Spektrum der Mediation 27 - Bundesverband Mediation eV
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22 Der BM UnD Seine GeSchichte<br />
Frauenwörth, Mai 2001<br />
Bildquelle: Hans-Jürgen<br />
und Svea Rojahn<br />
2/ zum Begriff<br />
„Professionalisierung“<br />
siehe Fn 11<br />
3/ nur die BaFM<br />
hatte ein Konzept,<br />
das sich jedoch insoweit<br />
unterschied, als nur ausgebildete<br />
Mediatoren<br />
Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> BaFM<br />
werden konnten. Bei<br />
den mitglie<strong>der</strong>offnen<br />
verbänden (Mitglied kann<br />
also je<strong>der</strong> werden, <strong>der</strong><br />
bereit ist, die zielsetzung<br />
des vereins zu unterstützen)<br />
gab es noch keine<br />
anerkennungsregeln.<br />
4/ Das sind die oben<br />
genannten Fachkräfte,<br />
die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
anerkennungskommission<br />
waren und sind und die<br />
anerkennungsanträge-<br />
fachlich – beschieden.<br />
5/ Die Werte weisen<br />
den Saldo zwischen zu-<br />
und abgängen aus und<br />
müssen nicht ganz<br />
genau stimmen.<br />
6/ zur einordnung:<br />
heute bedeutet das ein<br />
Gehalt von ca. € 3.300 incl.<br />
Grundzuschlag im Monat.<br />
.<br />
Mit ausgelöst wurde dieser erste „Professionalisierungsschub”<br />
2 durch die verabschiedung von<br />
Standards durch die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
(künftig kurz „Mv”) 1999. So wurde geregelt, welche<br />
Bedingungen erfüllt sein mussten, um als<br />
Mediatorin vom BM anerkannt werden zu können –<br />
und war damit zugleich eine ausbildungsrichtlinie.<br />
Diese anerkennung war ein novum im deutschen<br />
<strong>Mediation</strong>smarkt 3 und kam zur rechten zeit – die<br />
nachfrage war groß. Damit kreierte <strong>der</strong> BM sein<br />
erstes eigenes „Geschäftsfeld”, das <strong>der</strong> (entgeltlichen)<br />
anerkennung von Mediatorinnen sowie<br />
<strong>der</strong> anerkennung von ausbil<strong>der</strong>innen. Dazu bedurfte<br />
es nun wie<strong>der</strong>um einer eigenen administration,<br />
die mit dem anerkennungsbüro in Berlin<br />
geschaffen wurde. Dieses Büro, nebst dort erbrachter<br />
Dienstleistungen, musste bezahlt werden<br />
ebenso wie die honorare <strong>der</strong> Fachkräfte, die<br />
für den BM die anerkennungsverfahren durchführten.<br />
Da das Geschäft stürmisch begann und<br />
viele „anerkennerinnen” 4 das ihnen zustehende<br />
honorar nicht einfor<strong>der</strong>ten, konnten die Preise<br />
nach jeweils vermuteter (Markt) o<strong>der</strong> verhandelter<br />
(anerkennungsbüro und anerkennerinnen) akzeptanz<br />
gestaltet werden. Die erlöse sowie <strong>der</strong><br />
Überschuss aus <strong>der</strong> anerkennungstätigkeit entwickelten<br />
sich (DM in € umgerechnet) wie folgt:<br />
Jahr Einnahmen in € Überschuss in €<br />
2001 47.160 22.901<br />
2002 38.267 15.866<br />
2003 42.839 16.463<br />
Diese Übersicht verdeutlicht, dass <strong>der</strong> BM über<br />
die Beitragseinnahmen hinaus einen zufluss an<br />
liquiden Mitteln hatte, <strong>der</strong> das nachstehend beschriebene<br />
handeln verständlich macht.<br />
Der in 1999 gewählte 8-köpfige vorstand tagte<br />
geplant regelmäßig. Um reisekosten zu sparen<br />
wurde mit telefonkonferenzen experimentiert. Der<br />
verwaltungsaufwand in <strong>der</strong> Geschäftstelle nahm<br />
zu, so dass ab 1. august 2000 eine weitere aushilfskraft<br />
und im Dezember 2000 ruth Schmidt als<br />
halbtags tätige aBM-Kraft angestellt wurden. Damit<br />
musste auch die angemietete Bürofläche vergrößert<br />
sowie in die infrastruktur investiert werden<br />
(im Wesentlichen – noch – durch Sachspenden).<br />
Die zahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> stieg weiter<br />
Jahr Mitglie<strong>der</strong> Zuwachs 5 In %<br />
Juni 1999 200<br />
Mai 2000 332 + 132 66<br />
Mai 2001 500 + 168 51<br />
Ende 2001 600 + 100 20<br />
Ende 2002 723 + 123 21<br />
Ende 2003 779 + 56 8<br />
Ende 2004 786 + 7 1<br />
Ende 2005 854 + 68 9<br />
Ende 2006 1.054 + 200 23<br />
zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung 2001 hatte <strong>der</strong> vorstand<br />
den antrag ausgearbeitet, einen hauptamtlichen<br />
Geschäftsführer beschäftigen zu wollen. Die vorstehende<br />
Statistik lässt den Grund dafür erkennen:<br />
in den beiden Jahren bis zur Mv 2001 hatte sich<br />
die zahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> mehr als verdoppelt und<br />
<strong>der</strong> zulauf war ungebrochen, wie <strong>der</strong> Bestandswert<br />
ende 2001 zeigt. Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
genehmigte den so aufgestellten haushaltsplan<br />
für das Kalen<strong>der</strong>jahr 2002. Die Finanzierung dieser<br />
mit Bat iia 6 dotierten Stelle erschien möglich und<br />
angesichts des gewachsenen verwaltungsvolumens<br />
sinnvoll; ein rein ehrenamtliches leisten <strong>der</strong><br />
anfallenden arbeiten war vermeintlich nicht mehr<br />
möglich o<strong>der</strong> zumutbar. im hintergrund spielte<br />
das Xenos-Projekt eine bedeutende rolle. Dabei<br />
ging es um ein von <strong>der</strong> eU ausgeschriebenes Projekt<br />
betr. Umsetzung von Konfliktbearbeitung in Organisationen,<br />
das wesentlich bezuschusst worden<br />
wäre. es galt damals als äußerst wahrscheinlich,<br />
dass das Projekt letztlich auch genehmigt werden<br />
würde, in das vier BM-Mitglie<strong>der</strong> – auf eigene Kosten<br />
– viel zeit investiert hatten.<br />
Diese Mitglie<strong>der</strong>versammlung hat dann wie<strong>der</strong><br />
eine verkleinerung des vorstands auf 5 Mitglie<strong>der</strong><br />
gebracht. Den vorsitz behielt Dr. Benedikta Gräfin<br />
von Deym-Soden.<br />
<strong>Spektrum</strong> <strong>der</strong> <strong>Mediation</strong> <strong>27</strong>/2007