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aus den stadtteilen - Grüne Fraktion im Stadtrat Saarbrücken

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So kennt man die “Folschder”<br />

bild unten rechts: Das JUZ.<br />

wohl, insbesondere die Alteingesessenen,<br />

die in <strong>den</strong> 60er Jahren als Pioniere<br />

hier auf der grünen Wiese ein völlig<br />

neues Wohngebiet mitprägten.<br />

In <strong>den</strong> vergangenen Jahren hat die Saarbrücker<br />

Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft,<br />

alleinige Eigentümerin aller 972<br />

Wohneinheiten, viel investiert in die 6-<br />

und 9-geschossigen Wohnblocks: die<br />

Sanierung, Wärmedämmung, neue Fenster<br />

und Rolllä<strong>den</strong>, Fassa<strong>den</strong>gestaltung<br />

haben diesen 6 Wohnblocks ein neues<br />

Gesicht gegeben- lassen aber die zwei<br />

13-Geschosser gegenüber umso schäbiger<br />

<strong>aus</strong>sehen. Dort ist auch die Leerstandsquote<br />

am höchsten: insgesamt<br />

ca. 150 Wohneinheiten stehen zurzeit<br />

leer, meist sind es die 3ZKB-Wohnungen<br />

und die Mieterfluktuation ist in diesen<br />

Gebäu<strong>den</strong> ebenfalls sehr hoch.<br />

grün: konkret: Wo liegen <strong>aus</strong> Ihrer<br />

Sicht die Potenziale der Folsterhöhe, die<br />

es zu heben bzw. <strong>aus</strong>zubauen gilt?<br />

Claudia Bickel: Wohnen am Stadtrand,<br />

mitten <strong>im</strong> <strong>Grüne</strong>n, in direkter Nähe<br />

zum Deutsch-Französischen Garten,<br />

gute Nahversorgung – fußläufig erreichbar<br />

sind Lebensmitteldiscounter, Kindergarten,<br />

Freiwillige Ganztagsschule und<br />

soziale Infrastruktur – klingt wie <strong>aus</strong> dem<br />

Werbeprospekt, beschreibt aber die tatsächlichen<br />

Fakten und Ressourcen der<br />

Folsterhöhe. Den DFG betrachten die<br />

Folsterhöher als „ihren Garten“, die Nachmittagsbetreuung<br />

der Ganztagsgrundschule<br />

wird mit über 80% sehr gut angenommen<br />

und mittlerweile kommen<br />

mehr als die Hälfte der Kinder<br />

<strong>im</strong> hiesigen Kindergarten (und<br />

Krippenlätze) von außerhalb u.a.<br />

wegen des hervorragen<strong>den</strong> pädagogischen<br />

Konzeptes.<br />

Ein zwar kleines, aber sehr engagiertes<br />

Vereinsangebot zeichnet<br />

die Folsterhöhe <strong>aus</strong>: die DJK<br />

Glockenwald bietet eine breite<br />

Palette an sportlichen Aktivitäten,<br />

bei <strong>den</strong> Kleingärtnern Gartenfreunde<br />

Mockenhübel stehen<br />

viele auf der Warteliste und der<br />

Judoclub Folsterhöhe wurde<br />

sogar schon auf Bundesebene für<br />

sein Engagement <strong>aus</strong>gezeichnet.<br />

Die bei<strong>den</strong> Kirchengemein<strong>den</strong><br />

mit ihren Pfarrzentren, ein Polizeibüro,<br />

wo die Kontaktpolizei regelmäßige<br />

Sprechstun<strong>den</strong> anbietet, eine Arztfiliale,<br />

die dank dem Engagement einer<br />

Bewohnerinitiative und der Gemeinwesenarbeit<br />

<strong>im</strong> letzten Jahr eröffnet wurde,<br />

komplettieren zusammen mit dem Caritas-Kontaktzentrum,<br />

Stadtteilcafé Folschder<br />

Cafétass und Qualifizierungsprojekt<br />

Kleiderkiste Wölkchen das Serviceangebot<br />

und die sehr gute soziale Infrastruktur.<br />

Das Industriegebiet Süd mit dem größten<br />

Arbeitgeber ZF-Getriebe direkt<br />

gegenüber der Folsterhöhe böte eine<br />

hervorragende Ressource für das Quartier:<br />

als potenzieller Arbeitgeber für die<br />

BewohnerInnen und umgekehrt als<br />

attraktives Wohngebiet für neu hinzuziehende<br />

Familien von außen, die in der<br />

Nähe des expandieren<strong>den</strong> Unternehmens<br />

Wohnraum suchen.<br />

Für Senioren ist die Lage<br />

ebenso attraktiv wie für<br />

junge Familien – hier gilt<br />

es die Ressourcen zu fördern<br />

und mit <strong>den</strong> vorhan<strong>den</strong>en<br />

„Pfun<strong>den</strong> zu<br />

wuchern“, damit die Leerstände<br />

gefüllt und neue<br />

attraktive Wohnräume<br />

für die Zukunft geschaffen<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Grün: konkret: Es gibt<br />

ja schon einige Ideen,<br />

Visionen und Vorschläge.<br />

Zum einen hat das Kontaktzentrum<br />

letztes Jahr<br />

AUS DEN STADTTEILEN<br />

eine große Befragung der Bewohnerschaft<br />

durchgeführt und zum anderen<br />

haben sich auch Stu<strong>den</strong>tInnen der HTW<br />

Gedanken über die Zukunft der Folsterhöhe<br />

gemacht und diese auch in einer<br />

Ausstellung auf der Folsterhöhe gezeigt.<br />

Was sagen <strong>den</strong>n die BewohnerInnen<br />

selbst zur Folsterhöhe? Was sollte <strong>aus</strong><br />

deren Sicht verbessert wer<strong>den</strong>?<br />

Claudia Bickel: Im Rahmen des Wettbewerbs<br />

Ideen für Generationen, <strong>aus</strong>geschrieben<br />

vom Ministerium für Gesundheit<br />

und Verbraucherschutz konnte die<br />

GWA Folsterhöhe als eines der drei Siegerprojekte<br />

ihre Projektidee <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr umsetzen. Gemeinsam mit<br />

dem ISPO-Institut wurde in dem intergenerativen<br />

und interkulturellen Projekt<br />

„Mit 66 Jahren auf der Folsterhöhe“<br />

eine H<strong>aus</strong>haltsbefragung durchgeführt.<br />

Dabei ging es um die Innensicht<br />

der BewohnerInnen, wie sie zurzeit das<br />

Wohngebiet beurteilen und welche Vorstellungen<br />

sie von der zukünftigen Entwicklung<br />

des Quartiers haben. Eine Fülle<br />

von Daten, Trends, Einschätzungen der<br />

Bewohnerschaft liegen als Ergebnis vor<br />

und bieten eine gute Grundlage für die<br />

zukünftige Quartiersentwicklung. Wie<br />

bereits oben angesprochen, i<strong>den</strong>tifizieren<br />

sich die Folsterhöher sehr stark mit<br />

ihrem Wohngebiet, schätzen die Lage,<br />

die Nahversorgung und die soziale Infrastruktur<br />

– lei<strong>den</strong> unter dem Negativ-<br />

Image ihres Quartiers und sehen dringen<strong>den</strong><br />

Handlungsbedarf in <strong>den</strong> Häusern,<br />

Fluren, <strong>den</strong> stets steigen<strong>den</strong> Betriebskosten<br />

und suchen dringend Jobs und<br />

grün: konkret. 1 / 2012 11

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