />
Konrad-Adenauer-Straße<br />
U<br />
Kurt-Schumacher -Straße<br />
Oeder Weg 61, (069)<br />
90554820, tägl. ab 11:30<br />
S<br />
Seilerstraße<br />
Konstablerwache<br />
Klingerstraße<br />
Zeil<br />
44<br />
58<br />
Uhr, frische, aromatische<br />
und leckere Thai-Küche,<br />
Gerichte auch zum Mitnehmen.<br />
Klapperfeldstraße<br />
TAVERNE AMSTERDAM<br />
Waidmannstr. 31, (069)<br />
6313371, Di-Sa 13:30-23,<br />
So 13:30-22 Uhr, schwules<br />
Restaurant mit gutbürgerlicher<br />
Küche, reichhaltiger<br />
Auswahl und sep. Raucherraum.<br />
Men only!.<br />
ZUR SCHÖNEN MÜLLERIN<br />
www.schoene-muellerin.de<br />
Baumweg 12, (069)<br />
432069, tägl. 16-24 Uhr,<br />
Traditionelles Apfelweinlokal<br />
mit hessischen Spezialitäten<br />
SAUNEN<br />
GAYSAUNA AMSTERDAM<br />
www.gaysaunaamsterdam.com<br />
Waidmannstr. 31, (069)<br />
6313371, Di-Sa 13:30-23<br />
Uhr, So 13:30-22 Uhr.<br />
Schwule Sauna für Männer<br />
aller Altersgruppen mit<br />
Restaurant, Whirlpool, Turbobräuner<br />
und Sommergarten.<br />
Di-Fr ab 15 Uhr<br />
Massagen, letzter Freitag<br />
Gratis-Buffet.<br />
43<br />
METROPOL SAUNA 51<br />
www.metropol-sauna.de<br />
Konrad-Adenauer-Str. 15,<br />
Zugang über Schwedenkronenplatz,<br />
Nahe Konstablerwache,<br />
(069) 17509115,<br />
Tgl. 12-7 Uhr, am WE<br />
durchgehend. Neueste<br />
und modernste Saunalandschaft<br />
in Rhein-Main<br />
auf über 1000qm, Großer<br />
Fitness- und Saunabereich,<br />
Mietkabinen, tgl. Massage<br />
(tel. Anmeldung), Wellness,<br />
Raucherlounge.<br />
47<br />
Friedberger<br />
Vilbeler Straße<br />
Hauptwache 46 55<br />
32<br />
Hasengasse<br />
Schäfergasse<br />
Alte Gasse<br />
Schäferg.<br />
40<br />
Große Friedberger Straße<br />
45<br />
Elefantengasse<br />
37<br />
3<br />
51<br />
Anlage<br />
Konrad-Adenauer-Straße<br />
U<br />
SAUNAWERK<br />
www.saunawerk.com<br />
Eschersheimer Landstr. 88,<br />
(069) 90500970, Mo-Do<br />
12-3 Uhr, WE durchgehend<br />
Fr 12-Mo 3 Uhr. Geräumige<br />
moderne Sauna mit<br />
Hamam, Tepidarium und<br />
großem Wellnessangebot.<br />
Battonnstraße<br />
Kurt-Schumacher -Straße<br />
SEXSHOPS<br />
UND -KINOS<br />
SKYLINE 46<br />
www.skyline-ffm.de<br />
49<br />
S<br />
An der Staufenmauer 5,<br />
(069) 294655, Mo-Sa<br />
10-21. Größter Gay-DVD-<br />
Shop Europas mit über<br />
15.000 Titeln im Verleih und<br />
Verkauf. Sexshop.<br />
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www.jerome-frankfurt.de<br />
Elbestr.17, (069) 253979,<br />
Tägl. ab 12 Uhr. Kleines,<br />
familiär geführtes Kino und<br />
Erotikshop<br />
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Kaiserstr. 66, (069) 253697,<br />
Mo-Do 10-23 Uhr, Fr+Sa<br />
10-24 Uhr, So 12-23 Uhr,<br />
Fetisch-Wear, Toys, DVDs,<br />
Magazine, Kino, Einzelkabinen,<br />
Spielwiese, Darkroom<br />
JOSEFINES SEXKINO<br />
www.josefines-sexkino.de<br />
Platz der Deutschen<br />
Einheit 3, Offenbach,<br />
(069) 815895, Mo-Sa<br />
8-24 Uhr, So 12-24 Uhr.<br />
S<br />
Konstable
WO DIE<br />
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TEAM 7 Stuttgart, www.team7-stuttgart.de<br />
TEAM 7 Frankfurt, www.team7-frankfurt.de<br />
TEAM 7 Düsseldorf, www.team7-duesseldorf.de<br />
TEAM 7 Münster, www.team7-muenster.com<br />
TEAM 7 München, www.team7-muenchen.de<br />
TEAM 7 Berlin, www.team7-berlin.de<br />
TEAM 7 Hamburg City, www.team7-hamburg.de<br />
TEAM 7 Hamburg, www.team7-hamburg.de
46 PINK PAGES<br />
Sexshop, Hetero- und<br />
Gaykino auf über 250 qm.<br />
Darkroom mit Schaukel,<br />
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Elisabeth Wiesner von<br />
Jagwitz, Axel Müller, Dr.<br />
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Allgemeinmedizin, Innere<br />
Medizin, Infektiologie<br />
INFEKTIOLOGIKUM<br />
www.infektiologikum.de<br />
Stresemannallee 3, (069)<br />
69597230, überregionales<br />
Zentrum für Infektionsmedizin,<br />
Schwerpunkt HIV & Aids<br />
SÜD-APOTHEKE<br />
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Stresemannallee 11,<br />
(069) 63 90 61, Mo-Fr<br />
8-18:30, Sa 9-13, auch<br />
Schwerpunkt HIV und Aids<br />
MERIAN APOTHEKE<br />
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435454, Mo-Fr 8:30-19:30<br />
Uhr, Sa 8:30-16 Uhr<br />
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TV und Satellitenbau.<br />
LIEBESDIENSTE<br />
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Blumen, „Liebedienste<br />
Wine“ im Oeder Weg 44<br />
FINANZEN &<br />
RECHT<br />
BAUER & KOLLEGEN<br />
www.bauer-kollegen.de<br />
Kaiserstr. 47, (069)<br />
15392130, Straf-u.<br />
Zivilrecht, Familienrecht,<br />
Arbeitsrecht, Immobilienrecht,<br />
Verkehrsrecht etc.<br />
DIRK F. BAUMANN 58<br />
www.mainanwalt.com<br />
Zeil 29-31, (069) 90550460,<br />
Lebenspartnerschaftsrecht,<br />
Erbrecht, Arbeitsrecht,<br />
Strafrecht<br />
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www.kanzlei-brzoska.de<br />
Niedergärtenstr. 23, Mainhausen<br />
(0175) 9531789,<br />
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Tel. 0163 2780681<br />
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DITTMAR RECHTS-<br />
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Zeil 65-69, (069) 20973780,<br />
Kollektives und individuelles<br />
Arbeitsrecht, öffentliches<br />
Dienstrecht, Vereinsrecht.<br />
PAULO GABOLEIRO<br />
www.<strong>gab</strong>oleiro.de<br />
Rossertstr. 9, (069) 95518508,<br />
Arbeits- und Lebenspartnerschaftsrecht,<br />
Ausländer-,<br />
Verkehrszivilrecht.<br />
SCHMIDT IN DER WEYEN<br />
www.sidw-srw.de<br />
Körberstr. 15, (069)<br />
95140170, Wirtschaftsund<br />
Steuerberatung.<br />
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LANGBRETT<br />
www.langbrett.com<br />
Kleiner Hirschgraben 3,<br />
(069) 95645760, urbane,<br />
nachhaltige und ökologische<br />
Skate- und Sportswear<br />
MEN LIMITED<br />
www.men-limited.de<br />
Oeder Weg 29, Mode, Sport,<br />
Beauty, Düfte, Spirits, Kunst,<br />
Bücher, Technik – alles was<br />
Männern Spaß macht!<br />
RACTION – OFFENBACH<br />
www.raction.de<br />
Spießstr. 2, Offenbach, (069)<br />
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Fetischmode aus Latex,<br />
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KULTUR<br />
CHÖRE<br />
DONNACAPPELLA<br />
www.donnacappella.de<br />
Lesbischer Chor,<br />
(069) 554005<br />
LIEDERLICHE LESBEN<br />
www.liederliche-lesbenffm.de<br />
(069) 76752877,<br />
Lesbischer Chor<br />
MAINSIRENEN<br />
www.mainsirenen.de<br />
Frankenallee 150,<br />
Schwuler Chor mit über<br />
30jähriger Geschichte und<br />
tollen Programmen. Chorprobe:<br />
Dienstag 20 Uhr in<br />
der Friedensgemeinde<br />
MAHNMALE<br />
FRANKFURTER ENGEL 4<br />
www.frankfurter-engel.de<br />
Schäfergasse 27, Mahnmal<br />
der Homosexuellenverfolgung<br />
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Mann-Platz<br />
VERLETZTE LIEBE 32<br />
Bleichstraße, Aids-Memorial<br />
von Tom Fecht auf dem<br />
Peterskirchhof.<br />
RADIO<br />
RADIO SUB<br />
www.radiosub.de<br />
(069) 95678004, queere<br />
Radiosendung auf Radio X,<br />
Mo 20-22, Wdhlg: Di, 11-13,<br />
FM 91,8, Livestream auf<br />
radiosub.de und in der<br />
Mediathek radiox+7<br />
RAT & TAT<br />
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MAINCHECK 49<br />
www.maincheck.de<br />
Friedberger Anlage 24, (069)<br />
4058680, Infos und Beratung<br />
rund um die Themen Sexualität,<br />
Identität und Gesundheit,<br />
Mo+Do 9-16 Uhr, Di+Mi 9-17<br />
Uhr, Fr 9-14 Uhr, maincheck_<br />
up (anonymes Testangebot):<br />
Mo+Do 17-19 Uhr<br />
AHF AIDS-HILFE<br />
FRANKFURT 49<br />
www.ah-frankfurt.de<br />
Friedberger Anlage<br />
24, (069) 4058680,<br />
Geschäftsstelle, Betreutes<br />
Wohnen, ChemSex-<br />
Gruppe, Queeres Jugendwohnen,<br />
TRANS*ID, Mo+Do<br />
9-16 Uhr, Di+Mi 9-17 Uhr,<br />
Fr 9-14 Uhr, Anonyme<br />
Telefonberatung: Mo-Fr<br />
9-21 Uhr, Sa+So 12-14 Uhr<br />
0180/33 19 41 1<br />
CHECKPOINT 47<br />
www.checkpointfrankfurt.de<br />
Breite Gasse 28, Diagnose,<br />
psychosoziale Beratung<br />
und medizinische Betreuung<br />
zu HIV, STI, Hepatitis,<br />
PEP, PrEP, in der Impfberatung<br />
(Erdgeschoss im<br />
Gesundheitsamt), Di+Mi<br />
15-18 ohne Anmeldung,<br />
an Feiertagen geschlossen,<br />
Kooperation von Gesundheitsamt,<br />
AIDS-Hilfe, Stadt<br />
Frankfurt und dagnä<br />
SCHWULE POSITIVEN-<br />
GRUPPE<br />
Kontakt: posffm@yahoo.de<br />
Offene Gruppe ohne Altersbeschränkung,<br />
Treff: 4. Mi,<br />
20 Uhr, Switchboard, Infound<br />
Erfahrungsaustausch<br />
BUDDYPROJEKT FÜR<br />
HIV- POSITIVE<br />
www.buddy.hiv<br />
Begleitung bei HIV-Diagnose,<br />
Info- und Erfahrungsaustausch<br />
auf Augenhöhe<br />
von Positiven für Positive.<br />
YOUNGSTARS+<br />
www.ah-frankfurt.de<br />
Positivengruppe für Menschen<br />
zwischen 18 und<br />
30, respektvoll, entspannt,<br />
Treff: 2.+4. Mo im maincheck<br />
AIDSBERATUNG<br />
www.gesundheitsamt.<br />
stadt-frankfurt.de<br />
Breite Gasse 28, (069)<br />
21243270, Beratung und<br />
Durchführung anonymer<br />
Tests (2. OG, Zi. 204).<br />
AIDS-HILFE<br />
OFFENBACH<br />
www.offenbach.aidshilfe.de<br />
Frankfurter Str. 48, Offenbach,<br />
(069) 883688, Tests,<br />
Prävention, Beratung,<br />
Betreuung, Sprechzeiten<br />
Mo-Fr 10-12:30, Di 16-10,<br />
MO+Do 13:30-16, Tests:<br />
DI 11-12 + 14-18 mit Tel.-<br />
Terminvereinbarung<br />
BASIS<br />
www.ah-frankfurt.de<br />
Lenaustr. 38 HH, (069)<br />
40586865, Tagestreff<br />
der AIDS-Hilfe Frankfurt<br />
für Menschen mit HIV<br />
und Aids, verschiedene<br />
Angebote<br />
HIVCENTER / HAUS 68<br />
www.hivcenter.de<br />
Theodor-Stern-Kai 7,(069)<br />
63017478, Forschungsund<br />
Behandlungszentrum<br />
für HIV am Universitätsklinikum.<br />
ARBEIT & BERUF<br />
VK FRANKFURT<br />
www.vk-online.de<br />
Verband schwuler<br />
Führungskräfte<br />
GAYFARMER<br />
www.gayfarmer.de<br />
bundesweite Organisation<br />
der Schwulen und Lesben in<br />
grünen Berufen<br />
REGENBOGEN RÖMER<br />
Lesben und Schwule in der<br />
Stadtverwaltung,<br />
Treff: 1.Mittwoch im Monat,<br />
17 Uhr, Naiv, Fahrgasse 4<br />
BERATUNG<br />
ANSPRECHPARTNER<br />
BEI DER POLIZEI<br />
www.polizei.hessen.de/<br />
rainbow<br />
Adickesallee 70, bei Diskriminierung<br />
oder Gewalt<br />
gegen LSBTIQ: Felicia<br />
Krapp: (069) 75566-777,<br />
(069) 75566-999, rainbow.<br />
ppffm@polizei.hessen.de<br />
GEWALTFREILEBEN<br />
www.gewaltfreileben.org<br />
Kasseler Str. 1A,<br />
(069) 43005233,<br />
psychosoziale Beratung<br />
für lesbische, schwule,<br />
genderqueere und trans*-<br />
Personen sowie Beratung<br />
zu Gewalt in der Beziehung<br />
RAINBOW REFUGEES<br />
www.ah-frankfurt.de<br />
Friedberger Anlage 24,<br />
(0179) 6033396, Projekt<br />
der AIDS-Hilfe Frankfurt<br />
Kaiserstraße 47<br />
60329 Frankfurt am Main<br />
Rechtsanwalt<br />
Andreas Lorenz<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />
Verkehrsrecht<br />
Familienrecht<br />
Strafrecht<br />
Lebenspartnerschaftsrecht<br />
Bei Existenzgründung?<br />
Da nehme ich gute<br />
Berater, von Anfang an.<br />
SidW.<br />
Informationen unter:<br />
info@bauer-kollegen.de<br />
www.bauer-kollegen.de<br />
Telefon: 069 - 153 92 13 – 0<br />
Bürozeiten: Mo. bis Fr.<br />
von 9:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />
Samstags nach Vereinbarung<br />
Rechtsanwalt<br />
Heiko Neuhausen<br />
Wirtschaftsrecht<br />
Immobilienrecht,<br />
Gesellschaftsrecht<br />
Miet- und WEG-Recht<br />
Erbrecht<br />
Körberstraße 15<br />
60433 Frankfurt am Main<br />
Tel. 069 / 951401-70<br />
Fax 069 / 951401-55<br />
info@sidw.de<br />
www.sidw-srw.de
PINK PAGES 47<br />
zur Unterstützung und<br />
Beratung von LSBTIQ*-<br />
Geflüchteten, Kontakt:<br />
knud.wechterstein@<br />
ah-frankfurt.de<br />
60 PLUS<br />
Infotelefon und Beratung für<br />
homosexuelle Männer ab 60,<br />
Di 14-16, (069) 295959<br />
KISS<br />
www.ah-frankfurt.de<br />
Wielandstr. 10-12, (069)<br />
293671, Krisen-interventionsstelle<br />
für Stricher,<br />
persönliche und ärztliche<br />
Beratung Mo+Di 12-16,<br />
Mi nach Vereinbarung, Do<br />
16-20, Fr 14-18, Tagesruhebetten<br />
Mo+Di 8-15, Mi<br />
8-14, Do 8-19, Fr 8-17<br />
COMMUNITY<br />
CSD FRANKFURT E.V.<br />
www.csd-frankfurt.de<br />
c/o Uwe Koppens,<br />
Am Webergarten 4,<br />
Bad Vilbel, das Orga-Team<br />
des CSD Frankfurt<br />
LSKH 44<br />
www.lskh.de<br />
Klingerstr. 6, (069) 2977296,<br />
Lesbisch-schwules Kulturhaus.<br />
Raum für Veranstaltungen,<br />
Gruppen, Events,<br />
Partys, Theater, Musik,<br />
Spieleabende, Gespräche<br />
TRANSMAIN<br />
www.transmain.de<br />
Klingerstr. 6, Gruppe für<br />
Transmänner. Treff 1. Mi<br />
19:30 Uhr im LSKH<br />
ERMIS<br />
www.ermis.de<br />
Griechische Lesben und<br />
Schwule<br />
40 PLUS SCHWULES<br />
FORUM<br />
www.gay40plus.de<br />
Schwule Männer ab 40<br />
CAFÉ KARUSSELL<br />
www.frankfurt.gay-web.de/<br />
40plus<br />
Alte Gasse 36, (069)<br />
13387930, Offener Treff<br />
für Schwule ab 60, 1.+3. Di<br />
15-18 Uhr im Switchboard.<br />
ROSA PATEN<br />
www.ah-frankfurt.de<br />
Friedberger Anlage 24,<br />
(069) 40586835, Ehrenamtlicher<br />
Besuchsdienst<br />
der AIDS-Hilfe Frankfurt<br />
für ältere Homosexuelle<br />
QUB – QUEER &<br />
BEHINDERT<br />
www.qub-frankfurt.de<br />
Gesprächsgruppe für<br />
Lesben, Bisexuelle und<br />
Trans* mit Behinderung,<br />
Treff: 3. So, 13:30 Uhr,<br />
LSKH, Klingerstr. 6<br />
SPES<br />
Selbsthilfegruppe für<br />
Schwule mit Depressionen<br />
und Ängsten,<br />
spes_ffm@web.de,<br />
Treff: 1. Do, 19:30 Uhr,<br />
Switchboard, Alte Gasse<br />
36<br />
YACHAD<br />
Queere Jüdinnen und Juden<br />
in Frankfurt, lockerer Treff,<br />
Austausch, Gemeinsamkeit,<br />
Stammtisch: letzter So, 14<br />
Uhr, Café Morcolade, Infos<br />
über joan-aaron@gmx.de<br />
FRAUEN<br />
AFLR<br />
www.aflr.de<br />
Mertonstr. 26-28, (069)<br />
79823095, Autonomes<br />
FrauenLesben Referat. Do<br />
18-20, im Frauenraum des<br />
StudentInnenhauses<br />
ARTEMIS<br />
www.artemis-sport.de<br />
FrauenLesben-Sportverein.<br />
Mehr Infos unter SPORT<br />
BROKEN RAINBOW<br />
www.broken-rainbow.de<br />
Kasseler Str. 1a,<br />
(069) 70794300,<br />
Lesbische Anti-Gewalt-<br />
Arbeit, Opferberatung,<br />
Selbsthilfegruppen,<br />
Vernetzung und Politik.<br />
FRAUEN IN BEWEGUNG<br />
www.fraueninbewegung.com<br />
Baumweg 8 HH, (069)<br />
4950710, Selbstverteidigung<br />
und Gewaltprävention<br />
von Frauen für Frauen und<br />
Mädchen.<br />
FRAUEN MUSIK BÜRO /<br />
MELODIVA<br />
www.melodiva.de<br />
Roßdorfer Str. 24, (069)<br />
4960848, Vernetzung von<br />
musikmachenden Frauen<br />
FRAUENVEREIN FÜR<br />
SELBSTVERTEIDIGUNG<br />
www.wendo.de<br />
Baumweg 10, (069) 7411419,<br />
Selbstbehauptungs- und<br />
-verteidungskurse<br />
LIBS 5<br />
www.libs.w4w.net<br />
Alte Gasse 38, (069)<br />
282883, Lesben Informations-<br />
und Beratungsstelle,<br />
mehrere Gruppen für Lesben<br />
verschiedenen Alters,<br />
Mi, Do, Fr 14-19 Uhr: JuLe<br />
- offener Treff für Mädchen<br />
zw. 14 und 20 Jahren, Do<br />
19-21 Uhr: Gruppe für junge<br />
Frauen zw. 14 und 25 Jahren<br />
LLL - LESBENARCHIV 44<br />
www.lll-frankfurt.de<br />
Klingerstr. 6, (069)<br />
293044, Lebendiges<br />
Lesben Leben im LSKH (2.<br />
OG), Mo 16-19, Di 11-13, Mi<br />
17-20 Lesbische Literatur<br />
und Filme in entspannter<br />
Atmosphäre. So ab 16 Uhr<br />
Frauentreffpunkt LesCafé<br />
(Spiele, Infos, Gespräche)<br />
NAHAL<br />
libs.w4w.net<br />
Hohenstaufenstr. 8, (069)<br />
282883, Für Frauen liebende<br />
Migrantinnen und<br />
Flüchtlingsfrauen. 4. So<br />
16-19 Uhr, Frauenschule<br />
WIRTSCHAFTSWEIBER<br />
www.wirtschaftsweiber.de<br />
Netzwerk lesbischer Fachund<br />
Führungskräfte<br />
JUGEND &<br />
FAMILIE<br />
ILSE HESSEN<br />
www.ilse.lsvd.de<br />
(069) 94549616, Initiative<br />
lesbischer & schwuler Eltern<br />
KUSS41 55<br />
www.kuss41.de<br />
Kurt-Schumacher-Str. 41,<br />
(069) 29723656, Queeres<br />
Jugendzentrum. Café<br />
(Di 18-22 Uhr, Fr 17-22<br />
Uhr) und Beratung für<br />
queere Jugendliche bis 27.<br />
Ansprechpartner: Oliver<br />
König + Alisa Weidinger, Trägerverein:<br />
our generation e.V.<br />
SCHWULE VÄTER<br />
www.schwule-vaeterfrankfurt.de<br />
Alte Gasse 36, (0172)<br />
9602103, Treff 1.+3. Fr,<br />
20 Uhr imSwitchboard<br />
SCHLAU HESSEN 55<br />
www.schlau-hessen.de<br />
c/o our generation e. V.,<br />
Kurt-Schumacher-Str. 41,<br />
Bildungs- u. Antidiskriminierungsprojekt<br />
zu<br />
geschlechtlichen Identitäten<br />
und sexuellen Orientierungen<br />
für Schulklassen.<br />
KIRCHE & GLAUBE<br />
HUK FRANKFURT<br />
www.huk.org<br />
Frankenallee 150, (069)<br />
5974376, Homosexuelle<br />
und Kirche, Treff: 1. + 3. So<br />
16 in der Friedensgemeinde<br />
PROJEKT: SCHWUL UND<br />
KATHOLISCH<br />
www.psk-ffm.de<br />
Rebstöcker Str. 70, Gottesdienst:<br />
1. So 18:30 Uhr in<br />
der Pfarrkirche Maria Hilf<br />
PROJEKTGEMEINDE (MCC)<br />
www.projektgemeindefrankfurt.de<br />
Eckenheimer Landstr.<br />
90, Gottesdienste 1. + 3.<br />
Sa 18 Uhr, Gethsemane-<br />
Gemeinde<br />
YACHAD<br />
Treff für jüdische Lesben<br />
und Schwule, Infos:<br />
Yachad-Frankfurt bei<br />
Facebook oder<br />
joan-aaron@gmx.de<br />
SPORT<br />
FVV<br />
www.fvv.org<br />
Gartenstr. 145, (069)<br />
21995890, Schwuler<br />
Sportverein mit gut 30<br />
Sportarten im Angebot<br />
ARTEMIS<br />
www.artemis-sport.de<br />
Spohrstraße 3, (069)<br />
289060, FrauenLesben-<br />
Sportverein mit vielen<br />
Sportarten<br />
GOC GAY OUTDOOR CLUB<br />
www.gocrheinmain.jimdo.com<br />
(069) 563456, Schwule<br />
Wander- und Freizeitgruppe.<br />
PINK TIGERS<br />
www.schwarzgold.de<br />
Wittelsbacherallee 6-12,<br />
(0177) 3253690, Schwule<br />
Showtanzgruppe. Training<br />
Mo 20-22 Uhr in der Turnhalle<br />
der Herderschule.<br />
REGENBOGENADLER<br />
www.regenbogenadler.de<br />
Lesbisch-schwuler Eintracht<br />
Frankfurt Fußball-Fanclub<br />
VOLLESROHR<br />
www.vollesrohr.de<br />
Alte Gasse 36, (0173)<br />
3225108, Freundeskreis<br />
schwuler Motorradfahrer.<br />
1. Di, 20h, Switchboard.<br />
Touren und Trainings siehe<br />
Homepage<br />
POLITIK<br />
AG QUEER<br />
www.gruene-frankfurt.de<br />
LGBTIQ*-Arbeitsgruppe<br />
des Kreisverbands der<br />
Frankfurter Grünen, Kontakt:<br />
kreisverband@gruenefrankfurt.de<br />
LSU HESSEN<br />
www.lsuhessen.de<br />
Frankfurter Str. 6, Wiesbaden,<br />
Lesben und Schwule<br />
in der Union, Kontakt:<br />
Landesvorsitzender.<br />
Hessen@lsu-online.de.<br />
LISL HESSEN<br />
www.lisl-hessen.de<br />
Liberale Schwulen und Lesben<br />
(FDP), Landesverband<br />
Hessen<br />
DIE LINKE.QUEER HESSEN<br />
www.die-linke-hessen.de/<br />
lagqueer3<br />
Große Seestr. 29, LAG der<br />
Schwulen, Lesben, Trans-,<br />
Bi- und Intersexuellen in<br />
der Linken Hessen. Treff<br />
3. Di 19:30 im Switchboard.
48 PINK PAGES<br />
MANNHEIM<br />
Kurpfalzstraße<br />
P1<br />
SPD QUEER<br />
www.spd-hessen.de<br />
Hessen-Süd: (069)<br />
299888140, Hessen-Nord:<br />
Hessen-Nord@schwusos.de,<br />
Arbeitsgemeinschaft der SPD<br />
für Akzeptanz & Gleichstellung<br />
LSVD HESSEN<br />
www.hessen.lsvd.de<br />
(069) 94549616,<br />
Lesben- und Schwulenverband,<br />
2. Fr 19:15 Uhr im<br />
LSKH<br />
STUDENTEN / UNI<br />
FRANKFURTER SCHWULE<br />
www.fs-gu.de<br />
Mertonstr. 26 – 28, Studierendenhaus<br />
Raum B102,<br />
autonomes queerfeministisches<br />
Schwulenreferat<br />
VORLIEBEN &<br />
FETISCH<br />
FLC – DER FETISCHCLUB<br />
IM RHEIN-MAIN GEBIET<br />
www-flc-frankfurt.de<br />
Treff: 1.Mi, 20-22 im Stall<br />
WIESBADEN<br />
SZENE<br />
12<br />
P2<br />
BARS<br />
BADHAUS.BAR<br />
www.facebook.com/<br />
christian.badhaus<br />
Häfnergasse 3, Szene-Bar,<br />
Di-Do 20-2, Fr+Sa 20-3<br />
TREND<br />
www.trend-wi.de<br />
Am Römertor 7, (0611)<br />
373040, Bistro-Bar für Gays,<br />
Lesbians und aufgeschlossene<br />
Leute, tägl. ab 15 Uhr<br />
BUSINESS<br />
3<br />
P3<br />
SEXSHOPS UND<br />
-KINOS<br />
EROTIKSHOP ADAM + EVA<br />
www.sex-sinne.de<br />
Rheinstr. 27, (0611) 5806766,<br />
Mo-Sa 10-22. Erotikshop mit<br />
Kino und Darkroom<br />
2<br />
P4<br />
Cahn-Garnier-Ufer<br />
Friedrichsring<br />
P5<br />
Bismarckstraße<br />
5<br />
P6<br />
Planken<br />
Kunststraße<br />
RAT & TAT<br />
HIV / STI<br />
Collinistraße<br />
6<br />
AIDS-HILFE WIESBADEN<br />
www.aidshilfe-wiesbaden.de<br />
Karl-Glässing-Str. 8, (0611)<br />
302436, Beratung: (0611)<br />
19411, Mo, Di, Do + Fr<br />
10-14, Mo auch 19-21, Prävention,<br />
HIV-Testangebote,<br />
Rechtsberatung, Coming-<br />
Out, TransAlive, Frauen,<br />
Betreutes Wohnen, Rosa<br />
Paten<br />
COMMUNITY<br />
WARMES WIESBADEN<br />
www.warmeswiesbaden.de<br />
Stammtische, Jugend- und<br />
Beratungsangebote, Partyreihe<br />
„Let’s Go Queer!“,<br />
Veranstalter des CSD,<br />
Wanderungen, gesellschaftspolitische<br />
Arbeit uvm.<br />
Aktuelle queere Infos im<br />
Telegram-Kanal: https://t.me/<br />
WaWiPublic<br />
LSBT*IQ-KOORDINIE-<br />
RUNGSSTELLE<br />
www.wiesbaden.de<br />
Schlossplatz 6, (0611)<br />
314048, Schnittstelle<br />
zwischen Politik, Stadtverwaltung<br />
und Community.<br />
Beratung und Akzeptanzförderung<br />
von LSBT*IQ<br />
im Wiesbadener Rathaus,<br />
Mo-Do 9:30-16:30, Termine<br />
nach Vereinbarung.<br />
BERATUNG<br />
DIE BUNTE NUMMER<br />
P7<br />
(0611) 309211, Beratung bei<br />
Fragen zum Coming-Out;<br />
jeden Di+Do 19-21 Uhr<br />
JUGEND & FAMILIE<br />
BIRDS OF PRIDE<br />
www.warmeswiesbaden.de/<br />
jugendgruppe/<br />
Offene Treffen für<br />
LSBT*IQ-Jugendliche im<br />
Alter von 14 bis 27 Jahren<br />
jeden zweiten Do von<br />
18-20 Uhr, Jungbrunnen<br />
- Haus der Jugendorganisationen,<br />
Saalgasse 11.<br />
SPORT<br />
WAWI SPORTS<br />
www.warmeswiesbaden.de/<br />
sportangebote/<br />
4<br />
Hebelstraße<br />
20<br />
Kaiserring<br />
Lauftreff: Di 19 Uhr, Kurpark<br />
Wiesbaden, weitere<br />
Fitness-Angebote für<br />
LGBTIQ* & Friends<br />
POLITIK<br />
REFERAT FÜR GLEICH-<br />
GESCHLECHTLICHE<br />
LEBENSWEISEN<br />
www.hsm.hessen.de<br />
Hessisches Ministerium<br />
für Soziales und Integration,<br />
Dostojewskistraße 4,<br />
(0611) 817-0<br />
MAINZ<br />
SZENE<br />
BARS<br />
8<br />
Goethestraße<br />
Reichs<br />
CHAPEAU<br />
www.chapeau-mainz.de<br />
Kleine Langgasse 4, (06131)<br />
223111, tgl. 18 Uhr-open<br />
end, Stimmung bis tief in<br />
die Nacht. Fr + Sa Schnäpschenabend.<br />
Raucherkneipe<br />
SAUNEN<br />
Friedrichsplatz<br />
BLUEPOINTSAUNA<br />
www.bluepointsauna.de<br />
Frauenlobstr. 14, (06131)<br />
9724800, Di – So 12 – 22<br />
Uhr, Mo Ruhetag. Schön<br />
gestaltete, höhlenartige<br />
Gay-Sauna.<br />
SEXSHOPS UND<br />
-KINOS<br />
CITY SEXSHOP<br />
www.sexshop-mainz.de<br />
Große Langgasse, (06131)<br />
220479, Mo-Fr 10-21, Sa<br />
9-21, großes schwules<br />
Sortiment<br />
CRAZY VIDEO SHOW<br />
Dominikanerstr. 5, (06131)<br />
214750, Mo-Sa 9-23,<br />
So 13-23. Gay-Erlebniskino,<br />
8 Programme.<br />
FUNTOY<br />
www.funtoy.de<br />
Frauenlobstr. 14a, (06131)<br />
3276883, Mo-Sa 10-22<br />
Uhr, Erotikshop, Kino/<br />
Gloryhole<br />
Seckenheimer Straße<br />
Schwetzinger Straße<br />
25<br />
kanzler-Müller-Straße<br />
Bassermannstraße<br />
Kolpingstraße<br />
Augustaanlage<br />
RAT & TAT<br />
HIV / STI<br />
AIDSBERATUNG LAND-<br />
KREIS MZ-BINGEN<br />
Große Langgasse 29,<br />
(06131) 693334258, Beratung,<br />
Aufklärung, kostenloser<br />
HIV-Test.<br />
AIDS-HILFE MZ<br />
www.aidshilfemainz.de<br />
Mönchstr. 17, (06131)<br />
222275, Tel. Beratung<br />
Mo 12-17, Di-Do 10-17<br />
und Fr 10-15. Außerdem<br />
betreutes Wohnen und<br />
Präventionsarbeit<br />
COMMUNITY<br />
BAR JEDER SICHT<br />
www.sichtbar-mainz.de<br />
Hintere Bleiche 29, (06131)<br />
5540165, Di-Sa 18-o.e.,<br />
So 16-22.Kulturzentrum,<br />
anonyme Beratung nach<br />
tel. Vereinbarung (0174)<br />
4985286 oder per Mail<br />
beratung@sichtbar-mainz.de,<br />
Gruppentreff und Kneipe<br />
50 PLUS<br />
www.sichtbar-mainz.de<br />
Hintere Bleiche 29, schwule<br />
Männer und lesbische Frauen<br />
ab 50, Treffen in der Bar jeder<br />
Sicht, Termine online<br />
MAINZ TS<br />
Selbsthilfegruppe für transidente<br />
Menschen, Stammtisch:<br />
4. So, 19 Uhr, Bar<br />
Jeder Sicht, Kontakt über<br />
info@sichtbar-mainz.de.<br />
MEENZELMÄNNER<br />
www.meenzelmaenner.de<br />
Heinrich-Wothe-Str. 2,<br />
(0171) 6840826, Schwullesbischer<br />
Mainz-05-Fanclub<br />
SCHWUGUNTIA<br />
www.schwuguntia.de<br />
PF 3643, Verein für Vielfalt<br />
und Akzeptanz in Mainz,<br />
Veranstalter der Sommerschwüle,<br />
Tanzkurse, Wanderungen,<br />
Treff: 1.Di, 19:30<br />
Uhr in der Bar jeder Sicht<br />
FRAUEN<br />
ALLEFRAUENREFERAT<br />
frauenreferat-mainz.de<br />
Jacob-Welder-Weg 18,<br />
(06131) 3924713, Plenum:<br />
Mo 18:30. Ausleihe Mo,<br />
Mi, Do 12-16h, Di 12-19h.<br />
6.000 Bücher und Zeitschriften,<br />
großer Bestand<br />
an Lesbenliteratur<br />
FRAUENZENTRUM<br />
www.frauenzentrummainz.de<br />
Kaiserstr. 59 – 61, (06131)<br />
221263, Feministisches<br />
Zentrum, Beratung, Frauennotruf.<br />
Frauencafé Mi<br />
18-23h. Do 19h Junglesbengruppe,<br />
20h Lesbengruppe.<br />
Lesbische Mütter:<br />
1. Sa 14 Uhr.<br />
NKAL<br />
www.netzwerkkatholischer-lesben.de<br />
PF 2844, Netzwerk<br />
katholischer Lesben<br />
JUGEND & FAMILIE<br />
ILSE MZ<br />
www.ilse.lsvd.de<br />
(06131) 3367075, Initiative<br />
lesbischer und schwuler<br />
Eltern. Treff 3. So.<br />
J.I.M.<br />
www.jugendinmainz.jimdo.com<br />
Jugend in Mainz, Treff für<br />
Jugendliche in der Bar jeder<br />
Sicht, 2.Di 19 Uhr 18-27<br />
Jahre, 4.Mo 18-22 Uhr bis<br />
21 Jahre<br />
SCHWULE VÄTER<br />
www.schwule-vaeter.org/<br />
mainz<br />
(06130) 207261, Treff 4. Di,<br />
18 Uhr in der Bar jeder Sicht<br />
ELTERNGRUPPE<br />
Treff für Eltern von homo-,<br />
bi- und transsexuellen Kindern<br />
in der Bar jeder Sicht,<br />
in ungeraden Monaten am<br />
3.Di 19:30 Uhr<br />
KULTUR<br />
DIE UFERLOSEN<br />
www.uferlose.de<br />
(06131) 235671,<br />
Schwullesbischer Chor.<br />
SPORT<br />
KDO KINDER DES OLYMP<br />
www.kinder-des-olymp.org<br />
Hintere Bleiche 29,<br />
Schwullesbische Sportgruppe:<br />
Badminton, Fußball,<br />
Laufen, Nordic Walking,<br />
Radfahren, Schwimmen,<br />
Volleyball. Stammtisch in<br />
der Bar jeder Sicht.<br />
STUDENTEN / UNI<br />
SCHWULENREFERAT MZ<br />
schwulenreferat-mainz.de<br />
Staudinger Weg 21, (06131)<br />
3926851, Treff und Beratung:<br />
Mi 18 Uhr<br />
MANNHEIM<br />
SZENE<br />
BARS / CAFÈS<br />
BAR2 6<br />
www.facebook.com/<br />
bar2mannheim<br />
T6 19, (0621) 3974270,<br />
Mo-Do 17-0, Fr 17-3,<br />
Sa 18-3, So 14-23, stylishe<br />
Szene-Bar, Kaffee, Cocktails,<br />
gute Drinks, Nichtraucher<br />
CAFÉ LEGENDÄR 21<br />
www.facebook.com/<br />
cafeLegendaer<br />
N7 9, Mo-Do 16-24, Fr+Sa<br />
und vor Feiertagen 16-5,<br />
So + Feiertag geschlossen,<br />
Stimmungsvolle Raucherbar<br />
mit gemischtem Publikum<br />
jeden Alters, direkt am<br />
Wasserturm<br />
CAFÉ SOLO 3<br />
www.facebook.com/<br />
SoloMannheim<br />
U4 15-16, Café-Bar,<br />
So-Do 18-23, Fr+Sa 18-1,<br />
Mo Ruhetag, Terrasse mit<br />
Blick auf den Neckar<br />
CAFÉ KLATSCH 4<br />
www.facebook.com/<br />
CafeKlatschMA<br />
Hebelstr. 3, (0621) 76049737,<br />
Mo-Do 18-4, Fr + Sa 18-5,<br />
So 16-4 So + Feiertag<br />
geschlossen, gemütliches<br />
Theater-Café und legendäre<br />
Party-Location, Live-Events,<br />
Sonntags Kaffeeklatsch<br />
LELLO 8<br />
www.cafe-lello.de<br />
Berliner Str. 17, (0621)<br />
3709000, Di-Do 18-1,<br />
Fr+Sa 18-3, So+Mo Ruhetage.<br />
Italienisches Dolce<br />
Vita in abgefahren-gemütlichem<br />
Ambiente. Exzellente<br />
Weinkarte, mittwochs<br />
hausgemachte Pizza.<br />
FETISCH-BARS<br />
JAILS<br />
www.jails-mannheim.de<br />
Angelstr. 33, (0621),<br />
8544146, Bar- und Cruising-Area<br />
im MS Connexion-Komplex,<br />
wechselnde<br />
Fetisch-Partys, Do ab 17,<br />
Fr+Sa ab 21, So ab 18 Uhr<br />
PARTYLOCATIONS<br />
DISCOTHEK ZWEI 5<br />
www.ponyclub-mannheim.de<br />
T6, 14, (0621) 3974270,<br />
Sa 22-o.e. Neuer Club (ex-<br />
T6/Hans), Sa „Ponyclub“-<br />
Party für Gays and Friends.<br />
MIXED CLUB ACTION 2<br />
www.club-action-disco.de<br />
U5, 13, (0621) 153435,<br />
So-Do 22-5 Uhr, Fr+Sa<br />
22-12 Uhr. tgl. mixed Music<br />
mit wechselnden DJs, am<br />
Wochenende After Hour.<br />
GAYWERK<br />
www.gaywerk.de<br />
Angelstr. 33, Regelmäßige<br />
Mega-Gay-Party im Club<br />
MS Connexion<br />
SAUNEN<br />
ATLANTIS SAUNA<br />
www.atlantis-sauna.de<br />
Wöllnerstr. 10, Ludwigshafen,<br />
(0621) 54590137,<br />
Di-Do 15-24 Uhr, Fr 15-1<br />
Uhr, Sa-So 13-1 Uhr. Gay-<br />
Sauna-Park mit Schwimmbad<br />
u. Garten. Do+Fr FKK-<br />
Tag, Sa Partnertag, 2.+4.<br />
So Bärensauna<br />
GALILEO CITY SAUNA 20<br />
www.galileo-sauna.com<br />
O7, 20, (0621) 1786409,<br />
Mo-Do 13-1, Fr 13 durchgehend<br />
bis Mo früh 1 Uhr „60h<br />
Nonstop“, Spezialtarif für<br />
Youngsters (U26). Nachtsauna<br />
am WE. Massagen:<br />
Mo, Mi, Do 16-21 Uhr<br />
SEXSHOPS &<br />
-KINOS<br />
CRUISING POINT<br />
www.cruisingpointmannheim.de<br />
Mittelstr. 15, (0621) 36407,<br />
Mo-Fr 12-24, Sa 12-3,<br />
So 15-24. Sexshop, Videoverleih,<br />
Kino und Kabinen.<br />
Kostenloser Kino-Eintritt<br />
für alle unter 25.<br />
STUDIO 7 25<br />
Heinrich-Lanz-Str. 32,<br />
(0621) 449306,<br />
Mo-Fr 11-23, Sa 11-1<br />
(Nachtkino mit gratis<br />
Kaffee und Snacks),<br />
So + Feiertags 14-23 Uhr.<br />
Ältestes Gaykino
PINK PAGES<br />
49<br />
BUSINESS<br />
ÄRZTE<br />
ANDREA LANG<br />
www.lang-praxis.de<br />
Diplom-Psychologin. O6,9,<br />
(0621) 43655721,Di+Do<br />
8-9 und 14:30-15 Uhr<br />
BÜCHER<br />
FRAUENBUCHLADEN<br />
XANTHIPPE 12<br />
www.frauenbuchladenxanthippe.de<br />
T3, 4, (0621) 21633, Große<br />
Auswahl lesbischer Bücher,<br />
auch Versand<br />
FINANZEN &<br />
RECHT<br />
RECHTSANWALT<br />
JÜRGEN E. WOLF<br />
www.anwalt-mannheim.de<br />
Deutsche Gasse 20, (0621)<br />
7773670, Fachanwalt für<br />
Arbeits- und Familienrecht<br />
RAT & TAT<br />
HIV / STI<br />
KOSI.MA<br />
www.kosima-mannheim.de<br />
Max-Joseph-Str. 1, (0621)<br />
33939478, Beratung zu<br />
sexuell übertragbaren Infektionen,<br />
Schnelltest kostenlos<br />
und anonym, Gruppe<br />
HIV+NewGeneration,<br />
Präventionsteam<br />
AIDSBERATUNG IM<br />
GESUNDHEITSAMT<br />
R1, 12, (0621) 2932249,<br />
Di 8-12h, Do 14-18h, HIV-,<br />
Hepatitis- und Syphilis-<br />
Tests anonym und kostenlos<br />
AIDSBERATUNG,<br />
GESUNDHEITSAMT HD<br />
Kurfürstenanlage 38-40,<br />
Heidelberg, (06221)<br />
5221820, Beratung zu Aids<br />
und sexuell übertragbaren<br />
Infektionen, HIV-Test<br />
kostenlos und anonym<br />
AIDSHILFE AK LU<br />
www.checkpointludwigshafen.com<br />
Frankenthaler Str. 71,<br />
Ludwigshafen, (0621)<br />
68567521, Anonyme<br />
Beratung unter (0621)<br />
68567514.<br />
AIDSHILFE HD<br />
www.aidshilfe-heidelberg.de<br />
Rohrbacher Str. 22, Heidelberg,<br />
(06221) 19411,<br />
Telefonberatung: Mo 10-14<br />
Uhr, Di 14-16 Uhr, Mi 16-18<br />
Uhr, Checkpoint: Anmeldung<br />
über Aids-Beratung<br />
Gesundheitsamt HD<br />
ARBEIT & BERUF<br />
VK RHEIN-NECKAR<br />
www.vk-online.de<br />
Netzwerk schwuler Führungskräfte<br />
und Selbstän-<br />
diger, Regionalgruppe<br />
Rhein-Neckar, regelmäßiger<br />
Stammtisch in Mannheim,<br />
rhein-neckar@vk-online.de<br />
BERATUNG<br />
PLUS BERATUNG<br />
www.plus-mannheim.de<br />
Max-Joseph-Str. 1, (0621)<br />
3362110, Psycholog. Lesben-<br />
u. Schwulenberatung,<br />
kostenl. Jugendberatung,<br />
Gipfelstürmer (schwule<br />
Jugendgruppe) Mo 18 Uhr,),<br />
JuLe (junge Lesben,<br />
Do 18 Uhr). Weitere Angebote<br />
und Selbsthilfegruppen<br />
siehe Homepage<br />
COMMUNITY<br />
CSD RHEIN NECKAR E.V.<br />
www.csd-rhein-neckar.de<br />
M2, 1, (0621) 21755,<br />
CSD-Parade- und CSD-<br />
Fest-Organisation<br />
OFFENES NETZWERK<br />
LSBTTIQ<br />
www.schlimm-online.de<br />
Überparteiliche Plattform<br />
von Vertreter*innen der<br />
LSBTTIQ-Community<br />
Mannheim (ehemals<br />
SchLIMm)<br />
ROSA KEHLCHEN<br />
www.rosakehlchen.de<br />
PF 12 05 11, 69067 Heidelberg,<br />
Schwuler Chor, Probe:<br />
Mo, 19:30, Kulturzentrum<br />
Mannheim-Käfertal<br />
FRAUEN<br />
LESBENRING<br />
www.lesbenring.de<br />
Postfach 11 02 14, Heidelberg,<br />
(0441) 2097137,<br />
Dachverband für lesbische<br />
Frauen, Lesbengruppen<br />
und Organisationen.<br />
JUGEND & FAMILIE<br />
ILSE RHEIN-NECKAR<br />
www.ilserheinneckar.<br />
wordpress.com<br />
Initiative lesbisch-schwuler<br />
Eltern<br />
KIRCHE & GLAUBE<br />
HUK KURPFALZ<br />
www.huk.org<br />
Homosexuelle und Kirche,<br />
Regionalgruppe Kurpfalz<br />
POLITIK<br />
LADS<br />
www.antidiskriminierungsstelle-bw.de<br />
| www.lads-bw.de<br />
Antidiskriminierungsstelle<br />
Baden-Württemberg im<br />
Ministerium für Soziales<br />
und Integration, Else-<br />
Josenhans-Str. 6, (0711)<br />
123-3990, beratung@<br />
lads-bw.de<br />
SPORT<br />
MVD<br />
www.mvd-mannheim.de<br />
gegründet als „Mannemer<br />
Volley Dolls“ bietet der<br />
Verein Menschen der<br />
LSBTT*IQ-Community in<br />
der Rhein-Neckar Region<br />
eine sportliche Heimat.<br />
Abteilungen: Asian Sports,<br />
Badminton, Fitness, Fußball,<br />
Schwimmen, Volleyball<br />
STUDENTEN / UNI<br />
QUEER IM SCHLOSS<br />
www.queerimschloss.<br />
uni-mannheim.de<br />
L9, 7, (0621) 1813380,<br />
SchwuLesBische und<br />
transidente AStA-Gruppe<br />
VORLIEBEN &<br />
FETISCH<br />
LUG MANNHEIM<br />
www.lugman.de<br />
Postfach 102117, (0621)<br />
1221765, Leder-Uniform-<br />
Gummi-Club<br />
RUBCLUB<br />
www.rubclub.de<br />
Gustav-Seitz-Str. 4, (0172)<br />
7334444, Fetischgruppe,<br />
Schwerpunkt Gummi.<br />
Regelmäßige Fetischpartys<br />
in Karlsruhe und Berlin<br />
DARMSTADT<br />
BUSINESS<br />
BEAUTY<br />
HAIRLOUNGE BY EDDY<br />
Bismarckstr. 21, Lengfeld,<br />
(06162) 72339,<br />
Di, Mi, Fr 9-18 Uhr,<br />
Do 10-16 Uhr, Sa 9-13 Uhr,<br />
Dein Friseurstudio in Lengfeld<br />
bei Darmstadt<br />
HAIRLOUNGE<br />
Bismarckstraße 21<br />
64853 Lengfeld<br />
Tel. 06162 – 72339<br />
Di, Mi, Fr 9 - 18 Uhr<br />
Do 10 - 16 Uhr<br />
Sa 9 - 13 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
BÜCHER<br />
LESEZEICHEN<br />
www.lesezeichendarmstadt.de<br />
Liebfrauenstr. 69<br />
by EDDY<br />
SZENE<br />
BARS<br />
3KLANG<br />
www.3klang-bar.de<br />
Riegerplatz 3, (06151)<br />
6698847, Mo 18-24, Di-Sa<br />
10-1, So 10-24. Szene-Bar,<br />
bunt gemischtes Publikum.<br />
Tgl. Frühstück bis 15 Uhr.<br />
So 10-15 Frühstücksbüffet<br />
(Reservierung erbeten).<br />
KULTUR<br />
RADIO<br />
GANZ SCHÖN QUEER<br />
www.radiodarmstadt.de<br />
(06151) 87000, Schwullesbisches<br />
Radiomagazin,<br />
1. Mo 18-20 Uhr auf Radio<br />
Darmstadt, UKW 103,4<br />
(Antenne) oder 99,85<br />
(Kabel)<br />
RAT & TAT<br />
HIV / STI<br />
AIDSHILFE<br />
DARMSTADT E.V.<br />
Elisabethenstr. 45, (06151)<br />
28073, Beratung: Mo, Di,<br />
Do 9-17 Uhr, Mi 13-17 Uhr,<br />
Fr 9-15 Uhr<br />
COMMUNITY<br />
QUEERES ZENTRUM<br />
www.vielbunt.org/queereszentrum-darmstadt<br />
In der Oetinger Villa,<br />
Kranichsteiner Str. 81,<br />
zwangloses Beisammensein<br />
für queere Jugendliche<br />
von 14 bis 27 Jahren, Di,<br />
Do+Fr 16-20 Uhr, Kontakt:<br />
jugend@vielbunt.org<br />
VIELBUNT<br />
www.vielbunt.org<br />
Kranichsteiner Str. 81,<br />
Queeres Zentrum Darmstadt,<br />
Veranstalter des CSD,<br />
der Party „Schrill & Laut“,<br />
Jugend- und Beratungsangebote<br />
u.v.m.<br />
FRAUEN<br />
FRAUENKULTURZEN-<br />
TRUM<br />
www.frauenkulturzentrumdarmstadt.de<br />
Emilstr. 10 in der Kyritzschule,<br />
(06151) 714952,<br />
2. So 10:30-13 Uhr Frauenfrühstück;<br />
letzter Sa 21 Uhr<br />
Frauendisco „tanzbar“<br />
KIRCHE & GLAUBE<br />
HUK DARMSTADT<br />
www.huk.org<br />
Homosexuelle und Kirche<br />
Regionalgruppe Darmstadt,<br />
Treff: Das Offene Haus,<br />
Rheinstr. 31<br />
STUTTGART<br />
SZENE<br />
BARS / CAFÉS<br />
JAKOBSTUBE<br />
www.jakobstube.de<br />
Jakobstr. 6, (0711)<br />
2238995, Nachtcafe. Tgl.<br />
18-6. tgl. ab 21 Uhr Karaoke<br />
MONROES<br />
www.cafe-monroes.de<br />
Schulstr. 3, (0711)<br />
2262770, Rustikalromantisches<br />
Ambiente<br />
und schöne Terrasse.<br />
Mo 19-22 Happy Hour,<br />
Di 22 Karaoke<br />
RUBENS HOME<br />
www.rubens-home.de<br />
Geißstr. 13, (0711)<br />
5532305, So-Do 9:30-2,<br />
Fr+Sa 9:30-3. Christaas<br />
glamouröse Event-Bar jetzt<br />
auf zwei Etagen<br />
TOM’S BAR<br />
www.facebook.com/<br />
Toms.Bar.Stuttgart<br />
Pfarrstr. 13, Di-Sa 17-1,<br />
neue Bar der Stuttgarter<br />
Szene-Legende Laura<br />
Halding-Hoppenheit<br />
FETISCH-BARS<br />
EAGLE<br />
www.eagle-stuttgart.com<br />
Mozartstr. 51, (0711)<br />
6406183, So-Do 21-2,<br />
Fr+Sa 21-3. Lederbar,<br />
Clublokal des LC Stuttgart<br />
K29<br />
www.gaykeller.de<br />
Blumenstr. 29,<br />
(0711) 2333323,<br />
Ex-“Treffpunkt Kellergewölbe”<br />
mit zahlreichen<br />
Spielmöglichkeiten<br />
PARTYLOCATIONS<br />
KC KINGS CLUB<br />
www.kingsclub-stuttgart.de<br />
(0711) 2264558, King’s<br />
Club im Exil: Während der<br />
Renovierung der Original-<br />
Location befindet sich Lauras<br />
Club übergangsweise in<br />
der Torstr. 15<br />
SAUNEN<br />
SAUNA CLUB POUR LUI<br />
www.pour-lui.de<br />
Schmidener Str. 51, (0711)<br />
9005391, tägl. 10-2 Uhr,<br />
Sa bis 3 Uhr. Gaysauna in<br />
Cannstatt<br />
VIVA SAUNA<br />
www.vivasauna.de<br />
Charlottenstr. 38, (0711)<br />
2368462, So-Do 14-24,<br />
Fr+Sa 14-2, Gaysauna am<br />
Olgaeck<br />
SEXSHOPS &<br />
-KINOS<br />
BLUEBOX<br />
www.blueboxstuttgart.de<br />
Steinstr. 15, (0711)<br />
4704841, Mo-Do 9-24,<br />
Fr+Sa 9-4, So 14-24. Gayund<br />
Heterokino auf zwei<br />
Ebenen, mit Cruising Area,<br />
Darkroom und Glory Hole<br />
CRAZY VIDEO SHOW<br />
Rotebühlplatz 1, (0711)<br />
3514200, Mo-Do 9-24,<br />
Fr+Sa 9-1, So 11-24. Moderne<br />
Videokabinen, Kino, Gayzone,<br />
Cruising Area<br />
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Alte Poststr. 2, (0711)<br />
295561, Gay-Kino und<br />
Shop im Tiefgeschoss bei<br />
Dr. Müller<br />
MAX-EROTIC-STORE<br />
www.max-erotic-store.com<br />
Waiblinger Str. 7, (0711)<br />
5094400, Mo-Fr 10-21,<br />
Sa 10-20, Video Lounge,<br />
Samstag Gay-Day<br />
BUSINESS<br />
BÜCHER<br />
ERLKÖNIG<br />
www.buchladen-erlkoenig.de<br />
Nesenbachstr. 52, (0711)<br />
639139, lesbisch-schwuler<br />
Buchladen. Mo-Fr 10-19,<br />
Sa 10-18<br />
RAT & TAT<br />
HIV / STI<br />
AIDS-HILFE STUTTGART<br />
www.aidshilfe-stuttgart.de<br />
Johannesstr. 19, (0711)<br />
22469-0, umfangreiches<br />
Beratungs- und Hilfeangebot,<br />
Mo-Fr 10-12 und<br />
Mo-Do 14–17 Uhr<br />
POLITIK<br />
LADS<br />
www.antidiskriminierungsstelle-bw.de<br />
www.lads-bw.de<br />
Antidiskriminierungsstelle<br />
Baden-Württemberg im<br />
Ministerium für Soziales und<br />
Integration, Else-Josenhans-<br />
Str. 6, (0711) 123-3990,<br />
beratung@lads-bw.de<br />
SPORT<br />
ABSEITZ<br />
www.abseitz.de<br />
Weißenburgstr. 28a, (0162)<br />
9567235, viele Sportarten<br />
ZENTREN<br />
ZENTRUM WEISSENBURG<br />
www.zentrum-weissenburg.de<br />
Weißenburgstr. 28a, (0162)<br />
9567235, Mo-Mi+Fr 19-22,<br />
Do 17-22, So 15-22. Stuttgarts<br />
schwules Zentrum,<br />
Treffpunkt vieler Gruppen<br />
und gemütliches Café.<br />
Die Thekenkräfte arbeiten<br />
ehrenamtlich<br />
Lebenspartnerschaft<br />
und Familie<br />
Strafverteidigung<br />
Erb- u. Vertragsrecht<br />
Ausländerrecht<br />
Arbeitsrecht<br />
Rechtsanwalt und<br />
Streitschlichter<br />
Rossertstr. 9 (Nähe Palmengarten)<br />
60323 Frankfurt a.M.<br />
Tel. +49 (0) 69.95 51 85 08<br />
Fax +49 (0) 69.59 67 47 55<br />
Mobil +49 (0) 151. 50 65 52 96<br />
kanzlei@<strong>gab</strong>oleiro.de<br />
www.<strong>gab</strong>oleiro.de<br />
restaurantcafé<br />
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VEGETARISCHE UND VEGANE SPEISEN.<br />
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LOHSTRASSE 13 | 61118 BAD VILBEL | RESERVIERUNGEN: 06101 12 72 83<br />
WEITERE INFOS: WWW. ALTEMUEHLE.NET
50 HOROSKOP<br />
HOMOSKOP<br />
<strong>März</strong> <strong>2021</strong><br />
VON BENJAMIN HOFMANN<br />
FOTO: GEORGES BIAD<br />
Geburtstagskind des Monats: XAVIER DOLAN, 20.3.1989<br />
Der kanadische Regisseur gilt als „Wunderkind“ und überrascht immer wieder<br />
mit seinen detailverliebten Gesellschaftsbeobachtungen. Dolans Lieblingsthemen<br />
sind vertrackte Mutter-Sohn-Beziehungen, aber gerne auch Homos, die sich in<br />
unglücklich in Heteros verlieben – und umgekehrt. Sein letzter Film „Matthias &<br />
Maxime“ ist ein solches Bromance-Drama. *bjö<br />
FISCHE<br />
20. FEBRUAR – 20. MÄRZ<br />
Die gute Laune lässt du dir so<br />
schnell nicht nehmen, das rüstet dich<br />
prima für die letzte Winterphase und<br />
gegen die schlechte Stimmung deines<br />
Umfelds. Sei nachsichtig mit anderen und<br />
dir selbst, dann bleibt´s auch so.<br />
WIDDER<br />
21. MÄRZ – 20. APRIL<br />
Für Widder bietet sich im <strong>März</strong><br />
die beste Chance im Saturnjahr, Veränderungen<br />
im Job einzuleiten, denn Mars gibt<br />
den nötigen Push, um gefestigte Strukturen<br />
weiter auszubauen oder eine völlige<br />
Neuausrichtung endlich anzugehen.<br />
STIER<br />
21. APRIL – 20. MAI<br />
Manchmal findet man den Topf<br />
voll Gold am Ende des Regenbogens,<br />
ohne überhaupt danach gesucht zu<br />
haben. Denke nicht groß über das Wie<br />
und Warum nach, sondern genieße es,<br />
einfach mal Glück zu haben.<br />
ZWILLINGE<br />
21. MAI – 21. JUNI<br />
Launisch das Wetter, launisch<br />
das Herz: Dieses emotionale Hin und Her<br />
kann ganz schön anstrengend sein – für<br />
dich und deine Lieben. Bevor Konflikte<br />
eskalieren, könnte eine ehrliche Entschuldigung<br />
sehr befreiend sein.<br />
KREBS<br />
22. JUNI – 22. JULI<br />
Mit der richtigen Work-Life-<br />
Balance hast du genug Power, um überfällige<br />
Projekte im Haushalt endlich anzupacken.<br />
Selbst banale Aktionen wie ein<br />
vorgezogener Frühjahrsputz halten fit, leeren<br />
den Geist und schaffen Abwechslung.<br />
LÖWE<br />
23. JULI – 23. AUGUST<br />
Schon Kierkegaard mahnte:<br />
„Vergleichen ist das Ende vom Glück und<br />
der Beginn der Unzufriedenheit“. Schätze<br />
deine hart erarbeiteten Erfolge nicht zu gering<br />
ein und bleibe kritisch vor allem beim<br />
Blick in die Sozialen Netzwerke.<br />
JUNGFRAU<br />
24. AUGUST – 23. SEPTEMBER<br />
In deinem Kopf überschlagen sich<br />
tolle neue Ideen. Das ist super, solange<br />
du nicht planlos von einem Projekt zum<br />
nächsten springst und keines zu Ende<br />
bringst. Notiere dir Einfälle für später, dann<br />
hast du sie erst mal aus dem Kopf.<br />
WAAGE<br />
24. SEPTEMBER – 23. OKTOBER<br />
Mars versetzt dir einen gehörigen<br />
Schub, was besonders deinem Liebesleben<br />
zugutekommt. Als Single überzeugst<br />
du mit unwiderstehlicher Vitalität, während<br />
es dir in einer Partnerschaft gelingt, schwelende<br />
Gluten neu zu entfachen.<br />
SKORPION<br />
24. OKTOBER – 22. NOVEMBER<br />
Unbeirrt und mit nötiger<br />
Gelassenheit setzt der Skorpion seinen<br />
Weg fort. Gegen die lauernde Monotonie<br />
könnte ein neues, ausgefallenes Hobby<br />
helfen – das erweitert den geistigen Horizont<br />
und setzt positive Energie frei.<br />
SCHÜTZE<br />
23. NOVEMBER – 21. DEZEMBER<br />
Dein <strong>März</strong> startet im Kuschelmodus,<br />
du fokussierst dich auf die<br />
schönen, harmonischen Seiten des Lebens.<br />
Dieser mentale Kurzurlaub wirkt Wunder<br />
im sonst spröden Alltag, also hängst du<br />
besser noch ein, zwei Wochen dran.<br />
STEINBOCK<br />
22. DEZEMBER – 20. JANUAR<br />
Saturn hält dich in den kommenden<br />
Monaten mit seinem wandelnden<br />
Einfluss in Atem. Bis dahin bleibt dir aber<br />
Zeit und Muße, endlich mal dem unproduktiven<br />
Nichtstun zu frönen und mit gutem<br />
Gewissen zu entspannen.<br />
WASSERMANN<br />
21. JANUAR – 19. FEBRUAR<br />
Der Alltag scheint dir über<br />
den Kopf zu wachsen, was zu geistiger<br />
Blockade führt. Versuche, in deiner Tagesstruktur<br />
feste Zeitfenster zur Entspannung<br />
freizuhalten und schaffe dir realistische<br />
und motivierende Wochenziele.<br />
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MUSIK<br />
COMEBACK<br />
RAG'N'BONE MAN:<br />
Kaum Raum für Selbstmitleid<br />
Wer an Rag 'n' Bone Man denkt, der hat sofort<br />
„Human“ im Ohr. Diesen phänomenalen Monsterhit<br />
aus dem Herbst 2016, mit dem der Engländer –<br />
wie auch mit dem Debütalbum gleichen Namens<br />
– auf der ganzen Welt unbeschreiblich<br />
abräumte und zu einem Weltstar wurde.<br />
Wenn auch zu einem, der dem Rummel<br />
skeptisch gegenübersteht. „Ich bin<br />
ein normaler Typ, der gerne singt<br />
und ein ruhiges Leben hatte“, sagt<br />
er. „Ich liebe die Bühne, aber es<br />
gibt selbstbewusstere Künstler<br />
als mich.“ Nach einigen<br />
Jahren der privaten Zurückgezogenheit<br />
heißt es jetzt<br />
allerdings: Willkommen<br />
zurück im Rampenlicht.
Eine Sache möchte Rory Graham, wie<br />
der Rag 'n' Bone Man bürgerlich heißt,<br />
gleich klarstellen: „Für mich ist ‚Life by<br />
Misadventure‘ nicht wirklich ein Trennungsalbum.<br />
Ich habe mich sehr darum<br />
bemüht, den Anteil an Herzschmerz in<br />
Grenzen zu halten. Okay, vielleicht gibt<br />
es den einen oder anderen Song, an dem<br />
der Liebeskummer so ein wenig emporkriecht,<br />
aber insgesamt sind die Stücke<br />
nicht sehr weinerlich.“ Was auch damit<br />
zusammenhängt, dass der Rag 'n' Bone<br />
Man den überwiegenden Anteil der neuen<br />
Lieder schon geschrieben hatte, als sich<br />
der Liebesmist in seinem Leben Bahn<br />
brach. „Die meisten Songs sind entstanden,<br />
als es mir richtig, richtig gut ging. Ich<br />
war angekommen im Leben, Vater geworden,<br />
frisch verheiratet. Alles war gut.“ Rory<br />
und seine langjährige Partnerin begrüßten<br />
im September 2017 ihren Sohnemann<br />
Reuben, sie zogen in ein stattliches<br />
Anwesen in seiner Heimatstadt Brighton,<br />
heirateten im Mai 2019 – und trennten<br />
sich am Ende desselben Jahres. „Ich<br />
fühlte mich verdammt traurig und allein“,<br />
so der Sänger mit der beeindruckenden<br />
Statur und der noch beeindruckenderen<br />
Stimme. „Zu allem Überfluss ging es dann<br />
auch noch mit der Pandemie los. Ich war<br />
und bin der festen Überzeugung, dass<br />
die Welt gerade nichts weniger dringend<br />
braucht als weitere deprimierende Lieder<br />
über eine kaputtgegangene Liebe. Ich<br />
finde, die Menschen müssen gerade nicht<br />
noch weiter runtergezogen, sondern aufgerichtet<br />
werden.“ Freilich badet der im<br />
Januar 36 Jahre alt gewordene Graham<br />
im Album auch schon mal im Selbstmitleid,<br />
im intensiv-traurigen „Talking to<br />
Myself“ zum Beispiel. Einmal mussten<br />
diese Gefühle einfach raus. „Oh yeah, was<br />
für ein selbstsüchtiger Song. Was für ein<br />
‚Ich-armer-Kerl‘-Song. Wenn ich den jetzt<br />
höre, denke ich ‚Was für ein pathetisches<br />
Geheule‘. Aber der Song ist gut. Und<br />
er ist wahr. Ein Schnappschuss meines<br />
Lebens.“ Er habe kein selbstmitleidiges,<br />
sondern ein geradezu schmerzhaft ehrliches<br />
Album machen wollen, sagt Rory.<br />
Sehr freundlich und aufgeräumt guckt<br />
Rory Graham beim Gespräch in die<br />
Computerkamera. Es ist<br />
Montagvormittag,<br />
Sohn Reuben hat er gerade im Kindergarten<br />
abgeliefert („Er geht da drei<br />
Mal die Woche hin. Es ist gut für ihn,<br />
eine Struktur zu haben“). Jetzt noch<br />
ein paar Zoom-Interviews und „danach<br />
werde ich zu einem kleinen Spaziergang<br />
antreten.“ Das Leben hat sich wieder<br />
beruhigt in Brighton. Nach einer ersten<br />
fehlgeschlagenen Romanze, die Rory im<br />
Lied „Fall in Love Again“ thematisiert,<br />
ist er seit mehreren Monaten wieder<br />
liiert, und zwar mit einer Mitarbeiterin<br />
jenes Cafés um die Ecke, in dem er<br />
morgens gerne seinen Latte trinkt. Die<br />
Erleichterung und Freude, dass „Life by<br />
Misadventure“ endlich das Licht der Welt<br />
erblickt, steht dem Sänger, der einst in<br />
der Kneipenszene von Brighton seine<br />
ersten scheuen und zaghaften, vom<br />
jovial-kommunikativen Vater sowie ein<br />
paar Pints Lager forcierten, gesanglichen<br />
Gehversuche machte,<br />
ins Gesicht geschrieben.<br />
Intensiv genug daran<br />
gearbeitet hat er.<br />
Aufgenommen<br />
hat Rory das<br />
Album<br />
MUSIK<br />
in Nashville, im Studio des Top-<br />
Produzenten Mike Elizondo (Eminem,<br />
Alanis Morissette). Dabei zeichnete<br />
sich mehr und mehr ab, „dass wir die<br />
Kurve in Richtung eines Gitarrenalbums<br />
nehmen“. Der auf dem Debüt „Human“<br />
noch prägende Blues-Anteil fällt jetzt<br />
deutlich geringer aus. Dafür gesellen sich<br />
Funk, ein wenig Gospel („Somewhere<br />
Along the Way“) und eine gute Ladung<br />
Pop (wie im hinreißenden Piano-Song<br />
„Anywhere Away from Here“) stilistisch<br />
hinzu. „Mit den extrem großartigen Musikern<br />
in Nashville haben wir das Album<br />
schließlich komplett live eingespielt“,<br />
erzählt der Rag'n'Bone Man stolz. „Ich<br />
wollte, dass es so roh und so ehrlich,<br />
notfalls auch so unbequem ist wie nur<br />
möglich.“ Roter Faden der Songs, so Rory,<br />
seien seine „Sorgen und Zukunftsängste,<br />
insbesondere jetzt als Vater“. Dass „Life<br />
by Misadventure“ trotzdem insgesamt<br />
fröhlicher und heiterer klingt als das<br />
„Human“-Album, hat sogar schon<br />
Grahams Mum festgestellt. „Sie hat mich<br />
gelobt und gesagt, dass sie beim neuen<br />
Album weniger geweint hat als beim<br />
ersten.“<br />
*Steffen Rüth<br />
FOTOS: COLUMBIA RECORDS/SONY MUSIC
MUSIK<br />
FOTO: EARMUSIC/TINA KORHONEN<br />
COMEBACK<br />
BONNIE TYLER:<br />
Definitiv Bonnie<br />
Die Waliserin mit der rauchigen<br />
Mordsröhre, die jetzt ihr starkes<br />
neues Album „The Best Is Yet to Come“<br />
veröffentlicht, hat auch kurz vor ihrem<br />
70. Geburtstag so rein gar nichts von ihrer<br />
Lebensfreude eingebüßt. Im Gegenteil.<br />
Dass sie nicht auf TikTok tanzen oder sich<br />
auf Instagram im Bikini räkeln musste, um<br />
ihre Popkarriere in den späten Siebzigern<br />
anzuschieben, bereut Bonnie Tyler<br />
nicht im Geringsten. „Wäre ich heute 19<br />
und nicht 69, dann würde ich das Spiel<br />
wahrscheinlich mitspielen, aber ich bin<br />
froh, dass es bei mir damals noch auf die<br />
althergebrachte Art funktionierte.“ Tyler,<br />
die aus einer Kleinstadt in Wales stammt<br />
und nach der Schule zunächst Make-up<br />
und Klamotten verkaufte, bewarb sich<br />
ganz klassisch und erfolgreich auf eine<br />
Zeitungsannonce, in der eine junge Frau<br />
als Harmoniesängerin gesucht wurde. An<br />
sechs Abenden pro Woche sang sie, „oft<br />
in Klubs für hart arbeitende Männer in<br />
den Bingo-Pausen oder neben der Dartscheibe“,<br />
so ziemlich alles – von Blues über<br />
Rock bis zu Tanzmusik. Lange blieb ihre<br />
Stimme nicht im „Verborgenen“, mit „Lost<br />
in France“ gelang Bonnie in den späten<br />
Siebzigern ihr erster Hit, der vor allem in<br />
Deutschland zündete („Auf deutschen<br />
Bühnen habe ich den letzten Rest meiner<br />
Schüchternheit eingebüßt“). Was folgte,<br />
war eine Weltkarriere mit unvergessenen<br />
Hits wie „Total Eclipse of the Heart“ oder<br />
„Holding Out for a Hero“. Bonnie Tyler war<br />
im Grunde nie weg, dennoch erlebt die<br />
kesse Britin in den letzten Jahren eine Art<br />
Renaissance. Das Album „Between the<br />
Earth and the Stars“ überzeugte 2019<br />
unter anderem mit Duett-Partnern wie<br />
Rod Stewart und Cliff Richard, auf ihrem<br />
neuen Werk „The Best Is Yet to Come“<br />
begeistert Bonnies kraftvolle Stimme ganz<br />
im Alleingang. „Als ich den Titelsong hörte“,<br />
so Tyler, „wusste ich sofort: ‚Das bin ich‘.<br />
Überhaupt ist dieses gesamte Album total<br />
und definitiv Bonnie. Ich habe es ganz kurz<br />
vor Corona mit dem Produzenten David<br />
Mackay aufgenommen. Der gute alte David.<br />
Wir hatten schon 1978 ‚It’s a Heartache‘<br />
zusammen gemacht. Und ich dachte die<br />
ganze Zeit so: ‚Wahnsinn, ich fühle mich<br />
wieder wie damals, wie mit 26‘. So frisch<br />
und voller Enthusiasmus.“<br />
Bonnies Lebenslust ist in den neuen Songs<br />
nicht zu überhören und auch ihre Texte<br />
kommen mitunter jugendlich ungestüm,<br />
geradezu frivol daher. „Nicht wahr? Es geht<br />
ganz schön zur Sache, in ‚Call Me Thunder‘<br />
zum Beispiel. Ich hatte erst Bedenken,<br />
ob die Nummer für eine fast 70-Jährige<br />
nicht etwas zu wild und explizit sei. Mein<br />
Produzent David meinte nur: ‚Quatsch, du<br />
kannst das machen‘. Also singe ich über<br />
das, was mein Mann und ich einst so am<br />
Strand getrieben haben … und vielleicht<br />
immer noch treiben (lacht). Wir sind noch<br />
sehr lebendig, Darling.“ Das glaubt man<br />
gern, zumal das Paar – Bonnie Tyler und<br />
der Immobilienentwickler Robert Sullivan<br />
sind seit 1973 verheiratet – immer noch<br />
gerne Neues ausprobiert. „Im goldenen<br />
Alter von 69 Jahren hat mein Mann mir<br />
im vergangenen Sommer tatsächlich das<br />
Schwimmen beigebracht“, prustet Bonnie.<br />
Die beiden halten sich seit <strong>März</strong> 2020 ohne<br />
Unterbrechung in ihrer Villa an der Algarve<br />
auf, gehen viel spazieren oder kochen<br />
gemeinsam, was man halt so macht in<br />
Pandemiezeiten. „Aber irgendwann kam<br />
der Punkt, an dem ich entschied: Ich will<br />
das jetzt endlich lernen.“ Ins tiefe Wasser<br />
traue sie sich noch nicht, gibt Bonnie zu,<br />
und auch ins Meer wage sie sich nur so<br />
weit vor, solange sie noch stehen kann:<br />
„Es ist noch Luft nach oben. Ich habe jetzt<br />
richtig Blut geleckt.“ *Steffen Rüth
MUSIK<br />
POP<br />
100 % Sia<br />
Was für ein Cover! Sängerin<br />
Sia veröffentlichte gerade ihr<br />
achtes Studioalbum „Music<br />
– Songs from and Inspired<br />
by the Motion Picture“. Die<br />
Albumankündigung der<br />
neunfach Grammy-nominierten Multiplatin-Künstlerin wird<br />
begleitet von der neuen Single „Hey Boy“, die Sia gemeinsam<br />
mit Jesse Shatkin und KAMILLE schrieb und von Jesse<br />
Shatkin produzieren ließ. Das Album umfasst insgesamt 14<br />
Songs, die sowohl speziell für ihren kommenden Film als<br />
auch inspiriert von dem Projekt geschrieben wurden.<br />
CALIFORNIAN<br />
SOIL<br />
SOUL<br />
Celeste „Not Your Muse“<br />
Sie ist DIE Newcomerin<br />
und ein Liebling der Kritiker,<br />
Celeste. UK-Soul der<br />
allerhöchsten Güteklasse!<br />
Unsere Anspieltipps auf<br />
dem grandiosen Album<br />
„Not Your Muse“ sind „Ideal<br />
Woman“ und „Some Goodbyes<br />
Come with Hellos“. *rä<br />
DAS NEUE ALBUM | AB 9. APRIL <strong>2021</strong><br />
ALS CD, VINYL ODER DELUXE-SET<br />
IM HARDCOVER-BOOK<br />
POP<br />
Wieder da: Zara Larsson<br />
„Poster Girl“ lautet der<br />
Name des neuen Albums<br />
der stimmstarken Schwedin,<br />
die auch schon unser Cover<br />
zierte und zusammen mit<br />
der queeren Band Clean<br />
Bandit einen Welthit landete:<br />
„Symphony“. Jetzt meldet<br />
sie sich endlich zurück<br />
und begeistert mit großer<br />
Stimme und eingängigen Melodien. Ein grooviger Beweis,<br />
dass Schweden Popmusik im Blut haben. Unser Anspieltipp<br />
ist „Talk About Love“. *rä<br />
London_Grammar_AZ_83x128_blu_magazin.indd 1 03.02.21 15:27<br />
exquisite gay matchmaking<br />
TIPP<br />
SG Lewis und Nile Rodgers<br />
Der Künstler hinter Klassikern<br />
wie „Good Times“, „Like<br />
a Virgin“ und „Get Lucky“,<br />
Nile Rodgers, räumt gerade<br />
mit einem eigenen Klassiker<br />
als Remix in den Charts ab<br />
(„Everybody Dance“ mit<br />
Cedric Gervais x Franklin),<br />
hatte aber auch Lust auf<br />
NEUES. Also tat er sich<br />
mit Newcomer SG LEWIS zusammen. „One More“ ist eine<br />
gelungene Zusammenarbeit mit dem Ausnahmetalent,<br />
dessen Album „times“ gerade erschienen ist. Das Werk, auf<br />
dem auch Robyn zu hören ist, wurde mit einem Streaming-<br />
Event präsentiert. *rä<br />
Er sucht Ihn mit Niveau<br />
Deutschlandweite persönliche Partnervermittlung<br />
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MUSIK<br />
NACHGEFRAGT<br />
BIRDY: BITTERSÜSS<br />
Die Engländerin mit den<br />
schönen Piano-Popsongs wie<br />
„People Help The People“ ist nach<br />
fünf Jahren und einer kleinen Lebensund<br />
Liebeskrise zurück – mit dem<br />
an Melancholie wie Melodie reichen<br />
vierten Album „Young Heart“.<br />
Jasmine Lucilla Elizabeth Jennifer van den<br />
Bogaerde, kurz Birdy, bibbert. Am Vortag<br />
erst ist die Pop-Singer/Songwriterin von<br />
einem ausgedehnten Aufenthalt in ihrem<br />
Elternhaus im südenglischen New Forest<br />
bei Southampton in ihre Wohnung im<br />
Stadtteil Notting Hill zurückgekehrt, und<br />
schon gibt es Ärger: In London flockt<br />
ausnahmsweise ein wenig Schnee und in<br />
Birdys Butze ist die Heizung ausgefallen:<br />
„Eigentlich sollte der Techniker schon vor<br />
einer Stunde gekommen sein. Ich muss<br />
wohl noch mal dort anrufen“, echauffiert<br />
sich die 24-Jährige, angesichts der<br />
Umstände durchaus noch recht mild.<br />
„Dann gehe ich so lange einkaufen, denn<br />
der Kühlschrank funktioniert zwar, ist aber<br />
leer.“ Birdy hat die Pandemie weitgehend<br />
bei der Familie ausgesessen, mitten in der<br />
Natur und nicht weit entfernt vom Meer.<br />
Das neue Album „Young Heart“ ist schon<br />
seit geraumer Zeit fertig und so widmete<br />
sich die Künstlerin zuletzt vorwiegend der<br />
Malerei und dem Müßiggang. Die Kontemplation<br />
hat sich die überwiegend am Piano<br />
komponierende Künstlerin auch verdient:<br />
Im zarten Alter von 14 Jahren gelang Birdy<br />
mit einer sehr hübschen Version von Bon<br />
Ivers „Skinny Love“ der internationale<br />
Erfolgsdurchbruch – „und in all den Jahren<br />
danach hatte ich kaum je eine wirkliche<br />
Pause vom Musikgeschäft“. Auch <strong>gab</strong><br />
es da vor einigen Jahren diese nicht so<br />
schöne Trennung,<br />
die Birdy nicht nur<br />
ziemlich mitgenommen,<br />
sondern ihr auch<br />
den Stoff für „Young<br />
Heart“ geliefert hat:<br />
„Wenn ich in sehr<br />
starken emotionalen<br />
Turbulenzen stecke,<br />
dann kann ich<br />
mich nicht sofort<br />
hinsetzen und darüber<br />
schreiben. Ich brauche<br />
immer einen gewissen<br />
Abstand, um alles zu verarbeiten und<br />
mich dann ans Piano zu setzen und die<br />
Schleusen zu öffnen.“<br />
Das Ende der bisher größten Liebe ihres<br />
noch jungen Lebens verarbeitete Birdy in<br />
aller Intensität. In der aktuellen, melodisch<br />
mitreißenden Single „Surrender“ versucht<br />
sie zu verstehen, was schiefgelaufen ist,<br />
und im Titelsong, Birdys Lieblingsstück<br />
der Platte, räumt sie ein, ihren Ex-Freund<br />
trotzdem noch zu lieben. „Der Song ist<br />
sehr bittersüß. Eigentlich ist das ganze<br />
Album sehr bittersüß. Man kann den<br />
anderen bewusst zurücklassen und ihn<br />
dennoch furchtbar vermissen. Nicht jeder<br />
Konflikt lässt sich einfach so auflösen.“<br />
Zum Schreiben der neuen Lieder, die im<br />
Vergleich zu den Songs ihres letzten, recht<br />
knallig und plakativ-poppigen Albums<br />
„Beautiful Lies“ deutlich zurückhaltender,<br />
roher und intimer klingen (und in ihrer<br />
melancholischen<br />
Verletzlichkeit ein wenig<br />
an die zwei jüngsten<br />
Taylor-Swift-Alben<br />
erinnern), be<strong>gab</strong> sich<br />
Birdy mehrmals nach<br />
Los Angeles. In ihrem<br />
Quartier – einem alten<br />
Haus in der etwas abgelegenen,<br />
aber doch nur<br />
zwanzig Autominuten<br />
vom Meer entfernten<br />
Hippie-Enklave Topanga<br />
Canyon – hörte Birdy<br />
sehr viel Joni Mitchell, was auf „Young<br />
Heart“ einen ebenso unüberhörbaren wie<br />
angenehmen Einfluss ausgeübt hat.<br />
Dass mit „Loneliness“ und „Deepest<br />
Lonely“ auf dem neuen Album gleich zwei<br />
Songs über die Einsamkeit zu finden sind,<br />
könnte Anlass zur Sorge um dieses junge<br />
Herz geben, muss es aber nicht: „Das sind<br />
eher Liebeslieder an die Einsamkeit. Ich bin<br />
gerne allein und genieße es, in fremden,<br />
exotischen Städten umher zu driften<br />
und manchmal ein bisschen verloren zu<br />
gehen.“ *Steffen Rüth
HOUSE/DISCO<br />
Horse Meat Disco & Dua Lipa<br />
Vor einigen Wochen erschien<br />
„Future Nostalgia / Club<br />
Future Nostalgia“ von Dua<br />
Lipa. Darauf findet sich auch<br />
ein Remix der queeren Disco-<br />
Größen von „Horse Meat<br />
Disco“ und natürlich der Hit<br />
mit Madonna.<br />
Lohnt es sich denn? Ja! Denn<br />
die 2CD-Version des Albums<br />
„Future Nostalgia / Club Future<br />
Nostalgia“ / das Vinyl-Remix-<br />
Album „Club Future Nostalgia“<br />
bringt dir alle aktuellen Hits<br />
(„Hallucinate“ ...) der Sängerin<br />
und zudem ausgefallene und<br />
genreübergreifende Remixe<br />
angesagter DJs und Producer.<br />
Unsere Anspieltipps sind<br />
„Love Again (Horse Meat Disco<br />
Remix)“, „Boys Will Be Boys<br />
(Zach Witness Remix“, „Levitating<br />
(The Blessed Madonna<br />
Remix) [feat. Madonna & Missy<br />
Elliott]“ sowie „Physical (Mark<br />
Ronson Remix) [feat. Gwen<br />
Stefani]“. Ein klasse DJ-Mix,<br />
der dein Zuhause zum Studio<br />
54 macht. Hui!<br />
ÜBER HORSE MEAT DISCO<br />
Seit 2009 bereicherte die<br />
Disco- und High-Energy-Party<br />
Horse Meat Disco das Partyleben<br />
Berlins. Ursprünglich<br />
gestartet ist die queere Party<br />
mit dem Fokus auf Klubmusik<br />
der 1970er- und 1980er-<br />
Jahre (also eher kein ABBA,<br />
dafür Patrick Cowley) im Jahr<br />
2003 in London. Während der<br />
noch andauernden Corona-<br />
Pandemie erschien unlängst<br />
auch eine eigene Platte („Love<br />
And Dancing“) der queeren<br />
Bartjungs. *rä<br />
AB DEM 26. FEBRUAR<br />
ERHÄLTLICH ALS CD JEWELCASE UND DIGITAL<br />
MUSIK<br />
CHILL-OUT<br />
„Let’s get happy and let’s be gay“<br />
Endlich kann man mal den Refrain<br />
dieser Eurovision-Song-Contest-<br />
Perle aus dem Jahr 2003 verbraten.<br />
Und so platt er auch ist, dieser Pop-<br />
Schlager von Lou und Ralph Siegel<br />
trägt eine kleine Weisheit in sich.<br />
Sei glücklich.<br />
Immerzu darüber nachzudenken, dass man auf Kurzarbeit<br />
ist, dass die Kosten steigen, dass Freunde um ihre Existenzen<br />
bangen, dass man seine Liebsten nicht sehen kann, das<br />
macht Angst. Und Angst lähmt. Stattdessen sollte man es<br />
zulassen, sich bewusst dazu motivieren, das Schöne im kleinen<br />
Normalen zu sehen. Das kleine Glück im Alltag eben. Das kann<br />
ein Spaziergang im Park sein (Enten dabei bitte nicht füttern,<br />
Brot ist nicht gut für sie und die angelockten Ratten fressen die<br />
Reste am Ufer und vermehren sich ...), ein gutes Buch, Yoga, ein<br />
Treffen unter freiem Himmel mit einem lieben Menschen oder<br />
auch eine Pizza mit dem/der Liebsten.<br />
Und Musik. Ganz egal ob Pop, Dancefloor, Rock oder auch Chillout,<br />
Hauptsache du schaltest mal ab vom Stress. Wer entspannt<br />
ist, hat weniger Angst, sieht die Perspektiven im Dickicht der<br />
Anforderungen und Erwartungen, entdeckt das versteckte<br />
Gute im Dschungel der Corona-Pandemie-Regeln. Der Musiker<br />
Liam Thomas veröffentlichte unlängst sein aktuelles Stück<br />
„Goodbye“ beim Schwarzwälder Label SINE MUSIC. Ein sehr, sehr<br />
gechilltes Musikstück mit entspannten Pianoklängen und einem<br />
unaufdringlichen Dance-Beat. Weniger hämmernd als damals bei<br />
Robert Miles, aber nicht weniger antreibend. Und ein bisschen<br />
Antrieb in der Corona-Angststarre tut doch gut, oder? *rä<br />
www.sine-music.com
MUSIK<br />
FOTO: ALEX WAESPI<br />
NACHGEFRAGT<br />
LONDON GRAMMAR:<br />
„Ich lege nicht allein den künstlerischen Kurs fest“<br />
Die Sängerin Hannah Reid ist<br />
erfreulich unprätentiös. Für das<br />
Video-Interview hat sie sich<br />
nicht großartig gestylt. Sie sitzt<br />
ganz lässig in Jeans und Sweatshirt bei<br />
sich zu Hause in London und redet völlig<br />
unaufgeregt über das neue Album ihrer<br />
Band London Grammar, das „Californian<br />
Soil“ heißt.<br />
Alle Songs seien bereits vor der Pandemie<br />
entstanden, erklärt sie. Somit greifen sie<br />
keine Themen wie Isolation in Zeiten von<br />
Corona auf, sondern rücken Feminismus<br />
in den Mittelpunkt. Das kommt nicht von<br />
ungefähr – Hannah Reid will als Frau im<br />
Musikgeschäft endlich ernst genommen<br />
werden. Deswegen hat sie sich zur<br />
Bandleaderin erklärt. Wie haben der Gitarrist<br />
Dan Rothmann und der Keyboarder Dominic<br />
„Dot“ Major darauf reagiert? „Sie verstanden<br />
sofort, worum es mir geht“, sagt die Britin.<br />
„Ich möchte mehr Respekt von außen<br />
bekommen.“ Das habe an den internen<br />
Strukturen allerdings nichts geändert: „Ich<br />
lege nicht allein den künstlerischen Kurs<br />
fest. Als Gruppe setzen wir nach wie vor auf<br />
Demokratie.“<br />
Das zeigt sich zum Beispiel an dem Stück<br />
„Talking“, das ursprünglich für die letzte<br />
Platte „Truth Is a Beautiful Thing“ vorgesehen<br />
war. Es machte damals nicht das<br />
Rennen, weil es zu wenig Single-Potenzial<br />
hatte. Damit konnte sich Hannah Reid aber<br />
nicht abfinden. Sie kramte die Demoversion<br />
wieder hervor und entschied einvernehmlich<br />
mit ihren beiden Mitstreitern, diese Nummer<br />
zu vollenden. „Den Klavierpart hat Dot<br />
tatsächlich binnen weniger Sekunden<br />
komponiert“, schwärmt<br />
Hannah Reid. „Er ist wirklich<br />
ein unglaublicher Pianist.“<br />
Das Ergebnis kann sich<br />
durchaus hören lassen:<br />
„Talking“ verzaubert als<br />
hinreißende Ballade. „Als<br />
ich den Text schrieb“, führt<br />
Hannah Reid aus, „war ich<br />
irgendwie paranoid. Ich<br />
brauchte nach zahlreichen<br />
Auftritten jemanden, der mich erdete.“<br />
So entstand ein Liebeslied, in dem die<br />
31-Jährige ihre Bedürfnisse auf den Punkt<br />
bringt. Bei ihr kommt Feminismus eben eher<br />
auf Samtpfoten daher. Mal offenbart sie<br />
ihre Sehnsüchte, mal sagt sie emotionalem<br />
Missbrauch in einer Beziehung den Kampf<br />
an, der Titelsong „Californian Soil“ wiederum<br />
handelt davon, die Kontrolle über das eigene<br />
Leben zu gewinnen. Wenn sich Hannah<br />
Reids glasklarer Gesang bei diesem Lied<br />
über sphärischen Trip-Hop legt, klingt das<br />
traumhaft schön.<br />
So pendeln London Grammar immer wieder<br />
zwischen handgemachter Musik und elektronischen<br />
Passagen. Bei „Missing“ vereinigen<br />
sich pluckernde Beats mit Streichern.<br />
Inhaltlich tanzt diese Nummer jedoch ein<br />
bisschen aus der Reihe. Sie erzählt davon,<br />
wie sich einige Musiker*innen im Sumpf aus<br />
Drogen und Alkohol verlieren. „Als ich mir<br />
Dokumentationen über Amy Winehouse,<br />
Whitney Houston oder Avicii<br />
ansah, habe ich geweint“,<br />
offenbart Hannah Reid. „Ihre<br />
Schicksale sind absolute<br />
Tragödien.“ Sie selbst<br />
scheint zum Glück nicht<br />
Gefahr zu laufen, aus der<br />
Spur zu geraten: „Während<br />
einer Tournee würde ich<br />
mich niemals betrinken.<br />
Ich hätte Angst davor, dass<br />
ich verkatert gar nicht meine volle Leistung<br />
abrufen könnte.“<br />
Apropos touren: Vermisst Hannah Reid<br />
im Moment das Unterwegssein? Jein –<br />
einerseits hat sie sich daheim ziemlich gut<br />
eingerichtet, andererseits fehlen ihr die Fans:<br />
„Ich sehne mich danach, mich emotional<br />
mit Menschen zu verbinden, denen unsere<br />
Musik wichtig ist.“ Dabei leidet sie vor<br />
einem Konzert stets unter furchtbarem<br />
Lampenfieber: „Ich habe zumindest die<br />
leise Hoffnung, dass es mir vor zukünftigen<br />
Gigs etwas besser gehen wird. Einfach weil<br />
ich mit unserem neuen Album so glücklich<br />
bin, dass das mein Selbstvertrauen stärkt.“<br />
*Dagmar Leischow
NACHGEFRAGT<br />
MUSIK<br />
CHRISTOPHER Lund Nissen –<br />
„die Welt zu einem besseren Ort machen“<br />
Es dürfte schwerfallen,<br />
Christopher Lund Nissen,<br />
der sich als Sänger einfach Christopher<br />
nennt, nicht zu mögen.<br />
Souverän eröffnet er beim Video-<br />
Interview das Gespräch, während<br />
er sein Auto einparkt. Der Däne<br />
ist wegen seines Umzugs gerade<br />
ziemlich im Stress, zudem erwartet<br />
seine Frau, das Model Cecilie<br />
Haugaard, in wenigen Wochen ihr<br />
erstes gemeinsames Kind.<br />
Doch der 29-Jährige verliert trotzdem<br />
nicht die Fassung, das ist wohl seiner<br />
skandinavischen Gelassenheit geschuldet.<br />
Hochkonzentriert redet er über sein<br />
neues Album „My Blood“, dessen Namen<br />
er mit Bedacht gewählt hat. Nach den<br />
beiden Vorgänger-Alben „Closer“ und<br />
„Under the Surface“ machte es für ihn<br />
einfach Sinn, seine Fans noch näher an<br />
sich heranzulassen: „Meine Stücke sind<br />
jetzt persönlicher als jemals zuvor.“ Den<br />
Titelsong hat er zum Beispiel seinem<br />
Bruder gewidmet, um ihm zu zeigen, dass<br />
Wasser dicker ist als Blut: „Was auch passiert,<br />
ich werde immer für meinen Bruder<br />
da sein“, verspricht Christopher. „Für ihn<br />
bin ich überall lediglich einen Telefonanruf<br />
entfernt.“<br />
Solche Aussagen verpackt Christopher<br />
in extrem eingängigen Pop mit elektronischen<br />
Akzenten. Die Medien haben ihm<br />
längst den Stempel „dänischer Justin<br />
Biber“ aufgedrückt, ebenso suggeriert<br />
seine äußere Erscheinung – blond,<br />
schlank, gutaussehend – eine Verwandtschaft<br />
mit dem US-Teenie-Star. Wie<br />
Biber hat auch Christopher überwiegend<br />
weibliche Fans, zumindest in Dänemark:<br />
„In meiner Heimat kommen zu 80 Prozent<br />
Mädchen zu meinen Auftritten.“ In<br />
Peking dagegen vergöttert ihn die Gay-<br />
Community: „Als ich dort ein Konzert <strong>gab</strong>,<br />
war die Hälfte des Publikums männlich.<br />
Meine chinesische Promoterin erklärte<br />
mir daraufhin, ich sei bei Schwulen halt<br />
beliebt.“ Solche Momente genießt der<br />
gebürtige Kopenhagener, klar. Trotzdem<br />
hat er nie den Bezug zur Realität verloren.<br />
Er beobachtet kritisch, was um ihn herum<br />
passiert. Mit der Ballade „Aiming“, die<br />
er teilweise im Falsett singt, plädiert er<br />
dafür, sich höhere Ziele zu stecken. Es<br />
nervt ihn, wenn sich die Menschen vom<br />
scheinbar perfekten Leben anderer auf<br />
Instagram blenden lassen. „Es stimmt<br />
nicht, dass das Gras auf der anderen Seite<br />
immer grüner ist“, ereifert er sich. „Gras<br />
grünt dort, wo man es wässert.“ Was er<br />
damit meint: „Jeder sollte sich selbst im<br />
Spiegel anschauen und sich fragen, wie er<br />
die Welt zu einem besseren Ort machen<br />
kann.“ Als Botschafter für die World Child<br />
Cancer Foundation geht Christopher mit<br />
gutem Beispiel voran. Mit dem Roten<br />
Kreuz reiste er nach Syrien, um sich ein<br />
Bild von der Situation vor Ort zu machen.<br />
„Abgesehen davon versuche ich, ein guter<br />
Sohn, Freund und Ehemann zu sein. Ich<br />
will positive Energie ausstrahlen.“ Auch<br />
der Klimawandel liegt ihm sehr am Herzen:<br />
„Bereits in der neunten Klasse habe<br />
ich eine längere Hausarbeit über die<br />
globale Erwärmung geschrieben.“<br />
Doch der<br />
Klimaschutz<br />
sollte nicht sein einziges Steckenpferd<br />
bleiben. Als Christopfer zwölf war,<br />
schenkte ihm seine Großmutter eine<br />
Gitarre. Wie ein Besessener spielte er von<br />
da an das Instrument bei sich zu Hause<br />
in einem Kopenhagener Vorort, wo er sich<br />
vor Kurzem ein eigenes Haus gekauft hat.<br />
Den Talentwettbewerb in seiner Schule<br />
gewann er gleich dreimal in Folge. Mit 15<br />
begann er, eigene Songs zu schreiben. Mit<br />
17 bekam er seinen ersten Plattenvertrag:<br />
„Das war für mich ein Paradigmenwechsel.<br />
Zum ersten Mal glaubte ich ernsthaft<br />
daran, mit meiner großen Leidenschaft<br />
Musik wirklich Geld verdienen zu können.“<br />
*Dagmar Leischow
MUSIK<br />
TIPP<br />
FOTOS: JULIAN BURGUENO<br />
MADISON BEER:<br />
Autoaggression und Kunst<br />
Die sozialen Medien sind für<br />
Madison Beer wohl gleichermaßen<br />
Fluch und Segen. Einerseits<br />
entdeckte Justin Bieber ihre Version<br />
von Etta James‘ „At Last“ bei You-<br />
Tube und teilte sie auf Twitter. Das<br />
bracht der Amerikanerin nicht nur<br />
ungeheure Aufmerksamkeit, mit<br />
Biebers Hilfe ergatterte sie gleich<br />
ihren ersten Plattenvertrag.<br />
Andererseits wird die Sängerin bei<br />
Instagram oder TikTok – das Videoportal<br />
hat sie inzwischen von ihrem Mobiltelefon<br />
gelöscht, aus Selbstschutz – immer<br />
wieder gemobbt. Sie sei zu schön, heißt<br />
es zum Beispiel. Da habe sie wohl ein<br />
bisschen nachgeholfen... Dabei sollte<br />
man die volle Aufmerksamkeit lieber<br />
auf ihre Musik richten, die 22-Jährige ist<br />
nämlich ausgesprochen talentiert. Den<br />
Beweis dafür liefert ihr Debütalbum.<br />
Nicht ohne Grund nannte sie es „Life<br />
Support“: Die kreative Arbeit am Album<br />
war quasi der Rettungsanker, als Madison<br />
Beer durch eine ziemlich dunkle Zeit ging.<br />
Ihre Beziehung zerbrach, bei ihr wurde<br />
eine Borderline-Persönlichkeitsstörung<br />
inklusive Stimmungsschwankungen und<br />
Autoaggressionen diagnostiziert, zeitweilig<br />
hatte sie sogar Selbstmordgedanken, wie<br />
sie in einem Interview mit dem Magazin<br />
„The Face“ offenbarte.<br />
Um dieses Tief zu überwinden, entschied<br />
sich die auf Long Island geborene<br />
Musikerin, die heute in Los Angeles lebt,<br />
für eine Psychoanalyse. Dreimal pro<br />
Woche ging sie zur Therapie und setzte<br />
sich mit ihren tiefsten Empfindungen<br />
auseinander, das half ihr, sich selbst besser<br />
zu verstehen. Davon profitierte sie nicht<br />
nur als Mensch, sondern auch<br />
als Künstlerin. Madison Beer<br />
begann, gnadenlos ehrliche<br />
Lieder zu schreiben. In<br />
der melancholischen<br />
Ballade „Selfish“<br />
bereut sie, sich auf<br />
ihren egoistischen Ex<br />
eingelassen zu haben.<br />
„I bet you thought you<br />
gave me real love“, singt<br />
sie. „But we spent it all in<br />
nightclubs.“ Im sphärischen<br />
„Stained Glass“ offenbart sie ihre<br />
Dünnhäutigkeit, der Satz „My skin is<br />
made of glass“ spricht Bände. „Effortless“<br />
pirscht sich ebenfalls auf Samtpfoten an.<br />
In diesem Titel zieht Madison Beer die<br />
Option in Betracht, den fiesen Schmerz<br />
mit Tabletten zu betäuben. Wen diese<br />
Stücke nicht berühren, der muss aus Stein<br />
gemeißelt sein.<br />
Offenheit ist das Charakteristikum, das<br />
Madison Beer so unverwechselbar macht.<br />
Sie setzt sich mit ihrem (Welt-)Schmerz<br />
von der Konkurrenz im Mainstream-<br />
Pop ab, hat aber ganz offensichtlich<br />
auch nichts gegen ein bisschen Spaß<br />
einzuwenden. „Baby“ – eine Harfe liefert<br />
das Intro, kein Witz! – lockt mit groovigen<br />
R'n'B-Beats auf den Dancefloor. „I look too<br />
good to be in this bedroom without someone<br />
to touch me like you do“, flötet die<br />
Sängerin, die in diesem Song ausnahmsweise<br />
die laszive Verführerin gibt.<br />
Sie fühlt sich attraktiv und<br />
selbstbewusst, das hört<br />
man.<br />
Das basslastige<br />
„Follow the White<br />
Rabbit“ wirkt<br />
dagegen dunkel<br />
und beängstigend,<br />
fast schon<br />
gespenstisch. So<br />
nimmt Madison Beer<br />
ihre Hörerschaft mit<br />
auf eine Achterbahnfahrt<br />
der Gefühle. Düsternis statt<br />
Party. Längst hat sie weit mehr zu<br />
bieten als ihr 13-jähriges Alter Ego, das<br />
Coversongs bei YouTube einstellte. Wer<br />
weltweit mehr als drei Milliarden Streams<br />
verzeichnen kann – ein Drittel davon für<br />
die EP „As She Pleases“ (2018) –, der<br />
ist auf dem Weg nach ganz oben. 2019<br />
übernahm Madison Beer die komplette<br />
Kontrolle über ihr kreatives Umfeld.<br />
Sie schreibt und produziert ihre Lieder<br />
selbst. Mit diesem Konzept dürfte diese<br />
unglaublich talentierte Künstlerin künftig<br />
für Furore sorgen. *Dagmar Leischow
COMEBACK<br />
Amanda Lear „More“<br />
Amanda Lear kündigt für den<br />
Frühling ein neues Album an:<br />
„More“. Es ist das erste Studioalbum der<br />
queeren Sängerin seit „Let Me Entertain<br />
You“ 2016.<br />
In ihrer seit Jahrzehnten andauernden<br />
Karriere hat Amanda Lear musikalisch<br />
schon so ziemlich alles ausprobiert:<br />
Disco, Eurodance, Balladen, Pop-Rock<br />
und auch House. Und nicht nur in der<br />
Musikwelt war die ewige Schönheit<br />
vielseitig interessiert.<br />
Amandas Karriere startete in den<br />
1960ern als Model (sie lief während<br />
ihrer aktiven Zeit unter anderem für Karl<br />
Lagerfeld und Jean Paul Gaultier), etwa<br />
in der selben Zeit traf Amanda Lear auf<br />
den Maler Salvador Dalí und wurde seine<br />
Muse. Bis heute malt sie hoch gehandelte<br />
Werke. Ihren großen Durchbruch<br />
hatte Amanda dann als Sängerin von Hits<br />
wie „Queen of China-Town“ (Platz 2 in<br />
Deutschland), „Tomorrow“ (Platz 1 in ihrer<br />
Wahlheimat Italien), „Love Your Body“<br />
(Top 30 Belgien) und natürlich „Follow<br />
Me“ (ein europaweiter Top-10-Hit). Seit<br />
den 1980ern konzentrierte sie sich vor<br />
allem auf ihre TV-Karriere, veröffentlichte<br />
aber sporadisch Musik, die auch immer<br />
irgendwo auf der Welt chartete. Wir<br />
sind gespannt, wie das neue Album<br />
klingen wird, vorab zu hören <strong>gab</strong> es bei<br />
Redaktionsschluss noch nichts. *rä<br />
www.amandalear.com<br />
ROCK<br />
Die Könige sind zurück<br />
Lange mussten wir auf ein neues Album der<br />
Kings of Leon warten, im <strong>März</strong> ist es soweit:<br />
„When You See Yourself“ erblickt das Licht der<br />
Welt. Einmal mehr beweist das Quartett dabei,<br />
dass es sich weder scheut, Genres zu mischen,<br />
noch große Melodien mit harten Texten zu paaren.<br />
Unsere Anspieltipps sind „100,000 People“<br />
und „The Bandit“. *rä<br />
POP<br />
„Anders als geplant“ von<br />
Marcella Rockefeller<br />
Deutschlands musikalischste Dragqueen,<br />
veröffentlicht im <strong>März</strong> ihr erstes<br />
Album „Anders als geplant“.<br />
Für Marcella waren Peter Plate und Ulf<br />
Sommers Kompositionen (Rosenstolz)<br />
der Soundtrack ihrer Jugend und für<br />
Peter Plate war Marcellas Stimme und<br />
ihre zutiefst menschliche Haltung so<br />
bewegend, dass aus einem geplanten<br />
Abenteuer für ein Lied nun ein ganzes<br />
Album entstand.<br />
Aufgenommen zwischen wiederkehrendem<br />
Lockdown in Köln, Hannover<br />
und Berlin, eingespielt von fantastischen<br />
Musikern voller Spielfreude, entstand<br />
ein Klang zwischen Rio Reiser,<br />
Carole King und dem Augenzwinkern<br />
einer Lady Gaga. Marcella singt nicht<br />
nur – sie bettelt, fleht, seufzt, schreit<br />
und immer geht es um alles.
KUNST<br />
NACHGEFRAGT<br />
Marcus Günthers „Muster“<br />
Im Frühling stellt der Düsseldorfer<br />
Künstler seine Linolschnitte in der<br />
Ausstellung „Muster“ aus. Wie der Name<br />
der Ausstellung schon verrät, setzt sich<br />
der 1967 Geborene darin mit „der Begrifflichkeit<br />
des Musters im weitesten Sinne“<br />
auseinander. Wir fragten nach.<br />
Was schätzt du am Linolschnitt?<br />
Ich schätze die expressive Intensität, die<br />
durch unterschiedliche Bearbeitungsmethoden<br />
in der Linolplatte entstehen kann.<br />
Durch die scharf kontrastierenden Flächen<br />
kann ich mithilfe des Linolschnitts einen<br />
comichaften gesteigerten scheinbaren<br />
Realismus schaffen, der meine Bild-<br />
Behauptung unterstreicht, und das macht<br />
den Linolschnitt für mich als Ausdrucksform<br />
attraktiv.<br />
Ist er dir gerade als Ausdrucksform<br />
sogar lieber als die Malerei?<br />
Der Linolschnitt ist nur einer meiner<br />
künstlerischen Formulierungen; es ist eben<br />
nur eine andere, aber beide Ausdrucksformen<br />
beeinflussen sich immer auch<br />
gegenseitig.<br />
Du machst auch mitunter recht<br />
explizite Kunst, geht das immer<br />
problemlos?<br />
Das geht nicht immer problemlos, aber<br />
meine Auf<strong>gab</strong>e als Künstler ist es eben,<br />
den Betrachter mit meinen Darstellungen<br />
zu konfrontieren, Fragen aufzuwerfen und<br />
zum Nachdenken anzuregen.<br />
Wie betrifft dich als Künstler die<br />
Pandemie gerade?<br />
Außer einer geplatzten Ausstellung infolge<br />
des Lockdowns und den damit weggebrochenen<br />
Verkaufseinnahmen betrifft mich<br />
diese Pandemie nicht – ich arbeite weiter<br />
wie bisher. Ich mache mir aber ernsthafte<br />
Sorgen um die Vielfalt von Kunst und Kultur.<br />
Mitzuerleben, wie ein systemrelevanter<br />
Bereich von der Politik vernachlässigt wird,<br />
ist in unserer sogenannten Kulturnation<br />
beschämend.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
5. – 20.3., Marcus Günther „Muster“,<br />
Atelier MG, Prinz-Georgen-Str. 40,<br />
Düsseldorf
BILDBAND<br />
WOLFGANG TILLMANS –<br />
30 Jahre in einem Band<br />
„Das erste Buch entstand aus einer<br />
wissenden Unschuld heraus. Ich betrachtete<br />
das Leben um mich herum mit der<br />
Leidenschaft, unabhängig zu sein.“<br />
Die Zeit der Jahrtausendwende ist uns<br />
immer noch sehr präsent, etwa durch<br />
weiterhin im Radio laufende, inzwischen<br />
zu Evergreens gewordene Elektro-Pop-<br />
Nummern, durch beständig populäre<br />
Serien wie „Sex and the City“ oder damals<br />
extremst populäre Stars wie Britney<br />
Spears. Und in der TV-Landschaft gehört<br />
nun das fest dazu, was damals Neuland<br />
war: Trash-TV mit leidlich bekannten<br />
Menschen. Eine spannende Zeit, die auch<br />
von der Kunstwelt begleitet wurde. Bei<br />
Wolfgang Tillmans war es die Kamera, die<br />
ihm half, diese Phase als Kunst festzuhalten,<br />
aber auch zu inszenieren, denn nicht<br />
immer, wenn ein Bild aussieht wie ein<br />
Schnappschuss, ist es einer.<br />
Beim TASCHEN Verlag erschien anlässlich<br />
des 40. Geburtstags des Verlags gerade<br />
der Band „Wolfgang Tillmans. four<br />
books – 40th Anniversary Edition“, der<br />
seine bisherigen Bücher im ursprünglichen<br />
Layout, aber ergänzt zusammenfasst.<br />
„Mein Anspruch ist es, Bücher zu<br />
machen, die von den unterschiedlichsten<br />
Menschen in verschiedenen Ländern<br />
mit ihren eigenen Augen gelesen und<br />
aufgenommen werden und die es ihnen<br />
ermöglichen, Bezüge zu ihrem eigenen<br />
Leben herzustellen. Diese Bezüge finden<br />
sich vielleicht nicht in jedem einzelnen<br />
Bild, aber wenn ein Betrachter nachvollziehen<br />
kann, wie etwas riecht, oder eine<br />
Vorstellung davon bekommt, wie sich<br />
etwas anfühlt, dann bin ich glücklich. Das<br />
ist es, was letztlich Kunst ausmacht: unter<br />
den Menschen ein Gefühl von Solidarität<br />
zu erzeugen“, so der Künstler in einem<br />
schriftlichen Interview mit dem Verlag.<br />
Warum eine Art Remix seiner Bücher?<br />
„An manchen Stellen habe ich Bilder<br />
von damals eingefügt, und manchmal<br />
konfrontiere ich ein neues Foto mit einem<br />
20 Jahre alten, wie das Porträt von Neneh<br />
Cherry aus dem Jahr 2018, deren Musik<br />
ich wiederum 1993 viel gehört habe. Auch<br />
die letzten Jahre bis 2020 sind vertreten,<br />
sodass das Buch auch einen klaren Bezug<br />
zur Gegenwart aufweist“, erklärt Tillmans.<br />
Eine fotografische Zeitreise von den<br />
1990ern bis in die Corona-Twenties.<br />
Porträts von Freunden und Stars,<br />
Alltagssituationen und Momente, die jetzt<br />
vor allem mit ihrem Retro-Touch berühren,<br />
einfach wunderbar. *rä<br />
„Wolfgang Tillmans. four books –<br />
40th Anniversary Edition“,<br />
www.taschen.com
BUCH<br />
RATGEBER<br />
Freude trotz Sorgen<br />
und Homeoffice<br />
Die queeren Safe Spaces, die Klubs, die Bars, die Fitnessstudios<br />
sind geschlossen, das Community-Leben ist runtergefahren,<br />
jetzt zählen private Kontakte, Freundschaften und auch die Familie,<br />
um nicht den Lebensmut zu verlieren.<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
Auch die Arbeitswelt<br />
hat sich verändert: Statt<br />
früherer relativer Sicherheit<br />
geht nun die Angst um, den<br />
Job zu verlieren. Und auch<br />
wer eine sichere Arbeit hat,<br />
muss im Homeoffice oder in der<br />
Quarantäne auf lieb gewonnene<br />
Bekannt- und Freundschaften im<br />
Büroalltag verzichten. Man tippt und<br />
telefoniert zu Hause vor sich hin, statt<br />
zwischendurch mal einen kleinen Schwatz<br />
mit dem Kollegen als Hirnentspannung<br />
genießen zu können. Zumindest kann<br />
man dann aber hoffen, dass es bald wieder<br />
ein „neues Normal“ geben wird, dass man<br />
wieder zusammen arbeiten und auch Spaß<br />
und Austausch haben kann. Live, nicht nur<br />
digital oder mit Abstand.<br />
Was aber, wenn der Vorruhestand in greifbare<br />
Nähe gerückt ist? Oder wenn man<br />
das Arbeitsleben beendet hat? Wer keine<br />
Haustiere hat, die neben all den kommenden<br />
Arztbesuchen für einen geregelten<br />
Tagesablauf sorgen, der hat vor allem<br />
eines: Zeit. Viel Zeit. Keine Verpflichtungen,<br />
aber auch weniger bis keine Kontakte.<br />
Und immer ausschlafen ist auch keine<br />
Lösung! Genau dieser Thematik nahm sich<br />
Prof. Axel Beyer, Jahrgang 1950, in seinem<br />
neuen Buch „Immer ausschlafen ist auch<br />
keine Lösung“ an. Es sei ein „herzlich<br />
gelassener Ratgeber über das Leben im<br />
Ruhestand“, so der veröffentlichende<br />
Verlag. Der Autor verrät augenzwinkernd:<br />
„Seien Sie heiter, haben Sie Freude. Und<br />
lassen Sie sich nicht ärgern, sondern ärgern<br />
Sie zurück.“ In 28 Betrachtungen bereitet<br />
uns der Autor auf den unausweichlichen<br />
letzten Lebensabschnitt vor. Mit einer<br />
Prise Witz, viel Wissen und viel Erfahrung.<br />
„Der Kindergarten bereitet uns auf die<br />
Schule vor, die Schule auf die Ausbildung,<br />
die Ausbildung auf den Beruf. Und wer<br />
bereitet uns auf die dritte Lebenshälfte<br />
vor, auf den Ruhestand?“<br />
Axel Beyer begann als Schauspieler und<br />
Regisseur, 1983 wechselte er zum Fernsehen<br />
und blieb diesem Medium in leitenden<br />
Positionen beim SFB, dem WDR und dem<br />
ZDF bis 2009 treu. Als Programmdirektor<br />
der Endemol Deutschland Holding<br />
und als Chefproducer bei Kirch Media<br />
Entertainment prägte er auch den privaten<br />
Fernsehsektor. Der Buchautor ist Leiter<br />
der Media School Köln an der Hochschule<br />
Fresenius. Sein Buch „Immer ausschlafen<br />
ist auch keine Lösung – Aufheiterungen<br />
für die dritte Lebenshälfte von A bis Z“ von<br />
Prof. Axel Beyer ist über 130 Seiten stark<br />
und beim Verlag tredition erschienen. *rä<br />
BILDBAND<br />
Das Buch zum Tom<br />
Der bekannte Fotograf Henning von Berg<br />
ist einer der Männer, die an dem neuen<br />
Buch über DEN „Leder-Fetisch-Zeichner“<br />
überhaupt beteiligt sind.<br />
Das Buch „Made in Germany – Tom of<br />
Finland“ konzentriert sich auf die besondere<br />
Beziehung von Tom of Finlands beispielloser<br />
Karriere in einer damals noch extrem<br />
homophoben Welt und Deutschland.<br />
Zudem ist es eine Art Richtigstellung, wie<br />
Henning von Berg verrät: „Frühere Bücher<br />
hatten einfach immer falsche Informationen<br />
aus früheren Veröffentlichungen kopiert<br />
und eingefügt. Aber falsche Behauptungen<br />
und falsche Schlussfolgerungen werden<br />
durch wiederholte Wiederholungen nicht<br />
wahrer“, so der Künstler. „Für diesen<br />
brandneuen Band forschten die Kuratoren<br />
Juerg Judin und Pay Matthis Karstens und<br />
ihr hoch motiviertes Team in verschiedenen<br />
Städten. In Privatsammlungen fanden sie<br />
verschiedene Kunstwerke, von denen angenommen<br />
wurde, dass sie verloren gingen.<br />
Bisher unbekannte Fakten über Toms frühe<br />
Werke und seine allererste Ausstellung im<br />
Revolt Shop wurden korrigiert. Gerüchte und<br />
Wahrheiten über das, was 1976 in Hamburg<br />
geschah, können nun endlich plausibel<br />
erklärt werden.“ Ein wichtiges Buch, ein<br />
erotisches Kunstbuch und zudem ein ganz<br />
wunderbares Geschenk. *rä<br />
Das Buch „Tom of Finland – Made in<br />
Germany“ ist 200 Seiten stark und<br />
25 x 30 x 26 cm groß.<br />
www.galeriejudin.com
DATES. FRIENDS. LOVE.<br />
Deine Reise beginnt hier. Teile deine Liebe auf dem spannendsten Netzwerk für<br />
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BUCH<br />
BILDBAND<br />
Glieder, Schwänze, Dödel. Kunst!<br />
Rund 100 erigierte Glieder sind in dem außergewöhnlichen<br />
Bildband „Human Behind the<br />
Penis“ äußerst kunstvoll und nicht pornografisch<br />
versammelt.<br />
Jonas Norén nährte sich dem „besten Stück“<br />
des Mannes mit Raffinesse und ohne falsche<br />
Scham, herausgekommen ist ein Buch, für das<br />
man sich nicht schämen muss. „Indem das<br />
Buch eine Vielfalt von Penissen zusammen mit<br />
ihrer eigenen, sehr persönlichen Geschichte<br />
zeigt, schafft es ein sehr intimes Gefühl und<br />
trägt dazu bei, das Selbstwertgefühl bei denen<br />
zu stärken, die sich in Bezug auf ihre eigenen<br />
Penisse unsicher fühlen“, verrät der Künstler<br />
über den Band. „Human Behind the Penis“ sei<br />
„ein wunderschönes und verschwenderisches<br />
Fotobuch, das als Vorbild für diejenigen<br />
dienen soll, die in Körperkunstfotografien<br />
im Allgemeinen nicht dargestellt werden“.<br />
Denn außerhalb der Welt der Vollerotik ist der<br />
steife Schwanz selten zu sehen. Meist soft,<br />
im Schatten oder verdeckt – das männliche<br />
Geschlechtsteil ist nicht gerade im Fokus der<br />
Kunstwelt, ganz anders als die weibliche Brust,<br />
ganz anders, als es etwa in der Antike üblich<br />
war. „Mit dem Buch wollte ich viele verschiedene<br />
Arten von erigierten Penissen zeigen, die<br />
alle auf ihre Weise schön sind“, so Jonas Norén.<br />
Es geht aber nicht nur um das Glied!<br />
Der Schwede arbeitete seit 2015 an dem<br />
Buch, reiste nach Spanien, Dänemark,<br />
Deutschland und auch in die USA. Sein Buch<br />
erzählt Geschichten von Männern, die auch<br />
Schweres erlebt haben. Sie bleiben aber<br />
anonym. Fast. *rä<br />
www.humanbehindthepenis.com<br />
ROMAN<br />
Paolo, der Empath<br />
Ein packendes und auch sexuell aufgeladenes<br />
Buch, das sich nur an Erwachsene<br />
richtet. Science-Fiction-Krimi mit starker<br />
Erotik, die durch Worte, nicht durch Bilder<br />
erzeugt wird.<br />
„Meine Geschichten enthalten Elemente aus<br />
(Hard) Science Fiction, Krimi, Thriller, Wissenschaft<br />
und klassischem Liebesroman“, so<br />
Mike Gorden über seine Kunst und sein Buch<br />
„EMPATH“. Erzählt wird von Paolo Costa (19),<br />
der einst von Martin aus einer psychiatrischen<br />
Klinik befreit wurde und seitdem für seinen<br />
Befreier als Escort arbeitet. Was Paolo besonders<br />
macht, ist seine Fähigkeit, die Gefühle<br />
anderer zu spüren, ohne mit ihnen zu sprechen.<br />
Und von Kommissar Torsten Jäger, der<br />
nach Vermissten sucht und auf Paolo stößt.<br />
„Die Geschehnisse in dieser Geschichte sind<br />
fiktiv; die handelnden Personen sind frei<br />
erfunden. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen<br />
Geschehnissen oder Personen wäre rein<br />
zufällig. Die Geheimgruppen ‚Moíra‘ und das<br />
‚Konsortium‘ existieren ebenfalls nicht, auch<br />
wenn da einige Verschwörungstheoretiker<br />
insbesondere beim Konsortium anderer<br />
Meinung sein mögen“, so der Bremer Autor.<br />
„Meine Protagonisten Mark und Stefan,<br />
Andreas, Torsten und vor allem Paolo habe<br />
ich so liebgewonnen, dass ich mir wünsche,<br />
sie würden wirklich existieren und ich könnte<br />
gelegentlich etwas Zeit mit ihnen verbringen.<br />
Mit den Jungs um die Häuser ziehen oder mit<br />
Paolo ... nein, das führt jetzt zu weit.“ *rä<br />
www.mikegorden.de<br />
Bei Amazon kaufen:<br />
Bei HML kaufen:<br />
ROMAN<br />
Schwudenten, Coming-out und Big Jim<br />
FOTO: LAURA WESTERMANN PHOTOGRAPHY<br />
Der neue Roman von Rainer Vollath hat das<br />
Zeug dazu, den Leser gut zu unterhalten und<br />
bestens durch den Frühling zu bringen.<br />
Wenn der Alltag zu belastend wird, dann hilft<br />
Lesen. Und besonders Romane, die so ungewöhnlich<br />
und queer sind wie dieser aktuelle<br />
des Autors aus Bayern. In der autobiografischen<br />
(!) Coming-of-Age-Geschichte „Erinnerung an<br />
eine Unsichtbare“ erzählt der auch malende<br />
Autor von Matthias, der sein Coming-out auf<br />
dem Land hat, später in München und auch in<br />
Paris lebt. An seiner Seite: die magersüchtige<br />
Sandrine, die ihm wichtig ist, die er aber, im<br />
Gegensatz zu der Puppe Big Jim, unsexy findet.<br />
Er ist ja auch schwul – und zudem steckt<br />
Matthias durchweg in verkorksten Beziehungen<br />
und politischen Debatten, immerhin<br />
ist er in der schwulen Hochschulgruppe „Die<br />
Schwudenten“.<br />
Das 400 Seiten starke Taschenbuch<br />
„Erinnerung an eine Unsichtbare“ ist eine<br />
queere Zeitreise von den 1970ern bis zur<br />
Jahrtausendwende. Besonders interessant wird<br />
es, wenn man den autobiografischen Aspekt im<br />
Hinterkopf hat. Ein schönes Geschenk! *rä
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2<br />
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