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Spektrum der Mediation 27 - Bundesverband Mediation eV

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telbare und für alle befriedigen<strong>der</strong>e Praktikabilität<br />

<strong>der</strong> ergebnisse mit sich.<br />

Der Prozess, <strong>der</strong> durch die Mediatorinnen angestoßen<br />

wird, wurde bei <strong>der</strong> live-<strong>Mediation</strong><br />

anschaulich zwischen 2 Schülern sichtbar und<br />

nachvollziehbar. einsichten in die Wirtschaftsmediation<br />

gab Dr. hermann zebisch (arGe Bildungsmanagement)<br />

aus Schärding, Österreich.<br />

Katalin Suter und thomas Spalinger aus Bern,<br />

Schweiz, demonstrierten die herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> interkulturellen <strong>Mediation</strong> in non-Profit-Organisationen.<br />

Dorothea lochmann aus Deutschland,<br />

iKOM-Frankfurt, führte in die sensible mediative<br />

herangehensweise bei nachbarschaftskonflikten<br />

ein. Dr. Galina Pokhmelkina aus Moskau, russland,<br />

und Dr. Gerda Mehta (arGe) demonstrierten die<br />

notwendigkeit <strong>der</strong> Offenheit gegenüber den<br />

spezifischen Bedürfnissen und ausdrucksmitteln<br />

von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, auf die die <strong>Mediation</strong><br />

im Schulbereich stößt. „Mediatives handeln<br />

im kirchlichen Bereich und in <strong>der</strong> ehe-, Familien-<br />

und lebensberatung” bedarf eines<br />

differenzierten Konfliktverstehens”, sagte ein teilnehmer<br />

im Workshop von Dr. Gernot czell aus<br />

Siegen, Deutschland. Der nutzen mediativen vorgehens<br />

gegenüber Gerichtsverfahren bei Scheidungen<br />

und die auswirkungen auf Kin<strong>der</strong> wurden<br />

im Workshop von Dagmar Schramm-Grüber,<br />

iKOM-Frankfurt, Deutschland, und Joachim hiersemann,<br />

iKOM- Frankfurt, Deutschland, für die<br />

teilnehmerinnen nachvollziehbar aufbereitet. Und<br />

dass „<strong>Mediation</strong> mit Großgruppen” weitere Kompetenzen<br />

erfor<strong>der</strong>t, konnte man am Beispiel<br />

eines Umweltkonflikts im Workshop von Dr. hermann<br />

zebisch (arGe) erleben.<br />

Erfahrungen mit <strong>der</strong> Implementierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Mediation</strong><br />

Die <strong>Mediation</strong> entwickelt sich in vielen län<strong>der</strong>n.<br />

Dabei werden regionale Unterschiede sichtbar,<br />

ja selbst, was unter <strong>Mediation</strong> zu verstehen ist,<br />

enthält einen hauch von lokalkolorit. Prof. Franc<br />

Udovic, Maribor, zeigte den von anfang an staatlich<br />

geför<strong>der</strong>ten Weg <strong>der</strong> <strong>Mediation</strong> in Slowenien,<br />

wo es bereits seit 1970 eine tradition <strong>der</strong> Familienmediation<br />

gibt, die sich aus <strong>der</strong> Scheidungsberatung<br />

entwickelte. heute gibt es dort ein gut<br />

organisiertes netzwerk <strong>der</strong> Mediatorinnen. in letzter<br />

zeit expandierte dort vor allem die Wirtschaftsmediation.<br />

Dr. Galina Pokhmelkina aus Moskau<br />

referierte, dass <strong>Mediation</strong> in russland noch ein<br />

relativ junges Kind ist. leidenschaftliche initiativen<br />

in Moskau, St. Petersburg und rostov tragen dazu<br />

bei, dass sich <strong>Mediation</strong> auch in weiteren Städten<br />

etabliert, auch wenn sich autonomie und<br />

transparenz, individuelle Bedürfnisorientierung<br />

<strong>Spektrum</strong> <strong>der</strong> <strong>Mediation</strong> <strong>27</strong>/2007<br />

MeDiatiOn in eUrOPa<br />

und offene interessenaushandlung in diesem<br />

land eher noch fremdartig anfühlen. eine russische<br />

<strong>Mediation</strong>szeitung gibt es auch bereits<br />

seit 2006 auf dem Markt.<br />

in rumänien steckt die praktizierte <strong>Mediation</strong><br />

noch in den anfängen, so haben es die rumänischen<br />

teilnehmer und teilnehmerinnen wie<strong>der</strong>holt<br />

beklagt. zwar existiert ein <strong>Mediation</strong>sgesetz,<br />

doch die ausführungsbestimmungen fehlen. Bisher<br />

wurden ca. 400 Mediatorinnen von amerikanern<br />

für Gerichtsnahe <strong>Mediation</strong> und an<strong>der</strong>e<br />

im rahmen des Strafgerichts in einem Projekt<br />

gemeinsam mit neustart Österreich ausgebildet,<br />

diverse eU- Projekte laufen zur zeit. im Dunstkreis<br />

<strong>der</strong> <strong>Mediation</strong> anzusiedeln wären Projekte,<br />

wie den <strong>der</strong>zeit im kirchlichen raum in Gang<br />

kommenden Prozess „healing through Memories”,<br />

die <strong>der</strong> akademieleiter Dr. Jürgen henkel<br />

vorstellte. Die unterschiedlichen Kirchen, ethnien<br />

und religiöse Gemeinschaften in rumänien haben<br />

unter Mo<strong>der</strong>ation durch die Gemeinschaft<br />

evangelischer Kirchen (GeKe) den Weg <strong>der</strong> klärenden<br />

erinnerungsarbeit begonnen. Der Berater<br />

des in Sibiu ansässigen Königs <strong>der</strong> roma, Gheorge<br />

lefter, gab einblick in die eigenständigen einigungs-<br />

und Schlichtungsverfahren <strong>der</strong> „zigeuner”,<br />

die eher auf Wie<strong>der</strong>gutmachung, direkte aushandlung<br />

in <strong>der</strong> Gemeinschaft und transparenz<br />

<strong>der</strong> an und für sich doch hierarchisch organisierten<br />

verfahren beruhen. alina celea, eine rumänische<br />

rechtsanwältin und Mediatorin, berichtete<br />

über die tätigkeit ihres seit 2003 mit an<strong>der</strong>en<br />

ins leben gerufenen instituts in craiova zur außergerichtlichen<br />

Konfliktbearbeitung im Kontext von<br />

Straftaten.<br />

Dialoge<br />

Die <strong>Mediation</strong>stagung bot Gelegenheit zum<br />

Dialog auf vielen ebenen:<br />

1. Die veranstalter stammen aus unterschiedlichen<br />

län<strong>der</strong>n, traditionen und ausbildungsverbänden.<br />

Diese wurden mit lokalen traditionen<br />

zusammengebracht.<br />

2. Für viele referentinnen entstand erst vor Ort<br />

eine erste direkte Begegnung. alle hatten sich<br />

um die entwicklung und implementierung <strong>der</strong><br />

<strong>Mediation</strong> seit vielen Jahren bemüht und sind<br />

am Dialog mit an<strong>der</strong>en interessiert. viele Gespräche<br />

und Planungstreffen während <strong>der</strong> Konferenz<br />

halfen dabei, einan<strong>der</strong> anzunähern.<br />

3. Die Sprachenvielfalt erwies sich als überwindbares<br />

hin<strong>der</strong>nis. Der tagung standen zwei<br />

hervorragende Simultan-Dolmetscherinnen zur<br />

«<br />

Dagmar Schramm-Grüber,<br />

IKOM-Frankfurt<br />

rumänische<br />

TeilnehmerInnen<br />

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