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aus den stadtteilen - Grüne Fraktion im Stadtrat Saarbrücken

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Radverkehrsbeauftragter in <strong>Saarbrücken</strong><br />

Keine leichte Aufgabe<br />

<strong>Saarbrücken</strong> hat bezüglich des Radverkehrs einen schlechten Ruf:<br />

Würde man jedoch <strong>den</strong> Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen<br />

nur auf die Kernstadt beziehen und nicht auf das<br />

gesamte Stadtgebiet, so erhielte man sicherlich ein höheren Wert als<br />

die 4-5 %, die die H<strong>aus</strong>haltsbefragung <strong>im</strong> Jahre 2011 ergaben.<br />

Auch die seit Jahren bundesweit erkennbare<br />

kontinuierliche Steigerung des<br />

Anteils des Radverkehrs trifft auf <strong>Saarbrücken</strong><br />

zu, wenn auch auf einem deutlich<br />

niedrigeren Niveau als <strong>im</strong> Bundesdurchschnitt.<br />

Der <strong>Stadtrat</strong> hat die Verwaltung<br />

beauftragt, <strong>den</strong> Anteil des Radverkehrs<br />

um das zwei- bis dreifache zu steigern<br />

auf künftig 10 - 12%. Für eine erfolgreiche<br />

Radverkehrsförderung bedarf es der<br />

gemeinsamen Anstrengung aller Akteure.<br />

Dabei sind alle städtischen Ämter gefordert,<br />

die mit dem Thema „Verkehr“ direkt<br />

und indirekt zu tun haben.<br />

Der Weg zum Ziel ist steinig<br />

Um diese Ziele zu erreichen, muss sich<br />

<strong>Saarbrücken</strong> erheblich anstrengen, da<br />

hier ein Nachholbedarf – <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu anderen deutschen Großstädten – von<br />

ca 15 Jahren besteht. Hierbei sind aber<br />

nicht nur die Verwaltungsgliederungen<br />

gefragt, sondern auch die politischen<br />

Entscheidungsträger, die ins besondere<br />

die finanziellen Vor<strong>aus</strong>setzungen zur<br />

Erreichung dieser Ziele schaffen müssen.<br />

Wichtig ist auch das Engagement der<br />

städtischen Verkehrsplanung, die verstärkt<br />

die Belange des Radverkehrs in <strong>den</strong><br />

Fahrradstraße in Karlsruhe<br />

Foto: Stadtplanungsamt Karlsruhe.<br />

Planungen berücksichtigt. So wurde eine<br />

Vielzahl von Maßnahmen der Radverkehrsinfrastruktur<br />

pragmatisch auf <strong>den</strong><br />

Weg gebracht. Vor allem das Auf bringen<br />

von Schutzstreifen <strong>im</strong> Zu sammen hang<br />

mit Fahrbahnerneuerungen <strong>im</strong> Hauptstrassennetz.<br />

Diese Vorgehensweise, so<br />

richtig und positiv sie für <strong>den</strong> Radverkehrs<br />

auch ist, kann aber eine systematische<br />

Radverkehrsplanung nicht ersetzen.<br />

Einbindung in die Verwaltung<br />

Mitentschei<strong>den</strong>d für die Umsetzung der<br />

Ziele und Belange des Radverkehrs ist die<br />

Einbindung des Radbeauftragten in die<br />

Verwaltungsstruktur und vor allem in die<br />

Verwaltungsstrategien. Dazu gehört der<br />

Zugang zu allen relevanten verwaltungsinternen<br />

Informationen. Diese müssen<br />

umfassend sein, damit der Radverkehrsbeauftragte<br />

selbst entschei<strong>den</strong> kann, wo<br />

er sich verstärkt engagieren muss, um<br />

Synergieeffekte zu nutzen, wo er Verbündete<br />

gewinnen muss, und wie er seine<br />

langfristigen Ziele erreichen kann.<br />

Der Radverkehrsbeauftragte hat eine<br />

ämter- und dezernatsübergreifende Aufgabe.<br />

Innerhalb der Verwaltung erfolgt<br />

seine Kommunikation vornehmlich mit<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

<strong>den</strong> AmtsleiterInnen bzw. AbteilungsleiterInnen.<br />

Wichtig ist hier die Kommunikation<br />

auf Augenhöhe um die notwendige<br />

Maßnahmen voranzutreiben.<br />

Radwegenetz ist der Dreh- und<br />

Angelpunkt<br />

Vorrangig von Bedeutung ist der Bau und<br />

Ausbau des Radwegenetzes, das sicher,<br />

zügig, bequem und attraktiv zu befahren<br />

ist. Auch eine grundsätzlich sinnvolle<br />

Öffentlichkeitskampagne, die richtigerweise<br />

sagt, Radfahren sei gesund, mache<br />

Spaß und sei „sexy“, greift nicht wirklich,<br />

wenn man be<strong>im</strong> Radfahren in gefährliche<br />

Situationen gerät, sich unsicher oder<br />

unwohl fühlt, gar bedrängt und beleidigt<br />

wird. Gerade Neu- oder Wiedereinsteiger<br />

wer<strong>den</strong> nach solchen Erfahrungen<br />

so bald kein Fahrrad mehr benutzen<br />

bzw. sich für ein anderes Verkehrsmittel<br />

entschei<strong>den</strong>. Und das ist leider häufig<br />

das Auto.<br />

Vor<strong>aus</strong>setzung für die Schaffung eines<br />

Radwegenetzes ist der Radwegeplan,<br />

der sich derzeit in der Aufstellung befindet.<br />

Dank der jahrelangen Arbeit insbesondere<br />

des ADFC <strong>Saarbrücken</strong> und des<br />

ehemaligen Fahrradbeauftragten liegen<br />

hierzu bereits verschie<strong>den</strong>e Überlegungen<br />

und Karten als Grundlagen vor, die es<br />

zusammenzuführen und zu aktualisieren<br />

gilt. Auf dieser Basis bewegen sich dann<br />

die Maßnahmen, die die RadlerInnen<br />

brauchen, um ihre Ziele sicher und gut zu<br />

erreichen. Nach Erstellung einer Prioritätenliste,<br />

was kurz- und langfristig erreicht<br />

wer<strong>den</strong> bzw. was ganz dringlich umgesetzt<br />

wer<strong>den</strong> muss, folgt dann der schwierigste<br />

Schritt: die Umsetzungen dieser<br />

Maßnahmen <strong>im</strong> H<strong>aus</strong>halt zu verankern.<br />

Weitere Maßnahmen sind…<br />

Daneben wartet eine Reihe weiterer Aufgaben,<br />

um das Radfahren in <strong>Saarbrücken</strong><br />

zu erleichtern und zu fördern. An<br />

dieser Stelle seien als Beispiele nur die<br />

Stichworte „Öffentlichkeitsarbeit“, „Zugeparkte<br />

Radwege“ und „Radabstellanlagen“<br />

genannt. Eine gemeinsame Kraftanstrengung<br />

ist erforderlich, um die vom<br />

<strong>Stadtrat</strong> beschlossenen Ziele zu erreichen.<br />

rainer Bier, radverkehrsBeauFTraGTer<br />

grün: konkret. 1 / 2012 19

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