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AUS DEN STADTTEILEN 8 Wie weiter mit der „Bergstation“ DB Haltestelle Burbach Mitte? Der Haltepunkt Burbach Mitte ist und bleibt eine Fehlplanung Im Juni soll der bahnhaltepunkt burbach Mitte fertig gestellt sein, ein Haltepunkt, auf dessen schlechte Erreichbarkeit wir in der Vergangenheit schon mehrfach hingewiesen hatten. Die grüne Kritik im Einzelnen: • Am östlichen Ende der Bahnsteige fehlen direkte Verbindungen in die angrenzenden Siedlungsbereiche, zum Burbacher Markt und nach Norden; • Die fußläufige Verbindung in das Stadtteilzentrum ist sehr weit, mit großen Steigungen versehen und daher nicht barrierefrei; • Die mit dem Neubau verbundene Chance einer direkten barrierefreien Wegeverbindung zwischen den Siedlungsbereichen südlich und nördlich der Bahn wurde in den vorgelegten Plänen nicht berücksichtigt; • die aktuell geplante Ausführung birgt wegen der schlechten Erreichbarkeit der Bahnsteige Risiken, dass Nutzer zur Abkürzung über die steile Böschung klettern und evtl. sogar unzulässige Gleisquerungen vornehmen. „Wir werden weiterhin auf Verbesserungen drängen.“ Und im Gegensatz zu älteren Planungen ist der Zugang zum Haltepunkt nicht mehr barrierefrei. Und das, obwohl sich die Burbacher BürgerInnen anlässlich des Runden Tisches Burbach im April 2011 mehr als deutlich für eine behindertengerechte Verbindung mit einem direktem Zugang zum Burbacher Markt ausgesprochen hatten. Runder Tisch von Land, Stadt und Deutsche Bahn Um endlich zu einer guten Lösung für Burbach zu kommen, hatte auf unsere grün: konkret. 1 / 2012 Initiative hin der Stadtrat im Mai letzten Jahres beschlossen, dass sich die Verantwortlichen für diese Baumaßnahme – Stadt, Land und Deutsche Bahn – zusammensetzen, um gemeinsam sowohl einen Zeitplan für Nachbesserungen als auch eine gemeinsame Finanzierungsvereinbarung zu erstellen. Dabei zeigte sich, dass schon mit geringem Mitteleinsatz spürbare Verbesserungen hätten erzielt werden können. Die durch die instabilen Untergrundbedingungen des steilen Hangs auf der Südseite hin zum Burbacher Markt erforderlichen zusätzlichen Hangsicherungsmaßnahmen hätten mit geringen Kostensteigerungen sowohl eine Verbesserung der Zugwegung als auch eine behindertengerechte Rampe wenigstens auf der Seite des Bahnsteiges nach Saarbrücken einbinden können. Dies wurde von der Deutschen Bahn leider nicht umgesetzt. Auch unser neuerlicher Vorstoß, dass die Stadt einen Projektantrag ans Land stellt, in dem Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich der fußläufigen Erreich- Kommentar Der Höhepunkt saarländischer Halbheiten Sie sind ertappt: All diejenigen, die in „Sonntagspredigten“ das hohe Lied auf den Umweltverbund singen und es dann in der schnöden Realität nicht fertig bringen, einen NEUEN Haltepunkt barrierefrei und zugänglich auszubauen. Ob nun Stadt, Land oder Bahn, sie alle haben versagt. Sie alle haben den neuen Haltepunkt Burbach-Mitte wie eine heiße Kartoffel angefasst und an den nächsten Akteur weitergereicht, bevor sie sich verbrennen. Bis er endgültig fallen gelassen wurde. Was nun gebaut wird ist ein Torso. Ein Halte- barkeit aufgeführt sind und eine entsprechende Bezuschussung eine behindertengerechte und fußläufige Erreichbarkeit des Bahnhaltepunktes Burbach Mitte gewährleistet, stieß auf wenig Gegenliebe. Denn weder Stadt noch Land noch die Deutsche Bahn sehen sich finanziell in der Lage, diesen Haltepunkt so zu gestalten, dass er auch tatsächlich genutzt wird und auch Behinderte und ältere Menschen einen Zugang haben. Für uns ist und bleibt diese Planung ein Schildbürgerstreich. Ein ÖPNV-Haltepunkt, der nur für fitte und gesunde Menschen benutzbar ist, ist an Absurdität nicht zu überbieten. Sarkastisch betrachtet, haben wir damit die einmalige Chance mit dem schlechtesten Bahnhaltepunkt Deutschlands in die Schlagzeilen zu kommen und für allseitige Empörung zu sorgen. Vielleicht muss es ja soweit kommen, bis endlich die notwendigen Verbesserungen vorgenommen werden. Guido voGel-laTz, BaupoliTischer sprecher punkt ohne direkten Zugang zum Burbacher Markt, der nur 50 Meter! entfernt liegt. Ein Haltepunkt, der von Menschen mit Handicap nur über große Umwege äußerst beschwerlich zu erreichen ist. Ein Haltepunkt, dessen Bahnsteige in Kürze von den SchülerInnen einer angrenzenden Schule per Abkürzung über die Gleise zu erreichen sein wird: halberreichbar, halbfertig und letztendlich halbherzig! Willkommen an der „halben“ Haltestation Burbach-Mitte! Guido voGel-laTz, BaupoliTischer sprecher
Stellungnahme des Behindertenbeauftragten Saarbrücken West DB Haltestelle Burbach Mitte: „Ein Schildbürgerstreich“ Die erste Besprechung „behindertengerechter Ausbau des DB- Haltepunkt Burbacher Markt“ fand am 04.02.2009 statt. In dieser Besprechung im Jahre 2009 wurde dem Behindertenbeauftragten Saarbrücken West der DB Haltepunkt Burbacher Markt vorgestellt. Die damalige Planung sah vor, auch den Burbacher Markt fußläufig zu erreichen. Ein Aufzug wurde bereits damals als zu teuer und zu störanfällig abgelehnt. Aus diesem Grund wurde eine Unterführung geplant mit einer Wegeführung, die aus Sicht der Behindertenbeauftragten keine Barrierefreiheit gewährleistete. Wir haben Vorschläge unterbreitet, wie eine barrierefreie Zuwegung zum Burbacher Markt möglich ist. Danach wurde die Diskussion mit den Behindertenbeauftragten nicht mehr fortgeführt. Erst beim runden Tisch in Burbach im April 2011 wurde die abgespeckte Gestaltung des Haltepunkt Burbacher Markt den BürgerInnen vorgestellt. Von nun an hieß die DB Haltestelle Burbach Mitte, damit der Bezugspunkt Burbacher Markt und dessen Anbindung keine Rolle mehr spielen sollte. Nichts von dem, was einmal besprochen wurde, konnte ich da wieder finden. In einer engagierten Diskussion, die sich im Wesentlichen mit der Frage einer Unterführung und der Zugäng- lichkeit der Bahnsteige für Menschen mit Behinderungen beschäftigte, gab es am Ende eine einstimmige Festlegung, dass ein behindertengerechter Zugang mit einem direktem Zugang zum Burbacher Markt, auch über eine Unterführung, gewünscht werde. Nachdem klar war, welche Kosten der Haltepunkt verursacht und wer sich daran finanziell bzw. eben nicht beteiligt, haben sich Stadt und Land sehr schnell aus der Planung verabschiedet. Eine so hohe Kostenbeteiligung würde nicht zu stemmen sein, hieß es. Auch der Dritte im Bunde, die Deutsche Bahn wird nur das tun, was nötig ist und das ist zu wenig. Es ist im Übrigen ein Skandal, dass die DB immer noch eigene Regeln hat, wenn es darum geht die Barrierefreiheit zu garantieren. Eine Klausel in den Richtlinien der DB besagt, dass erst bei 1.000 Fahrgästen ein barrierefreier Ausbau eines Haltepunkts gemacht werden muss. Diese Richtlinie widerspricht der „UN Behindertenrechtkonvention“, die auch die Bundesregierung beschlossen hat. Ein unselige und nicht mehr zeitgemäße Richtlinie, die endlich gestrichen werden muss. Edmund Minas, behindertenbeauftragter Saarbrücken West edmund minas, BehinderTenBeauFTraGTer saarBrücken wesT AUS DEN STADTTEILEN Wie kommt man zum Db-Haltepunkt burbach? �Zugang vom burbacher Markt entweder verbotenerweise die böschung rauf… �oder über den steilen Marktsteig… oder über Kopfsteinpflaster ebenfalls steil ansteigend � grün: konkret. 1 / 2012 9
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