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gab März 2021

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26 BÜHNE<br />

MUSIK<br />

35 JAHRE<br />

FRAUEN<br />

MUSIK BÜRO<br />

FRANKFURT<br />

FOTO: FRAUEN MACHEN MUSIK E.V.<br />

gratuliert<br />

Seit 35 Jahren bringt das Frauen Musik Büro<br />

Frankfurt Musikerinnen* an den Start und sorgt<br />

für Sichtbarkeit – und vor allem Hörbarkeit.<br />

Anlässlich des Jubiläums konnte zwar kein<br />

Jubiläums-Partykonzert steigen, aber es <strong>gab</strong> eine interessante<br />

online-Podiumsdiskussion unter dem Titel „Von<br />

lila Latzhose bis Keychange – 35 Jahre Female Music<br />

Networking“. Im Interview kommentieren Hilde, Maria<br />

und Mane vom Frauen Musik Büro die Entwicklung der<br />

Situation von Musikerinnen*. *bjö<br />

von oben links im Uhrzeigersinn: Marie Koppel, Maria Bätzing, Hildegard Bernasconi<br />

und Mane Stelzer vom Frauen Musik Büro.<br />

Erklärt kurz die verschiedenen Institutionen<br />

Frauen Musik Büro Frankfurt,<br />

MELODIVA und Frauen machen Musik<br />

e.V. und was sie machen und anbieten.<br />

Hilde: Ja, das ist vielleicht alles etwas verwirrend,<br />

aber ganz einfach. „Frauen machen<br />

Musik e.V.“ ist unser offizieller Vereinsname.<br />

Der Verein wurde 1984 in Lüneburg von acht<br />

Musikerinnen gegründet, um die Situation<br />

von Musikerinnen* zu verbessern und deren<br />

Präsenz zu stärken. 1990 übernahmen neue<br />

1994: Die Jubiläumsaus<strong>gab</strong>e des „Frauen machen MusiK“-Rundbriefs<br />

zum 10-jährigen Bestehen ziert das Foto der Gründerinnen<br />

FOTO: FRAUEN MACHEN MUSIK E.V.<br />

Frauen den Verein, darunter die Perkussionistin<br />

Anne Breick, die mit dem Verein<br />

nach Frankfurt am Main umzog. Das Büro in<br />

Frankfurt erhielt dann den Namen „Frauen<br />

Musik Büro“ und befand sich in Bornheim<br />

in der Heidestraße; seit 1997 sind wir in der<br />

Roßdorfer Straße ansässig.<br />

Von Anfang an <strong>gab</strong> der Verein eine Mitgliederzeitschrift,<br />

den „Rundbrief Frauen<br />

machen Musik“ heraus. 1996 erhielt die<br />

Zeitschrift mit 4 Aus<strong>gab</strong>en pro Jahr einen<br />

neuen Namen und ein neues Layout: „ME-<br />

LODIVA“. Um Kosten zu sparen wurde im<br />

Jahr 2000 die Printaus<strong>gab</strong>e eingestellt und<br />

das Musikjournal „MELODIVA – female music<br />

networking“ nur noch als Website herausgegeben:<br />

www.melodiva.de.<br />

Eines der größten Probleme weiblicher<br />

Musikschaffender scheint zu<br />

sein, dass man sie nicht ernst nimmt.<br />

Hat sich das seit euren Anfangszeiten<br />

in den 80ern geändert?<br />

Mane: Die Frage ist hier ja, was muss ich tun,<br />

um „ernst“ genommen zu werden? Und wer<br />

bestimmt das? Das wurde und wird nach wie<br />

vor fast immer an Maßstäben gemessen, die<br />

von Männern festgelegt werden. Was macht<br />

eine*n gute*n oder interessante*n Musiker*in<br />

überhaupt aus? Welche Messlatte leg ich<br />

an: Geht es um ein vermarktbares Produkt,<br />

darum, ein Handwerk möglichst perfekt zu<br />

beherrschen oder um Gefühl und Inspiration,<br />

Bandzusammenspiel und immer wieder die<br />

Möglichkeit, sich neu zu erfinden? Vielleicht<br />

orientiert sich diese unsichtbare Messlatte<br />

auch immer noch viel zu sehr am „schnellerlauter“-Wettbewerb<br />

und der Art, wie man ein<br />

Instrument zu spielen hat.<br />

Klar, es hat sich vieles verändert. Inzwischen<br />

kann frau – im Gegensatz zu den<br />

80ern – Jazz und Popularmusik studieren,<br />

was vielen Frauen* erst den Zugang<br />

zur Popularmusik und eine Profikarriere<br />

ermöglicht hat, weil sie sich weniger in<br />

informellen Bandzusammenhängen<br />

bewegen als die Männer. Als Instrumentalistinnen*<br />

sind sie aber meist die einzigen<br />

weiblichen* Studierenden in Settings, die<br />

von männlichen Dozenten und Studienkollegen<br />

dominiert werden. Es kommt<br />

nicht von ungefähr, dass sich so wenige<br />

junge Instrumentalistinnen* für ein Studium<br />

der Jazz- und Popularmusik bewerben.<br />

Irgendwie scheinen Angebot und Nachfrage<br />

nicht zusammenzupassen.<br />

Auch auf dem Musikmarkt hat sich viel<br />

getan: Musiker*innen haben heute viel<br />

mehr Möglichkeiten, sich auch ohne Major<br />

Label zu etablieren, als Künstler*in zu

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