Diese Ausgabe von architektur Fachmagazin widmet sich als Schwerpunkt einem der klassischen Themenbereiche der Architektur. Dem Wohnen – und damit verschiedensten Facetten des modernen Wohnbaus. Die von uns dafür ausgewählten Projekte zeigen auf den folgenden Seiten auf, wie vielschichtig sich Planer und deren Bauwerke der Aufgabe des Wohnens widmen können. Besonders interessant ist dabei natürlich wie immer, wie die manchmal recht ungewöhnlichen Aufgabenstellungen und Erwartungen in Wohnraum umgesetzt wurden.
FACHMAGAZIN
WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT
Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550
02
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März/Apr. 2021
Wohnen
MAKE SENSE. AND SENSIBILITY.
www.architektur-online.com
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Editorial
Wohnen
Diese Ausgabe von architektur Fachmagazin widmet sich als Schwerpunkt einem
der klassischen Themenbereiche der Architektur. Dem Wohnen – und damit verschiedensten
Facetten des modernen Wohnbaus. Die von uns dafür ausgewählten
Projekte zeigen auf den folgenden Seiten auf, wie vielschichtig sich Planer und deren
Bauwerke der Aufgabe des Wohnens widmen können. Besonders interessant
ist dabei natürlich wie immer, wie die manchmal recht ungewöhnlichen Aufgabenstellungen
und Erwartungen in Wohnraum umgesetzt wurden.
Wie etwa die Art Villa, ein gleichermaßen
üppig wie puristisch gestaltetes Gebäude
in der wilden Naturlandschaft Costa Ricas.
Oder das Mini-Haus-Konzept Cabin ANNA,
das aufgrund seiner einfachen und robusten
Konstruktionsweise an fast jedem Ort
installiert werden kann. Es lässt sich überdies,
dank eines raffinierten Schiebemechanismus,
jederzeit flexibel an verschiedenste
Nutzungssituationen anpassen. Eine Alternative
zu Abriss oder Rekonstruktion wieder
zeigt die „Haus-in-Haus“-Lösung beim
Umbau eines alten Gehöfts in der tschechischen
Provinz. Das Stadthaus in Köln hingegen
zeichnet die raffinierte und gleichzeitig
unaufgeregte Art und Weise aus, wie
aus einem heruntergekommenen Bau ein
Schmuckstück mit maximalem Wohnraum
entstehen kann. Und das Berliner Wohnprojekt
Walden 48 mit seinen 43 Wohnungen
macht nicht nur die Holzbauweise und das
nachhaltige Energiekonzept interessant –
der Entwurf entstand in einer Zusammenarbeit
zwischen den Architekten und den
zukünftigen Eigentümern.
Zusätzliche Aktualität hat das Thema Wohnen
durch die Virus-Pandemie erhalten. Einerseits
arbeitet – wer kann und darf – so
weit wie möglich physisch distanziert vom
Home-Office aus. In unserer EDV-Rubrik
beschäftigen wir uns deshalb mit den kontaktfreien,
multimedialen Möglichkeiten,
mit denen sich Planer, Handwerker und
Bauherren abstimmen können - und zeigen
auf, was dabei besonders zu beachten ist.
Andererseits ist durch COVID 19 die Raumluftqualität
ins Rampenlicht gerückt – neben
Feuchte, Feinstaub oder Luft-Schadstoffen
wird nun auch den Aerosolen als
Träger der Viren der Kampf angesagt.
Dazu haben wir einige Experten befragt,
inwieweit das bisher stiefmütterlich an
die Haustechnikplaner abgegebene Thema
der Raumluftqualität nun auch in der
Architektenplanung einer Rolle spielt.
Eine Vielzahl an weiteren Projektbeispielen,
etwa aus dem Retail-Bereich, die Kolumne
Bau&Recht, sowie aktuelle Produktinformationen
runden in gewohnter Weise diese
Ausgabe von architektur ab.
Walter Laser
architektur FACHMAGAZIN
4
Inhalt
Editorial 03
Architekturszene 06
Der Klimaschutz – Ein Wegweiser
für die moderne Architektur
Magazin 10
Gesunde Raumluft 20
Bau & Recht 28
Haus in einer Ruine 30
House inside a Ruin /
Jevíčko, Tschechien / ORA
Harmonie im Gegensätzlichen 38
Art Villa / Costa Rica / Formafatal
Wohnen, wie und wo 46
es dir gefällt
Cabin ANNA / Niederlande / Caspar Schols
Kleine Lücke, großes Potenzial 52
Stadthaus Köln / Köln /
rethmeierschlaich architekten
Auf den zweiten Blick 58
Der Eisberg / Berlin /
rundzwei Architekten
Gesundes Wohnen am Friedhof 64
Walden 48 / Berlin /
ARGE Scharabi I Raupach
RETAILarchitektur 70
Licht 78
Produkt News 82
edv 110
Video-Konferenzsysteme:
Guter Draht zu Projektpartnern
30 38
46 52
58
64
MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich
CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at)
REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, mag. arch. Peter Reischer, Alexandra Ullmann, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck, Mag. Matthias Nödl, Dr. Armin Schwabl
GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14
GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH
ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 Ausgaben/Jahr): € 94,- / Ausland: € 115,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):
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der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.
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Architekturszene
© Hillebrand
Der Klimaschutz
Ein Wegweiser für die moderne Architektur
Nachhaltigkeit ist in der Bauplanung auf dem Vormarsch – sensible Projekte
sollen den Klimaschutz in der Bauwirtschaft ankurbeln und kreative Lösungen für
Herausforderungen in der heutigen Zeit liefern.
Text: Dolores Stuttner
Dabei etabliert sich klimafreundliches Wohnen
nicht nur dann, wenn es um Neubauprojekte
geht – auch der Bestand lässt sich
unter den Gesichtspunkten der Resilienz
erneuern. Dass nachhaltige und soziale
Konzepte eine Vielzahl an Ansätzen haben
können, zeigen vier vom Klimabündnis
Österreich ausgezeichnete Projekte. Unter
ihnen befinden sich smarte Neubauten
mit innovativen Wohnkonzepten sowie Bestandshäuser,
deren Energiebedarf mit erneuerbaren
Ressourcen gedeckt wird.
Innovative Energiekonzepte treffen
auf leistbares Wohnen
Soziale Wohnkonzepte müssen nicht auf
Kosten des Klimaschutzes gehen – ganz
im Gegenteil: Architekten bemühen sich
immer öfter um die Verknüpfung der beiden
Komponenten. Musterbeispiel für eine
gelungene Umsetzung jener Idee ist der
Sonnengarten Limberg in Zell am See, in
Salzburg. Insgesamt 140 geförderte Eigentums-
und Mietwohnungen sind Kernstück
des Projekts, das obendrein nachhaltige
und soziale Lebenskonzepte fördert. Der
Bau der Wohnungen erfolgte gemäß den
Klimaaktiv-Richtlinien, womit für ein gesundes
Raum- und Wohnklima gesorgt ist. In
der Anlage befinden sich ein Nahversorger,
mehrere Multifunktionsräume, ein Kindergarten,
ein Musikproberaum, eine Gemeinschaftswerkstatt
und eine Jugendlounge.
Die Wohnsiedlung ist damit bedürfnisorientiert
– das Prinzip der „Stadt der kurzen
Wege“ wurde hier gekonnt angewendet. Zur
Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse, müssen
die Bewohner die Anlage nicht verlassen.
Auch für die Einbindung sozialer und demographischer
Bedürfnisse sahen sich die
Planer – die Gemeinde Zell am See und die
Baufirma Hillebrand – verantwortlich. Aufzüge
sind daher mit akustischen Signalen
ausgestattet, wobei die Anlage zusätzlich
© Hillebrand
mit taktilen Leitsystemen versehen ist. Außen-
und Innenräume wurden barrierefrei
gestaltet. Ein nachbarschaftlich orientiertes
Sozialkonzept vor Ort soll die Lebensqualität
im Sonnengarten stärken.
Mit dem Smart City Demo Projekt wird ein
zukunftsweisendes Mobilitätskonzept in
die Anlage integriert. Das Ziel ist hierbei
die Änderung des Mobilitätsverhaltens der
Bewohner. Dafür wenden die Planer ein
ganzes Paket aus Maßnahmen an. Der Ausstieg
aus dem motorisierten Individualverkehr
soll mit Trolleys, Scootern, Fahrrädern,
E-Car-Sharing sowie Angeboten des öffentlichen
Verkehrs gefördert werden. u
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Die Großraum-Pendelleuchten beeindrucken durch ihre enormen
Abmessungen und eine Lichtleistung von mehr als 12000 Lumen.
Die Lichtkombination aus dem freistrahlenden Lichtanteil des Opalzylinders
und einem tiefstrahlenden Anteil des Downlights eignen
sich besonders für die Ausleuchtung des großen architektonischen
Innenraums. Beide Lichtfunktionen sind getrennt DALI-steuerbar
zur Schaffung vielfältiger Lichtatmosphären.
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Architekturszene
Das gute Licht.
Für das Highlight im Raum.
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Architekturszene
© Hannah Mayr
Ein sozialer Wohnbau
in Holzriegelbauweise
Dass sich mit ökologischer Bauplanung soziale
Wohnprojekte umsetzen lassen, zeigt
auch das Projekt der Baugruppe „Bikes and
Rails“. Es handelt sich hierbei um einen Verein,
der sich der nachhaltigen Architektur
und Stadtplanung verschrieben hat – deren
Ziel ist die Realisierung von bezahlbaren
Wohn- und Arbeitsräumen für viele Generationen.
Gemäß dem Motto „Wohnen als
Grundrecht“ erfolgte die Errichtung eines
Passivhauses in Holzriegelbauweise im
Sonnwendviertel nahe dem Wiener Hauptbahnhof.
Die Realisierung des Projekts fand
in Kooperation mit dem Architekturbüro
Reinberg – einem Pionier für ökologische
Bauweise – statt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im
Erdgeschoß finden Gemeinschafts- und
Gewerberäume Platz, wobei auf fünf Stockwerken
18 Wohneinheiten unterschiedlicher
Größe untergebracht sind. Des Weiteren
steht den Bewohnern eine Dachterrasse zur
gemeinsamen Nutzung zur Verfügung. Auch
der Keller enthält Flächen für die Freizeitgestaltung.
Dabei macht sich die Architektur
des „Bikes and Rails“-Projekts die spezielle
Standortsituation zunutze. So öffnet sich die
Südfassade zur Sonne und zur Stadt hin. Die
Westfassade kennzeichnen große Fenster,
Balkone und transparente Erdgeschoßzonen.
Jene Seite verschmilzt mit dem öffentlichen
Raum, wodurch sich eine einladende
Verbindungszone zum angrenzenden Helmut-Zilk-Park
bildet. Das Haus öffnet sich
zudem durch Gewerbe und Gastronomie im
Erdgeschoß seiner Umgebung.
Bemerkenswert ist des Weiteren das solidarische
Organisations- und Finanzierungsmodell
von „Bikes and Rails“ – dank ihm
ergeben sich etliche Spielräume bezüglich
alternativer Nutzungen. So wurde unter der
Zusammenarbeit mit dem Projektpartner
„Flüchtlinge Willkommen“ eine Vier-Zimmer-WG
von 150 m 2 im ersten Stock eingerichtet.
Geflüchteten und Studierenden
steht damit günstiger Wohnraum im Gebäude
zur Verfügung. Gelebte Nachbarschaft
soll Flüchtlingen einen guten Start in
Österreich ermöglichen.
u
© Hannah Mayr
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Magazin
ENTDECKEN SIE
DIE ZUKUNFT SCHON HEUTE
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Architekturszene
KliNaWo
Klimaneutrale Energieversorgung
für den Bestand
Altbauten haben aufgrund ihrer besonderen
baulichen Eigenschaften eine Sonderstellung,
wenn es um die Implementierung
nachhaltiger Ressourcen geht. Doch auch
in die Jahre gekommene Bauwerke müssen
nicht unbedingt mit fossilen Heizungen
betrieben werden. Es besteht durchaus die
Möglichkeit, diese mit CO 2 -neutralen Systemen
auszustatten – es wird damit eine Wärmeversorgung,
die frei von Kohlendioxid
ist und keine Belastung für die Luftreinheit
darstellt, realisiert. Einfach ist die Sanierung
der Heizanlage im Gebäudebestand selbstverständlich
nicht. Dies gilt vor allem unter
dem Gesichtspunkt, dass es für Bestandsbauten
keine allgemeingültige Lösung gibt.
Es gilt, im Spannungsfeld zwischen baulichen
und technischen Möglichkeiten zu
entscheiden, ob und wie die Erfordernisse
des Klimaschutzes in den Vordergrund zu
stellen sind.
Gelungenes Beispiel für eine nachhaltige
Sanierung ist das House of Commons
in Pradl. Arbeits- und Umweltmediziner
Heinz Fuchsig sanierte das 100 Jahre alte
Zinshaus im Innsbrucker Stadtteil gemäß
© VOGEWOSI
einem Nachhaltigkeitskonzept, das die sozialen
Aspekte des Wohnens und die Energietechnik
gleichermaßen berücksichtigt.
Nach der Isolierung alter Fassaden, erfolgte
die Implementierung eines zentralen, klimaneutralen
Heizsystems. Betrieben wird
Letzeres mit 24 m 2 Solarzellen auf dem
Dach sowie mit zwei Grundwasser-Wärmepumpen.
In der Nacht erfolgt eine automatische
Lüftung. Zur Stärkung des sozialen
Zusammenhalts der Bewohner, schuf
Fuchsig gemeinschaftlich nutzbare Räume
– damit rief er in Pradl das Konzept des Co-
Housing ins Leben. In einer „Leihkammer“
bringen die Parteien gemeinschaftlich
nutzbare Gegenstände unter. Der gemeinsamen
Nutzung dienen auch Garten, Hochbeet
und Werkstatt.
Der kostenoptimierte Wohnbau
als gelungenes Experiment
Innovation braucht Mut. Diesen bewiesen
die Planer des Projekts KliNaWo –Klimagerechter
Nachhaltiger Wohnbau. Gemeinschaftlich
und energetisch optimale Werte
waren das Ziel der gemeinnützigen Wohnanlage
im Vorarlberger Feldkirch. Das Architekturbüro
Walser und Werle realisierte in
Zusammenarbeit mit der VOGEWOSI 2017
ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit
18 Wohneinheiten. Ebendieses fungiert als
Modellvorhaben für klimaoptimierte und
kostensparende Bauweise. Eine optimal
gestaltete Gebäudehülle in Passivhausqualität
soll für beste Energiewerte in den
Wohnräumen sorgen. Zur Berechnung der
Lebenszykluskosten kam ein österreichweit
einzigartiges Verfahren zur Anwendung.
Mehr als 60.000 Varianten wurden
mithilfe einer speziellen Software durchgespielt,
wobei man die Angebotspreise, den
Energiebedarf und die Wartungskosten als
Basis heranzog. Ziel war das Finden der
perfekten Gebäudevariante für ein Energieund
Kostenoptimum.
Und dieses Experiment war ein voller Erfolg.
Die Energiekosten für eine Wohnung von
76 m 2 , liegen mit 10,60 Euro pro Monat unter
dem ursprünglich errechneten und angestrebten
Wert. Mit einem Energieverbrauch
von nur 14 kWh je m 2 Wohnnutzfläche für
Warmwasser und Heizung, gehört der Bau
zu einem der energieeffizientesten Mehrfamilienhäuser
in Österreich. Auch die soziale
Komponente kam bei KliNaWo nicht zu kurz.
Für das Projekt sind die Einkommensgrenzen
vergleichsweise hoch angesetzt. Außerdem
setzten die Planer bei der Ausstattung
bewusst auf Einrichtungsgegenstände von
hohem Wert. Es sollte damit eine ausgewogene
gesellschaftliche Durchmischung
erreicht und die Bildung sozialer Ghettos
vermieden werden.
Eine kostengünstige, soziale und klimaschonende
Bauweise müssen einander also
nicht ausschließen. Das Projekt KliNaWo
zeigt auf, dass eine Kombination aller drei
Komponenten in der Architektur durchaus
machbar ist.
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KliNaWo
© VOGEWOSI
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11
Magazin
architektur FACHMAGAZIN
12
Magazin
Treffpunkt Parkplatz
Das Thema des Leerstandes in Städten betrifft nicht nur Gebäude. Davon betroffen
sind auch ganze Grundstücke, die nicht oder nicht ausreichend verwendet
werden, aber ein enormes Potenzial für die Stadt und den öffentlichen Raum
bieten. In diese Kategorie fallen beispielsweise auch leere Parkplatzflächen
oder brachliegende Grundstücke, die zukünftig neu bebaut werden sollen. Die
temporäre Nutzung dieser Flächen sind eine vielversprechende Möglichkeit, die
leerstehenden Stadträume zu beleben.
Fotos: Kubicek Studio
Im Zuge des Concéntrico Festivals werden jährlich
an verschiedenen Orten in der spanischen Stadt Logrono
temporäre Installationen aufgebaut, die genau
dieses Potenzial untersuchen und Möglichkeiten aufzeigen.
Im Rahmen der letztjährigen Veranstaltung
bespielte das tschechische Architekturbüro KOGAA
mit ihrem „Circo Aéreo“ eine ungenutzte Parkplatzfläche
und verlieh dem Platz eine neue Vitalität.
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13
Magazin
Auf einer Holzkonstruktion positionierten die Architekten
dafür ein weißes Luftpolster. Die kreisförmige
Anordnung der vier Meter hohen Konstruktion ließ im
Inneren einen Raum entstehen, der als Aufenthaltsraum
und auch als Ort für Veranstaltungen fungierte.
An drei Stellen konnte man in das Innere der Installation
gelangen. Die Durchgangshöhe lag bei etwa 1,50 m,
man musste also in den neu geschaffenen Raum
wahrhaftig eintauchen und war somit auch visuell
vom übrigen Straßenraum abgegrenzt. Tagsüber
diente die Installation als Schattenspender, abends
dann als Lichtquelle und Leinwand. So entstand ein
attraktiver Kommunikationsraum und Treffpunkt mit
hoher Aufenthaltsqualität. In die Holzkonstruktion
integrierte Sitzgelegenheiten luden zudem zum Verweilen
ein.
Auf experimentelle Art und Weise wurde hier untersucht,
wie diese Installation den urbanen Raum verändert
und wie schnell sich Menschen durch geringe
Eingriffe den öffentlichen Raum zu eigen machen.
DOPPELT
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architektur FACHMAGAZIN
14
Magazin
Luxuriöse
Touristenresidenz
Die Kleinstadt Charlevoix in Kanada ist bekannt für seine majestätischen Ausblicke
und die natürliche Umgebung. Die Gegend und die dort lebenden Menschen ziehen
mit ihrer Authentizität zu jeder Jahreszeit Gäste an – und auch die Architektur der
Region verbindet historische mit zeitgenössischen Werken. In diesem Umfeld entstand
für ein Gastronomen-Paar das Projekt Le Littoral, das eine private Residenz
und eine High-End-Tourismusherberge in sich vereint.
Fotos: Stéphane Brügger
Um das Resort zu einem unvergesslichen Ort zu machen,
haben die Planer von Architecture49 ein Haus
mit minimalistischem, nachhaltigem und ehrlichem
Design geschaffen. Durch den Einsatz von lokalen
Ressourcen, Unternehmen und Handwerkern ist das
Projekt zudem bestens in die Umgebung seiner Region
integriert. Die Struktur aus FSC-zertifiziertem
Holz stammt z.B. aus Wäldern der Region und so
weit vorhanden, wurden regionale Materialien von
ansässigen Unternehmen bezogen bzw. verarbeitet.
In manchen Bereichen musste der Begriff regional
etwas gedehnt werden. Wie etwa bei der Küchenarbeitsplatte,
die aus Quebec-Granit gefertigt wurde.
Auch bei der Haustechnik oder der Poolanlage
durften Unternehmen aus Quebec ihr Know-how demonstrieren.
In Summe entstand so ein ressourcenschonendes,
natürliches Haus, das sich mehrfach bestens in seine
Umgebung einfügt und Gästen einen unvergesslichen
Blick auf St. Lawrence River und die La Malbaie
Bay bietet.
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Schulbauprojekt
ausgezeichnet
Im April vergangenen Jahres ist die
Erweiterung des Schulstandorts der
Ganztagsvolksschule Novaragasse 30 /
Blumauergasse 19 in Wien-Leopoldstadt
fertiggestellt worden. Jetzt wurde das
Projekt mit dem EU-weiten BigSEE Architecture
Award 2021 in der Kategorie
„Public and Commercial Architecture“
ausgezeichnet.
Das von den Siegern des Architekturwettbewerbs,
Raumkunst ZT GmbH mit RWT plus
Tragwerksplanung ZT GmbH, geplante Projekt
deckt den dringenden Schulraumbedarf
rund um diesen Standort ab, der durch neue
Wohnbauten und bereits ausgelastete Schulen
in der Umgebung entstanden ist. Der
Neubau öffnet sich mit einem überdeckten
Freibereich mit fünf Meter Höhe großzügig
zur Blumauergasse. Grundgedanke des Entwurfes
ist es, die bisherige Freifläche zu erhalten
und als durchlässig erlebbare Zone mit
Grünflächen für den Straßenraum zu gestal-
15
Magazin
ten. Durch die Überbauung des Freibereiches
ergibt sich eine großzügige, witterungsunabhängige
Spiel-, Sport- und Bewegungsfläche.
Das Terrassengeschoß bietet, sonnen- und
windgeschützt durch eine Pergola, zusätzlich
Platz für zwei Freiklassen. Das Gebäude ist als
Stahlbetonbau mit zwei Unter- und vier Obergeschoßen
zur Schulnutzung ausgeführt.
Insgesamt beheimatet das Erweiterungsgebäude
zehn Klassenräume, einen Gymnastiksaal,
eine Bibliothek und Nebenräume. Zusätzlich
wurde der bestehende Speisebereich
vergrößert und gemeinsam mit der Aufwärmküche
im 1. Obergeschoß der Erweiterung
untergebracht. Im Erdgeschoß bleibt ein Freibereich
mit Spiel- und Bewegungsflächen erhalten.
Der Neubau wurde an die bestehende
Schule angebunden – und selbstverständlich
barrierefrei ausgeführt.
architektur FACHMAGAZIN
16
Magazin
Im Rhythmus
Mit dem „Rhythm House“ gestaltete der niederländische Architekt Julius Taminiau ein
Wohnhaus, das durch seine Fassade und wohlpositionierten Fensteröffnungen das Licht
im Haus rhythmisiert und durch planerische Weitsicht für Veränderungen in der Zukunft
bestens gerüstet ist.
Fotos: Norbert Wunderling
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17
Magazin
Der Amsterdamer Stadtteil Sloten, in dem sich das
Projekt befindet, war früher geprägt von zahlreichen
Holzhäusern und Bauernhöfen. Deren Motive greift
das dreigeschossige Wohngebäude auf und interpretiert
sie im zeitgemäßen Kontext der umgebenden
Einfamilienhaus-Wohnsiedlung neu.
Errichtet wurde das Haus komplett aus Holz in Rahmenbauweise,
nur auf das Betonfundament konnte
nicht verzichtet werden. Das Holz der filigranen Fassade
ist weitgehend unbehandelt und verleiht dem
Haus einen gewissen rohen Charakter, der sich ebenso
über das zweigeteilte Satteldach fortsetzt. In die
Außenwand sind punktuell großzügige Öffnungen
eingelassen, durch die das Innere mit dem Äußeren
visuell in Beziehung tritt.
Das sind aber nicht die einzigen Öffnungen, denn es
gibt weitere, die sich hinter der Fassadenverkleidung
befinden. Es entstehen dadurch Innenräume, die vor
fremden Blicken abgeschirmt sind und trotzdem Licht
und Luft ins Innere lassen. Auch nachts ist damit
Schutz geboten und es kann in Ruhe gelüftet werden.
Im Innenraum ist Holz ebenso das dominierende
Oberflächenmaterial, auch die Konstruktion ist teilweise
sichtbar belassen. Die Herzstücke des Hauses
sind zwei doppelgeschossige Räume, in denen die
geselligen Bereiche zum Wohnen, Kochen und Essen
untergebracht sind. Durch ein in die Konstruktion integriertes
Stahlprofil auf der Höhe von 2,50 m gibt
es hier die Möglichkeit, das Raumvolumen zu teilen
und ein Zwischengeschoss einzuziehen. Der Boden
dieser möglichen Erweiterung würde dann auf
dem Stahlprofil aufliegen. Zusammen mit der klaren
Struktur des Grundrisses bietet sich so die Option,
sich zukünftig an verschiedene Lebensbedürfnisse
anpassen zu können.
Die Zweiteilung, die am Dach des Hauses abzulesen
ist, ist das Grundprinzip des Grundrisses. Ein trennender
Kern mit Sanitär- und Serviceräumen nimmt
auch die Erschließung mittels einläufiger Treppe auf.
Es ergibt sich dadurch der Spielraum, das Wohnhaus
auch in mehrere Einheiten mit gemeinsamer Eingangssituation
zu unterteilen. So können möglicherweise
mehrere Generationen gleichzeitig im Haus
wohnen und es kann ebenso über mehrere Generationen
hinweg genutzt werden. Das „Rhythm House“
liefert eine mögliche Antwort auf die Frage, wie man
mit neuen Wohnkonzepten auf sich verändernde Lebensumstände
reagieren und diese mit einem hohen
gestalterischen Anspruch umsetzen kann.
architektur FACHMAGAZIN
18
Magazin
Wohnen im
Zwischenraum
Ein vielversprechendes Potenzial für lebenswertes, urbanes Wohnen stellt die
Schwelle zwischen öffentlich und privat dar. Das Architekturbüro EM2N mit Sitz in
Zürich und Berlin nutzt dieses für die Gestaltung ihres Berliner Geschosswohnbaus
mit dem treffenden Titel „Neues Wohnen an der Briesestraße“.
Fotos: Andrew Alberts
Dichte Stadtgebiete erfordern sensible Gestaltung.
Viele Menschen auf verhältnismäßig wenig Fläche
können sich schnell beengt und eingeschränkt fühlen.
Doch eine gewisse Dichte ist notwendig. Durch
sie entsteht Urbanität, sie schafft Möglichkeiten
und prägt den geschätzten Charakter von Städten.
Zudem kann man es sich nicht mehr leisten, zu zersiedeln
und Flächen zu versiegeln. In einer gewissen
Dichte zu bauen ist also unumgänglich. Dabei ist
aber nicht nur an das Verbauen, sondern besonders
auch an das Freilassen zu denken. Das betrifft die
Gestaltung von öffentlichen Räumen genauso wie
die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten im
Geschosswohnbau.
Ein bedeutsames Potenzial stellt dabei der Zwischenraum
– zwischen öffentlich und privat, zwischen
Innen und Außen – dar. Diese sogenannte
halb-öffentliche bzw. halb-private Zone verlangt
verstärkt nach Aufmerksamkeit und nach innovativen
und kreativen Konzepten, um sie zu gestalten.
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19
Magazin
Wie bei dem Wohnprojekt in der Briesestraße, wo
die reine Erschließungsfläche durch zusätzlich
nutzbare Fläche erweitert wird. Insgesamt vier
Stiegenhäuser erschließen die vier Bauteile mit
ihren unterschiedlichen Höhen. Welches man für
seinen Aufstieg auf das entsprechende Geschoss
nutzt, ist frei wählbar. Offene, zum Innenhof orientierte
Laubengänge führen schließlich zu den
einzelnen Wohneinheiten.
Die Gangflächen vor den Wohneinheiten sind als
überdachte, witterungsgeschützte Aufenthaltsbereiche
ausgebildet, über deren jeweilige Nutzung
die Bewohner entscheiden. So kann hier
etwa eine kommunikative Zone und Raum für
Nachbarschaft entstehen.
Im Gebäude untergebracht ist ein bunter Mix aus
Wohnungen: 1-4-Zimmer-Wohnungen, Atelierwohnungen
und für Wohngemeinschaften nutzbare
Clusterwohnungen. Alle Einheiten sind dabei in
zwei Richtungen orientiert — zum Innenhof und
zur Straße. Dadurch kommt nicht nur mehr Licht
in den Innenraum, es werden so auch Aufenthaltsbereiche
innerhalb der Wohneinheit mit differenziertem
Charakter geschaffen. Wohnräume sind
zum Innenhof ausgerichtet, Schlafräume zur anderen
Seite. In Richtung Innenhof sind die Einheiten
durch einen Balkon ergänzt, der eine private Wahlmöglichkeit
zum offenen Gangbereich darstellt.
So vielfältig die Bewohnerinnen und Bewohner
des Wohnbaus in der Briesestraße sind, so abwechslungsreich
tritt auch der halb-öffentliche
Zwischenraum zutage. EM2N geben den Nutzern
mit dem zukunftsweisenden Konzept die Möglichkeit,
sich zu entfalten, selbstbestimmt zu wohnen
und sich dadurch mit dem Wohnumfeld zu identifizieren.
Ein gelungenes Beispiel dafür, wie man
die Lebensqualität in Geschosswohnbauten auch
mit einfachen Mitteln steigern kann.
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komplett in den Deckenbereich. Es ist platzsparend,
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architektur FACHMAGAZIN
20
Gesunde Raumluft
© fizkes
Gesunde Raumluft
Die aktuell grassierende Pandemie hat dem Themenbereich um reine und gesunde
Atemluft eine neue, breite Aktualität beschert. Besondere Aufmerksamkeit haben
jüngste Forschungen erregt, nach denen sich die von Menschen ausgeschiedenen
Aerosole, die als Träger von Viren gelten, räumlich wesentlich weiter von ihrer
Quelle entfernen können und auch wesentlich länger in der Raumluft präsent sind
als bisher angenommen. Auf diesen Erkenntnissen beruhen die aktualisierten
Abstandsregelungen, die in „kleinen Elefanten“, oder technisch qualifizierbarer in
Metern und Quadratmetern, vorgegeben sind. Während sich die Konzentration der
Aerosole und der daran „angedockten“ Viren im Außenraum durch die dort herrschenden
Einflüsse relativ schnell reduzieren soll, gelten geschlossene Räume ohne
ausreichenden Luftwechsel als Problemfall.
Die Notwendigkeit, die Raumluft auszutauschen,
ist freilich nicht ganz neu. Einerseits
lassen sich so die Luftschadstoffe reduzieren,
die von verschiedenen Materialien
ausgasen. Andererseits ist der durch die Atmung
verbrauchte Sauerstoff zu ergänzen
– von den rund 24% Sauerstoffanteil beim
Einatmen der Luft werden nur rund 17% wieder
ausgeatmet. Die kolportierten 20.000
Atemzüge pro Mensch und Tag sollen je
nach Expertenmeinung zwischen 12 und
20 Kubikmeter Luftvolumen bedeuten und
der dabei ausgeatmete Wasserdampf den
Feuchtigkeitshaushalt der Innenräume mit
bis zu 2,5 Liter pro Kopf und Tag belasten.
Die Raumluftfeuchte spielt bekanntlich bei
der Bildung von Schimmel und dessen Sporen
eine wesentliche Rolle und wo gekocht
wird, entsteht zusätzlich Dunst und Geruch.
© ronstik
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21
Gesunde Raumluft
Weit verbreitetes Problem
Basierend auf den Ergebnissen der aktuellen
„Umidus-Studie – Dicke Luft zuhause
und am Arbeitsplatz“, bei der im vergangenen
Dezember 1.000 Personen befragt wurden,
zeigt sich die Relevanz des Themas
besonders deutlich. 91 Prozent der Befragten
gab zwar an, täglich zu lüften. Dennoch
meinte ein Viertel, im Wohnbereich von
Schimmelbefall betroffen zu sein.
Rein theoretisch lässt sich der notwendige
Luftwechsel zwar manuell durch das Öffnen
von Fenstern und/oder Türen bewerkstelligen.
Inwieweit die verbrauchte bzw. kontaminierte
Luft dabei tatsächlich ausgetauscht
wird, ist von einigen Einflüssen abhängig,
wobei das Ergebnis der Lüftungsaktion vom
Anwender kaum nachvollziehbar ist. Abhängig
ist die erzielte Luftwechselrate, neben
der Zeitspanne der Öffnung, vom Temperaturunterschied
zwischen Innen- und Außenluft,
den herrschenden Windverhältnissen
oder auch der Lage der Öffnungen. Im
Idealfall sind diese so positioniert, dass eine
Querlüftung möglich ist. Bleibt noch der
Faktor Mensch zu berücksichtigen, der diesen
gesamten Vorgang anstoßen und aktiv
begleiten muss. Die 91 % täglich Lüftenden,
die trotzdem 25 % Schimmelbefall im Rahmen
der vorgenannten Studie meldeten,
lässt an der Alltagstauglichkeit der Kombination
Mensch-Fenster zweifeln.
Wesentlich effektiver arbeiten da schon
mechanische Systeme, die unabhängig von
den vorher angeführten Faktoren automatisch
für saubere und temperierte Raumluft
mit der richtigen Feuchte sorgen. Ausgelegt
auf die erforderliche (oder gewünschte)
Luftwechselrate erfolgt der Luftaustausch
unter kontrollierten Bedingungen. Für Allergiker
besonders erfreulich ist dabei, dass
die Zuluft über Filter von Pollen gereinigt
wird. Positiv in die Energiebilanz fallen
Wärmerückgewinnungssysteme, die einen
Teil der Wärmeenergie der Abluft entziehen
und damit die Zuluft erwärmen.
Physik nutzen
Kontrollierte Be- und Entlüftungsanlagen,
die heizen, kühlen, sowie be- und entfeuchten
können und auch den Kampf gegen Viren
unterstützen, zählen im Neubaubereich
heute zum weitverbreiteten Standard. Aber
auch für lüftungslose Bestandsbauten stehen
einige Möglichkeiten zur Verfügung,
die Raumluft zu reinigen. Etwa mobile
Luftreinigungsgeräte, die mit Frischluft und
mit Hochleistungsfiltern arbeiten und so
die Aerosole in der Raumluft zu mehr als 99
Prozent ohne bauliche Maßnahmen entfernen.
Interessante Effekte werden auch vom
Baustoffsektor gemeldet. So steigert etwa
eine mineralische Wandfarbe nachweislich
die Anzahl an natürlichen Ionen in der Luft:
Je höher die Anzahl dieser Ionen ist, umso
mehr Pollen, Feinstaub und Aerosole werden
gebunden und sinken zu Boden. Und
auch die Messtechnik bietet Abhilfe, etwa
in Form von „Luftwächtern“ die rund um die
Uhr die Raumluftwerte messen und anzeigen.
Damit entfällt im Bereich der Luftqualität
zumindest der weitverbreitete Blindflug
und bietet die Grundlage für eine effektivere
Fensterlüftung.
Die neue Raumluftqualität
Baumit IonitColor
verbessert die Raumluft aktiv
Durch Steigerung der Luftionenkonzentration
90 % unseres Lebens verbringen wir in Innenräumen. Um uns rundum wohlzufühlen, sollte die Raumluftqualität
stimmen. Mit der Wandfarbe Baumit IonitColor gelingt auch indoor ein ähnlicher Frischeeffekt,
wie wir ihn sonst nur aus der Natur kennen. Denn die mineralische Farbe erhöht die Anzahl der natürlichen
Luftionen, die wie Staubmagnete die Luft reinigen. So aktiviert Baumit IonitColor die Raumluft auf
natürliche Weise und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu mehr Wohlbefinden.
Baumit IonitColor ist in 65 ausgewählten Farben erhältlich und kann
mit zwei Anstrichen durch Rollen oder Streichen aufgetragen
oder auch problemlos airless aufgespritzt werden.
PHOTOKATALYSE
SELF THE
CLEANING HEALTHY
SYSTEM
EFFECT
EIN WASSERFALL AN IONEN
HOHER SCHUTZ VOR VERSCHMUTZUNG
AKTIVE RAUMLUFTVERBESSERUNG
■ mehr natürliche Luftionen
■ trägt zum Wohlbefinden bei
■ reduziert Pollen und Feinstaub
Baumit. Ideen mit Zukunft.
architektur FACHMAGAZIN
22
Gesunde Raumluft
Raum zum Atmen
Was Architekten unter gesunder
Raumluft verstehen
Gesunde Raumluft - was heißt das eigentlich konkret? Und welche zukünftigen
Auswirkungen haben Virus-Pandemien wie COVID auf unser Verständnis von
einem angenehmen Raumklima? Ganz allgemein nehmen wir eine relative Luftfeuchtigkeit
von 50 Prozent und eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius als
angenehm wahr, dabei variiert dieses Empfinden nicht nur von Raum zu Raum,
sondern auch von Mensch zu Mensch. Was also gesunde Raumluft ist, lässt
sich nicht so leicht in einen Satz fassen.
Text: Linda Pezzei
Zuweilen etwas stiefmütterlich an den fachkundigen
Haustechnikplaner abgegeben, spielt Raumluft in
der Architektenplanung nicht immer die gewünschte
Rolle. Architekt Matthias Hein sieht die Planungshoheit
hierbei hingegen ganz klar in der eigenen Hand:
“Die Luftqualität eines Raumes ist ein entscheidender
und wichtiger Parameter für das Raumerlebnis.
Je nach Nutzung ist sie sogar Voraussetzung dafür,
ob ein Raum seine Funktion erfüllt oder nicht.” Denn
neben der Einhaltung der Luftwechselzahl oder der
Möglichkeit zum Querlüften, hängt die Raumluft laut
Hein auch mit dem Einfluss der verbauten Materialien
und etwaigen Ausdünstungen zusammen. Stichwort:
PVC und Lösungsmittel. Stefan Rappold, Partner
bei BEHNISCH Architekten, sieht das ähnlich: “Das
Thema gesunde Umwelt ist eng mit der Frage nach
guter Luftqualität in Räumen verknüpft und spielt
bei der Planung unterschiedlichster Projekttypologien
eine herausragende Rolle. Nur eine ganzheitliche
Betrachtung der Aspekte thermischer Komfort,
Luftqualität und die daraus resultierende notwendige
Energiebereitstellung kann zu einem nennenswert
guten Ergebnis führen.” Matthias Hein setzt in diesem
Zusammenhang bereits seit 2008 auf die finale
Raumluftmessung, die bei vorheriger ambitionierter
Planung laut eigenen Erfahrungen stets Werte weit
unter den geforderten Höchstzahlen liefert.
Die Anforderungen an die Raumluftqualität variieren
je nach Gebäudetypologie. Gerade Schulen sind in
der vergangenen Zeit im Hinblick auf die Luftqualität
in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dort besteht
oft noch Handlungsbedarf. Stefan Rappold verweist
in diesem Zusammenhang auf ein aktuelles Projekt,
für das kürzlich auf unkonventionelle Weise dezentrale
Lüftungsgeräte in die Fassade integriert wurden:
“Das Haus beginnt dann sozusagen mit architektonisch
relevanten Bauteilen zu atmen, lässt die Luft
scheinbar unsichtbar ins Innere, ohne dass technische
Installationen in Erscheinung treten. Ganz konkret
haben wir bei diesem Projekt gelochte, farbige
Metallplatten als stimmungsvolle, ästhetische Außenverkleidung
eingesetzt. Diese luftdurchlässigen
Elemente haben gleichzeitig auch eine technische
Funktion. Sie erlauben einen permanenten Luftaustausch
zwischen Innen und Außen und bilden die Basis
für das mechanische Lüftungsprinzip.”
Prof. Dr. Manfred Casties
Hochschule Coburg
Studiengang Bauingenieurwesen
Studienrichtung Energieeffizientes Gebäudedesign
Gebäudetechnik
www.architektur-online.com
23
Gesunde Raumluft
Auch an den Hochschulen hat man mit fehlenden
raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) zu
kämpfen. Prof. Dr. Manfred Casties, Dozent für Energieeffizientes
Gebäudedesign an der Hochschule
Coburg, empfiehlt neben der Faustregel „alle 20
Minuten 3-5 Minuten Stoßlüften“ auch den Einsatz
von CO 2 -Ampeln oder CO 2 -Timer-Apps sowie den
üblichen Richtwert für geeignetes Lüften von 1.000
ppm CO 2 auf 800 ppm herabzusetzen. Als problematisch
könne sich laut Casties im Winter hierbei
allerdings die Absenkung der Raumtemperatur sowie
damit einhergehend der Raumluftfeuchte erweisen,
was wiederum zur Austrocknung der Schleimhäute
und damit zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen
kann. Casties jedenfalls hofft, dass – ganz unabhängig
von CORONA – in Zukunft nach den jetzigen Erfahrungen
keine Klassenzimmer mehr ohne RLT-Anlage
geplant und gebaut werden.
Das Thema Raumluft gewinnt in jedem Fall an Bedeutung.
Das kann auch Stefan Rappold beobachten:
“Wir werden zunehmend mit dem Wunsch nach
Covid-19-konformen Lösungen konfrontiert. Doch
der Schlüssel für gute Raumluftkonzepte liegt nicht
in der Einzelbetrachtung, sondern basiert auch auf
der Entwicklung eines angemessenen Grundrisslayouts.
Aus den Überlegungen zum dreidimensionalen
Raumgefüge und einer maximal möglichen Personenbelegung
kann eine für unsere Arbeit relevante Aufgabenstellung
abgeleitet werden, die dann weit umfangreicher
und komplexer ist als die Frage nach einer
technischen Lösung für die Belüftung von Räumen.
Die Vorstellung, dass noch gestern funktionierende
Häuser in Pandemie-Zeiten weiter uneingeschränkt
nutzbar sind, ist hinfällig. Bei der Suche nach gebäudetechnischen
Konzepten hat ein Umdenken eingesetzt,
beeinflusst vor allem auch durch Faktoren wie
Gestaltungskriterien oder Bau- und Konstruktionsmethoden.
Für diese Überlegungen war die Pandemie
weniger ein Startpunkt als eher Beschleunigungsfaktor
in einer bereits andauernden Diskussion auf dem
Weg hin zu einer nachhaltigeren Architektur.”
Matthias Hein
HEIN architekten
Stefan Rappold
Partner bei BEHNISCH Architekten
Auch Prof. Dr. Casties unterstreicht die Wichtigkeit
der Betrachtung von energetischen Aspekten im Bezug
auf die Raumluftplanung: “Neben der gesicherten
Raumluftqualität durch kontinuierlichen Luftwechsel
spielt die Raumlufttechnik bei Nichtwohngebäuden –
und immer stärker auch bei Wohngebäuden – auch
aus energetischer Sicht (Wärmerückgewinnung)
eine wichtige Rolle. Das gerät in Pandemie-Zeiten
manchmal leider etwas aus dem Fokus.”
Auf Seiten der technischen Vorgaben tut sich anscheinend
schon etwas. So habe sich die geforderte
Luftwechselzahl laut Casties bereits konkret verändert.
Die neueste Literatur (Hartmann, Kriegel;
Vorhersage des Infektionsrisikos durch Aerosolpartikel;
HLH 01-02 2021) besage demnach: “Möchte
man die Inzidenz maximal gleichbleibend halten, so
müsste dem Raum eine virenfreie Zuluftmenge in
Höhe von 75 m³/h*Person*Aufenthaltszeit zugeführt
werden.” Die resultierende Luftmenge überstiege
damit in der Praxis den Auslegungswert für die IDA
1 Kategorie gemäß DIN EN 16798-1. Darauf lässt sich
allerdings mit einer Maximierung des Außenluftvolumenstroms,
einer Reduktion der Personenanzahl
bei Nennvolumenstrom, einer Begrenzung der Aufenthaltszeiten
sowie einer Erhöhung der virenfreien
Zuluftmenge reagieren.
Als Fazit lässt sich sagen, eine gesunde Raumluft war
und ist für das Wohlbefinden der Nutzer von immenser
Bedeutung. Die neuesten Erkenntnisse und damit
einhergehenden Herausforderungen lassen für die
Zukunft auf eine positive Entwicklung dieses Planungsfaktors
hoffen - sowohl im Hinblick auf unsere
Gesundheit wie auch energetische Aspekte. Oder um
es mit den Worten Stefan Rappolds zu sagen: “Die
Auseinandersetzung mit progressiven Konzeptideen,
die nicht nur zu gesunder Raumluft, sondern vielmehr
zu einer allgemein gesunden Umgebung führen, sind
essenziell für unsere Arbeit. Da die Qualität der Umgebungsluft
in erheblichem Maß auch von den Materialien
und Farben, subjektiv dann zusätzlich von
Haptik und individuellem Empfinden beeinflusst wird,
ist eine umfassende, ganzheitliche Betrachtungsweise
aller Umgebungsparameter unabdingbar.”
architektur FACHMAGAZIN
24
Gesunde Raumluft
Lebensmittel Luft
Wie wichtig Luft für uns Menschen ist, zeigt nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie
auf. Gerade noch Thema für Experten, wird heiß und hitzig diskutiert, wie man Viren
aus der Raumluft bekommt, Schulklassen und Büros schützen kann, oder wie und
wie oft man lüften soll.
Das deutsche Unternehmen Trox, Weltmarktführer
bei Komponenten und Systemen zur Klimatisierung
und Belüftung von Räumen, beschäftigt sich nicht
erst seit Corona mit sauberer Luft und damit verbunden
mit den Themen Wohlbefinden, Sicherheit und
Nachhaltigkeit. Dafür bietet das Unternehmen energieeffiziente
Systeme zur Be- und Entlüftung von
Räumen und Gebäuden, Filtern, Heizen, Kühlen, Wärmerückgewinnung
sowie Be- und Entfeuchten an.
Die Basis für diese maßgeschneiderten Lösungen ist
X-CUBE und die darauf basierenden Weiterentwicklungen
X-CUBE 2 und X-CUBE 2 compact: Die drei
von Trox entwickelte und produzierte Raumlufttechnische
Anlagen sind für Volumenströme von 600 bis
100.000 m 3 / Stunde und somit vom kleineren Büro
bis zum Einkaufscenter, aber auch für Labore und
Krankenhäuser geeignet.
Für einen raschen und kostengünstigen COVID-19-
Schutz hat Trox zudem einen mobilen Filter-Luftreiniger
entwickelt: Das zertifizierte Gerät entfernt
99,95 Prozent aller virenbelasteten Aerosole aus der
Raumluft und sorgt bei leisem und energieeffizientem
Betrieb für eine sichere Luftverteilung.
Welches Gerät im konkreten Anwendungsfall aber
am besten passt, können Planer und Architekten
im ersten Schritt bereits online über das myTROX
Kundenportal mit einem online-Konfigurator auf
www.trox.at selbst berechnen. Das ebenfalls enthaltene
Life Cycle Cost-Tool gibt zudem einen Überblick
über die zu erwartenden Betriebskosten über den
gesamten Lebenszyklus und als nächsten Schritt
auch über den CO 2 -Fußabdruck.
TROX Austria GmbH
T +43 (0)1 25043-0
trox-at@troxgroup.com
www.trox.at
www.architektur-online.com
25
Gesunde Raumluft
Die neue Raumluftqualität
Im vergangenen Jahr ist die Bedeutung der eigenen vier Wände für Gesundheit
und Wohlbefinden richtig bewusst geworden. Wir verbringen 90 % unseres
Lebens in Innenräumen und atmen täglich bis zu 11.500 Liter Luft ein. Um
sich in Innenräumen wohlzufühlen, spielt die Raumluftqualität eine wichtige
Rolle, die sich auch durch die Wahl der richtigen Baustoffe beeinflussen
lässt. Wie etwa mit Baumit Ionit, das wissenschaftlich bewiesen die Raumluft
reinigt und eine Luftqualität wie in den Bergen oder in der Nähe von Wasserfällen
erzeugt.
Die Basis für diese Wirkung ist eine hohe Konzentration
an natürlichen Luftionen, die Staub und Pollen
in der Luft binden und diese zu Boden sinken lassen.
In jahrelangen Untersuchungen im VIVA Forschungspark,
Europas größtem Forschungsprojekt zum Vergleich
von Baustoffen, ist es Baumit gelungen, mit
Ionit das Innenraumklima zu reinigen und zu erfrischen.
Durch die enthaltenen natürlichen Mineralien
erhöht die innovative Wandfarbe die Anzahl der natürlichen
Luftionen und aktiviert so die Raumluft auf
natürliche Weise.
men und bei Bedarf wieder abgegeben. So kann eine
optimale Luftfeuchtigkeit erreicht werden. Die fertigen
Flächen sind atmungsaktiv und beeinflussen das
Innenraumklima positiv. Damit sind Baumit IonitFino
und Baumit IonitFinish die ideale Grundlage für Baumit
IonitColor und gesundes Wohnen.
Baumit GmbH
T +43 (0)501 888-0
www.baumit.com
Erhältlich ist Baumit IonitColor in 65 ausgewählten
Farben und wird mit zwei Anstrichen durch Rollen
oder Streichen aufgetragen. Bei Bedarf kann die
Wandfarbe aber auch problemlos airless aufgespritzt
werden. Optimale Wirkung entfaltet Baumit IonitColor
in Kombination mit der pastösen Spachtelmasse
IonitFinish und der pulverförmigen Spachtelmasse
Baumit IonitFino: Die beiden neuen Spachtelmassen
regulieren durch ihre verbesserten Sorptionseigenschaften
die Raumluftfeuchtigkeit und helfen diese
im behaglichen Bereich zwischen 40 – 60 % zu halten.
Bei zu viel Wasserdampf wird dieser aufgenom-
architektur FACHMAGAZIN
26
Gesunde Raumluft
Die Luftqualität im Blick
Gut gelüftete Räume senken bekanntlich nicht nur das Ansteckungsrisiko durch
über die Atemluft übertragene Krankheiten, ausreichende Frischluft senkt auch die
Schadstoffkonzentration im Raum, beugt Schimmelbefall vor und sorgt für behagliches,
gesundes Wohnen.
Ohne die aktuellen Raumluftwerte zu kennen ist die
Sicherstellung von gesunder Raumluft aber nicht
ganz so einfach. Hier setzt der weltweit einzigartige
Umidus Bon Air Guardian an: Das Hi-Tech-Messgerät
misst rund um die Uhr die Raumluftwerte Luftfeuchtigkeit,
Temperatur, CO 2 - und VOC-Gehalt. Sollte
bei der Messung einer oder mehrere dieser Werte
zu hoch sein, registriert das intelligente Messgerät
diese Erhöhung und schlägt Alarm. Darüber hinaus
empfiehlt der Bon Air Guardian die geeigneten Maßnahmen,
um die Probleme mit dem Raumklima (Luftfeuchtigkeit,
Temperatur etc.) zu beheben. Wesentliche
Merkmale sind auch, dass dabei die Luftqualität
in allen Bereichen geprüft und der Nutzer in Echtzeit
informiert wird – per Handy, Tablet oder PC erhält
er weltweit alle wesentlichen Daten. Der Air Guardian
kümmert sich zwischenzeitlich um die nötigen
Gegenmaßnahmen. Zum Beispiel einen Ventilator im
Bad einschalten oder den Luftentfeuchter im Keller
in Betrieb setzen.
Das Ziel dieser Innovation ist, dem Anwender eine
effiziente und kostengünstige Methode der Prävention
gegen gesundheitsgefährdende Einflüsse und
die Abwehr von Schäden und Sanierungskosten zu
bieten – speziell auch für Neubau und Sanierung.
Erzeugt wird der Air Guardian vom heimischen Unternehmen
Kühnel Electronic, Spezialist für Präzisionsmesstechnik
mit dem Schwerpunkt Feuchtemessung.
Unter der Marke Bon Air Guardian befassen sich die
Kühnel-Experten mit Schimmelprävention und Kontrolle
der Raumluftqualität in Wohnungen, Häusern,
Wohnhausanlagen, Büros und Betrieben. Und auch
die Basis des Guardian ist national und fußt auf dem
wissenschaftlichen Rechenmodell Umisitologie des
österreichischen Institutes für Baubiologie IBO.
Kühnel Electronic GmbH
T +43 (0)1 79 80 333
office@kuehnel.at
www.umidus.com
www.architektur-online.com
27
| BA12-16G |
Gesunde Raumluft
Facility Manager
Eine Steuerung für alle Gewerke:
Gebäudeautomation von Beckhoff
Konservierungsmittelfreie
Dispersion
Die Nachfrage nach emissionsarmen Dispersionen ohne
Weichmacher und Lösemittel steigt stetig. Vitalux 9000 von
Brillux kommt ganz ohne diese Zusätze aus und hat trotzdem
alle Stärken eines Premium-Produkts. Somit ist die stumpfmatte
Innenfarbe besonders gut für Allergiker geeignet und ist
nicht nur in hellen, sondern auch in Intensivfarbtönen erhältlich
– und das absolut konservierungsmittelfrei. Damit ist der
Forschung und Entwicklung von Brillux erstmals die volle Gestaltungsfreiheit
im konservierungsmittelfreien Bereich gelungen.
Mit Vitamix 9018 stehen bereits sieben konservierungsmittelfreie
Vollton- und Abtönfarben zur Verfügung, die auch
untereinander mischbar sind. Die Innenfarbe Vitalux 9000 und
die Vollton- und Abtönfarben Vitamix 9018 sind in allen Brillux
Niederlassungen erhältlich. Vitalux 9000 ist zudem auch
intensivfarbig eingetönt ab Werk lieferbar.
Brillux Farben GmbH
T +43 732 370740-0
info@brillux.at
www.brillux.at
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Wir sind dabei!
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Das ganze Gebäude zukunftssicher im Griff: Mit der integralen
Gebäudeautomation von Beckhoff implementieren Sie eine PCbasierte
Steuerungslösung, mit der Sie heute schon an den nachhaltigen
Betrieb von morgen denken. Alle Gewerke der TGA werden
von einer einheitlichen Hard- und Softwareplattform gesteuert: Ganz
gleich, ob es um die nutzungsgerechte Beleuchtung, die komfortable
Raumautomation oder die hocheffiziente HLK-Regelung geht. Die
Steuerungslösung besteht aus leistungsstarken Industrie-PCs, Busklemmen
zur Anbindung aller Datenpunkte und Subsysteme sowie
der Automatisierungssoftware TwinCAT. Für alle Gewerke stehen
vordefinierte Softwarebausteine zur Verfügung, die das Engineering
enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen oder -änderungen sind
jederzeit möglich. Die Systemintegration erfolgt über die gängigen
Kommunikationsstandards Ethernet, BACnet/IP, OPC UA oder
Modbus TCP.
architektur FACHMAGAZIN
28
Bau & Recht
Das vereinfachte
Baubewilligungsverfahren
Die Bauordnungen der Länder sehen vereinzelt vereinfachte Verfahren zur Bewilligung
bestimmter Bauvorhaben vor. Die Vereinfachung dieser Verfahren zielt
idR darauf ab, Einwendungen von Nachbarn gegen Bauvorhaben im Baubewilligungsverfahren
einzuschränken und die damit verbundene Verzögerung von
Bauvorhaben zu verhindern. Eine solche Einschränkung von Nachbarrechten
ist – wie sich nachstehend anhand des § 70a Bauordnung für Wien veranschaulichen
lässt – verfassungsrechtlich diskussionswürdig.
Text: Dr. Armin Schwabl und Mag. Matthias Nödl
§ 70a Bauordnung für Wien (BO) sieht für
gewisse Bauvorhaben ein vereinfachtes
Bewilligungsverfahren vor. Das vereinfachte
Verfahren ist anwendbar, wenn ein
Ziviltechniker bestätigt, dass die Einreichunterlagen
unter Einhaltung der öffentlich-rechtlichen
Bauvorschriften verfasst
sind, und nicht bestimmte, in § 70a Z 1 bis
Z 15 BO aufgezählte Bauvorhaben betroffen
sind. Der derzeit geltende § 70a BO wurde
im Wesentlichen durch LGBl 91/2001 eingeführt.
Die bis dahin geltende Fassung von §
70a BO war vom Verfassungsgerichtshof in
zwei Entscheidungen für verfassungswidrig
erklärt worden.
In diesen Entscheidungen hat der Verfassungsgerichtshof
Folgendes erkannt:
• Regelungen zur Vereinfachung und Beschleunigung
von Bewilligungsverfahren
unterliegen an sich keinen verfassungsrechtlichen
Bedenken.
• Der Verzicht auf die Erörterung des Bauvorhabens
vor Baubeginn unter Beiziehung
der Nachbarn ist im Prinzip verfassungsrechtlich
unbedenklich; ebenso, dass Nachbarn
erst im Nachhinein und nur zeitlich
begrenzt Einwendungen erheben können.
• Die Mitwirkung von Ziviltechnikern, deren
Bestätigungen als öffentliche Urkunden im
Baubewilligungsverfahren entsprechend
berücksichtigt werden, ist verfassungsrechtlich
zulässig.
Dabei ist nach Ansicht des Verfassungsgerichtshofes
zu berücksichtigen, dass (i) die
Einbeziehung von Vorhaben ihrer Art nach
in das vereinfachte Bewilligungsverfahren
sachlich gerechtfertigt sein muss und (ii)
die Ausgestaltung des vereinfachten Bewilligungsverfahrens
verfassungsrechtliche
Vorgaben erfüllen muss. Der Verfassungsgerichtshof
hat § 70a BO alt konkret für
verfassungswidrig erklärt, weil die konkrete
Verfahrensausgestaltung dem Gleichheitssatz
und dem Rechtsstaatsprinzip widersprochen
hatte.
Durch die Novelle LGBl 91/2001 hat der Wiener
Landesgesetzgeber die Bestimmung
unter Berücksichtigung der Rechtsansicht
des Verfassungsgerichtshofes jedoch neu
gestaltet. Dabei wurde den Bedenken des
Verfassungsgerichtshofes insoweit Rechnung
getragen, als nach dem aktuellen
§ 70a BO:
• die Behörde das jeweilige Bauvorhaben in
jede Richtung hin überprüfen und bei einer
allfälligen Nichteinhaltung von baurechtlichen
Vorschriften untersagen kann. Die
Entscheidung, ob die Bauführung wegen
Übereinstimmung mit den baurechtlichen
Bestimmungen zu gestatten ist, liegt daher
bei der Behörde, deren Entscheidung im Instanzenzug
bekämpft werden kann.
• der Ziviltechniker vom Bauwerber und
Planverfasser verschieden sein muss und
zu diesen Personen in keinem Dienst- oder
Organschaftsverhältnis stehen darf. Die Bestimmung
schließt nunmehr aus, dass der
Ziviltechniker einen von ihm selbst verfassten
Plan bestätigt.
• die Einwendungsfrist der Nachbarn an
den Baubeginn unter Verweis auf § 124 BO
anknüpft und die Erkennbarkeit des Baubeginns
somit gewährleistet sein sollte.
• den Nachbarn ein Recht auf Akteneinsicht
ab Einreichung des Bauvorhabens zusteht.
• der Ziviltechniker nun nur noch die Einhaltung
der „öffentlich-rechtlichen Bauvorschriften“
zu bestätigen hat, wobei ein
Ziviltechniker natürlich nur im Rahmen der
Befugnis auf seinem Fachgebiet prüfend tätig
sein darf.
Mit der Novelle des § 70a BO hat der Wiener
Gesetzgeber die vormals bestehenden
Verfassungswidrigkeiten an der konkreten
Ausgestaltung des vereinfachten Bewilligungsverfahrens
daher saniert. Dies bestätigt
auch der Umstand, dass – soweit
anhand der veröffentlichten Judikatur
ersichtlich – seit 2001 weder der Verwaltungsgerichtshof
noch Landesverwaltungsgerichte
Bedenken an der Verfassungskonformität
der Regelung erhoben und eine
verfassungsrechtliche Prüfung gemäß Art
140 B-VG an den Verfassungsgerichtshof
herangetragen haben.
Wenngleich daher in der Praxis in Bauverfahren
oder Beschwerdeverfahren – vor
allem wenn es um die Wahrung von Nachbarrechten
geht – nach wie vor immer wieder
der Standpunkt vertreten wird, dass §
70a BO verfassungswidrig sei, ist davon
auszugehen, dass die vom Verfassungsgerichtshof
erkannte Verfassungswidrigkeit
des § 70a BO durch die Novelle beseitigt ist
und gegen die Verfassungskonformität des
aktuellen § 70a BO keine Bedenken mehr
bestehen sollten.
www.architektur-online.com
29
Magazin
Innovationsnetzwerk
natuREbuilt
Obwohl dem Bauen mit nachwachsenden Baustoffen
immer mehr Bedeutung zukommt, gibt es bei der Verwendung
von Holzfaserwerkstoffen, Hanf, Stroh, Lehm,
Kalk, Schafwolle u.ä. Informationsdefizite. Aus diesem
Grund wird das Innovationsnetzwerk natuREbuilt in den
nächsten 30 Monaten Baustoffe aus nachwachsenden
Rohstoffen sowie deren Konstruktion auf ihre bauphysikalischen
und lebenszyklischen Eigenschaften prüfen.
Damit wird ein neues Planungsinstrument für ökologisches
Bauen erstellt, damit nachwachsende Materialien vermehrt
in der Bauwirtschaft eingesetzt werden, um ressourceneffizientes
Bauen im großen Maßstab zu ermöglichen.
Das Netzwerk besteht aus 18 ProjektpartnerInnen aus Forschung,
Planung und Wirtschaft und wird in den Einsatz von
ökologischen Materialien im mehrgeschossigen Neubau und
in der Sanierung prüfen. Das Resultat dieser Untersuchungen
werden funktionsfähige, geprüfte (resiliente) Konstruktionen
sein, die in weiterer Folge BIM-tauglich digitalisiert werden und
damit eine breite Anwendung in der Bauwirtschaft ermöglichen.
© Markus Kaiser, Graz
grenzen
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Mit dem umfassenden Standardsortiment und individuellen
Sonderproduktionen bei Farben und Formaten eröffnen Friedl
Steinwerke neue Möglichkeiten in der Gestaltung von Plätzen und
Wegen. Wir stehen für Beratung und Bemusterung gerne bereit:
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www.steinwerke.at
redu
NOx
Ludwig-Zatzka-Park in Wien –
mit Luftschadstoff-abbauenden Pflastersteinen gestaltet
Anstoß für natuREbuilt war u.a. das von Architekt
Martin Aichholzer geplante Haus des Lernens in
St. Pölten. Dort wird auch in den nächsten Monaten
ein Situ-Monitoring stattfinden.
architektur FACHMAGAZIN
30
Wohnen
Haus in
einer Ruine
House inside a Ruin / Jevíčko, Tschechien / ORA
Text: Linda Pezzei Fotos: BoysPlayNice
Als ORA vor der Aufgabe standen, die Ruine
eines alten Gehöfts in der tschechischen
Provinz neu zu beleben, entschieden sich die
Architekten gemeinsam mit dem Bauherren
bewusst gegen eine Rekonstruktion. Da ein
Abriss ebenso wenig in Frage kam, lautete
die Lösung: Haus im Haus. Entstanden ist ein
atmosphärisch packendes Wohnobjekt, das Alt
und Neu auf gelungene Weise verbindet und
dabei jedem Part seinen Raum lässt.
www.architektur-online.com
31
ORA
Das Wirkungs- und Schaffensfeld von ORA Architekten
liegt im beschaulichen südmährischen Znojmo
(Znaim), einer lebendigen Kleinstadt in Tschechien,
auf halbem Wege zwischen Brno (Brünn) und Wien
gelegen. Dieses ländlich geprägte Spannungsfeld
zwischen Dorf und Metropole ist eben jenes Terrain,
auf dem sich die jungen Architekten bei ihrer Arbeit
am wohlsten fühlen. In diesem Kontext realisiert das
Kreativ-Team daher auch die meisten seiner Projekte,
die von Architektur über Raumausstattung und Landschaftsgestaltung
bis hin zum Produktdesign reichen.
Als das Team 2016 von einem privaten Bauherrn damit
beauftragt wurde, ein ehemaliges Gehöft in einem
kleinen Dorf in der Nähe von Olomouc (Olmütz)
zu restaurieren, standen die Architekten zunächst
vor einem Dilemma. Auf den ersten Blick war da offensichtlich
nur noch eine Ruine bestehend aus Ziegelwänden
und einem Dach zu erkennen, der zweite
Blick offenbarte allerdings einiges an Potential. Das
Anwesen war während des kommunistischen Regimes
zu einem Getreidespeicher umgebaut, später
geplündert und schließlich für andere Zwecke wieder
neu ausgebaut worden. Zum Glück der Architekten
hatte das Haus in seiner Substanz dabei nichts von
seiner stattlichen Größe und ursprünglichen Ausformung
verloren. Trotz der baulichen Qualität fanden
ORA letztendlich nur noch das magere Gerippe eines
einstmals selbstbewussten Bauwerks vor. Der
Versuch einer Rekonstruktion hätte diesen Eindruck
wohl letztlich vollends zerstört. So entschieden sich
Bauherr und Architekten für die Umsetzung eines
“Haus im Haus”, dem Neubau von einem Haus in einer
Ruine.
u
architektur FACHMAGAZIN
32
Wohnen
In Folge wurde die Ruine vollständig entkernt und
das neue Bauwerk der Fassade entsprechend dreigeschossig
konzipiert. Das Bestandsmauerwerk wurde
ohne viel Aufhebens wo nötig um weitere großzügige
Öffnungen ergänzt, um den neuen Wohnraum so angenehm
wie möglich zu gestalten. Die Ruine diente
den Architekten von Anfang an weniger als Korsett,
denn als lockerer “Überwurf”. Auf diese Weise bleibt
die Ruine für den Betrachter heute von außen wie eh
und je wahrnehmbar und es lässt sich (zumindest
aus der Ferne) nur vermuten, dass sich hinter dem
alten Ziegelmauerwerk mittlerweile ein modernes,
wärmegedämmtes Gebäude befindet, das allen aktuellen
Energiestandards gerecht wird.
Eine weitere Besonderheit erschließt sich dem Betrachter
dann auch erst beim Betreten des Hauses.
Die trotz ihres hohen Alters noch immer soliden Bestands-Holzbalken
finden in der neuen Tragwerksstruktur
Wiederverwendung. Überhaupt wurde der
Großteil des vorhandenen Materials vom Abriss für
den Neubau wiederverwendet. Der gesamte Innenraum
ist sehr luftig und offen gestaltet und lebt von
den Ebenensprüngen, Blickverbindungen und überraschenden
Ein- und Ausblicken, die sich an jeder
Ecke wieder bieten. Betrachtet man das ehemalige
Gehöft als Zeitzeugen mit vielen verschiedenen
(Erzähl-) Ebenen, so haben die Architekten dieser
imaginären Zeitleiste mit dem Einziehen einer neuen
Ebene auch einen neuen Erzählstrang auf physischer
Ebene hinzugefügt. Denn deren Zweck unterscheidet
sich von allen in den vorangegangenen Jahrzehnten
vorgenommenen Adaptionen.
www.architektur-online.com
33
ORA
Zwischen der neuen Struktur und dem Bestandsgemäuer
wurde ein belüfteter Spalt geschaffen, sodass
sich Neu und Alt zum Greifen nah niemals berühren
können. Als besonderer Kniff überlagern sich die
Strukturen nicht an allen Ebenen exakt, vielmehr ist
die neue Ebene teils leicht verschoben gegenüber
dem Bestand. Auf diese Weise entsteht eine gewisse
Unschärfe – an einer Stelle passen die Fenster nicht
exakt übereinander, an einer anderen tritt das Bestandsmauerwerk
plötzlich und überraschend in den
neuen Wohnraum. Durch diese Überlagerung gewinnt
das gesamte Objekt an Atmosphäre, Charme und
Charakter – Zeit- und Erzählebenen beginnen sich
zu überlagern und es ist auf einmal doch nicht mehr
ganz so leicht, eine exakte Grenze zwischen Neu und
Alt zu ziehen. Verschmelzen die neuen Öffnungen mit
dem alten Mauerwerk? Oder verschafft sich die Ruine
durch die neuen Fenster Zugang zum Hier und Jetzt?
Es entsteht eine fast mystische, poetische Stimmung
– wenn man es denn zulassen möchte. u
architektur FACHMAGAZIN
34
Wohnen
Die Küche befindet sich offen im Raum
und dient den Bewohnern als kommunikativer
Treffpunkt. Gleichzeitig fungiert der
Küchenblock als Verbindungselement zwischen
normalem und überhöhtem Raum.
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35
ORA
ORA sehen ihr “Haus in einer Ruine” selbst als ein
Manifest, wie man alten Bauwerken (auch) begegnen
kann. Weder muss ein bröckelnder Altbau komplett
abgerissen, noch dogmatisch bis ins kleinste Detail
rekonstruiert werden, um dessen alternde Schönheit
zu bewahren. Auf diese Weise ist es sogar möglich,
mit Hilfe moderner Materialien nachhaltig und wirtschaftlich
zu bauen und so qualitativen Wohnraum
mit Zukunftsnutzen zu schaffen. Dieser Gestaltungswille
hört bei den Architekten aber nicht an
der Haustür auf. So wurde der zum Haus gehörende
weitläufige Garten ebenso feinfühlig und zurückhaltend
gestaltet wie die Innenräume. So wie Innen- und
Außenraum ineinanderfließen, so bilden Garten- und
Naturlandschaft eine fließende Einheit. Kein Zaun,
keine Markierung, keine physische Grenze lässt das
schweifende Auge erkennen, wo der Grund aufhört
und die freie Natur beginnt. Erst bei näherer Betrachtung
zeugen Fragmente niedriger Mauern von dem
Versuch, Privat- und Allgemeingrund abzutrennen. Es
scheint fast so, als seien die Obstbäume, Wiesen und
Weißdornbüsche von der Natur nur geliehen, der Garten
wird zum verbindenden Element zwischen dem
Haus, der Aussicht und der umgebenden Landschaft.
Man stellt sich das Leben in diesem Haus fröhlich,
frei und unbeschwert vor. Bewohner und Gäste treffen
sich in dem großzügigen und überhöhten Wohnbereich
zum Essen, Feiern und gemütlichen Beisammensein.
Im Winter spendet der Ofen behagliche
Wärme, im Sommer weht bei geöffneten Fenstern
eine leichte Brise durch den Raum. Die Küche dient
– als Teil des Raums – gleichzeitig als Treffpunkt für
Kommunikation und Austausch, hier wird Genuss
zelebriert, frisch vom Garten auf den Tisch. Trotz
dieser romantischen Anmutung muss dabei niemand
auf die modernen Annehmlichkeiten unserer Zeit verzichten.
Die Zimmer verfügen alle über ein eigenes
Bad und sind stille Rückzugsorte für die Bewohner:
Beim Blick auf die Weite der Landschaft, nur gerahmt
durch das massive Ziegelmauerwerk, dürfen die Gedanken
schweifen … und sich wieder sammeln beim
gemeinsamen Essen an dem großen Tisch im Freien,
mitten auf der Wiese, mitten in der Landschaft.
Besonders stimmungsvoll zeigt sich die “Ruine” dann,
wenn es dunkel wird und das neue Haus in warmem
Lichtschein verschwommen durch die Öffnungen
nach außen strahlt. Das ist vielleicht der Moment, an
dem Alt und Neu untrennbar verbunden scheinen und
nicht mehr auszumachen ist, was zuerst da war. •
architektur FACHMAGAZIN
36
Wohnen
Das lichtdurchflutete Bad ist schlicht
gehalten und bietet – je nach Wunsch
– Ausblick auf die nachbarschaftliche
Umgebung. Textile Raffstores garantieren
Privatsphäre, natürliche Materialien und
runde Formen sorgen für Wohlbehagen.
UT=PT
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ORA
© ORA 2020 © ORA 2020
DG
© ORA 2020
© ORA 2020
© ORA 2020
OG
© ORA 2020
© ORA 2020
© ORA 2020
EG
© ORA 2020
House inside a Ruin
Jevíčko, Zadní Arnoštov, Tschechien
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
Landschaftsplanung:
Bebaute Fläche: 249.7 m 2
Nutzfläche: 248.4 m 2
Planungsbeginn: 2016
Bauzeit: 2018-2020
Fertigstellung: 2020
Privat
ORA
Jan Hora, Barbora Hora, Jan Veisser
Statika 3 Structure s.r.o., Patrik Štancl,
Lukáš Záruba, Pavel Tesař
Štěpánka Černá
“Unser Büro liegt in einer kleinen Stadt in der tschechisch-mährischen
Peripherie. In diesem Wirkungsfeld
befinden sich auch die meisten unserer Projekte.
Wir versuchen immer, so wenig wie möglich in bestehende
Strukturen einzugreifen, arbeiten am liebsten
kontextbezogen und suchen nach Wegen, das Neue
mit dem Alten in Einklang zu bringen, um die Fragmente
der Erinnerung an den Orten zu bewahren. Wir
gestalten aber auch Neues, denn wir sehen gerne,
wie Dinge entstehen. Wir stehen für eine ursprüngliche,
regionale Architektursprache.”
ORA
architektur FACHMAGAZIN
38
Wohnen
Harmonie im
Gegensätzlichen
Art Villa / Bahia Ballena, Playa Hermosa, Costa Rica / Formafatal
Text: Linda Pezzei Fotos: BoysPlayNice
Das interdisziplinär arbeitende tschechische Kreativ-Team
von Formafatal durfte in der wilden Naturlandschaft Costa
Ricas ein Ensemble von drei Atelier-Villen sowie einem
multifunktionalen Pavillon konzipieren. Im Mittelpunkt
steht die in Beton gegossene Art Villa, ein gleichermaßen
üppig wie puristisch gestaltetes Gebäude, das die Bewohner
dazu einladen soll, ihre Herzen der Schönheit der
wilden, tropischen Naturlandschaft zu öffnen.
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Formafatal
architektur FACHMAGAZIN
40
Wohnen
Mitten im dichten Dschungel Costa Ricas und mit
atemberaubendem Blick auf die unendliche Weite des
Pazifischen Ozeans befindet sich das Art Villas Resort,
das drei konzeptionell einzigartige Villen sowie
einen multifunktionalen tropischen Pavillon umfasst.
Laut den Inhabern inspiriert von der rauen Schönheit
und wilden Natürlichkeit vor Ort, bieten die Luxusvillen
ihren betuchten Gästen Komfort und Design,
vermeintlich fernab jeglicher Zivilisation. Zumindest
darf man sich diesem Gefühl hier getrost hingeben,
auch wenn das bunte Leben mit der Hauptstadt Puntarenas
des gleichnamigen, touristisch geprägten
Bezirks freilich quasi um die Ecke liegt.
Bettenburgen sucht man hier dennoch vergeblich.
Wegen seiner Fortschrittlichkeit wird das lateinamerikanische
Land mit einem Augenzwinkern auch als
die „Schweiz Mittelamerikas“ bezeichnet. Costa Rica
(spanisch für „reiche Küste“) setzt zudem auf einen
nachhaltigen Ökotourismus, der sich naturnah (rund
27 Prozent der Landfläche stehen unter Naturschutz)
und unkompliziert präsentiert. Der Tourismus boomt
und mit ihm sind in letzter Zeit einige aufsehenerregende
touristische Bauprojekte entstanden. Eines
davon ist die Art Villa, architektonisch konzeptioniert
von Refuel Works und inhaltlich ausgestaltet von
Formafatal, einem interdisziplinär arbeitenden, renommierten
Designteam aus Tschechien.
Das Art Villas Resort lebt von seiner Vielfalt – kein
Wunder, denn drei unterschiedliche Architekten haben
die drei sehr verschiedenen Villen gestaltet: Da
gibt es die tropisch angehauchte und minimalistisch
gehaltene Atelier-Villa, die aus fünf eiförmigen Kokons
bestehende Coco Villa und schließlich die Art Villa,
deren konstruktives und materielles Thema der Beton
darstellt. Formafatal durften aber nicht nur letztgenannte
Villa maßgeblich gestalten, denn letztlich
stand der gesamte Komplex in seiner künstlerischen
Umsetzung unter der Leitung von Dagmar Štěpánová.
“Die Art Villa liegt versteckt inmitten der Dschungelhügel
von Costa Rica. Wir wollten ein solides Haus
schaffen, das sozusagen nackt in der üppigen Vegetation
steht und viele Jahre überdauern wird, modern
und gleichzeitig zeitlos, minimalistisch und trotzdem
opulent, tropisch, aber robust”, legt Dagmar Štěpánová
von Formafatal ihr Entwurfskonzept dar. Von
Anfang an setzten die Architekten auf das Spiel der
Kontraste - ganz im Sinne des Investors, der einen Ort
schaffen wollte, an dem die Besucher mit der umgebenden
Natur verschmelzen, ihren Geist klären und
gleichzeitig Luxus und Abenteuer erleben können. u
Im Inneren der Art Villa bilden ausgewählte Möbelstücke
und ein bunter Materialmix den perfekten
Gegenpol zu den rohen Betonflächen. In Kombination
mit wilden Grünpflanzen und dem direkten Bezug zum
Außenraum entsteht so eine einladende Wohnwelt.
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Formafatal
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42
Wohnen
Das Spiel aus Licht und
Schatten, Wasserflächen,
Pflanzen, Materialien und
Farbnuancen macht die
Art Villa zu einem einzigartigen
Ort für Liebhaber
von Kunst und Natur.
Auf dem zwei Hektar umfassenden naturbelassenen
Gelände sollte ein Rückzugsort entstehen, der die
Herzen seiner Besucher berührt und tief in ihr Inneres
dringt. Um dem Projekt seinen einzigartigen Charakter
und eine eigene, unverwechselbare Identität zu
verleihen, holte der Bauherr daher – noch während
Refuel Works mit der Umsetzung der ersten Villa beschäftigt
waren – Formafatal zum Zwecke der künstlerischen
Oberleitung ins Boot. Das Kreativ-Team bestehend
aus Architekten, Designern und Szenografen
ließ sich in der Folge nur allzu gerne von der Atmosphäre
und der Farbenpracht Mittel- und Südamerikas
begeistern: “Inspiriert von den Symbolen, die wir
ausgewählt, durcheinandergemischt, weiterentwickelt
und neu zusammengesetzt haben, hat sich vor
unseren Augen das Bild der idealen Villa geformt.”
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43
Formafatal
Minimalistisch und etwas archaisch anmutend, ist die
zweistöckige Villa auf einem 25.000 m 2 umfassenden
Grundstück situiert. Die Grundfläche umfasst stolze
570 m 2 , wirkt dank ihrer Hanglage aber dennoch
zurückhaltend und keinesfalls opulent. Neben dem
großzügigen Gemeinschaftsbereich mit Foyer, Lounge,
Wohnküche sowie überdachter Terrasse und Pool
verfügt die Villa über insgesamt fünf Schlafzimmer,
jeweils mit eigenem Bad. Das “Untergeschoss” bietet
ein Spielzimmer für die Kinder, einen Fitnessraum, einen
Tanzsaal, einen begehbaren Kleiderschrank, eine
Waschküche und Hauswirtschaftsräume. Die Architektursprache
bedient sich einfacher, klarer Formen.
Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Opulenz der
Natur, der Ausblick, die Verbindung zur Umgebung.
Refuel Works lassen die Strukturen trotz der Massivität
des Betons elegant und leicht erscheinen, nichts
wirkt gewollt, die Hülle wird zum Statisten der Szene
und behauptet sich gleichzeitig selbstbewusst inmitten
dieses grünen Blättermeers. Kleine Details, wie
die mit einem dreidimensionalen Muster versehene,
durchgehende Betonscheibe tragen das verspielte
Interieurdesign auch nach außen. Spätestens bei
diesem Anblick wird dem Betrachter klar, diese Villa
hat mehr zu bieten hat, als die in Europa so beliebte
aalglatte Interpretation von Sichtbeton.
Bei der Gestaltung der Innenräume haben sich die
Designer aber nicht nur vom umliegenden wilden
Dschungel inspirieren lassen, sondern auch von der
Arbeit des brasilianischen Architekten Paulo Mendez
da Rocha: “Die Betonwände wurden bewusst roh belassen
und ergänzen so die einzelnen Komponenten
der Innenraumgestaltung. Ausgesuchte Materialien,
die Wasser- und Grünflächen – das alles schafft in
Kombination ein ungewöhnliches Ambiente, gleichsam
roh wie luxuriös.” Wieder betont Štěpánová die
Gegensätzlichkeiten, die den Entwurfsgedanken im
Kern widerspiegeln. Eben das Schroffe lässt das Zarte
in seiner Schlichtheit umso eindrucksvoller wirken. u
architektur FACHMAGAZIN
44
Wohnen
Der Materialmix der Widersprüchlichkeiten funktioniert
gerade deshalb so gut, weil es keinerlei Zufälligkeiten
gibt – Farbwelt, Formenwahl und Oberflächen
sind bis ins kleinste Detail durchkomponiert und aufeinander
abgestimmt. Die Böden der Schlafzimmer
und Badezimmer sind mit Zementfliesen belegt, deren
sich ständig ändernden Muster und Farbnuancen
eine Momentaufnahme der schwer zu greifenden und
einzigartigen Naturlandschaft bedeuten. Schritt für
Schritt verändert sich die Wahrnehmung, Innen und
Außen verschmelzen unmerklich und den Gästen offenbart
sich eine stets im Wandel begriffene tropische
Traumwelt. Ein weiteres Highlight des Innenraums
stellt das handgemalte Aquarell-Dschungelmotiv auf
der Küchenrückwand dar. Die Fliesen dienen den Gestaltern
als metaphorischer Spiegel, der das Leben
hinter der Wand zeigen soll – die Wand wird so zum
imaginären Fenster, das einen ganz anderen Blick auf
die umgebende Naturlandschaft offenbart.
Alle Atelier-Villen sind größtenteils mit Möbeln ausgestattet,
die von lokalen Handwerkern entworfen und
nach Maß gefertigt wurden. Diese Einzelstücke harmonieren
wiederum mit den ausgesuchten (Vintage)
Objekten – allesamt Entwürfe von südamerikanischen
Designern und Architekten. Die dominierenden Materialien
Teakholz, Metall und Leinen lassen das Innere
der Art Villa in Kombination mit den Pastelltönen der
maßgefertigten Möbelstücke und der hellen, weichen
Farbpalette des monolithisch gestalteten Interieurs
aus Rohbeton trotz der unbehandelten Oberflächen
einladend und gemütlich wirken.
Selbst bei der Gestaltung der Außenräume hatten
Formafatal ihre Finger mit im Spiel. Das vom Atelier
Flera umgesetzte Vegetationskonzept ist sehr spezifisch,
da sich das Grundstück an einem sehr steilen
Hang befindet. Um Fläche zu gewinnen und das
Grundstück offener zu gestalten, wurde das Gelände
terrassiert. Eine farbenfroh gestaltete Installation ist
Blickfang für Groß und Klein. Bei der Pflanzenauswahl
setzten die Landschaftsplaner auf lokale, nicht
invasive sowie essbare Pflanzen aus der Region.
Das so entstandene “künstliche” Grün verschwimmt
scheinbar mit dem Gebäude und verbindet dieses
wiederum mit der umgebenden wilden Natur.
Das nackte Bauwerk kleidet sich metaphorisch in ein
grünes Dschungelgewand – für die Bewohner verschmelzen
Architektur und Landschaft auf der Gefühlsebene,
obwohl sie physisch klar getrennt wahrnehmbar
bleiben. Die Opulenz des Interieurs spiegelt
wiederum die Fülle und Vielfalt der tropischen Landschaft
wider – gleichsam der Natur farbenfroh und
authentisch in Materialien und Oberflächen. Die Gegensätze
sind dabei so perfekt ausbalanciert, dass
letztlich ein durch und durch harmonisches Gesamtbild
entsteht.
•
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Formafatal
Art Villa
Bahia Ballena, Playa Hermosa, Costa Rica
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Filip Žák
Formafatal [interior design]
Refuel Works [architectural concept of Art Villa]
Dagmar Štěpánová [Formafatal]
Jan Skoupý, Zbyněk Ryška [Refuel works]
Grundstücksfläche: 25.000 m 2
Bebaute Fläche: 618 m 2
Nutzfläche: 570 m 2
Planungsbeginn: 2016
Bauzeit: 2016-2019
Fertigstellung: 12/2019
www.formafatal.cz
www.refuelworks.com
“Wir entwerfen öffentliche Räume,
in denen sich die Menschen
wie zu Hause fühlen können,
und Häuser, die ganz auf die
Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten
sind. Unsere Herangehensweise
an jedes einzelne
Projekt erfolgt individuell und
mit einem starken Fokus auf
die spezifisch menschlichen Bedürfnisse. Der Entwurfsgedanke
eines jeden Projekts basiert auf dem gegenseitigen
Verständnis, einem hohen Maß an Begeisterung, zwangloser
Zusammenarbeit und einmaligen, konzeptionellen Lösungsansätzen.
Wir lösen Projekte gesamtheitlich vom kreativen
Konzept bis zur Realisierung - und mit viel Liebe zum Detail.”
Dagmar Štěpánová, Formafatal
architektur FACHMAGAZIN
46
Wohnen
Wohnen, wie und
wo es dir gefällt
Cabin ANNA / Niederlande / Caspar Schols
Text: Edina Obermoser Fotos: Tõnu Tunnel & Jorrit ‘t Hoen
Hinter Cabin ANNA von Caspar Schols versteckt sich
ein Mini-Haus, das sich flexibel an verschiedenste
Setups anpasst. Mit seiner einfachen, aber robusten
Konstruktionsweise kann es an fast jedem Ort und in
unterschiedlichen Ausführungen installiert werden.
Egal ob kleine Familie oder alleinlebender Künstler
– das Häuschen wird zum kreativen Studio, privaten
Rückzugsort oder lebendigen Zuhause.
www.architektur-online.com
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Caspar Schols
Eine schnelllebige Welt verlangt auch nach innovativem,
individuellem Wohnraum. Die Zeiten von
0815-Reihenhäusern und unpersönlichen Wohnkomplexen
sind vorbei. Neue Jobs, Arbeitsnomaden und
vielfältige Familienmodelle brauchen auch neue Formen
des Wohnens, die sich an diese Anforderungen
anpassen. Das erkannte auch der niederländische
Architekt Caspar Schols und verpackte seine Vorstellungen
in ein kleines Haus mit dem Namen ANNA.
Die erste Inspiration für die Cabin mit dem Namen
ANNA stammte von Caspar Schols‘ Mutter. Diese
wünschte sich ein multifunktionales Gartenhäuschen,
das sie der Natur näherbringen sollte. So entstand
der erste Entwurf für das Mini-Haus. Erst danach
begann Caspar im Zuge eines Stipendiums an
der renommierten Architectural Association in London
sein Architekturstudium. Dort überarbeitete er
seine Ausgangsidee und entwickelte, mit der Unterstützung
von Investoren, ANNA. Im Mittelpunkt des
Planungsprozesses stand die Vision, das Häuschen
so zu bauen, dass es reproduzierbar, einfach und für
jedermann erschwinglich ist. Außerdem sollte es einzigartig
und individuell anpassbar sein.
Das Endergebnis dieses Prozesses ist ANNA – ein
flexibles Häuschen mit ca. 53 m 2 , das überall auf
der Welt auf- und auch wieder abgebaut werden
kann. Sein Grundkonzept beruht auf einer simplen
Plattform und einer zweiteiligen Außenhülle, deren
archetypische Form an eine Strichzeichnung aus
Kinderhand erinnert. Es setzt sich aus einer rechteckigen
Grundplatte zusammen, auf der sich zwei
übereinanderliegende Wand-Dach-Elemente befinden.
Sie sind beide auf Schienen geführt und lassen
sich beliebig von nur einer Person verschieben. Die
innere Schicht besteht bis auf eine Unterkonstruktion
aus Holzrahmen komplett aus Glas. Ein zweiter,
undurchsichtiger Layer mit Wänden aus Holz und in
Metall gedeckten Dachflächen bildet den äußeren
Abschluss. Durch den smarten Schiebemechanismus
kann das Haus wahlweise mittig oder seitlich,
entweder zur Gänze oder lediglich teilweise, zur Umgebung
hin geöffnet werden.
u
architektur FACHMAGAZIN
48
Wohnen
Wohnen in und im Einklang
mit der Natur. Geschlossen,
halboffen oder
offen – ANNA verwandelt
sich dank ihres raffinierten
Schiebemechanismus
im Handumdrehen vom
geschützten Zufluchtsort
zur offenen Plattform und
passt sich flexibel an ihre
Bewohner an.
Auf Basis dieser Konstruktion entwickelte der Planer
mit ANNA Stay und ANNA Meet schließlich
zwei prototypische Setups, die sich jeweils an verschiedene
Nutzer richten. ANNA Stays Außenhülle
ist länger. Sie überspannt mehr geschlossenen
Raum und sorgt so auch für mehr Privatsphäre. Bei
dieser Variante gibt es einen Fixteil, der sich nicht
verschieben lässt. In ihm ist ein kompakter, zellenartiger
Einbau untergebracht, der alles beinhaltet, was
man zum Leben braucht. Neben einem integrierten
Badezimmer ist hier Platz für eine kleine Küchenzeile.
Über dem Kochbereich rundet ein Schlafbereich
unter dem Dach das vorgeplante Raumprogramm ab
– die übrigen Funktionen können die Bewohner nach
Lust und Laune individuell anordnen. Die Stay-Variante
eignet sich für bis zu vier Personen. ANNA
Meet hingegen ist offen und unbespielt gestaltet.
Sie besitzt dieselbe verschiebbare Außenhülle und
verwandelt sich je nach Nutzung sowohl in eine Aussichtsplattform
als auch in einen multifunktionalen
Raum für Besprechungen, Dinner im Grünen, Yoga
oder Bildungszwecke.
Sämtliche konstruktiven Bauteile des flexiblen
Mini-Häuschens werden aus nachhaltigem Lärchenholz
gefertigt. Dem Innenraum verleiht helles
Birkenschichtholz eine hochwertige und zugleich
freundliche Optik. Auch bei der Dämmung kommt
der Naturwerkstoff in Form von Spänen zum Einsatz.
Zukünftige Eigentümer haben die Wahl zwischen einem
Holzofen und elektrischer Heizung. Die Glashaut
lässt reichlich Tageslicht ins Innere von ANNA.
Zudem gibt es an der Außenhülle lange Fensterbänder.
Sie ermöglichen nicht nur weite Ausblicke in
die Umgebung, sondern sind außerdem so positioniert,
dass sie in den heißen Sommermonaten vom
Dachüberstand vor direkter Sonneneinstrahlung
geschützt werden.
u
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49
Caspar Schols
architektur FACHMAGAZIN
50
Wohnen
Alles Holz – das Naturmaterial
fungiert nicht
nur als konstruktives
Element, sondern kleidet
auch die Oberflächen im
Innenraum. Im fixen Teil
des Häuschens befinden
sich ein Schlafbereich unter
dem Dach sowie eine
kleine Küche und ein Bad.
ANNA kann, abhängig vom finalen Standort, fertig
zusammengebaut oder zerlegt in ihre Einzelteile geliefert
werden. Die nicht montierte Variante zeichnet
sich durch ihre kompakte Größe und ihr geringes Gewicht
aus, die einen besonders einfachen Transport
möglich machen. Neben einer Unterkonstruktion
aus Stahl umfasst das Häuschen selbst nicht mehr
als 26 Teile mit jeweils maximal 500 kg. Die gesamte
Cabin lässt sich in nur fünf Tagen von drei Personen
aufbauen und ist vollständig rückbaubar. Mit
diesen Qualitäten verkörpert sie für den Architekten
alle Grundanforderungen, die er an einen modernen
Wohnraum hat. Neben ihrer optischen Gestaltung
zeigt sich die ANNA Cabin auch in preislicher Hinsicht
auf ein Minimum beschränkt – die einfachste
Ausführung ist bereits ab € 87.000 erhältlich.
Die Natur und alle ihre Elemente stellten für Caspar
Schols essentielle Faktoren in der Entwicklung von
ANNA dar. Als unabhängiger Organismus sollte das
Mini-Haus Teil eines größeren Ökosystems werden
– egal wo. Mit seiner flexiblen Konstruktion fügt es
sich deshalb nicht nur harmonisch in jede Umgebung
ein, sondern spiegelt diese auch wider. Je nach Bedarf
wird die Cabin zum geschützten Unterschlupf
oder zum grenzenlosen Außenraum. Bei schlechter
Witterung fungiert sie als Abgrenzung, bei strahlendem
Sonnenschein hingegen scheinen Natur und
Wohnraum fließend ineinander überzugehen. Die
Bewohner können sich bei einem entspannten Glas
Wein die sanfte Brise um die Nase wehen lassen und
im nächsten Moment dem auf das Dach prasselnden
Regen lauschen. Mit diesem dynamischen Konzept
macht ANNA Lust auf neue Arten von Wohnen und
zeigt, wie dies – reduziert auf das Wesentliche – aussehen
kann.
•
Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols
Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols
Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols
Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols
Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols
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Caspar Schols
Cabin ANNA
Niederlande
Bauherr:
Planung:
Statik:
Bebaute Fläche:
Nutzfläche:
Bauzeit:
Baukosten:
Privat
Caspar Schols
Ulehake
55,4 m 2 (ANNA Stay)
47 m 2 (ANNA Stay)
5 Tage (3 Personen)
€ 87.000 exkl. MwSt.
“Dynamisches Design im Einklang mit
der Natur. Wir entwerfen mit der Natur
als Ausgangspunkt. Wir beschränken
uns nur auf ein Minimum, das nötig ist,
um uns sicher und wohl zu fühlen. Um
in der Natur zu Hause zu sein. Alles darüber
hinaus ist störend.“
www.cabin-anna.com
Caspar Schols
architektur FACHMAGAZIN
52
Wohnen
Kleine Lücke,
großes Potenzial
Stadthaus Köln / Köln / rethmeierschlaich architekten
Text: Edina Obermoser Fotos: Lisa Beller
Wohnen, Arbeiten und mehr, privat und städtisch
zugleich – das waren die Wünsche der Bauherren an
ihr Eigenheim. Um das in der deutschen Großstadt
zu finden, machten sie sich kurzerhand selbst auf die
Suche und stießen auf ein baufälliges Haus. In einem
für die Stadt typischen Viertel im Kölner Südwesten
gelegen, brachte es gleich mehrere Herausforderungen
mit sich: wenig Platz und geringes Budget. Die
Architekten ließen sich davon nicht entmutigen und
machten aus der Not eine Tugend. Sie nutzten die
Rahmenbedingungen perfekt aus und schafften ein
wahres Raumwunder.
Vom Bestandsgebäude durfte lediglich der Keller
bleiben. Dieser wurde aus Kostengründen erhalten.
Darüber ergab sich eine sehr schmale, lang gezogene
Baulücke. Von den 98 m 2 des Grundstücks, sind
40 Gartenfläche. Außerdem schrieb das Bauamt vor,
dass das Haus die beiden Nachbarbauten, von denen
es eingefasst wird, weder überragen noch niedriger
als sie sein darf. Aus all diesen Vorgaben entwickelten
die Architekten ein Konzept, das nicht nur sämtliche
Besonderheiten, sondern auch den begrenzten
Budgetrahmen berücksichtigte.
Für ein Paar konzipierte das Büro rethmeierschlaich architekten in Kooperation
mit Stefan Nix-Pauleit ein maßgeschneidertes Stadthaus in Köln. Das
Planerteam verwandelte einen heruntergekommenen, konventionellen Bau
in ein Schmuckstück, das sich perfekt in die Umgebung einfügt und doch
sofort auffällt. Auf raffinierte und gleichzeitig unaufgeregte Art und Weise
entstand auf minimaler Fläche ein maximaler Wohn(t)raum.
Schon von außen erkennt man nun, dass sich in dem
kleinen Stadthaus einiges getan hat. Während die
Straßenansicht im unteren Bereich mintgrün verpackt
wurde und in ihrer Gestaltung fast an eine Art
Schaufenster erinnert, ist die darüberliegende Putzfassade
in schlichtem Grau gehalten. Die zum Garten
orientierte Gebäudeseite prägen raumhohe Fenster
in den Obergeschossen und große Schiebetüren im
Erdgeschoss. Sonnengelbe Sonnenschutzelemente
sorgen für einen freundlichen Farbtupfer. Sämtliche
Verglasungen werden von Rahmen im selben Grünton
wie im Eingangsbereich eingefasst und runden
die Außenhülle stimmig ab.
u
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rethmeierschlaich architekten
architektur FACHMAGAZIN
54
Wohnen
Im Inneren teilte das Duo rethmeierschlaich, Nix-Pauleit
den begrenzten Platz in vier Etagen auf – genauer
gesagt in drei komplette Stockwerke und ein
Dachgeschoss. Durch den erhaltenen Keller liegt das
Eingangsniveau des Stadthauses um 65 cm über
dem des angrenzenden Gehwegs. Beim Betreten
des Hauses gelangt man zuerst in eine kleine Garderobe.
Rechter Hand befinden sich hier raumhohe
Einbauten aus graubraunem Holz. Diese beinhalten
ein Gäste-WC, bieten reichlich Stauraum und gehen
nahtlos in den anschließenden Treppenkörper über.
Ein zentrales Esszimmer verbindet die übrigen Bereiche.
Es lädt mit einem langen Tisch zum An- und
Zusammenkommen sowie zum Essen und Leben ein.
Mit seiner großzügigen Raumhöhe von 3,5 m ist es
zudem einen Meter höher als das restliche Level.
Die helle und freundliche Gestaltung der Räume
sorgt in Kombination mit vereinzelten, dunklen
Akzenten dafür, dass sich das Stadthaus trotz
seiner schmalen Grundrissbreite geräumiger
anfühlt als es tatsächlich ist.
Links neben dem Entree schließt die zur Straße
gewandte Küche an. Die Möbel sind, wie der Unterbau
der Stiege, ebenfalls in dunklem Holz gefertigt.
Auch sonst findet man hier viele dunkle Akzente: In
Kombination mit einer schwarzen Wand, schwarzen
LED-Lichtleisten und der Sichtbetondecke versprüht
der kleine Raum eine edle, fast mystische Atmosphäre.
Die raumhoch verglaste Fensterfront lässt bei
schönem Wetter ein wenig Leben der ruhigen Straße
nach drinnen. Zum Garten hin öffnet sich das Erdgeschoss
in Form eines einstöckigen Anbaus, dem Gartenzimmer.
Mit ihm ergänzten die Architekten das
kleine Stadthaus um eine Art Veranda. Durchgänge,
die wie Arkaden wirken, sowie flache Oberlichter
trennen die Erweiterung optisch vom Essbereich ab.
Sitznischen zu beiden Seiten bieten hier Platz zum
Lesen oder Hinausschauen. Ein besonderes Highlight,
das zum Zeitpunkt des Fototermins noch nicht
umgesetzt worden war, komplettiert inzwischen den
Garten: eine Sommerküche. Sie wurde an der rückwärtigen
Wand eingebaut und bietet dem Bauherrenpaar
in den warmen Monaten zusätzlichen Raum zur
persönlichen Entfaltung.
u
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rethmeierschlaich architekten
architektur FACHMAGAZIN
56
Wohnen
Sämtliche Funktionen
verteilen sich durch
geschickte Stapelung auf
die einzelnen Stockwerke.
So findet alles, was zum
Wohnen, Kochen, Arbeiten
und Leben notwendig
ist, nebeneinander Platz.
Auch im ersten Stockwerk wechseln sich unterschiedliche
Höhen und langgezogene Bereiche ab
und ergeben ein spannendes Raumgefühl. Man gelangt
hier zuerst in ein kleines Wohnzimmer. Fünf
Stufen führen vorbei an der Bibliothek in das anschließende
Büro. Versteckt hinter der Bücherwand,
bietet es einen ungestörten Arbeitsplatz mit Blick
in den Garten. Über Eck führt die Treppe weiter ins
zweite Obergeschoss. Dieses teilt sich in ein großes
Schlafzimmer und die zur Straße gewandte Gebäudehälfte
mit Ankleide- und Badezimmer auf. Ein flexibel
bespielbares Studio, welches auch als zusätzlicher
Gästeschlafbereich dient, sowie ein weiteres
Bad unter dem Dach vervollständigen das Raumprogramm
des kompakten Stadthauses und nutzen die
begrenzte Fläche bestmöglich aus.
Das reduzierte aber raffinierte Design der Ansichten
setzt sich auch in den Innenräumen fort. Der charakteristische,
mintgrüne Farbton hält in den Badezimmern
in Form von Fliesen Einzug. Neben Einbauten
ziert das dunkle Holz auch sämtliche Fensterrahmen
und die Böden in den oberen Niveaus. Im Erdgeschoss
gibt es dagegen einen funktionalen, grauen Bodenbelag.
Die weißen Wände werden von vereinzelten Textilakzenten
ergänzt. An den rohen Sichtbetondecken
zeichnet sich die Struktur der Schalung klar ab. Sie
verleihen der Materialpalette den letzten Feinschliff.
Nicht groß, aber großzügig – dies war einer der Leitgedanken,
rund um den rethmeierschlaich architekten
und Stefan Nix-Pauleit das Mini-Haus entwickelten
und der in allen Geschossen spürbar wird. Das Spiel
von Höhe, Tiefe und Breite erwies sich als perfektes
Werkzeug, um das Motto baulich umzusetzen. Auf den
unterschiedlichen Etagen erscheint der Wohnraum
mit seinen 140 m 2 dank dem bunten Mix an Funktionen
und Materialien vielfältiger als so manche anderen
Projekte mit größerer Nutzfläche.
•
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rethmeierschlaich architekten
EG OG1 OG2 DG
Stadthaus Köln
Köln, Deutschland
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
Privat
rethmeierschlaich architekten mit Stefan Nix-Pauleit
Christoph Schlaich, Andre Rethmeier, Martin Stöcker,
Stefan Nix-Pauleit, Johannes Müller
Stracke Ingenieurgesellschaft
Grundstücksfläche: 98 m 2
Bebaute Fläche: 58 m 2
Nutzfläche: 140 m 2
Planungsbeginn: 2017
Bauzeit: 2019-2020
Fertigstellung: 04/2020
Baukosten: 330.000 €
“Wir entwerfen Gebäude, die komplex konzipiert
und einfach konstruiert sind. Wir legen Wert darauf,
dass ein Projekt mit einfachen Mitteln ein Maximum
an Identifikation und Raumerlebnis bietet.
Die Freude am Umgang mit Konventionen und Traditionen
im Wechselspiel mit neuen Planungsideen
und der sinnvollen Anwendung neuer Technologien,
sowie der umsichtige Einsatz vorhandener Ressourcen
bilden den Fokus unserer Arbeit.”
rethmeierschlaich architekten
architektur FACHMAGAZIN
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Wohnen
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rundzwei Architekten
Auf den
zweiten Blick
Der Eisberg / Berlin-Tiergarten, Deutschland / rundzwei Architekten
Text: Linda Pezzei Fotos: Gui Rebelo architecture photography
Wenn es sich lohnt,
einen Blick hinter die
Fassade zu werfen: Mit
“Der Eisberg” haben die
Berliner rundzwei Architekten
eine Baulücke mit
einem Wohngebäude in
Niedrigenergiestandard
geschlossen, das neben
puristischer Ästhetik
eine Menge an inneren
Werten vorzuweisen hat.
Vorfertigung, lokale und
nachhaltige Materialien
sowie räumliche Qualität
machen dieses Wohnobjekt
im Herzen Berlins zu
einem echten Hingucker.
Man könnte sagen, ein typischer Berliner: Kantig,
cool und etwas verschlossen – so präsentiert sich
der mehrgeschossige Wohnbau, der von den ortsansässigen
rundzwei Architekten in eine Baulücke im
Stadtteil Tiergarten integriert wurde. Doch oft bewährt
und wie der Projektname “Der Eisberg” ja auch
zu suggerieren scheint – ein zweiter Blick lohnt sich
allemal, denn hinter dieser äußerst schicken Fassade
verbirgt sich viel mehr, als der erste Eindruck zu vermitteln
vermag.
Wie so oft beim innerstädtischen Bauen und Nachverdichten
stand auch am Anfang dieses Projekts
die Baufläche im Mittelpunkt der Betrachtung der
Architekten. Zwischen Arminiusmarkthalle und
Schultheiss Quartier gelegen, befindet sich das
Wohnhaus im Herzen Moabits, einem lebendigen
Stadtviertel Berlins, das auf seine Weise boomt, ohne
dabei (glücklicherweise) jemals wirklich hip zu werden.
Wie in jeder Großstadt ist auch die Baufläche
in den Berliner Kiezen knapp bemessen, die Nachfrage
nach leistbarem Wohnraum hingegen ungebremst
hoch. Der ambitionierte Plan: Auf nur 100 m 2
Grundfläche sollten in der schmalen Baulücke elf
neue Mietwohnungen entstehen.
u
architektur FACHMAGAZIN
60
Wohnen
Die luftige Konstruktion
von Balkonen und
Treppenanlage ist ganz
in weiß gehalten, nur
der Treppenhauskern
inklusive Lift leuchtet in
strahlendem Gelb durch
die Gitterstruktur.
Dank der kreativen Annäherung des Architekten-Teams
rund um Marc Dufour-Feronce & Andreas
Reeg konnte die Flächenausnutzung optimal maximiert
werden. Die pragmatische Herangehensweise
erzielte das baurechtlich größtmögliche Gebäudevolumen
– ein Konzept, das auch bei der Gestaltung
der Grundrisse und Fassaden architektonisch konsequent
weiterentwickelt wurde: Straßenseitig vergrößert
ein geschwungener Erker die Wohnungen, hofseitig
wurden der Treppenkern sowie der Fahrstuhl
aus dem Volumen herausgenommen und in den Hof
hinein verschoben.
Entstanden ist ein Niedrigenergiehaus mit neun barrierearmen
Wohneinheiten, die vom Erdgeschoss bis
zum vierten Obergeschoss in Form von Zwei-Zimmer-Mietwohnungen
mit jeweils etwa 55 m 2 Nutzfläche
eingeplant wurden. Nord- und Südfassade sind
durch loftartig ausgebildete Koch-, Ess- und Wohnbereiche
verbunden, was eine Querlüftung ermöglicht
und – für den Berliner Blockwohnungsbau eher
untypisch – Ausblicke in beide Richtungen bietet.
Alle Wohnungen verfügen zudem über direkt an das
Schlafzimmer anschließende Bäder sowie einen separaten
Hauswirtschaftsraum.
Das fünfte und sechste Obergeschoss bildet sozusagen
die Spitze des Eisbergs. Die Besonderheit der
zwei Maisonette-Mietwohnungen mit jeweils 96 m 2
Nutzfläche stellt der zum Hof hin orientierte Koch-,
Ess- und Wohnbereich mit seiner doppelten Raumhöhe
dar. Zusätzlich innerstädtischer Luxus in Altbaulage:
Alle Wohnungen sind über einen Aufzug stufenlos
erreichbar. Schöner Nebeneffekt: maximale Offenheit,
viel Licht und großzügige Balkone.
In der Umsetzung entschieden sich die Planer für
die Holz-Hybrid-Bauweise, die größtenteils auf wiederverwertbaren
Materialien basiert. Auch dank
größtmöglicher Vorfertigung ab Werk konnte der
Bauprozess erheblich beschleunigt werden. Der
Holzskelettbau setzt sich in seinen konstruktiven
Einzelteilen aus tragenden Vollholzdecken, Fassadenelementen
in Holztafelbauweise, Kalksandsteinund
Stahlbetonwänden sowie Stahl- und Holzstützen
zusammen. Durch die statischen Aufbauten der Wände
und Dächer erreicht das Gebäude den Niedrigenergie-Standard
(KfW 55).
Um eine natürliche Klimatisierung zu erreichen und
gleichzeitig späteren Bauschäden mangels fachgerecht
durchgeführter Lüftung vorzubeugen, setzten
die Architekten auf feuchtigkeitsabsorbierende Holzund
Kalkputzoberflächen. Eine Fernwärme-Heizungsanlage
versorgt die Fußbodenheizungen der
Wohneinheiten, der Luftwechsel in den Bädern und
Küchen erfolgt automatisiert durch feuchtegesteuerte
Nachstromöffnungen in den Fenstern. Auf diese
Weise konnte auf eine komplexe Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung verzichtet werden.
Neben diesen technischen Finessen sollte das Wohnhaus
allerdings nicht nur substanziell, sondern auch
optisch überzeugen. Und das nicht trotz lokaler und
wiederverwertbarer Materialien, sondern gerade
deswegen. Auf den ersten Blick fällt da die Gestaltung
der Nordfassade (in Richtung Straße) ins Auge.
Rundzwei Architekten wählten als Gestaltungsmittel
gewelltes Aluminiumblech in weißer Farbe. Das verleiht
dem Objekt nicht nur einen edlen, modernen
– und dennoch zeitlosen – Charakter, die Fassadenfront
fügt sich auch zurückhaltend in das bestehende
Altbau-Ensemble ein, ohne die eigene Bauzeit zu
verleugnen. Es entsteht ein spannender Kontrast
zwischen Alt und Neu, der niemals laut schreit oder
sich unangenehm aufdrängt, sondern vielmehr die
Möglichkeiten einer zeitgemäßen Architektursprache
aufzeigt. Das Material ist zudem kostengünstig,
hat einen hohen Recycling-Anteil und kann zu 100
Prozent wiederverwertet werden. Nachhaltiges Denken
und wirtschaftliches Handeln lassen sich auf diese
Weise optimal komplementieren.
u
www.architektur-online.com
61
rundzwei Architekten
architektur FACHMAGAZIN
62
Wohnen
Um ein späteres Recycling zu erleichtern,
wurden – bis auf Estrich und Putzflächen
– alle Baumaterialien nur mechanisch befestigt.
Anstelle der gängigen Absturzsicherungen
aus Glas wurden die Balkonbrüstungen
und Treppenläufe mittels einfacher
Edelstahlnetze gesichert, der Fahrstuhl mit
einer Streckmetallverkleidung versehen
und leuchtend goldgelb lackiert. Während
sich die symmetrisch und streng gerastert
angelegte straßenseitige Fassadenfront
dank perforierter Klappläden im gleichen
Look als eine nahezu homogene, geschlossene
Fläche präsentiert, öffnet sich das
Wohnhaus zur gegenüberliegenden Seite in
Richtung Hof. Eine durchlässige und locker
arrangierte Gerüststruktur trägt und umschließt
den in den Hof geschobenen Treppenkern
mitsamt Fahrstuhl und ermöglicht
die Ausbildung langgestreckter Balkone
vor allen Wohnungen. Die Farbe Weiß bleibt
auch hier dominant, wird aber durch einzelne,
strahlend gelbe Farbakzente ergänzt.
Bodentiefe Fenster holen das Sonnenlicht
in den Wintermonaten tief in den Raum.
Im Sommer hingegen bieten die Balkone
Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung und
Hitzeeintrag. Für einen zusätzlichen Kühlungseffekt
in den Maisonette-Wohnungen
sorgt die extensiv begrünte Dachfläche.
Das Innere des “Eisbergs” ist ebenso puristisch
und ästhetisch feinfühlig gestaltet
wie die Außenhaut. Anstelle aufwändiger
Bodenbeläge verfügen die Wohnungen
über Böden aus Sichtestrich. Die Holzdecken
aus Fichtenholz wurden ebenso roh
und unverkleidet belassen. Lediglich weiß
geölt, bilden sie das Pendant zu den hofseitig
angeordneten bodentiefen Holz-Aluminium-Fenstern
sowie den ebenso in Holz
gerahmten „Sitzfenstern“ in Richtung Straße.
Auch hier zeigt sich – ein zweiter Blick
lohnt, denn gerade die hohe räumliche
Qualität, die Schlichtheit der Materialwahl
und die durchdachte Lenkung von Luft
und Licht machen den “Eisberg” zu einem
warmen und komfortablen Wohndomizil.
Von Kälte ist hier nichts zu spüren. Diesen
Neu-Berliner lohnt es sich eindeutig besser
kennenzulernen!
•
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63
rundzwei Architekten
Schlafen
Schlafen
Wohnen / Kochen
/ Essen
HWR
Bad
HWR
Bad
Wohnen / Kochen
/ Essen
Balkon
Balkon
OG 1
Abfallraum
Eingang /
Briefkästen
HWR
Bad
Wohnen / Kochen
/ Essen
WM
Schlafen
Terrasse
EG
Der Eisberg
Berlin-Tiergarten, Deutschland
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
Grundstücksfläche: 898 m 2
Bebaute Fläche: 566 m 2
Bruttogeschossfläche: 1.740 m 2
Nutzfläche Neu: 717 m 2
Planungsbeginn 08/2016
Bauzeit:
16 Monate
Fertigstellung: 06/2019
Baukosten: 2.1 Mio. €
Privat
rundzwei Architekten BDA , Berlin
Luca Di Carlo, Marc Dufour-Feronce, Johann Göhler,
Miriam Lopez, Andreas Reeg, Mathias Rühl
ifb frohloff staffa kühl ecker
Beratende Ingenieure PartG mbB, Berlin
“Für rundzwei stehen Recherche und Design als
zwei zentrale Parameter für ein fundiert nachhaltiges
und modernes Architekturverständnis,
bei dem Raum, Materialität, Ressourcen, lokale
Geschichte und natürliche Umgebung mit anspruchsvollem
Design verbunden werden.”
rundzwei Architekten Berlin
Marc Dufour-Feronce & Andreas Reeg
architektur FACHMAGAZIN
64
Wohnen
Gesundes Wohnen
am Friedhof
Walden 48 / Berlin / ARGE Scharabi I Raupach
Text: Edina Obermoser Fotos: Jan Bitter
43 Wohnungen, Holzbauweise
und ein nachhaltiges
Energiekonzept – das
alles verbirgt sich hinter
dem Projekt mit dem Titel
Walden 48. Den Wohnbau
in Berlin Friedrichshain
realisierten Scharabi
Architekten in Arbeitsgemeinschaft
mit Anne
Raupach. Gemeinsam mit
den zukünftigen Eigentümern
erarbeiteten sie den
Entwurf für das Gebäude
und schafften ein bunt
durchmischtes, gemeinschaftliches
und gesundes
Wohnerlebnis mitten in
der Stadt.
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ARGE Scharabi I Raupach
Das Areal in der deutschen Hauptstadt sicherte sich
die Baugruppe Walden 48 bereits einige Jahre zuvor.
Direkt an der vielbefahrenen Landsberger Allee im
Norden und dem evangelischen Parochialfriedhof
St. Georgen in südlicher Richtung, bot die Lage des
Grundstücks zunächst nicht die einfachsten Umstände
für einen Wohnbau. Eine zur Straße hin orientierte,
historische Mauer sollte bestehen bleiben und
wurde in die Gestaltung des Neubaus miteinbezogen.
Neben den Architekten wirkte auch die Baugemeinschaft,
bestehend aus den späteren Wohnungseignern,
bei der Planung mit. Diese Einzelteile fügten
sich nach und nach zu einem Projekt zusammen. Im
Zuge einer Reihe von demokratischen Abstimmungen
nahm der Wohnbau in einem dynamischen Prozess
immer mehr Form an.
Das Ergebnis ist ein 60 m langer, parallel zur vorbeiführenden
Verkehrsader positionierter Gebäuderiegel.
An der gegenüberliegenden Ansicht läuft das
Volumen zu einem mittigen Knick hin leicht nach
innen zu. Die Gestaltung der beiden Längsfassaden
ist, bedingt durch die Umgebung, sehr unterschiedlich.
Hinter der denkmalgeschützten Backsteinmauer
des Friedhofs versteckt sich entlang der Straße ein
in Holz gekleideter, zweigeschossiger Sockel. Dieser
scheint den Bau optisch in die Höhe zu heben. Vor
die darüberliegende Ansicht legt sich, ebenso wie vor
die westliche Querseite, eine schuppenartige Hülle
aus graugrünen Schieferplatten. Sie wird lediglich
von punktuellen Fensteröffnungen unterbrochen. u
architektur FACHMAGAZIN
66
Wohnen
In südlicher Richtung öffnet sich der Bau über die gesamte
Länge in Form von tiefen Loggien zum Friedhofspark
hin. An ihnen lässt sich die Schottenbauweise
klar ablesen. Die Fassade erscheint hier, wie
auch die Erdgeschosszone, in einer naturbelassenen
Lärchenholzschalung. Brüstungen und Sonnenschutzelemente
greifen den schlammgrünen Farbton
der anderen Seite wieder auf und verleihen Walden
48 ein einheitliches, stimmiges Erscheinungsbild.
Ab der Kellerdecke ist der Wohnbau zur Gänze in
Massivholz umgesetzt. Treppenhaus- und die Brandschutzwände
stellen die einzigen Stahlbetonelemente
dar. Die Tragkonstruktion besteht aus massiven
Brettsperrholzschotten sowie Holzbetonverbunddecken,
während die Fassade auf einem Holzrahmensystem
beruht. Um maximalen Lärmschutz zu
gewähren, wurde dieses an der Landsberger Allee
zweischalig ausgeführt und doppelt gedämmt. An
dieser Stelle fungiert das Holz zudem als hinterlüftete
Unterkonstruktion für die Schieferschindel. Der
Naturwerkstoff wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv
auf die Nachhaltigkeit von Walden 48 aus. Er bindet
schädliches CO 2 und ist äußerst energieeffizient.
Mit vorgefertigten Elementen minimiert er außerdem
die Bauzeit um drei Monate und reduziert auch
die Kosten. Eine Erdwärmepumpe komplettiert das
Energiekonzept und senkt das Gebäude dank seines
niedrigen Bedarfs an Primärenergie auf einen KfW
55-Standard.
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67
ARGE Scharabi I Raupach
Die Nutzfläche des Baus umfasst, über sechs Stockwerke
verteilt, fast 5.000 m 2 . Drei Erschließungskerne
führen zu den einzelnen Wohneinheiten. Deckenspannweiten
von 7 m und mehr in Kombination
mit 13 m Raumtiefe machen eine flexible Grundrissgestaltung
möglich. Die Apartments haben eine Größe
zwischen 55 und 165 m 2 und sind an die diversen
Wünsche der Bauherren angepasst. Sie entwickeln
sich jeweils über die gesamte Gebäudebreite und
verfügen alle über einen geschützten, privaten Außenraum.
In den beiden untersten Niveaus gibt es
zum Teil zweigeschossige Maisonetten. Während die
Fenster an der Nordseite mit tiefen Leibungen gemütliche
Sitznischen ausformen, bringen die nach Süden
ausgerichteten, raumhohen Verglasungen reichlich
Tageslicht in die Wohnungen. Bei Letzteren konnten
sich die Bewohner ebenfalls an der Planung beteiligen
– sowohl Anordnung als auch Breite der Elemente war
ganz ihnen überlassen. Der Ausblick ins Grüne und
auf den alten Baumbestand lässt hier fast vergessen,
dass sich der Neubau im Zentrum Berlins befindet
– jedoch nur so lange, bis man am Horizont die Silhouette
des Fernsehturms entdeckt.
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Die Raumaufteilung der
Wohnungen ist individuell
auf ihre Bewohner
zugeschnitten. Während
Holzoberflächen für
eine warme Atmosphäre
sorgen, gelangt durch
großflächige Fenster viel
Tageslicht in die Innenräume.
architektur FACHMAGAZIN
68
Wohnen
Entlang der dem Friedhofspark
zugewandten
Fassade lässt sich die
Schottenbauweise der
Holzkonstruktion klar
erkennen. Tiefe Loggien
erweitern hier die einzelnen
Wohneinheiten um
einen privaten Außenraum
mit Blick ins Grüne
und auf Berlin.
Kommunalflächen im Eingangsniveau, eine Gemeinschaftsterrasse
auf dem Dach sowie eine Fahrradgarage
im Keller runden das Raumprogramm des nachhaltigen
Baus harmonisch ab. Besonders beim Design
der Innenräume fällt der innovative Umgang mit dem
Naturwerkstoff auf. Anstatt das Holz zur Verbesserung
des Brandschutzes mit Gips zu verkleiden,
wurde es auf Abbrand bemessen und übernimmt
nicht nur konstruktive, sondern auch gestalterische
Eigenschaften. Neben sichtbaren Zwischendecken
und Böden kommt das natürliche Material bei Einbauten,
Treppenläufen und Co. zum Einsatz. Es verleiht
den Wohnräumen ein gesundes Raumklima und
einen warmen, angenehmen Charakter. Die übrigen
Oberflächen sind hell und dezent gehalten. Im Erdgeschoss
sorgen bunte Farbakzente für einen freundlichen
Empfang.
Das Projekt macht vor, wie urbaner Wohnraum in
Zukunft aussehen kann. Der Holzbau wird zum Vorzeigeobjekt
für energieeffiziente Planung und zeigt,
dass sich das Naturmaterial auch für große Wohnbauten
bestens eignet. Das bemerkte auch die Jury des
Deutschen Nachhaltigkeitspreises für Architektur.
Mit seiner innovativ-nachhaltigen Gestaltung schaffte
es Walden 48 unter die drei Finalisten. Außerdem
demonstriert der Neubau am Friedhof, wie eine gelungene
Zusammenarbeit zwischen Architekten und
einer Baugemeinschaft funktionieren kann. Durch
die Abstimmung mit den Eigentümern entsprechen
die Wohneinheiten genau deren Anforderungen und
ermöglichen ein Programm voller Diversität. Von
der Wahl der Materialien bis hin zu den Grundrissen
konnte die ARGE Scharabi I Raupach alle Parteien
zufriedenstellen und sämtliche Wünsche in eine qualitative
Architektur übersetzen.
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15,10 %
15,10 %
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ARGE Scharabi I Raupach
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B
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OG 3
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A
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A1
B
B
EG
C
D
Walden 48
Berlin-Friedrichshain
Bauherr:
Planung:
Mitarbeiter:
Statik:
Holzbau:
Brandschutz:
Freianlagen:
Bauphysik:
Schallschutz:
Baugemeinschaft Walden 48 GbR
Scharabi Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit Anne Raupach
Friederike Maurer, Frank Schönfeld, Francisco Torres Rojas
ifb frohloff staffa kühl ecker
Rubner Holzbau
Eberl-Pacan Architekten + Ingenieure Brandschutz
Mania Lohrengel Landschaftsarchitektur
Dipl.-Ing. Architekt Ingo Andernach
ALB Akustiklabor Berlin
Grundstücksfläche: 2.100 m 2
Bebaute Fläche: 840 m 2
Nutzfläche: 4.800 m 2
Planungsbeginn: 2012
Bauzeit: 2018-2020
Fertigstellung: 2020
architektur FACHMAGAZIN
70
RETAILarchitektur
‚Ghosthouse‘
zum Einkaufen
Die Arbeiten des japanischen Studios Curiosity waren immer schon von klaren,
modernen, gefälligen, oft symmetrischen Designs geprägt. Nun haben
sie für das chinesische Label Hipanda in Tokyo einen neuen Flagship-Store
eingerichtet, eröffnet und dabei jedoch wieder einen völlig neuen Weg beschritten.
Eigentlich passierte das schon im Jahr 2019 und das ist deshalb
interessant, weil sie damit den momentanen Trend zum kontaktfreien Onlineshoppen
(aufgrund der Coronapandemie) vorweggenommen haben: Der
Shop beruht nämlich auf dem Prinzip und der Technologie der Augmented
Reality (AR) und Augmented Experience (AE).
Fotos: Satoshi Shigeta
Es ist der erste Shop des Labels in Japan und bietet
eine Reise in eine futuristische Welt, einen Raum, in dem
digitale und analoge Erlebnisse zu einer immersiven Erfahrung
verschmelzen. AR und AE werden mit einer ikonischen
und aufregenden Innenarchitektur kombiniert.
Das Erlebnis beginnt schon an der Außenseite, wo das
Logo durch visuelle und 3D-Effekte und Animationen
sozusagen „herausspringt“. Besucher können ihr eigenes
Tablet oder Handy benutzen. Beim Eingang, nach
dem Scannen eines QR-Codes, lädt sich automatisch die
Hipanda Now App auf das Gerät, diese erweckt dann das
gigantische Panda Logo auf der Fassade beim Eingang
zum Leben. Diese explodiert (virtuell am Tablet) in einem
Regen von monochromatischen Confettis. Im Inneren
sucht man in einer Reihe von Sequenzen den ‚Geist‘ des
Hauses (einen kleinen Panda), dieser ist unsichtbar oder
nur angedeutet und kann durch verschiedene Erfahrungen
und Interaktionen, digital und analog entdeckt werden.
Das Projekt wurde durch den Wunsch inspiriert, wie
eine Technologie den Einkaufseffekt verstärken kann
und mehrere Individuen im selben Retailspace unzählige
unterschiedliche Erfahrungen machen können.
www.architektur-online.com
71
RETAILarchitektur
Die digitale Welt bietet eine grenzenlose Anzahl von
Informationen, aber die reale Welt muss doch noch auf
die Sinne des Menschen eingehen und Rücksicht nehmen.
Die Herausforderung für die Designer war es, ganz
normale „Streetfashion“ des Labels in neue Territorien
einzuführen, die Grenzen von Kultur, Alter, Geschlecht in
einen experimentellen Raum – der allen zugänglich und
inspirierend ist – zu transferieren und so neue Erwartungen
und Erlebnisse in den Retailbereich einzuführen.
Im Hauptbereich ist ein ständiges Spiel von Licht zu erleben,
im Galeriebereich werden Produkte durch AR in
einer ständigen Bewegung präsentiert. Die Gestaltung
der Displays wechselt kontinuierlich und so wird die
Aufmerksamkeit auf die Kollektion gelenkt. Die Wände
des Raumes sind zur Hälfte mit Spiegeln verkleidet
und verwischen so noch weiter die Unterschiede zwischen
Virtuellem und Realem. Eine einzigartige Beleuchtung
kreiert einen schattenfreien Innenbereich wie
in einem artifiziellen Rendering. Die Farben sind strikt
schwarzweiß gehalten und so verschmelzen die beiden
Welten zu einem verwirrenden Experiment, das in einer
gefrorenen Wand (wie ein Kühlschrank) mit kleinen Mini-Panda-Skulpturen
endet. Ein sicherlich einzigartiges
und unvergessliches Einkaufserlebnis, welches individuell
personalisiert wird.
architektur FACHMAGAZIN
72
RETAILarchitektur
www.architektur-online.com
Stufen
für Schuhe
| BA12-17G |
RETAILarchitektur
Das Gebäude der Zukunft
kann auch so aussehen
Ideal für Modernisierungen: Die offene,
PC-basierte Gebäudeautomation
von Beckhoff
Inspiriert vom Firmenlogo und im Sinne des Corporate
Designs gestaltete das spanische Interior-Designbüro
Studio Animal in Malaga einen Shop zur Präsentation
von Schuhen und Taschen.
Fotos: José Hevia
Wandverkleidungen sind das wesentliche Gestaltungselement
des Verkaufsraumes. In Stufen gefaltete Stahlbleche schmiegen
sich an beide Längswände des Raumes an und formen
dessen Volumen. Die Abtreppungen verlaufen auf beiden Seiten
in die entgegengesetzte Richtung. Dieses Konzept prägt
den Charakter des Raums, wird durch die mit einem Spiegel
verkleidete Decke verstärkt und macht das Betreten zu einem
Erlebnis. Die maisgelbe Farbe, in die der gesamte Raum gehüllt
ist, lässt ihn endgültig zu einer begehbaren Skulptur werden,
die ausgehöhlt erscheint.
Das Stufenprofil der Wände wird für die Präsentation der Objekte
genutzt. Zusätzlich sind im Verkaufsraum noch einige
niedrige Tische mit ovaler Tischplatte und ein Kassentresen
vorhanden, der sich an das Stufenprofil der Wand anschmiegt.
Alles im selben Gelbton gehalten und mit Spiegeln verkleidet,
um sich der Raumskulptur unterzuordnen.
Mit der prägnanten Geometrie und der einprägsamen Farbe
machen Studio Animal den Raum zu einem Erlebnis, bei dem
aber dennoch die präsentierten Waren im Vordergrund stehen
und eindrucksvoll in Szene gesetzt werden.
12. – 16.04.2021
Wir sind dabei!
www.beckhoff.com/hm-digital
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So wird wertvolle Bausubstanz nicht nur erhalten, sondern zukunftsfit
gemacht: Mit der integralen Gebäudeautomation von Beckhoff
implementieren Sie alle Möglichkeiten der Kommunikations- und
Steuerungstechnik – angepasst an die individuellen Bedürfnisse der
Immobilie. Alle Gewerke werden von einer einheitlichen Hard- und
Softwareplattform gesteuert: Ganz gleich, ob es um die nutzungsgerechte
Beleuchtung, die komfortable Raumautomation oder
die hocheffiziente HLK-Regelung geht. Für alle Gewerke stehen
vordefinierte Softwarebausteine zur Verfügung, die das Engineering
enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen oder -änderungen sind
jederzeit möglich. Das Ergebnis: Durch die optimale Abstimmung aller
Gewerke werden die Energieeinsparpotenziale voll ausgeschöpft und
die Effizienz der Bewirtschaftung deutlich erhöht.
architektur FACHMAGAZIN
74
RETAILarchitektur
Einkaufen im
Vogelnest
Schon 2019 haben die VTN architects den Trend zu nonfunktionalen, aber
100% nachhaltigen Gestaltungen in dem UNIQLO Flagship-Store in Ho Chi
Minh City, Vietnam umgesetzt. Das „Bird Nest“ ist eine Kunstinstallation
aus Bambus, die sich vom Erdgeschoss bis in den zweiten Stock erstreckt,
umgeben von verschiedensten Shopbereichen.
Fotos: Hiroyuki Oki/deconphotostudio
Sie durchdringt den Raum, der für die Erschließung
durch große Rolltreppen gebildet wird. Diese Installation
zeigt eine freundliche, warme Atmosphäre, welche
die Besucher in den Retailbereichen willkommen
heißt. Unter der Bambuskonstruktion ist auch ein
Aufenthalts- und Ruhebereich für Kunden.
Das Prinzip haben die Architekten von einem Vogelnest
abgeleitet, um den Eindruck von Schutz und Gedeihen
zu erwecken. Das Kunstwerk stimmt natürlich
auch mit der Philosophie der Marke – Komfort und
Nachhaltigkeit – überein. Und auch mit der Gesamtphilosophie
von VTN, die schon bei der letzten Architekturbiennale
in Venedig im Arsenale eine ähnliche,
aufsehenerregende Aufenthaltsplattform aus Bambusgeflecht
geschaffen hatten. Sanfte, geschwungene
parabolische Oberflächen leiten die Blicke der Besucher
zu den Shoppingflächen, gleichzeitig können
sie aber auch – bei der Fahrt auf der Rolltreppe – das
Kunstwerk erkunden. Die Flächen entstehen durch
um Stahlstäbe gewundene Bambusstreifen, die elliptisch
geformten Stahlrohre wiederum verankern sich
an der Tragkonstruktion, den Pfeilern des Treppenhauses.
Innerhalb von zehn Tagen haben traditionelle
Bambusflechter händisch die Streifen auf die Stahlrahmen
geflochten. So schafft dieses künstlerische
Display auch eine Verbindung zwischen dem modernen
Leben, dem Einkaufen und der traditionellen
viet namesischen Kultur.
www.architektur-online.com
RETAILarchitektur
Design auf ganzer Linie.
Mit LVT Räume gestalten.
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architektur FACHMAGAZIN
76
RETAILarchitektur
www.architektur-online.com
Back to
the roots
77
w
RETAILarchitektur
ABSOLUT STILSICHER
UND BRANDSCHUTZ-
ZERTIFIZIERT
Twinson Terrassendielen –
perfekt für Dachterrassen
und Balkone
Benannt nach einem Webstuhl steht „The Loom“ in Bukarest für die reiche
Handwerkstradition der Roma. Stardust Architects verwandelten den
Schauraum der Mesteshukar Butiq für handwerkliche Erzeugnisse auch in
einen Werkraum, der nicht nur die Endprodukte zur Schau stellt, sondern
auch die dahinterstehenden Produktionsprozesse vermittelt.
Fotos: Vlad Albu
Handwerkliche Produkte erzählen Geschichten
und stehen in einer Tradition,
deren Wissen oft über Generationen weitergegeben
wird. Durch die Möglichkeit,
maschinell in Massen zu produzieren, ist
viel Wissen über Herstellung und Produktion
verloren gegangen und wird weiter verloren
gehen. Gegen diesen Verlust positioniert
sich The Loom ganz klar und möchte
das wertvolle Wissen über handwerkliche
Produktionstätigkeit weitergeben.
Von dieser Idee geleitet, nimmt eine
Werkbank die zentrale Position im Raum
ein. Rundherum laden einige dreibeinige
Holzschemel zum Sitzen und Werken ein.
Getragen wird die Holzplatte der Werkbank
von einem Konstruktionssystem aus
dickeren und dünneren Rundstäben, die
ineinander gesteckt werden können. Aus
diesen Stäben entsteht eine Struktur, die
sich über den gesamten Raum erstreckt
und als Präsentationsmöbel für die unterschiedlichen
Gegenstände genutzt
werden kann. Einmal wird die Struktur
genutzt, um Hängendes zu präsentieren,
an anderer Stelle durch das Auflegen einer
Holzplatte für Liegendes. Kreativ kann
das simple Stecksystem aus Horizontalen
und Vertikalen interpretiert werden, um
die Gegenstände optimal zu präsentieren.
Handwerkliches Können wird also auch
durch die Shop-Gestaltung vermittelt,
die ebenso wie die kunsthandwerklichen
Gegenstände als Inspiration für weitere
Werkstücke dienen können. Auch bietet
es für die im Werkraum stattfindenden
Workshops einen passenden Hintergrund.
The Loom ist ein Raum der Vergangenheit
und auch der Zukunft, der das Kunsthandwerk
hochhält und einen Raum für
sein weiteres Bestehen bietet. Stardust
Architects verwandelten ihn in ein Erlebnis,
das die Möglichkeit bietet, Vergessenes
zu entdecken und Neues zu erfahren
– mit dem Hintergedanken, dass jeder ein
Kunsthandwerker sein kann.
deceuninck.de/terrassen
Deceuninck ist die cleverste Wahl,
wenn es die inno vativsten Fenster- &
Türlösungen oder Terrassen systeme sein
sollen: Umweltfreundliche Produkte,
die den Komfort in Gebäuden deutlich
erhöhen, entwickelt als Lösungen für
eine bessere Welt.
Eine von vielen cleveren
Lösungen – langlebige
Twinson Terrassen-Systeme:
• klassifiziert als „harte
Bedachung” B roof
(t1) für
Dachterrassen gemäß
Anforderungen der Musterbauordnung
MBO §32
• extrem belastbar und unempfindlich –
in jeglicher Hinsicht
• wahlweise mit gebürsteter Oberfläche
oder fleckenunempfindlicher
PVC- Beschichtung
• höchster Qualitätsstandard durch
patentiertes WPC-Material
• mit Ökokern ausgestattet und zu
100 % recycelbar
• bis zu 10 natürliche Farben
Deceuninck Germany GmbH
architektur FACHMAGAZIN
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Licht
Office Lofts
in der Fabricatur
Der moderne Büroalltag ist abwechslungsreich und flexibel. Wie etwa im ehemaligen
Werkstatthof einer Möbelfabrik im 3. Wiener Gemeindebezirk, wo die A.C.C. Architekten
zeitgemäße Office Lofts gestalteten, dabei aber den alten Fabrikscharakter
erhalten haben. Ihrem Designkonzept entsprechend fiel die Gestaltung der Büroräume
und die Wahl der Materialien aus: Auf das Wesentliche reduziert, klar und
designbewusst. Und auch das Beleuchtungskonzept, ein wesentlicher Bestandteil
des Designs, folgt diesen Grundsätzen kompromisslos.
Fotos: Martin Zorn Photograpy
Der Lichtplaner Alexander Magyar entschied sich
bei der Umsetzung für das modulare System INK von
Linea Light, das ein flexibles Reagieren auf wechselnde
Herausforderungen ermöglicht. Mit einer Spanngurt
ähnlichen Technik wurde dafür quer durch die Räumlichkeit
ein Raster geschaffen, wobei die blendfreie
Grundbeleuchtung für die Allgemeinflächen mit indirekten
LED-Lichtlinien erzeugt wird. Die Nutzer werden
dadurch in ihrer optischen Wahrnehmung nicht beeinträchtigt
und auch die Konzentration bleibt aufrecht.
Die erhöhte und von der Norm geforderte Beleuchtungsstärke
auf den Arbeitsplätzen wird mit punktuell
in das System geklemmten Lichtlinien blendfrei geschaffen
und mit Design-Klassikern als Tischleuchte
ergänzt. Für die Beleuchtungskörper wurde ein hoher
Farbwiedergabeindex von CRI92 und eine Farbtemperatur
von 3000K gewählt. Für den Lichtplaner zeichnet
sich diese Kombination nicht nur durch exzellente
Lichtverhältnisse, sondern auch durch ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis
aus.
In die Räumlichkeit führt ein optisches Leitsystem in
Form einer Lichtlinie, die mit alten Hallenleuchten, abgehängt
auf Ketten, realisiert wurde. Um die Normwerte
für die Entblendung einhalten zu können, wurden diese
Leuchten mit einer speziellen Folie ausgelegt. Auf diese
Weise wird spielerisch wird die Geometrie des Bestandes
umhüllt, durchquert und begleitet.
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Licht
Mit dem Lichtsystem „alphabet of light“ mit einem
Durchmesser von 5 cm – von Artemide design by BIG
Barke Ingels – werden die Nutzer und Besucher intuitiv
beim Eingang abgeholt und in die Büroräumlichkeit
geführt. Die Vorteile des Systems sind die einfachen
mechanischen Verbindungen und die damit möglichen,
langen Leitungslängen. Im konkreten Fall wurden hier
zusätzlich Löcher in Betonwände gebohrt, um ein weitläufiges,
durchgängiges Erscheinungsbild zu erzielen.
Und für das Stiegenhaus entwickelte die Lichtplanung
aus einer Standardleuchte ein zum alten Fabrikscharakter
passendes Sondermodell: Die Wandleuchte „Bullauge“
wurde speziell für diese Anwendung mit hohem
Farbwiedergabewert und in verschiedenen Größen vom
Produzenten gefertigt.
architektur FACHMAGAZIN
80
Licht
Stufenplan
ACDF Architecture hat in Montreal den dritten Abschnitt des Büroumbaus für das
Unternehmen Lightspeed realisiert. Das Projekt, das die Platzverhältnisse für die
rund 640 Mitarbeiter maximieren soll, befindet sich im historischen Gare Viger
Gebäude. Im bisher letzten Ausbauschritt erfolgte die Transformation eines rund
930 m 2 großen Stauraums im 5. Obergeschoss in ein funktionales Netzwerk aus
Schulungs-, Tagungs- und Arbeitsbereiche.
Fotos: Maxime Brouillet
Aufgrund des begrenzten Eintrags an natürlichem
Licht im Dachgeschoss legten die Architekten dabei
besonderes Augenmerk auf die Ausarbeitung und
Umsetzung einer Beleuchtungsstrategie: Kontraste in
Licht und Farbe erzeugen Stimmung und heben räumliche
Übergänge hervor. Beim Verlassen der Aufzüge
im 5. Stock empfängt eine dunkle Umgebung und ein
Spiel von Transparenz und Reflektion. Der schwarze
Hintergrund kontrastiert mit glänzendem Metall und
die optische Trennung von Eingangs- und Aufenthaltsbereichen
wird durch Farbgebung und Materialität
akzentuiert. So sorgen als Gegenpart zur dunklen
„Aufzugshöhle“ hellweiße Erschließungsgänge
für Kontraste und etwa freiliegende Ziegelwände und
Holzbalken in den Tagungsräumen für Wohnambiente.
Und auch mit dem nächsten Schritt der Unternehmenserweiterung
von Lightspeed beschäftigen sich die
ACDF Architekten bereits: Geplant wird eine Erweiterung
der Bürofläche um rund 2.300 m 2 – aufgrund der
COVID-Realität sind die Planer vom Auftraggeber dabei
zusätzlich gefordert, drei Konzepte für einfache und
flexible Möglichkeiten für soziale Trennmaßnahmen am
Arbeitsplatz zu erarbeiten.
www.architektur-online.com
81
Licht
Innovative und hochflexible Aluminiumprofilsysteme
mit unendlichen Möglichkeiten.
Sie haben schon etwas ganz spezielles im Kopf? Wir freuen uns
mehr über ihr Vorhaben zu erfahren und stehen Ihnen gerne
beratend zur Seite. Sprechen Sie uns an!
Dome
Besuchen Sie uns in
Halle 3,1 Stand E71
FLAKE ist eine trapezförmige, zierliche direkt-/indirektstrahlende Büroleuchte. Die Formsprache des Leuchtengehäuse
verbindet sich nicht direkt mit der rechtwinkligen Prismenwanne. Der dadurch entstehende Lichtraum verleiht FLAKE eine
FORM FOLGT ARCHITEKTUR - LICHT FOLGT FORM
schwebende Leichtigkeit. Auch als HUMAN CENTRIC LIGHTING / TUNEABLE-WHITE - Ausführung erhältlich.
RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien
Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at
architektur FACHMAGAZIN
82
Produkt News
Smartes Wohnen zum Angreifen
Die Zukunft des Wohnens ist smart. Im Idealfall wird intelligente Gebäudetechnik
bereits in die Planungsphase einbezogen. Am besten gelingt das mit umfassender
kompetenter Beratung im Vorfeld sowie während der Planungs- und später der
Bauphase. Genau das bietet Siblik Elektrik mit dem ersten SmartHome-Flagshipstore
im Grazer Center West.
Neben Endkunden und Professionisten aus den Bereichen
Elektrotechnik und Heiztechnik sind auch
Architekten, Bauträger, Sanierer und Großhändler
eingeladen, sich vor Ort rund ums smarte Wohnen zu
informieren und sich von den Vorteilen intelligenter
Gebäudetechnik zu überzeugen.
Auf 130 m 2 wird in Graz gezeigt, was ein smartes
Zuhause kann. Egal, ob Zutrittssysteme, intelligente
Beschattungsregelungen, erneuerbare Energien
oder Lösungen für altersgerechtes Wohnen: Es gibt
praktisch nichts, das sich nicht umsetzen lässt. In
der Modellwohnung finden sich aktuellste technologische
Möglichkeiten für zukunftssicheres, komfortables
Wohnen.
Langfristig zahlt es sich aus, bei Neubau oder Sanierung
intelligente Technik zu integrieren: Ein Siblik
SmartHome lässt sich mühelos an veränderte Bedürfnisse
anpassen. Ist erst einmal eine Basis-Ausstattung
vorhanden, kann das SmartHome im Lauf
der Zeit modulartig und mit nur geringen Zusatzkosten
erweitert werden. Und da Siblik bei seiner
SmartHome-Lösung auf das KNX-Bussystem setzt,
das international von über 500 Herstellern verwendet
wird, sind hohe Flexibilität und Zukunftssicherheit
garantiert.
Siblik SmartHome
T 0800 20 16 44
smarthome@siblik.com
smarthome.siblik.com
www.architektur-online.com
83
Produkt News
Fotos: Zumtobel, Faruk Pinjo
Erleuchteter Campus
Insgesamt vier Bauprojekte umfasst die Weiterentwicklung des Campus der
Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz. Nach dem bereits eröffneten LIT Open
Innovation Center und der Panoramaplattform Somnium wurde nun das neue Willkommenszentrum
und die spektakulär umgebaute Bibliothek in Betrieb genommen.
Als Preisträger des Wettbewerbs zeichnet das Linzer Architekturbüro RIEPL
RIEPL ARCHITEKTEN für das Projekt verantwortlich und die nun fertiggestellten
Teile Kepler Hall und das JKU Learning Center komplettieren das Raumangebot.
Zumtobel hat dafür in enger Zusammenarbeit mit den Architekten ganz individuelle
Lichtlösungen erarbeitet.
Die Kepler Hall mit rund 3.000 m 2 Gesamtfläche dient
als neues Willkommenszentrum der Universität. Das
Gebäude ist als Aula und Eventcenter konzipiert und
beherbergt eine Sport- und Mehrzweckhalle. Eine
besondere Herausforderung für die Beleuchtung
stellten die Raumhöhe von circa 14 Metern und die
kaum vorhandenen Reflexionswerte für die vorgegebene
Beleuchtungsstärke von 500 Lux dar. Zumtobel
entwickelte dafür eine breitstrahlende, leistungsstarke
Lichtlinie auf Basis der Leuchte SLOTLIGHT
mit hohen Lichtströmen zwischen 14.600 und 18.300
Lumen. Die schwarzen, ballwurfsicheren Lichtlinien
sind dimmbar und in den architektonisch vorgegebenen
Tragwerksraster eingefügt.
Das neue Learning Center basiert auf dem Bibliotheksgebäude
aus den 1980er Jahren, das mit einer
23 Meter in den Vorplatz auskragenden Aufstockung
versehen wurde. Durch die Erweiterung entstanden
im Inneren neue Recherchezonen, attraktive Lernorte,
locker gestaltete Lounge-Zonen und verschiedene
Kommunikationsbereiche. Zumtobel lieferte
für diesen Bereich eine passgenaue Lichtlösung mit
MIREL Lichtbändern auf TECTON-Tragschienen. Die
schlanken, durchgängigen Lichtbänder mit einem
hohen Lichtstrom (3.700 lm) und guter Entblendung
(UGR < 19) bilden eine Lichtlinie und bieten ideale
Lichtverhältnisse für unterschiedliche Sehaufgaben
in der Bibliothek.
Spektakulär ist außerdem die Inszenierung der Stahlfassade
des Neubaus mit der Thorn-Leuchte NIGHT-
SIGHT. Unterschiedliche Lichtverteilungen sorgen
dafür, dass die Fassade und der Vorplatz gleichmäßig
und wirkungsvoll ausgeleuchtet werden.
Zumtobel
Lighting GmbH
T +43 (0)5572 390-0
info@zumtobel.info
www.zumtobel.com
architektur FACHMAGAZIN
84
Produkt News
Nate = Natur + Hightech
Mit modernster Formholztechnologie und Fertigungstechnik bietet der Objekteinrichter
Selmer eine Möbelserie mit wegweisender Material-Synthese: nate
verbindet Eichen- bzw. Buchenholz auf raffinierte Weise mit einer intelligenten
Zargenkonstruktion aus 100 Prozent Recyclingkunststoff. Das Resultat sind 16 bemerkenswert
leichte und doch stabile Elemente, bestehend aus Tischen, Stühlen,
Hockern und Bänken.
Herzstück und Ursprung der innovativen Produktfamilie
ist der moderne, nachhaltige Holzstuhl nate mit
seiner praktischen Funktionalität: Der pflegeleichte
und stapelbare Stuhl, gefertigt aus nachwachsenden
Rohstoffen und Recyclingmaterial, ist sortenrein
trennbar und lässt sich somit vollständig rezyklieren.
Seine klare Formgebung folgt einer organischen Linienführung:
Die Stuhlbeine aus solidem Massivholz
sind vorne leicht angeschrägt und hinten mit einem
sanften, natürlichen Schwung versehen. Dieser findet
sich auch in den bemerkenswert dünnen, auf 6 mm
gearbeiteten Kontaktflächen an Sitz und Rücken
wieder und stellt den hohen Sitzkomfort sicher. Ausschließlich
die Holzelemente haben Körperkontakt,
während der großzügige Kunststoff-Zargenrahmen
sie trägt.
Die Produkte der nate s Serie (Stühle, -Hocker, -Bänke
und -Tische) verfügen über Rahmen und Gestelle
aus schlankem, ausgelasertem Stahlrohr mit ökologischer
Pulverbeschichtung. Das präzise, puristische
Design verleiht den nate s-Möbeln eine besonders
feinsinnige, zeitlose Anmutung.
Mit der Möbelserie nate bietet der Objekteinrichter
Selmer eine smarte und zukunftsweisende Produktfamilie.
Sie ist nicht nur prädestiniert für den Einsatz
in Gastronomie, Business, Pflege und öffentliche Umgebungen,
ihr dezentes, organisches Design harmoniert
mit jeglicher Architektur.
Selmer GmbH
T +43 (0)6216 20210
info@selmer.at
www.selmer.at
www.architektur-online.com
85
Produkt News
Allround-Talent Baffeldecke
Am Ufer des Zürichsees nahe dem Opernhaus steht das Hotel Bellerive au Lac. Erbaut
in den 1920er Jahren wurde es von 2019 bis 2020 umgebaut und soll 2021 als
erstes AMERON Boutique Hotel wieder eröffnet werden. In neuem Glanz erstrahlen
dabei nicht nur die 61 Zimmer und Suiten, sondern auch die Tagungsräume,
das Restaurant und die Bar.
Das Studio Bellerive ist die Verschmelzung des Restaurants
und der Bar. Es ist mit einer Baffeldecke von
Metalit (gehört zur Fural-Firmengruppe) ausgestattet.
Diese ist in RAL 8022 gehalten und passt ideal in das
stilvolle Design. Sie lockert die Deckengestaltung auf,
indem sie eine ästhetisch ansprechende Verbindung
mit den Lüftungseinbauten schafft und die geschickt
zwischen den Baffeln platzierten Leuchten versteckt.
Neben der besonderen Optik verhilft die perforierte
Decke aber auch zu einer angenehmen Raumakustik.
Eine weitere Funktion ist die in die Baffeln integrierte
Kühlung, die ein wohltuendes Raumklima schafft.
Generell sind Baffeln eine gute Wahl für Architekten,
da sie viele Vorteile vereinen. Bei der Gestaltung haben
Planer eine große Auswahl und können sich designtechnisch
entfalten: Angefangen bei der Form
(Länge, Höhe, Breite), über die Zusammenstellung
der einzelnen Baffel-Elemente, bis hin zur Farbe. Zudem
kaschiert sie den Deckenhohlraum und schafft
praktische Lösungen für Einbauten oder Alarmierungseinheiten.
In großen Räumen kann man zudem
die Akustik gezielt durch unterschiedliche Perforationen
in einzelnen Bereichen des Raums steuern. Durch
die Integration einer Kühlung ergibt sich ein weiterer
wesentlicher Vorteil. Im Studio Bellerive sind all diese
Aspekte der Baffeldecke perfekt umgesetzt worden.
Fural Systeme in
Metall GmbH
T +43 (0)7612 74 851-0
fural@fural.at
www.fural.com
architektur FACHMAGAZIN
Hygiene ist das A und O
Auf den Hügeln von Lüttich errichtete das Architekturbüro
Assar Architects in Zusammenarbeit mit
Artau architectures die „Clinique du MontLégia“,
die mehr als 800 Betten umfasst. Auf Anraten des
Krankenhausarchitekten Alwin Fable vertraute der
Bauherr bei den Armaturen, den Sanitärobjekten aus
Edelstahl und den Haltegriffen für Barrierefreiheit auf
Produkte von DELABIE.
Gesucht waren dabei ästhetische und hygienische
Lösungen für die Patientenzimmer – die Einzelzimmer
und Gemeinschaftsräume – sowie Produkte für
alle medizinischen und technischen Bereiche. Zum
Einsatz kamen bei diesem Projekt neben Haltegriffen,
Klappgriffen und Duscharmaturen auch drei Arten
von Armaturen: Waschtischarmaturen BIOSAFE für
die Zimmer, Selbstschlussarmaturen TEMPOSOFT
mit Betätigungsknopf für die öffentlich zugänglichen
Sanitärräume sowie elektronische Armaturen
TEMPOMATIC MIX 4 und BINOPTIC MIX für die Ausstattung
der OP-Waschrinnen aus Edelstahl, die sich
insbesondere zwischen den Operationssälen befinden.
DELABIE GmbH
T +49 (0)231 496634-0
info@delabie.de
www.delabie.de
86
Produkt News
© Marc Detiffe
Einfache und sichere
Systemlösung
Duschlösungen mit flachen Duschtassen aus emailliertem
Stahl, Mineralguss, Stein oder Verbundwerkstoffen
finden immer mehr Zuspruch in modernen
Bädern. Die Verlegung direkt am Estrich mit einer
Restschwelle von bis zu 2 cm stellt eine gute Alternative
zum barrierefreien Einbau und zu Duschrinnen
und Duschabläufen dar.
Bei der Verwendung von herkömmlichen Ablaufgarnituren
ist bei flachen Duschtassen jedoch die Einbindung
in die Verbundabdichtung problematisch, wodurch es
zu Undichtigkeiten kommen kann. Eine einfache und
sichere Alternative dazu bietet nun HL Hutterer &
Lechner mit dem neuen Komplettablauf HL570 Flex-
Box an, der sich nach der jeweiligen Bauphase in Rohbauset,
Abdichtset und Komplettierungsset gliedert.
Für Passgenauigkeit und damit Dichtheit sorgen dabei
das höhenverstellbare Rohbauteil, welches eine
nachträgliche Höhenanpassung an die Dichtungsebene
ermöglicht, und das Flex-Element, mit dem
eine seitliche Abweichung von bis zu 4 cm (+/- 2 cm
von der Mitte) kompensiert werden kann.
HL Hutterer & Lechner GmbH
T +43 (0)2235 86 291-0
office@hl.at
www.hutterer-lechner.com
www.architektur-online.com
87
Produkt News
Einfach, aber mit Stil
Die Ansprüche an eine moderne Badgestaltung steigen, dementsprechend sind hochwertige
wie designstarke Ausstattungen gefragt – am Ende ist die Entscheidung jedoch
häufig eine Frage des Budgets. Hier setzt GROHE mit seiner Baulines Kollektion an und
bietet ein hochqualitatives und attraktives Komplettangebot für preisbewusste Kunden.
Dank des neu aufgelegten Designs der Badarmaturen profitiert der Kunde von einer
verbesserten Komfortzone: Der verlängerte Winkel mit einem konisch zulaufenden Auslauf
schafft einen optimalen Wasserfluss und verhindert so Wasserspritzer beim Händewaschen.
Durch die nahtlos geschlossene Oberfläche der Armatur können zudem keine
Verunreinigungen eindringen und durch die innere Wasserführung besteht kein Kontakt
zwischen heißem Wasser und der Oberfläche, wodurch Verbrühungen an heißen Oberflächen
ausgeschlossen sind. Abgerundet werden die Vorteile durch GROHE EcoJoy:
Die innovative Technologie reduziert den Wasserverbrauch mithilfe eines Durchflussbegrenzers
von zehn Litern pro Minute auf knapp über fünf Liter. Damit werden Baulines
Armaturen dem gestiegenen Bedürfnis nach nachhaltigen Sanitärlösungen ganz ohne
Komfortverlust gerecht.
GROHE Ges.m.b.H.
T +43 (0)1 680 60
info-at@grohe.com
www.grohe.at
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architektur FACHMAGAZIN
88
Produkt News
Massivholz im Bad
Das luxuriöse Badeinrichtungskonzept EDITION LIGNATUR mit Möbeln aus Naturholz
ist das Ergebnis der langjährigen Badkompetenz von KEUCO und der traditionellen
Holzverarbeitungskunst von TEAM 7. Jedes Badmöbel dieser Edition,
entworfen vom Designbüro Tesseraux + Partner, Potsdam, ist ein Unikat und wird
individuell für jede Bestellung von Hand gefertigt.
An hochwertigen Naturhölzern sind Eiche, Eiche Venedig
– hergestellt aus ehemaligen Eichenpfählen
der Lagunenstadt mit natürlichen Verzierungen des
Schiffsbohrwurms – edler Nussbaum sowie eine helle
Wildeiche mit dunklen Astlöchern, deren charakteristische
Oberfläche durch die Behandlung mit natürlichem
Weißöl eine besondere Optik bietet, erhältlich.
Im Bereich der Waschtische, Armaturen und Spiegelschränke
eröffnet das Sortiment der EDITION
LIGNATUR ebenfalls vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
für exklusive Bäder mit hochwertigem Massivholz.
Einzel- oder Doppel-Waschtischlösungen,
eingelassene oder aufgesetzte Waschtische, Sideboards,
Hoch- und Mittelschränke sowie Sitzbänke
stehen zur Wahl. Die Unterbauten für runde Waschtische
sowie Sideboards und Mittelschränke sind optional
mit Keramik- oder Glasabdeckplatten erhältlich.
Zu den Unterschränken aus edlen Hölzern können
Waschtische aus Varicor oder Keramik kombiniert
werden. Runde Keramik-Aufsatzwaschtische in Weiß
oder Schiefergrau ergänzen das Sortiment. Außerdem
bietet KEUCO praktische Standaccessoires,
passend in Design und Holzart, die flexibel im Bad
positioniert werden können. Die Standaccessoires
für Waschtisch und WC nehmen ebenfalls die Holzvarianten
der Möbel auf.
Ein Bad der exklusiven EDITION LIGNATUR ist in jeder
Holzart stets einzigartig. Es ist das Ergebnis aus
traditioneller Handwerkskunst und wird auftragsbezogen
für Liebhaber des Besonderen gefertigt.
KEUCO GmbH
T +43 (0)662 45 40 56-0
office@keuco.at
www.keuco.com
www.edition-lignatur.de
www.architektur-online.com
Alles andere als Standard
The Standard Hotels sind eine Gruppe kultiger Boutique-Hotels
in Los Angeles, New York City, Miami Beach,
auf den Malediven – und seit kurzem in London,
im ehemaligen Camden Town Hall Annex. Das Gebäude
aus dem Jahr 1974 im brutalistischen Stil wurde
liebevoll restauriert und bildet nun die perfekte Bühne
für das Fünf-Sterne-Hotel mit über 266 Zimmern.
In den Badezimmern setzt das Londoner Hotel auf die
Badmarke Bette, die Duschwannen und Duschflächen
aus glasiertem Titan-Stahl in einer Vielzahl verschiedener
Größen und Formen, alle mit rutschhemmendem
Antirutsch Pro ausgestattet, lieferte. Eingesetzt
wurden bei diesem Projekt auch freistehende, 180 x
80 cm große BetteLux Oval Silhouette Badewannen,
halbeingelassene BetteLux Oval Highline Badewannen
sowie BetteForm Einbauwannen im Format 150 x
70 cm. Auch hier profitiert das Hotel von den Vorteilen
des glasierten Titan-Stahls und der 30 Jahre Garantie
des Herstellers auf das Material.
Bette GmbH & Co. KG
T +49 (0)5250 511-0
projekte@bette.de
www.my-bette.com
© timcharlesphoto
89
Produkt News
MASSARBEIT
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architektur FACHMAGAZIN
90
Produkt News
Vielfältiges Badmöbel-Maßprogramm
Seit vielen Jahren sorgt die österreichische Badmöbelmanufaktur Conform mit
der Maßserie Riva für Flexibilität und Funktionalität in ihrer schönsten Form.
Der erfolgreiche Evergreen der Badarchitektur ist eine überaus variantenreiche,
industriell gefertigte Waschplatzlösung mit den Features eines Maßmöbels und
passt so in private Lebensräume genauso wie in den Hotel- und Objektbereich.
Flexibel planbar in einer Breite von 60 cm bis 260
cm und frei kombinierbar mit einer großen Palette
an Mineralguss-Waschtischen sowie jeder beliebigen
Aufsatz-Keramik ist Riva ein universell einsetzbares
Programm mit vielen Extras und einem großen
Modellangebot.
Die Modell-Palette reicht von leichten, eleganten Möbeln
mit weißen Aufsatzbecken, über vielfältige Dekor-Lösungen
– beispielsweise in den Farben Weiß
Glanz, Eiche Montese, Fichte Antik und Flexstone
– bis hin zu kraftvollen, archetypischen Formen mit
handgefertigten Becken-Skulpturen aus Lavastein.
Im aktuellen Neuheiten-Programm wurden die vielfältigen
Möbelelemente zusätzlich mit neuen Konsolenlösungen
in unterschiedlicher Formgebung und in
verschiedenen Dimensionen ergänzt. Neue Ideen für
Ästhetik und Komfort auf hohem Niveau zeigen aber
auch die Neuheiten in den Frontoptiken Toreno Eiche
und Betuna. Zudem glänzt der Longseller nun auch
mit der neuen Aufsatzkeramik aus der Serie Quadro
sowie vielfältigen neuen Arrangements und Kombinationsmöglichkeiten
aus bestehenden Elementen.
In Summe ist Riva ist ein charaktervolles Badmöbelprogramm,
das Maß an persönlichen Bedürfnissen
und dem Wunsch nach Individualität nimmt und daraus
ein Bad formt.
CONform Badmöbel GmbH
T +43 (0)5412 63493
office@conformbad.at
www.conformbad.at
www.conform-partnersystem.com
www.architektur-online.com
91
Produkt News
Garantiert
spannungsfrei.
Infrarot für alle
Wohltuende Infrarotwärme bietet das neue Infrarotpaneel Malaga
von Repabad, das wie ein Bilderrahmen an der Wand befestigt wird.
Das kompakte Glaspaneel schmiegt sich platzsparend an die Wand
an und ist in den Farben Dark Black, Obscure, Snow, Pearl und Coffee
erhältlich. Auf Wunsch können damit auch persönliche Farbakzente
gesetzt werden – dabei sind alle RAL-Töne möglich.
Das Glas hat eine Gesamtlänge von 109,5 cm und eine Breite von 36,5
cm, wobei das Gehäuse in Aluoptik etwas zurückversetzt (106,5 x
33,5 cm) ist und durch den Versatz optische Leichtigkeit verleiht. Das
Paneel selbst misst eine Tiefe von 10 cm, inklusive Rückenlehnen und
höhenverstellbarer Kopfstütze beträgt der Abstand zur Wand 21 cm.
Für den richtigen Abstand zwischen Infrarotstrahler und Rücken
sorgen die weichen anschmiegsamen Lehnen. Die Stärke der Infrarotfunktion
lässt sich über das direkt in die Glasfläche eingelassene
Bedienfeld regeln.
Malaga kann in allen Räumen außerhalb von Nassbereichen wie z.B.
im Schlafzimmer, Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Gästezimmer etc.
angebracht werden. Für Infrarotanwendungen in Nassräumen bietet
Repabad mit den Infrarotpaneelen Bilbao, Palma und Lissabon
Lösungen an, die wasserdicht und speziell für Nassräume wie Bad,
Dusche oder Dampfbad konzipiert sind.
repaBAD GmbH
T +43 (0)800 29 35 18
info@repabad.com
www.repabad.com
Günther Zellhofer
Bauleitung BTS - Trendfloor,
Wien
Ein schöner Bodenbelag steht
und fällt mit der Qualität des
Unterbodens. Rasch muss es
immer gehen, da ist eine schnelle
Belegreife auch bei Schichtdicken
bis 35 mm ein echter Vorteil. Und
spannungsfrei sollte der Untergrund
sein, mein Alltag ist spannend
genug. Da kommt für mich nur
eine Nivelliermasse in Frage, die
MUREXIN CA 60. Die hält.
Murexin. Das hält.
architektur FACHMAGAZIN
92
Produkt News
Wien, Moskau, Madrid, Miami
und nun Berlin
Mit dem Konzept der „LAUFEN spaces“ verfolgt LAUFEN eine neue Art der
Präsentation und Begegnung zum Thema Badezimmer. Wie bereits in anderen
Metropolen erfolgreich realisiert, wurde das Konzept kürzlich auch in Deutschland
umgesetzt. Der LAUFEN space in Berlin-Charlottenburg, in unmittelbarer Nähe
zum Kurfürstendamm, zeigt eine kuratierte Edition von Produkten und lädt spielerisch
dazu ein, Badkeramik und die Wechselwirkungen mit anderen kreativen
Ausdrucksformen zu erleben.
Aus einem ehemaligen Antiquitätengeschäft mit
Gründerzeitflair ist dort ein interdisziplinärer Raum
entstanden, welcher die anderen LAUFEN spaces in
Wien, Madrid, Moskau und Miami mit der deutschen
Hauptstadt verbindet: Zwei prominente Schaufenster
an der lebhaften Kantstraße, um die Ecke die legendäre
Paris Bar und am Carré der angesagten Fusion-Küchen
- dies war die Ausgangslage, aus welcher der
Designer Konstantin Grcic eine Szenografie geschaffen
hat, die mit irritierenden visuellen Widersprüchen
die ausgestellten Objekte unerwartet inszeniert: Im
Mittelpunkt steht das zur Skulptur bestimmte Produkt
– aber der eigentliche Raum, der space, wird im
neuen Ausstellungskonzept zu einem Ort für Veranstaltungen,
Talks und Videoinstallationen.
“Für mich ist der LAUFEN space Berlin wie ein Brief
aus der Zukunft. Er erzählt, archiviert die Formen und
vernetzt sich mit den anderen existierenden LAUFEN
spaces zu einem lebendigen Organismus in der digitalen
Welt. Er hat aber über die einzelnen Orte eine
haptische Rückbindung. Der Showroom wird zum Archiv,
Labor, Studio u.s.w.,” erklärt Roger Furrer, Marketing
Director LAUFEN BATHROOMS.
LAUFEN Austria AG
T +43 (0)2746 6060-0
office@at.laufen.com
www.laufen.co.at
U
L
A
E
I
C
H
www.architektur-online.com
Modulares Möbelkonzept
Ab April 2021 erweitert Geberit die Komplettbadserie
Geberit iCon und präsentiert neue Waschtische,
Möbel und Oberflächen sowie ein weiterentwickeltes
WC. Die Badserie ist als modulares System konzipiert
und bietet sowohl für kleine als auch für große Bäder
noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Bei der aktuellen
Überarbeitung wurde besonderes Augenmerk
auf den modularen Aufbau und die Flexibilität bei
der Produktauswahl gelegt: Verschiedene Waschtischmöbel,
Seitenschränke und offene Regale sowie
Metallablagen lassen sich passgenau in unterschiedlichen
Kombinationen zusammenstellen. Neben den
bestehenden Farben Weiß hochglänzend und Weiß
matt sowie Lava matt stehen bei den Oberflächen zusätzlich
Sand-grau hochglänzend, Eiche sowie Nussbaum
Hickory zur Wahl. Erweitert wird auch das bestehende
WC-Sortiment durch ein wandhängendes
WC in moderner, runder Optik mit nahezu verdecktem
Siphon. Ausgestattet mit einem neu entwickelten
Spülverteiler wurde das WC strömungstechnisch
optimiert. Das sorgt für eine effiziente und saubere
Ausspülung und die Spülhydraulik ist noch präziser
und kraftvoller.
93
Geberit Vertriebs GmbH & Co KG
T +43 (0)2742 401 0
sales.at@geberit.com
www.geberit.at/architektur
Produkt News
HL570 FlexBox Installationsset
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U
S
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S
T
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I
R
Q
HL HUTTERER & LECHNER GMBH
E I N F A C H & S I C H E R
←
←
Komplettablauf, nach der jeweiligen
Bauphase gegliedert in Rohbauset,
Abdichtset und Komplettierungsset.
Einfache Montage durch höhenverstellbaren
Rohbauteil, nachträgliche
Höhenanpassung an die
Abdichtungsebene.
Das Flex-Element (blau) ermöglicht,
dass seitliche Abweichungen
von bis zu 4cm (plus/minus 2cm
von der Mitte) zwischen Rohbauteil
und Duschtasse problemlos aufgenommen
werden können.
Sicherer Zugang zum Ablaufrohr
durch herausnehmbaren Siphoneinsatz.
Nachträgliche Kontrollmöglichkeit
von Feuchtigkeitsbildung unterhalb
der Duschtasse.
Das Flex-Element gewährleistet
einerseits den dichten Anschluss
an das Rohbauteil durch Mehrfach-Lippendichtung
u. runde Bauweise,
andererseits die sichere Einbindung
in die Verbundabdichtung.
Einbauhöhe: 80 bis 250 mm
Ablaufleistungen: 0.5 l/s
Abdeckung Abmessung: Ø 113mm
www.hl.at www.hlhaus.at www.schönerduschen.at
architektur FACHMAGAZIN
94
Produkt News
© iStock.com/ SangHyunPaek © iStock.com/Artjafara
++
Urbanes Design
mit zeitlosem Look
Der neue Kautschuk-Belag norament castello unterstützt mit seiner Optik moderne
Architekturkonzepte. Die leicht marmorierten Fliesen mit der neuen Two-Tone-Oberfläche
treffen durch ihre zurückhaltende Ausstrahlung den Zeitgeist und
fügen sich perfekt in jedes Ambiente ein – sie passen zum klassischen Einrichtungsstil
ebenso gut wie zum angesagten Industrial Style. Das ursprüngliche, an
Beton und Kalkstein angelehnte Design vermittelt Ruhe und verleiht dem Ambiente
eine puristisch-minimalistische Ausstrahlung.
Die Farbpalette von norament castello umfasst acht
warme Grau- und Beigetöne. Die Grautöne erscheinen
edel wie unaufdringlich-elegant – sie treten in
den Hintergrund und bringen so andere Farben zur
Geltung. Die Erd- und Beigetöne verleihen Räumen
eine behagliche, wohnliche Ausstrahlung und schaffen
damit eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Als
neutrale Basis können sie gut mit kräftigen Farben
akzentuiert werden.
Ästhetisch und komfortabel –
für ein repräsentatives Ambiente
„norament castello bietet eine Synthese aus inspirierender,
zeitloser Ästhetik und einzigartiger Funktionalität“,
so Bettina Haffelder, Vice President nora
DACH. Durch seine dezente Anmutung passt der 3,5
Millimeter dicke Kautschukboden zu jedem Einrichtungsstil
und lässt sich gut kombinieren – für nahezu
unbegrenzte gestalterische Vielfalt. Dabei sind die
hochwertigen Quadratmeter-Fliesen ebenso robust
wie langlebig und bieten alle Vorteile eines elastischen
Belags, wie hervorragende Ergonomie- und
Akustikeigenschaften. Mit ihrer hohen Trittschalldämmung
von 10 dB vermindern sie die Geräuschkulisse
und sorgen so auch in viel frequentierten
Gebäuden für eine angenehm ruhige Atmosphäre.
Damit eignet sich der neue Belag perfekt für repräsentative
Räume wie Foyers und Eingangsbereiche.
nora flooring
systems GesmbH
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info-at@nora.com
www.nora.com
www.architektur-online.com
95
Produkt News
Lösungen zwischen
Tür und Zarge
Die Ansprüche steigen
Widerstandsfähigkeit, robuste Oberflächen, guter Schallschutz und Wirtschaftlichkeit
– das sind die Anforderungen an Produkte im modernen Wohnbau. Alle diese Eigenschaften
in nur einem Produkt vereint die RIGIPS Habito Platte, die über eine besonders
robuste Oberfläche verfügt und deutlich widerstandsfähiger als herkömmliche Innenwand-Oberflächen
ist. Sie steckt beispielsweise Schläge und Stöße locker weg. Ein
Aspekt, der sich auch bei der Einbruchsicherheit bezahlt macht. RIGIPS Habito erreicht
bei einer doppelten Beplankung die Widerstandsklasse RC2 nach ÖNORM EN 1627.
Dank der massiven Eigenschaften müssen Rigips Habito-Wände nicht immer doppelt
beplankt werden. Das bringt mehr Raum – bei 20 Laufmeter Wand einen halben
Quadratmeter und bis zu 44% niedrigere Investitionskosten. Zudem können die damit
erstellten Wände mit doppelt so hohen Konsolenlasten beansprucht werden wie herkömmliche
Trockenbausysteme. An einer einfach beplankten Wand können ganz ohne
Dübel bis zu 80 kg pro Laufmeter montiert werden.
Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH
T +43 (0)3622 505-0
rigips.austria@saint-gobain.com
www.rigips.com
Ihr Kontakt
Alexander Moser
+43 664 / 167 2514
RIGIPS Habito wurde in den Luxuswohnungen der
prestigeträchtigen Wiener Cotton Residence verbaut.
www.simonswerk.com
architektur FACHMAGAZIN
96
Produkt News
Eiche Griseo Eiche Marrone Eiche Soren
Erweiterte Gestaltungsfreiheit
Die Admonter Holzindustrie AG präsentiert Neuheiten im Produktbereich
und neue Visualisierungskonzepte auf digitaler Basis. So gibt es 2021
drei neue Farben im Eichenbodensortiment, eine neue Holzart bei den
Laubholzböden und zwei neue, interessante Produkte für die Wand- und
Möbelgestaltung.
Die Eichenböden „Soren“, „Griseo“ und „Marrone“
erweitern das vielfältige Parkettsortiment mit zwei
Grautönen und einem dunklen Braunton. Für eine besondere
Anmutung sorgt der neue Kerneschenboden
in Rohholzoptik bei den Laubhölzern mit seiner einzigartigen
Maserung.
Die neue Fichte Grid schwarz im Wandelemente Programm
GALLERIA überzeugt mit ihrem speziell verkohlten
Look – ein Trend, den man schon aus Japan kennt.
Die neue Möbelplatte in Eiche wurde speziell für den
Einsatz in hochwertigen Echtholzmöbeln entwickelt.
Ihre kreuzverleimte Mittellage in Sichtqualität macht
somit den Anleimer überflüssig und ermöglicht ein
verzugsfreies, stabiles Verhalten, ein einwandfreies
und schnelles Verarbeiten und eine schöne Optik
ohne einen zusätzlichen Arbeitsschritt.
Und mit der neuen kostenlosen App „Admonter
Wohnwelten“ können nun sehr einfach eine Vielzahl
der Admonter Naturholzböden virtuell verlegt
werden. Nach dem Upload eines Bildes kann damit
bereits vor der Besichtigung eines Admonter Schauraums
eine gute Vorauswahl des Traumbodens
getroffen werden. Infos zur App sowie zur Desktop-Version
der „Admonter Wohnwelten“ sind auf der
Website www.admonter.com zu finden.
Admonter Holzindustrie AG
T + 43 (0)3613 3350-0
info@admonter.at
www.admonter.com
www.architektur-online.com
97
Produkt News
Zelle für das Büro
Durch das Vermeiden von sozialen Kontakten und Home-Office-Konzepten
sind Videokonferenzen heute zu einem wesentlichen
Bestandteil im Geschäftsleben geworden. Offene
Büros verfügen aber in der Regel nicht über eine ausreichende
Anzahl an Konferenzräumen und Ruhezonen, was die Videokonferenzfähigkeit
einschränkt. Abhilfe verspricht die „Telefonzelle
Framery One“, ein Ein-Personen-Arbeitsplatz, der für
die Aufstellung in Büroräumen und für störungsfreie Meetings
und virtuelle Konferenzanrufe entwickelt wurde. Ausgestattet
mit neuester Kommunikationstechnik und regelbarem Luftstrom
und Beleuchtung lassen sich sowohl Sitz als auch Tisch
ergonomisch für längere Meetings einstellen. Erhältlich ist das
Produkt, das auch über Räder verfügt, in acht zeitlosen Farben.
Für den Innenraum stehen angepasste Teppiche, Sitze
und Tische zur Verfügung.
www.frameryacoustics.com
ENTDECKEN SIE
TWILIGHT:
PVC FREIES GEWEBE
FÜR DEN SICHT- &
BLENDSCHUTZ.
Twilight-Gewebe als textiler Sonnenschutz vermeiden
Blendung und lassen dennoch Tageslicht
in die Räume. Sie bieten eine flexible Beschattung
und sorgen dafür, dass das Licht im Raum
zum gesamten Wohlbefinden beiträgt.
• 100 % PVC-frei
• Schwer entflammbar
• Textiler Charakter
• Geruchsneutral
• Innen und außen einsetzbar
• Idealer sommerlicher Wärmeschutz
• Optimaler Blendschutz
bei guter Durchsicht nach Außen
www.sattler-twilight.com
SATTLER SUN-TEX
architektur FACHMAGAZIN
98
Produkt News
Harter Kern
Basierend auf der steigenden Nachfrage nach Rigid Core Belägen hat PROJECT
FLOORS die technisch ausgereifte SPC-CORE COLLECTION entwickelt. Der wesentlichste
Vorteil der Neuerung ist, dass diese Beläge auf fast jedem Untergrund
verlegt werden können, da ihr harter Kern ein Durchdrücken von leichten Unebenheiten
verhindert.
Zudem sind die Planken und Fliesen extrem formstabil
und können so auch direkt auf vorhandenen Keramikoder
Steinfliesen oder anderen Hartbelägen verlegt
werden, was eine Renovierung deutlich sauberer und
einfacher macht. Die integrierte Unterlage ersetzt
einen Arbeitsschritt und sorgt mit einer deutlichen
Trittschallverbesserung von 20 dB für eine gute Raumakustik
und bietet zudem zusätzliche Fußwärme.
Die neue Kollektion enthält 17 Dekore, 13 davon haben
sich schon in der CLICK COLLECTION bewährt,
sowie vier Fliesen in Steinoptik und 13 Holzdekore,
teilweise auch mit synchrongeprägter Oberfläche.
Wie alle Bodenbeläge von PROJECT FLOORS ist
auch die SPC-CORE COLLECTION geprüft und gemäß
INDOOR AIR COMFORT GOLD zertifiziert. Sie
weist damit keine Emissionen von flüchtigen Stoffen
in die Raumluft auf und ermöglicht insbesondere
im privaten Wohnbereich eine unkomplizierte und
wohngesunde Raumgestaltung.
PROJECT FLOORS GmbH
T +49 (0)2233 9687-0
info@project-floors.com
www.project-floors.com
www.architektur-online.com
Neue Wohnqualität
99
Produkt News
Mit stoneCARPET bietet ARDEX unendliche Gestaltungsmöglichkeiten
und Naturstein in Perfektion. Einmalig sind nicht nur die Festigkeit und
Widerstandsfähigkeit der Produktneuheit, auch durch die patentierte Einfärbetechnik
hebt sich die Produktreihe vom Markt ab. Rundkiesel aus
traditionellem Flussquarz oder moderner Premium-Marmor bilden die
Basis dieses einzigartigen Naturproduktes und die Farbpalette eröffnet
unzählige Gestaltungsmöglichkeiten.
Allen ARDEX stoneCARPET-Varianten gemeinsam ist, dass sie als hochwertige
Lösung den Stil von Moderne oder Tradition mit höchstem Komfort
vereinen: Im Außenbereich auf Terrassen, Poolumrandungen oder auf
Wegen, oder im Wohnbereich, erschließen sich damit für Architekten neue
Gestaltungsmöglichkeiten. Und auch im Duschbereich oder in Feuchträumen
lässt sich die Innovation für Wand- und Bodenflächen einsetzen.
Somit stellt ARDEX stoneCARPET die perfekte Ergänzung zu dem kreativen
panDOMO®-System zur grenzenlosen Oberflächengestaltung auf
Wand, Boden und Decke dar.
ARDEX Baustoff GmbH
T +43 (0)2754 7021-0
marketing@ardex.at
www.ardex.at
www.stone-carpet.at
Design
Neuheit
Viel. Falt.
Groß in Form.
markilux pergola stretch
markilux Designmarkisen. Die Beste unter der Sonne. markilux.com
architektur FACHMAGAZIN
100
Produkt News
Sicherheit, Ästhetik und Komfort
Für die immer höher werdenden Anforderungen an Holzhaustüren bietet
SIMONSWERK die innovativen, ästhetischen und sicheren Bandsysteme
der Marken BAKA, TECTUS und VARIANT.
Mit einem Belastungswert von bis zu 160 kg bietet
das bewährte und speziell für gefälzte Holzhaustüren
entwickelte Bandsystem BAKA Protect 4000 maximale
Sicherheit gegen Einbruch und Witterungseinflüsse
und eine Ästhetik, die höchsten Ansprüchen
gerecht wird.
Das Bandsystem TECTUS ist perfekt darauf abgestimmt,
gefälzte und ungefälzte Holzhaustüren mit
nicht sichtbaren Bändern ästhetisch und sicher in
minimalistischen Eingangskonzepten zu integrieren.
Für nach außen aufgehende Holz-/Aluminiumtüren
hat SIMONSWERK das Bandsystem VARIANT VX
7729/160-4 HA MSTS entwickelt. Mit einer Materialstärke
von 4 mm garantiert es eine Belastbarkeit bis
160 kg – ausgehend vom Referenzwert 1.000 x 2.000
mm. VARIANT VX 7939/160 FD 18/5 ist bestens geeignet
für den Einsatz an gefälzten Objektholzhaustüren
bis 200 kg. Die Ausführung ermöglicht einen
Überschlag von 18 mm mit 5 mm Falzluft, eine spezielle
Nut nimmt die durchgehende Flügeldichtung
auf, optimiert damit den Wärmedämmwert und verhindert
jegliche Zugluft.
Die Modellvarianten TECTUS Energy ermöglichen
den Einsatz von elektronischen Sicherheits- und
Komfortkomponenten in Holzhaustüren ohne eine
sichtbare Kabeltechnik. Durch die integrierte Energieübertragung
werden die Tür- und Zargengeometrie
in keiner Weise geschwächt und die permanente
Energieversorgung von elektronischen Komponenten
ist gewährleistet. Das Kabel ist quetschungssicher
und fest im Bandgehäuse integriert.
SIMONSWERK GmbH
T +49 (0)5242 413-0
info@simonswerk.de
www.simonswerk.com
www.architektur-online.com
101
Produkt News
Fotos: ZROBYM
Wie am Jahrmarkt, nur eleganter!
Dass man Verkaufsstände transportieren kann, weiß
jeder, der schon einmal einen Jahrmarkt besucht hat.
Die mobilen Shops, die eine Firma in Weißrussland zur
Vermarktung ihrer Produkte entworfen hat, sind jedoch
eine echte, ästhetische Weiterentwicklung des simplen
Verkaufscontainers. Das Team der ZROBYM architects
wählte eine einfache, rechteckige Form. Der Köper lässt
sich leicht transportieren und mit einem Kran an jeder
beliebigen, möglichst stark frequentierten Stelle absetzen.
Man hat für die Konstruktion umweltfreundliche
Materialien (Sperrholz) benutzt und die 12 Stück Türen
an der Außenseite schaffen einen lichtdurchfluteten
Verkaufsraum. An den Außenkanten der Türblätter sorgen
LED-Streifen für einen optischen Effekt.
www. zrobym.by
Andreas Jäger
Klimaexperte
Für den Klimaschutz
in Österreich:
CO 2
-Emissionen lassen
sich eindämmen.
Dank der hervorragenden
Dämmwirkung der Austrotherm
Dämmstoffe lassen sich nicht
nur die CO 2
- Emissionen deutlich
reduzieren, sondern auch die Heizund
Kühlenergiekosten. Nur einer
von vielen Beiträgen, den wir bei
Austrotherm für den Klimaschutz in
Österreich leisten. Heute und
auch morgen.
austrotherm.com
Gutes Klima. Gutes Leben.
architektur FACHMAGAZIN
102
Produkt News
Neue Produkte – Neue Plattform
AluKönigStahl präsentiert die neuesten Produktentwicklungen und Service-Highlights
seiner Systempartner Schüco und Jansen auf i.NNOVATIONNOW, einer
neuen Online-Plattform.
Die Neuheiten von Schüco sind dabei rund um die
Schwerpunkte HEALTH, SMART und SECURITY zusammengefasst.
Gesundes Bauen gewinnt stetig an
Bedeutung und reicht von natürlicher Lüftung mit
Schallschutz und Wärmerückgewinnung über antimikrobielle
Griffe und Oberflächen, Barrierefreiheit für
Fenster, Türen und Schiebetüren bis hin zu vollintegrierten
Sonnenschutz-Lösungen. Smartes, intelligentes
Bauen wieder beschäftigt sich mit Themen wie
schnellere und effizientere Fertigung, textile Fassaden,
oder integrierte und aufgesetzte Antriebe. Unter
Security fällt das Grundbedürfnis nach Sicherheit,
wie Einbruchschutz, Sabotage, Brand oder Spionage.
Die Produktschwerpunkte von Jansen auf der Online-Plattform
stehen ganz im Zeichen von Design
und Sicherheit. Mit dem mehrfach ausgezeichneten
System Janisol Arte wird Architekten und Planern
nicht nur eine attraktive Alternative für die Sanierung
von Industrie- und Loftverglasungen geboten,
sondern auch im privaten Wohnungsbau moderne,
innovative Lösungen ermöglicht. Die auf das Äußerste
reduzierten Ansichtsbreiten gewährleisten ein einzigartiges
Design.
„Die aktuelle Situation und der Wegfall wichtiger
Branchenevents stellen auch uns vor neue Herausforderungen.
Wir haben bewusst ein neues, digitales
Format gewählt, denn wir wollen damit ein wichtiger
und vor allem innovativer Wegbegleiter für unsere
Partner sein und die wichtigsten Trends sowie Produkt-News
aus dem Hause AluKönigStahl auf den
Punkt bringen“, erläuterte Philip König, AluKönig-
Stahl CEO, die neue Plattform.
ALUKÖNIGSTAHL GmbH
T +43 (0)1 98130-0
office@alukoenigstahl.com
www.alukoenigstahl-inow.com/at
www.architektur-online.com
103
Produkt News
Starkes Duo
Fenstermarkisen sind die ideale außenliegende Beschattung
großer Flächen. Sie halten die Sonnenstrahlen
bereits außen vom Glas ab und lassen die
Hitze erst gar nicht ans Fenster. So wird der Hitzestau
vermieden und keine Wärme in den Raum hineintransportiert.
Besonders empfiehlt sich hier der
ZIP-SOLIDSCREEN von VALETTA. 2021 gibt es dieses
designorientierte Produkt als Doppellösung: Die
senkrechte Fenstermarkise wird mit einem separat
bedienbaren Insektenschutz kombiniert! So ist man
untertags vor der Sonneneinstrahlung und abends
vor unerwünschten Plagegeistern gut geschützt. Das
Herausragende an diesem System ist seine Vielfältigkeit:
als Auf- oder Unterputz-Variante, mit oder ohne
Dämmung, mit der Möglichkeit auf eine distanzierte
Ausführung. Hier greift der österreichische Sonnenschutzprofi
auf seine jahrelange Expertise in der
Entwicklung von Sonnenschutzlösungen zurück, um
allen Anforderungen seiner Kunden und des Marktes
gerecht zu werden. Die neuen ZIP-Fenstermarkisen
haben standardmäßig eine Vorbereitung für den Insektenschutz
integriert, sodass jederzeit auch später
nachgerüstet werden kann!
Das System ist besonders regen- und windbeständig:
Der Behang ist nicht nur im Bereich der Welle
und des Fallstabs fixiert, sondern über die gesamte
Führungsschienenlänge. Zusätzlich wird es zur möglichst
komfortablen Nutzung mit einem Funkmotor
ausgestattet. Der ZIP und die Kunststofflaufnut gewährleisten
eine sichere Führung und optimale Spannung
des Tuchs. Eine Spezial-Tuchwelle mit versenktem
Tuchschlitz für Schnellwechselkeder sorgt für
eine saubere Tuchwickelung ohne Druckstellen und
einen einfachen Wechsel des Behangs. Dieser ist zudem
durch eine Kassette vor Nässe und Verschmutzung
sicher geschützt.
VALETTA Sonnenschutztechnik
GmbH
T +43 (0)732 38 80-0
office@valetta.at
www.valetta.at
+
Hart – härter –
HABITO
Die unbesiegbare Nr. 1 von Rigips
ROBUSTE OBERFLÄCHE
Widerstandsfähig bei
einwandfreier Ästhetik!
SICHER IM SYSTEM
Sichere, geprüfte Alternative
zu Hybridkonstruktionen!
SCHALLSCHUTZ
Besserer Schallschutz als
Standardkonstruktionen!
WIRTSCHAFTLICH
Nutzflächengewinn und
geringere Investitionskosten!
EINBRUCHSCHUTZ
Extern geprüft ohne
Stahlblecheinlage!
GESTALTUNGSFREIHEIT
Hohe Lasten ohne Dübel an jeder
beliebigen Stelle der Wand!
architektur FACHMAGAZIN
104
Produkt News
Außergewöhnliches Terrassenwohnhaus
In Amsterdam haben Dok Architekten mit „The George“ einen Wohnkomplex
mit 47 Apartments realisiert. Positioniert in Zuidad, einem beliebten
Wohngebiet, unterstützt das Projekt das Zusammenwachsen zu einem Arbeits-,
Einkaufs- und Wohnviertel: Hier wird einer umweltbewussten Stadtplanung
und einer Architektur, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner
orientiert, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Und diese Anforderungen
werden von The George, neben den Ansprüchen an energieeffizientes
und ressourcenschonendes Bauen, auf vielfältige Weise erfüllt.
So bieten sämtliche Wohnungen durch Glas-Faltwände
mehr Raum, mehr Helligkeit und mehr Transparenz.
Die beweglichen, größtmöglichen Gebäudeöffnungen
lassen den Innen- und Außenbereich
miteinander verschmelzen. Zum Einsatz kam dafür
das System Highline von Solarlux, des Spezialisten
für größtmögliche, bewegliche Gebäudeöffnungen.
Das für sein Design und die patentierte Technik vielfach
ausgezeichnete System konnte entsprechend
der verschiedenen Grundrisse der Apartments in unterschiedlichen
Ausführungen integriert werden. Gemeinsam
ist jedoch allen Glas-Faltwänden die Möglichkeit
zur schwellenlosen Öffnung über die gesamte
Breite von Balkon oder Terrasse. Auch geschlossen
ermöglicht es dank schlanker Ansichtsbreiten von 99
mm im Flügelstoß höchste Transparenz.
SOLARLUX AUSTRIA GmbH
T +43 (0)512 209 023
info@solarlux.at
www.solarlux.at
Fotos: Constantin Meyer für Solarlux GmbH
Insgesamt 47 wärmegedämmte Anlagen mit einer
Breite von bis zu 7,50 Metern und einer Höhe von
2,70 Metern, bei einer Flügelbreite von ca. 0,90 Metern,
wurden im Wohnkomplex verbaut.
www.architektur-online.com
105
Systeme in Metall
Produkt News
fural.com
WIR SIND
BAFFELDECKEN
fural.com
Inspiration für Farbund
Materialauswahl
Renson deckt mit seinem unendlich personalisierbaren Outdoor-Living-Programm
die Bedürfnisse nach funktionaler
und ästhetischer Außenarchitektur ab, die die Grenzen zwischen
Innen und Außen verwischt. Wie etwa mit sechs Designstilen
für Renson Camargue, bei denen Materialien und
Farben perfekt aufeinander abgestimmt sind. Jeder dieser
Stile passt perfekt zu den Trends von heute und morgen, die
das Unternehmen gemeinsam mit der renommierten Trendagentur
Francq Colors ermittelt hat. Jeder Designstil besteht
aus einer Kombination mehrerer Elemente und beginnt mit
der Lackfarbe für die Struktur einer Terrassenüberdachung.
Aber auch ein integriertes Fixscreen-Tuch oder Loggia-Schiebeläden
können in Art, Material und Farbe aufeinander abgestimmt
werden. Außerdem wurden optionale Außenvorhänge
entwickelt, die farblich und optisch perfekt zu jedem Designstil
passen.
RENSON Headquarters
T +32(0) 56 62 71 11
www.renson-outdoor.at
architektur FACHMAGAZIN
106
Produkt News
Schieben statt Kippen
Großzügige Verglasungen und maximale Transparenz liegen bei Büro- bzw.
Wohnhochhäusern, Shops und Ladenzeilen oder architektonisch ansprechenden
Privatgebäuden weiter voll im Trend. Vor diesem Hintergrund setzen Planer und
Bauherren immer häufiger auf die flexiblen Schiebesysteme von WICONA, die neben
ästhetischen Vorteilen und effizienter Raumnutzung auch maximale Performance in
puncto Windstabilität, Schlagregendichtheit und Schallschutz aufweisen. Unter den
innovativen Produktlösungen des Aluminiumsystemhauses findet sich zudem für
jede bauliche Anforderung eine optimale Konstruktion.
Speziell für Büro- und Wohnhochhäuser konzipiert
wurde etwa das großzügig ausgelegte Versatz-Schiebetürensystem
WICSLIDE 150 PS (Performance
Slider). Die innovative Hybridlösung verbindet die
vorteilhaften Eigenschaften einer Schiebetür und
eines Fensters. Das System bringt dank sehr schlanker
Profile viel Tageslicht ins Innere und sorgt zudem
für eine optimale Nutzung sowie eine optische
Vergrößerung des Raumes – für einen fließenden
Übergang in Richtung Terrasse oder Balkon und ein
Maximum an Wohnkomfort. Ein weiteres Plus ist die
leichtgängige und platzsparende Bedienung: der
Flügel macht zuerst einen 6 Millimeter-Versatz nach
innen, dann läuft er parallel zum Festfeld, ohne Kontakt
mit den Dichtungen. Die umlaufende Dichtung
und das patentierte Mitteldichtungssystem sorgen
für eine hervorragende Schlagregendichtheit (Klasse
E1200) – diese ist bis zu vier Mal höher als bei üblichen
Schiebetüren. Mit dem Griff in 90°-Stellung ist
der noch verriegelte Flügel in Lüftungsposition und
ermöglicht so eine Mikro-Lüftung nach Klasse A1.
Nicht zuletzt überzeugt das Hybridsystem auch in
puncto Schallschutz mit einem einen Rw-Wert von 45
dB sowie die sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegen
Windlasten (Klasse 3).
Gefertigt werden die Profile aus der nachhaltigen
Aluminiumlegierung Hydro CIRCAL 75. Diese verfügt
über einen marktweit einzigartigen End-of-Life Aluminium-Anteil
von mindestens 75 Prozent.
Hydro Building Systems Austria GmbH
T +43 (0)6212 20000
info@wicona.at
www.wicona.at
www.architektur-online.com
107
Produkt News
Fotos: Austrotherm
Exklusiv und elegant
Am nördlichen Stadtrand von Graz gestaltete Architekt Gerald Prenner für das
Oberwarter Bauunternehmen Schwartz Bau eine Wohnhausanlage, die nicht nur
wegen ihrer gehobenen Ausstattung lockt. Gelegen im Bezirk Andritz verspricht
das Projekt Wohnen mit hohem Wohlfühlfaktor im Grünen. Unter dem Slogan „Natur
trifft Architektur“ entstand so das Eigenprojekt des Bauunternehmens.
Entstanden sind drei zweigeschoßige, villenartige
Wohnhäuser, die sich unaufgeregt in den Geländeverlauf
einfügen. Mit einer Gesamtwohnnutzfläche
von über 1.000 Quadratmeter umfasst jedes Gebäude
vier Wohneinheiten, deren Grundrisse nach
Südwesten ausgerichtet sind. Großzügige Glasflächen
holen den attraktiven Außenraum ins Innere,
weitläufige Terrassen bieten den Blick ins Grüne.
Neben der Massivbauweise punktet das Projekt
durch die energieeffiziente Beheizung mittels Luftwärmepumpe,
Holzfenster, Geländer nur aus Glas
und eine Fassade, die der zeitgenössischen Architektur
eine einzigartige Optik verleiht.
„Wir wollten für die Fassade eine elegante Struktur,
die sich trotzdem nicht in den Vordergrund spielt“,
erklärt Christian Jandrisevits, Geschäftsführer von
Schwartz Bau. Die Wahl fiel auf eine Kammfassade,
die mit Austrotherm Fassadenprofilen gestaltet wurde.
Diese Fassadenprofile wurden den Wünschen des
Architekten und des Bauherrn entsprechend perfekt
in einer Kammoptik angepasst und bilden dezent
strukturierte, dunkle Flächen, die zu den in Weiß gehaltenen,
glatt verputzten Fassadenteilen in einem
interessanten Kontrast stehen, ohne sich optisch
vorzudrängeln.
Austrotherm GmbH
T +43 (0)2633 401-0
robert.huber@austrotherm.at
www.austrotherm.at/fassadenprofile
architektur FACHMAGAZIN
108
Produkt News
Dynamisch rissüberbrückend saniert
Im Salzburger Stadtteil Taxham befindet sich mit dem Europark das größte Einkaufszentrum
Westösterreichs. Verkehrsgünstig gelegen, bietet es 4.200 kostenfreie Stellplätze,
die sich auf eine Tiefgarage und ein Parkdeck verteilen. Zu erreichen sind diese über eine
Rampenspirale, auf der die vielen ein- und ausfahrenden Pkw große Scher- und Schubkräfte
verursachen. Zusammen mit der chemischen Belastung durch Tausalze, Öle und Kraftstoffe
hatte dies zu einer starken Abnutzung der Bestandsbeschichtung geführt. Dadurch war die
Dichtigkeit nicht mehr gegeben und der Weg in die Konstruktion frei für Feuchtigkeit.
Die mit der Sanierung der Rampenoberfläche beauftragte
Firma Bauschutz aus Wels zog bei der Lösungsfindung
die Flüssigkunststoff-Experten von
Triflex bei. Gemeinsam entschied man sich für den
Einsatz des Topdeck-Abdichtungssystems Triflex
ProPark in der Variante 2. Dieses entspricht einem
Oberflächenschutz der Klasse 10 und einer erhöhten
dynamische nRissüberbrückung: Das integrierte
Spezialvlies bleibt elastisch, sodass Bauwerksbewegungen
schadlos aufgenommen werden. Zudem ist
der schub- und scherfeste Aufbau widerstandsfähig
gegenüber mechanischen und chemischen Einflüssen.
Zu den weiteren Vorteilen des Systems auf
PMMA-Basis zählt die zügige Durchhärtung, wodurch
lange Sperrzeiten vermieden werden können. Da der
Instandsetzungszeitraum im Europark in die Monate
März und April fiel, war auch die Verarbeitbarkeit des
Materials bei niedrigen Temperaturen entscheidend.
Im Zuge der Sanierung wurde die Bestandsbeschichtung
dann bis auf den tragfähigen Betonuntergrund
abgeschliffen, dieser grundiert und punktuelle Ausbesserungen
mit dem Reparaturmörtel Triflex Cryl
RS 240 vorgenommen. Für die Abdichtung kam das
systemintegrierte Triflex ProDetail zum Einsatz, das,
ebenso wie Triflex ProPark, welches anschließend in
der Fläche appliziert wurde, über eine Vlieseinlage
verfügt. Diese wird in zwei Schichten des flüssigen
Harzes eingebettet. Dann folgten Versiegelung und
Beschichtung, beides jeweils im Farbton Steingrau.
Die eingesetzte rutschsichere Beschichtung Triflex
Cryl M 264 gewährt Verkehrsteilnehmern nicht nur
größtmögliche Sicherheit, sondern bietet stark beanspruchten
Flächen mit einem SRT-Wert von 59 nach
acht Millionen Radüberrollungen ein Extra an Qualität.
Triflex GesmbH
T+43 (0)7667 21505
info@triflex.at
www.triflex.at
www.architektur-online.com
Keine Chance für
Feuchteschäden
Flachdächer gehören zu den stark belasteten Bauteilen
im Hochbau und sind sehr anfällig für Feuchteschäden
und folgend für kostspielige Sanierungen. Mit der
Innovation steinodur® WDO-E plus bietet der Dämmstoff-Spezialist
Steinbacher nun die perfekte Lösung
für den Warmdach-Neubau: Die einseitig strukturierte
Dämmplatte schützt optimal vor Feuchtigkeit und
ermöglicht im Falle eines Wassereintritts eine rasche,
günstige Trocknung. In Verbindung mit einem Feuchtemonitoring-System
können Wassereintritte früh erkannt,
schnell lokalisiert und sofort behoben werden. Somit ist
sicherer Schutz vor Langzeitschäden wie z.B. Schimmel
geboten. So bietet die smarte Dämmplatte für Bauherren
mehr Sicherheit und Sorgenfreiheit mit ihrem Flachdach
– und minimiert zudem das Risiko für Verarbeiter.
Steinbacher Dämmstoff GmbH
T +43 (0)5352 700-0
office@steinbacher.at
www.steinbacher.at/wdo-e
109
Produkt News
architektur FACHMAGAZIN
110
edv
Video-Konferenzsysteme
Guter Draht zu Projektpartnern
Pandemiebedingte Kontaktbeschränkungen machen neue Kommunikationsformen
notwendig. Video-Konferenzsysteme ermöglichen einen
kontaktfreien multimedialen Austausch mit Planern, Handwerkern und
Bauherrn. Was sollte man beachten?
Text: Marian Behaneck
Corona hat den direkten Kontakt zu Projektpartnern
aufgrund strenger Kontaktbeschränkungen
zeitweise komplett unterbrochen.
Da der Pandemieverlauf weiterhin
unsicher ist, das Homeoffice moderne Kommunikationswerkzeuge
voraussetzt (architektur
7/20: Telearbeit: My home is my
office) und strenge Kontakt- oder Reisebeschränkungen
für laufende Projekte schnell
kritisch werden können, nutzen Planer zunehmend
alternative Kommunikationswege,
wie Webmeetings oder Videokonferenzen.
Aber lassen sich damit die vielfältigen
planenden Tätigkeiten erledigen, wenn der
persönliche Kontakt fehlt? Welche Vor- und
Nachteile haben Webmeetings und wo liegen
die Grenzen? Was ist technisch und
rechtlich zu beachten? Das sind Fragen,
die man vorher klären sollte, denn die multimediale
Online-Kommunikation setzt eine
gute Vorbereitung voraus.
Technische Voraussetzungen
Über die wichtigste technische Voraussetzung
für Webmeetings verfügen zwar nicht
alle, aber die meisten Unternehmen oder
Haushalte: eine stabile und ausreichend
schnelle Internetverbindung mit einer Datentransferrate
ab 16 Megabit pro Sekunde
(Mbit/s). Professionelle Systeme brauchen
höhere Bandbreiten (ab 50 Mbit/s). Langsamere
Verbindungen sind mit Bildunterbrechungen
und Qualitätsverlusten verbunden.
Bei mobilen Videoanrufen sollte
man beachten, dass pro Minute – je nach
Videoqualität – zwischen 3 und 20 Megabyte
Daten übertragen werden und damit das
maximale Datenvolumen von Mobilfunkverträgen
schnell sprengen können. Praktisch
immer vorhanden ist ein internetfähiges
Endgerät – ein PC, Notebook/Laptop, Tablet
oder Smartphone samt eingebautem
Video-Konferenzsysteme vereinfachen Projektbesprechungen mit externen Partnern und
ermöglichen das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten. © Microsoft
Lautsprecher, Mikrofon und Webcam. Damit
die Bildqualität stimmt, sollte die eigene Kamera
über eine HD- (1024 × 768 Pixel) oder
Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) verfügen.
Da auch eine schlechte Audioqualität
unprofessionell wirkt, ist ein Headset
oder ein In-Ear-Kopfhörer mit integriertem
Mikrofon empfehlenswert. Damit kann man
die Tonqualität verbessern und störende
Nebengeräusche oder Rückkoppelungen
vermeiden. Werden parallel zum Videochat
Dokumente oder Pläne online besprochen,
sind ein oder besser zwei möglichst großformatige,
hoch auflösende Monitore sinnvoll
(ab 21 Zoll Bildschirmdiagonale, ab 1920
x 1200 Pixel Bildauflösung).
Vorteile und Möglichkeiten
Sind diese technischen Voraussetzungen
erfüllt, muss man nur noch mit dem Gesprächspartner
einen Termin vereinbaren
und ihm einen Einwahl-Link, zum Beispiel
per E-Mail schicken. Klickt er zum vereinbarten
Termin auf den Link, wird der
Video-Chat gestartet. Ist der Gesprächspartner
bereits im Konferenzsystem angemeldet
und kennt man seine Adresse, kann
man ihn auch spontan kontaktieren, sofern
er online ist. Ein Ersatz für das persönliche
Gespräch oder Vor-Ort-Termine sind virtuelle
Treffen im Internet zwar nicht, sie sind
aber eine gute Ergänzung und Alternative,
wenn persönliche Treffen nicht möglich
www.architektur-online.com
111
edv
sind. Die Kommunikation ist kontaktfrei, bequem,
praktisch kostenfrei, zeit- und kostensparend.
Zwar müssen Webmeetings,
ebenso wie echte Kundentermine, in der
Regel vorher vereinbart werden – Anfahrtszeiten
fallen aber weg. Grundsätzlich lassen
sich alle Tätigkeiten, die keine persönliche
Präsenz voraussetzen, online erledigen. Oft
spielen aber der Augenkontakt, die Mimik,
Gestik, der persönliche Eindruck oder die
Besprechung von Dokumenten eine wichtige
Rolle – insbesondere bei der Klärung
strittiger Fragen oder der Besprechung
komplexer Themen. Vieles lässt sich aus
den nonverbalen Signalen des Gesprächspartners
herauslesen und man kann dessen
Argumente und Aussagen besser einordnen.
Andere Aufgaben lassen sich überhaupt
nicht online erledigen, beispielsweise
Aufmaße, die Baustellenüberwachung oder
Erfassung von Mängeln, Soll/Ist-Abgleiche
oder Abnahmen von Leistungen. Manchmal
erledigt sich aber die Notwendigkeit einer
persönlichen Anwesenheit, wenn man etwa
mit der im mobilen Endgerät integrierten
Kamera dem Gesprächspartner die Situation
vor Ort visuell vermittelt.
Filesharing-Funktionen ermöglichen die gemeinsame Betrachtung
und Besprechung von Dokumenten. © Veeting Rooms
Was sollten Video-Tools können?
Video-Konferenzsysteme müssen unkompliziert
bedienbar und plattformunabhängig
sein, weil die Gesprächspartner häufig
unterschiedliche Betriebssysteme und auch
mobile Geräte mit kleinen Displays nutzen.
Ferner sollte zur Not auch eine Telefoneinwahl
möglich sein. Basis-Funktionen sind
die Video- und Audio-Kommunikation zwischen
zwei oder mehreren Partnern, der
Text-Chat, das Teilen der Bildschirm-Anzeige
(Screen- oder Desktop-Sharing) sowie
von Dateien (File-Sharing). Damit lassen
sich viele Aufgaben bewältigen: Potenziellen
Mietern können Wohnungen vorab per
Video-Chat präsentiert, mit Handwerkern
können Angebote, Pläne und andere Dokumente
besprochen oder Mängelprotokolle
gemeinsam abgearbeitet werden etc.
Praktisch sind dabei Markierungs- und Zeichenwerkzeuge,
um Details der Bildschirmanzeige
oder von Dokumenten hervorzuheben
oder eine Whiteboard-Funktion, die
Teilnehmern das Schreiben und Zeichnen
auf einem digitalen Flipchart ermöglicht.
Für Besprechungen in größerer Runde
oder für virtuelle Besprechungstermine mit
mehreren Partnern ist eine Splitscreen-Darstellung
für die Anzeige aller Teilnehmer
wichtig, ferner die Übertragung der Mausund
Tastaturkontrolle an einzelne Teilnehmer
und der Wechsel der Moderator-Rolle.
Eine Protokoll-Funktion ist praktisch, damit
Besprochenes nicht vergessen wird. Eine
Aufzeichnungs-Funktion ist dann nützlich,
wenn man wichtige Besprechungsdetails
erneut wiedergeben möchte.
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architektur FACHMAGAZIN
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Bei professionellen Videokonferenz-Systemen steht die Kommunikation mehrerer Teilnehmer in hoher Bild- und Tonqualität im Vordergrund.
Deshalb setzen Besprechungsräume professionelle Videokonferenz-Hardware voraus, die sich auf die individuelle Raumakustik anpasst.
© Sharp
Auch das Drumherum sollte stimmen
Bei Webmeetings sollten nicht nur die
Technik, sondern auch das eigene Erscheinungsbild
und das Umfeld stimmen,
denn mit jedem Video-Anruf repräsentiert
man sich und sein Unternehmen. Kleidung,
Sprache und Auftritt sollten einem
persönlichen Vor-Ort-Termin entsprechen.
Bei Online-Meetings ist der Augenkontakt
besonders wichtig. Es ist zwar sehr gewöhnungsbedürftig
– dennoch sollte man
darauf achten, dass man nicht nur auf den
Bildschirm, sondern möglichst auch hin und
wieder in die Kamera blickt, also sein Gegenüber
direkt anschaut. Dabei sollte sich
die Kamera auf Augenhöhe befinden, weil
diese Perspektive vorteilhafter ist als beispielsweise
von unten. Mobile Endgeräte
sollten deshalb etwas erhöht platziert werden,
beispielsweise mithilfe einer höhenverstellbaren
Docking-Station für Laptops
oder eines speziellen Tablet- oder Smartphone-Stativs.
Achten sollte man auch auf
das richtige Tages- oder Kunstlicht, das von
seitlich vorne kommen sollte, damit das Gesicht
und dessen Mimik gut erkennbar sind.
Bei Kunstlicht sollte man auf die richtige
Farbtemperatur achten, um einen unvorteilhaften
Blau- oder Gelbstich zu vermeiden.
Der Raum und dessen Hintergrund sollten
optisch wie akustisch ruhig und aufgeräumt
sein. Einige Videokommunikations-Tools
verfügen auch über Funktionen, die den
Hintergrund unscharf machen oder einen
Hintergrund nach Wahl einblenden.
Was sollte man rechtlich beachten?
Videokonferenzen bergen in Bezug auf den
Datenschutz und die Datensicherheit Risiken.
Insbesondere Lösungen von Anbietern
mit Firmensitz außerhalb der EU stehen im
Verdacht, mit den übertragenen Daten nicht
konform zur Datenschutz-Grundverordnung
(DSGVO) umzugehen. Zwar werden
die Übertragungsdaten meist verschlüsselt,
Nutzerdaten allerdings häufig auf außereu-
ropäischen Servern mit laxeren Sicherheitsstandards
gespeichert. Dann besteht die
Möglichkeit, dass Anmelde-, Video- und Audiodaten
missbräuchlich verwendet werden.
Deshalb sollte man Anbieter mit Sitz in der
EU bevorzugen und mit diesem einen so genannten
Auftragsverarbeitungsvertrag abschließen.
Darin verpflichtet er sich zu einem
DSGVO-konformen Umgang mit den Daten.
Darüber hinaus ist – sofern vorhanden –
stets die Business-Version einer Software
zu bevorzugen, weil sie meist höhere Sicherheitsstandards
bietet. Beim Screen- und
File-Sharing sollte man darauf achten, dass
nur für das Webmeeting relevante Informationen
zu sehen sind. Dazu gehört auch, vor
dem Meeting alle Push-Nachrichten zu deaktivieren,
überflüssige Programm-Fenster
zu schließen und das Handy oder Smartphone
stumm zu schalten, um Störungen zu vermeiden.
Sollen Video-Chats mitgeschnitten
werden, muss im Voraus das Einverständnis
aller Beteiligten eingeholt werden.
www.architektur-online.com
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Welche Lösungen gibt es?
Eine Video-Kommunikation per Internet
ermöglichen zahlreiche Programme aus
unterschiedlichen Software-Kategorien,
die sich in ihren Funktionen überschneiden
(siehe Anbieterübersicht). Bei Videokonferenz-Systemen
stehen die VoIP-Telefonie
und die Übertragung von Live-Videostreams
von zwei oder mehreren Teilnehmern im
Vordergrund. Webmeeting- und Kollaborations-Software
ermöglicht darüber hinaus
Gruppen-Chats, das Teilen von Bildschirminhalten,
den Datenaustausch, das gemeinsame
Arbeiten an Dokumenten etc. Auch
Desktop-Sharing-Software, ursprünglich für
den Software-Support entwickelt, ermöglicht
neben dem Teilen von Bildschirminhalten
und dem Fernzugriff auf Programme
auch einen audiovisuellen Austausch mit
Partnern. Webinar-Systeme werden vorrangig
für Online-Seminare oder Schulungen
eingesetzt, ermöglichen aber ebenfalls eine
Video-Kommunikation mit einem oder meh-
Worauf sollte man achten?
Bei Webinar- und Schulungssystemen steht der Vortragende und die multimediale Vermittlung
von Schulungsinhalten mit den entsprechenden Funktionen im Fokus. © Cisco
• Wichtig ist eine stabile und schnelle Internetverbindung ab 16 Mbit/s bzw. ab 50 Mbit/s
für professionelle Videokonferenz-Systeme.
• Bild- und Tonqualitäten lassen sich durch extern anschließbare Videokonferenz-Kameras
und -Mikrofone oder Headsets steigern.
• Die Wahl der Software hängt vom erforderlichen Funktionsumfang ab (Kommunikation,
Kollaboration, Desktop-Sharing, Webinare etc.).
• Besprechungsräume setzen eine spezielle Videokonferenz-Hardware voraus, die auch
die Raumakustik berücksichtigt.
• In größerer Runde sollten, mit Ausnahme des Moderators, alle Mikrofone ausgeschaltet
sein, um Störgeräusche zu vermeiden.
• Vor dem Meeting alle Push-Nachrichten deaktivieren, überflüssige Fenster schließen
und das Handy oder Smartphone stumm schalten.
• Werden parallel Dokumente oder Pläne online besprochen, sind zwei möglichst großformatige,
hoch auflösende Monitore sinnvoll.
reren Partnern. Auch Instant-Messenger wie
WhatsApp, ICQ und andere bieten teilweise
Video-Chat-Funktionen, ebenso wie einige
Virtuelle Projekträume oder BIM-Server.
Einige Videokonferenz-Programme setzen
die Installation eines lokalen Programmmoduls
voraus, andere laufen vollständig
im Web-Browser und weder der Anrufende
noch der Angerufene müssen ein Programm
installieren. Viele Lösungen sind in der Basisversion
kostenlos, allerdings bei begrenzter
Teilnehmerzahl oder Übertragungsdauer
etc. Die Kosten der Vollversion liegen, je
nach Preismodell, zwischen 10 und 25 Euro
pro Moderator und Monat und bis zu 100
Teilnehmern. Mehr Teilnehmer und diverse
Zusatzleistungen (mehr Cloudspeicher,
individuelle Anpassung etc.) kosten extra.
Nehmen mehrere Personen in einem Raum
an einer Besprechung teil, muss neben der
Vielzahl an Teilnehmern auch die individuelle
Raumakustik berücksichtigt werden.
Dann ist eine technisch aufwändigere Videokonferenz-Hardware
notwendig. Diese
besteht aus speziellen Monitoren, Kameras
und Audiosystemen und ermöglicht sehr
gute Bild- und Tonqualitäten.
u
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Fazit: Ein ergänzendes
Kommunikationswerkzeug
Natürlich ist ein Telefonanruf schneller und einfacher,
weil er keine Vorbereitung erfordert. Video-Meetings
sind aber eine sinnvolle Ergänzung, denn sie ermöglichen
auch eine visuelle Kommunikation oder die gemeinsame
Besprechung von Dokumentinhalten. Außerdem
sparen Sie Reisekosten, CO 2 und Zeit – und
bieten damit auch außerhalb pandemiebedingter
Reise- und Kontaktbeschränkungen Vorteile. Nicht
zuletzt sind Webmeetings inzwischen Teil einer modernen,
zeitgemäßen Unternehmens- und Kommunikationskultur.
Ein Ersatz für persönliche Begegnungen
und Besprechungen unter vier Augen sind
sie freilich nicht. Objekte können nicht begutachtet,
haptisch erfahren und beurteilt, Wohnungen nicht
mit allen Sinnen inspiziert werden und anderes mehr.
Außerdem sind nicht alle Kommunikationspartner
technisch ausreichend gerüstet, manche scheuen
visuelle Medien und längst nicht alle verfügen über
Hochgeschwindigkeits-Datennetze für Video-Chats
ohne lästige Übertragungsstörungen. Als ein ergänzendes
Kommunikationsmedium werden sich
Video-Meetings deshalb nur durchsetzen, wenn die
technischen Voraussetzungen stimmen. •
Produkte und Anbieter*
Video-Conferencing: Adobe Connect (www.adobe.com),
Alfaview (www.alfaview.com), Cisco Webex (www.cisco.com),
Facetime (www.apple.com), Google Hangouts/Meet (www.google.com),
GoToMeeting (www.gotomeeting.com), Meetgreen (www.meetgreen.com),
Meetyou (www.meetyou.com), Skype (www.skype.com),
Spreed (www.spreed.com), Veeting (www.veeeting.com),
Zoom (www.zoom.com)
Kolaboration: Eyeson (www.eyeson.com), Slack (www.slack.com),
Smartsheet (https://de.smartsheet.com), Teams (www.microsoft.com),
Teamwork (www.teamwork.com), Watson Works (www.ibm.com),
Wire (www.wire.com)
Desktop-Sharing: BeamYourScreen (www.beamyourscreen.com),
Deskshare (www.deskshare.net), Fastviewer (www. fastviewer.com),
Pcvisit (www.pcvisit.de), Teamviewer (www.teamviewer.com)
Instant-Messaging: ICQ (www.icq.com), Signal (www.signal.org),
SilentPhone (/www.silentcircle.com), Telegram (www.telegram.org),
Threema (www.threema.ch), WhatsApp (www.whatsapp.com)
Webinare: BigBlueButton (https://bigbluebutton.org),
ClickMeeting (www.clickmeeting.com), EasyWebinar (www.easywebinar.com),
Edudip (www.edudip.com), Mikogo (www.mikogo.com),
Webinaris (www.webinaris.com), WebinarJam (www.webinarjam.com)
Videokonferenz-Hardware: Avaya (www.avaya.com), Cisco (www.cisco.com),
Crestron Electronics (www.crestron.com), Hewlett-Packard (www8.hp.com),
Jabra (www.jabra.com), Lenovo (www.lenovo.com), Logitec (www.logitec.com),
Placetel (www.placetel.de), Poly (www.poly.com), Sharp (www.sharp.de)
* Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Wichtige Neuheiten
und tolle Features
Das ABK-Jahresrelease 2021 ist veröffentlicht und in
Form der Version ABK8-V8.2a erhältlich. Zahlreiche
Wünsche der Anwender wurden im Jahresrelease
2021 realisiert, um bewährte Prozesse zu vereinfachen
und aktuellen Anforderungen aus der Praxis gerecht
zu werden. Unter anderem können Anwender
ab sofort gemäß den Anforderungen der ÖNORM B
2061:2020 kalkulieren. Alle Kalkulationsblätter wurden
nach den Vorgaben der neuen Norm umgesetzt
und werden im neuen Release unterstützt. Die Kalkulation
mehrerer Gesamtzuschläge nach Formblatt
K2 ist ebenso möglich. Die AVA-Analysen wurden
weitreichend erweitert. So ist es ab sofort möglich,
Preisspiegel mit Einbeziehung der Bestbieterpunkte
über mehrere Leistungsverzeichnisse hinweg und
mitsamt allen Angeboten zu erstellen. Bei Bedarf
kann auch eine Bieterreihung mit Berücksichtigung
einer maximalen Anzahl von Aufträgen je Bieter über
mehrere Leistungsverzeichnisse vorgenommen werden.
Auch die Darstellung von BIM-Objekten wurde
überarbeitet und übersichtlicher gestaltet. Der ABK-
BIM-Viewer zur grafischen Darstellung des Gebäudemodells
kann erstmalig auch aus dem „Kostenplan“
heraus aufgerufen werden.
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