gab März 2021
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RHEIN-MAIN-NECKAR 21<br />
unterfinanzierten“ Beratungsstellen.<br />
Die volle rechtliche Gleichstellung soll als Ziel in die Landesverfassung<br />
aufgenommen, außerdem ein Antidiskriminierungsund<br />
Gleichstellungsartikel eingeführt werden, „der sexuelle<br />
Orientierung, Transidentität und geschlechtliche Vielfalt<br />
ausdrücklich benennt“. In den Schulen soll der Bildungsplan<br />
entsprechend umgesetzt werden und damit sichtbar für Diversität<br />
und gegen Homo- und Transphobie gearbeitet werden.<br />
„Baden Württemberg ist das Land der Regenbogen-Löw*innen.<br />
Es wird ein Siegel für Schulen, Vereine und andere Einrichtungen<br />
geben, die dieses Selbstverständnis durch Leuchtturmprojekte<br />
mit Leben füllen“, heißt es im Wahlprogramm.<br />
DIE LINKE möchte queere Rechte im Land weiter ausbauen<br />
– die Vielfalt der Geschlechter, sexuellen Orientierungen und<br />
Lebensweisen sieht sie als gelebte Realität und fordert einen<br />
umfassenden Schutz sowie Förderung in allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen. Landesweite Aufklärungskampagnen zu<br />
queeren Lebensweisen sollen kommen, an den Schulen<br />
soll die Leitperspektive „Bildung für Toleranz und Akzeptanz<br />
von Vielfalt“ umgesetzt werden und selbstverwaltete<br />
Community-Zentren sollen in allen Regionen entstehen.<br />
Mehr noch: „Aufträge und Fördermittel des Landes sollen nur<br />
an Betriebe vergeben werden, die einen wertschätzenden<br />
Umgang mit Vielfalt praktizieren“. Baden-Württemberg soll<br />
ein „Anti-Diskriminierungsgesetz nach Berliner Vorbild“ erhalten.<br />
Auf Bundesebene soll das Land sich für die Anpassung<br />
des Familien- und Abstammungsrechts einsetzen sowie um<br />
die Abschaffung des Transsexuellengesetzes bemühen – zu<br />
Gunsten einer „unbürokratischen Personenstands- und Vornamensänderung“<br />
im Personenstandsgesetz.<br />
Umfangreich setzt sich auch die FDP mit queeren Rechten<br />
auseinander: „Familie gibt es heute in vielfältiger Ausprägung“<br />
liest man da – die Unterstützung gelte auch für Regenbogenfamilien.<br />
Der Aktionsplan „Für Akzeptanz und gleiche<br />
Rechte Baden-Württemberg“ soll weiter ausgebaut werden,<br />
insbesondere sollen Mitarbeitende bei Polizei, in der Landesverwaltung,<br />
im Jugend- und Seniorenbereich für queere<br />
Themen sensibilisiert werden. Homophobe Gewalt soll konsequent<br />
verfolgt und statistisch als eigenständiger Aspekt<br />
erfasst werden. Auf Bundesebene möchte man sich für eine<br />
Erweiterung des Artikel 3 Grundgesetz stark machen, das<br />
Blutspendeverbot für homo-, bi- und trans*-Menschen soll<br />
aufgehoben werden und das bestehende Transsexuellengesetz<br />
abgeschafft und gegen ein Selbststimmung stärkendes<br />
Gesetz ersetzt werden.<br />
Die aktuell viertstärkste Kraft im Baden-Württembergischen<br />
Landtag, die AFD, macht in ihrem Wahlprogramm klar: „Jedweder<br />
Einfluss von LSBTTIQ-Lobbygruppen auf die Familien- und<br />
Geschlechtserziehung muss unterbunden werden“, man lehnt<br />
eine „auf linken Ideologien basierende Pseudowissenschaft wie<br />
‚Gender Studies’ sowie die Politik des ‚Gender Mainstreaming’“<br />
ab: „Wir wollen die traditionelle Ehe und Familie schützen.“<br />
Staatlich verordnete Quoten, aber auch „Gleichstellungspropaganda“<br />
und Minderheitenförderung unter der Fahne des<br />
„Gender Mainstreaming“ sprechen dem Gebot der Gleichberechtigung<br />
„in unserem Grundgesetz Hohn“. Gefordert wird<br />
auch die Streichung der Schulunterricht-Leitlinie „Bildung<br />
für Akzeptanz von Toleranz und Vielfalt“, außerdem sei die<br />
Finanzierung jeglicher ideologischer Projekte ohne konkreten<br />
Nutzennachweis einzustellen; dazu gehören unter anderem<br />
auch Gender Studies. *bjö<br />
"<br />
Wir stehen für ein buntes Stuttgart –<br />
und für eine vielfältige CDU. Respekt,<br />
Toleranz und Akzeptanz sind für uns<br />
keine Schlagworte, sondern<br />
politischer Auftrag:<br />
Diskriminierungen aller Art müssen<br />
der Vergangenheit angehören.<br />
Dafür stehen wir!<br />
AM 14. MÄRZ <strong>2021</strong>:<br />
RUTH SCHAGEMANN, ROLAND SCHMID<br />
DR. SUSANNE EISENMANN<br />
Checkt die Website des LSVD Baden-Württemberg für die<br />
queeren Wahlprüfsteine https://ba-wue.lsvd.de/