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UKJ-Klinikmagazin 1/2021

Blut - Saft des Lebens

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Professor Ulf Teichgräber und<br />

Professor Wilhelm Behringer (li).<br />

Foto: Rodigast<br />

Optimale Aufnahmen auch im Notfall<br />

Upgrade für Bildgebung in der Zentralen Notfallaufnahme<br />

Gestochen scharf zeigt das Bild die Arterien, die das Herz<br />

umgeben. Die Aufnahme stammt von einem Notfallpatienten<br />

am Universitätsklinikum Jena. Dies ist möglich, weil das<br />

Computer-Tomographie-Gerät – kurz: CT – der Zentralen Notfallaufnahme<br />

(ZNA) mit einer der derzeit leistungsfähigsten<br />

Röhren aufgerüstet worden ist. Als erste Uniklinik deutschlandweit<br />

verfügt das <strong>UKJ</strong> jetzt über diese Technologie. CT-<br />

Geräte machen mit Hilfe von Röntgenstrahlung detaillierte<br />

Querschnittsaufnahmen von Organen und Strukturen im<br />

Körper möglich.<br />

„Die neue Röntgenröhrentechnologie in Verbindung mit<br />

Künstlicher Intelligenz (KI) ist ein Meilenstein in der Bildgebung<br />

– insbesondere in der Angiographie der Herzkranzgefäße“,<br />

so Professor Dr. Ulf Teichgräber, Direktor des Instituts<br />

für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) am<br />

<strong>UKJ</strong>. Die neue Röhre ist leistungsfähiger, obwohl die Strahlenexposition<br />

für die Patienten geringer ausfällt. Der 16 Zentimeter<br />

breite Detektor erlaubt es, ein gesamtes Organ wie<br />

beispielsweise das Herz, in weniger als einer halben Sekunde<br />

vollständig zu erfassen. Das Bild muss nicht mehr aus mehreren<br />

Aufnahmen zusammengesetzt werden. Da die neue<br />

Technik gleichzeitig mit zwei verschiedenen Röntgenenergien<br />

arbeitet, können auch Gewebe genauer als bisher analysiert<br />

werden. Und noch etwas verbessert die Qualität der Aufnahmen:<br />

Zur Bildrekonstruktion kommt KI zum Einsatz, so dass<br />

vollkommen „rauschfreie“ Bilder entstehen.<br />

Nicht nur die geringere Strahlenexposition macht die<br />

Untersuchung schonender für die Patienten. „Wir passen<br />

die Menge an Kontrastmitteln, die die Patienten vor der<br />

Untersuchung gespritzt bekommen, individuell an – sie verringert<br />

sich teilweise um die Hälfte im Vergleich zu früheren<br />

Untersuchungen“, so Professor Wilhelm Behringer, Direktor<br />

der ZNA am <strong>UKJ</strong>.<br />

Seit 2016 befindet sich ein modernes CT-Gerät direkt in<br />

den Räumen der ZNA. „Unsere Technik war vorher bereits<br />

sehr gut, aber mit der Aufrüstung können wir jetzt sagen,<br />

dass die Untersuchungsbilder perfekt sind“, so Prof. Teichgräber.<br />

Die Methode kommt für alle Organe in Frage. „Wichtig<br />

in einer Notfallsituation ist auch, dass wir mit einer<br />

Untersuchung gleich mehrere Erkrankungen erkennen<br />

können“, so Prof. Behringer. Am häufigsten kommt das CT-<br />

Gerät in der ZNA für Untersuchungen des Schädels und der<br />

Lunge zum Einsatz. Untersuchungen der Hauptschlagader,<br />

der Lungen- und der Herzkranzgefäße gehörten ebenfalls<br />

zur täglichen Routine, so Prof. Behringer – um gefährliche<br />

Aussackungen oder Verschlüsse der Blutgefäße schnell zu<br />

erkennen und im Zweifel Leben zu retten. Von der durch<br />

Fördermittel der EU möglich gewordenen Aufrüstung des<br />

CT-Geräts profitiere somit jeder Thüringer, der einmal als<br />

Notfall am <strong>UKJ</strong> untersucht werden muss.<br />

Anke Schleenvoigt<br />

01 | 21 23

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