UKJ-Klinikmagazin 1/2021
Blut - Saft des Lebens
Blut - Saft des Lebens
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haben wir das kennengelernt, als in den<br />
1960er- und 1970er-Jahren Arbeiter aus<br />
Italien, Griechenland und der Türkei<br />
nach Westdeutschland kamen. Und<br />
aus Afrika kennen wir beispielsweise<br />
die Sichelzell-Anämie, dort endemisch<br />
wegen einer Malaria-Resistenz der<br />
Erythrozyten.<br />
die Transfusionen mit gespendetem<br />
Blut sehr klein gehalten werden.<br />
Stimmt es, dass Blut inzwischen auch<br />
synthetisch hergestellt werden kann?<br />
Prof. Hochhaus: Ja, das ist richtig. Es<br />
gibt schon wissenschaftliche Projekte<br />
zur Herstellung von Flüssigkeiten,<br />
mit denen wir kurzfristig die<br />
Sauerstofftransportkapazität ersetzen<br />
können. Das ist längst keine klinische<br />
Routine, aber man kann mit künstlichen<br />
Stoffen neben dem Volumenersatz<br />
die Hämoglobinfunktion, nämlich die<br />
Sauerstoffaufnahme und -abgabe,<br />
ersetzen.<br />
Gibt es regionale beziehungsweise<br />
geographische Besonderheiten bei<br />
der Entstehung von Bluterkrankungen?<br />
Prof. Hochhaus: Ja, es gibt zum Beispiel<br />
die sogenannte Mittelmeer-Anämie.<br />
Das sind genetische Varianten, die<br />
besonders in den Anrainerstaaten<br />
des Mittelmeers vorkommen, also<br />
Südeuropa und Afrika. In Deutschland<br />
Was kann ich für meine Blutgesundheit<br />
tun?<br />
Prof. Hochhaus: Ganz klare Antwort:<br />
gesund leben. Warum? Für die benötigten<br />
Bausteine im Blut wie Eisen oder<br />
Vitamin B12 brauchen wir eine gesunde,<br />
ausgewogene Ernährung und natürlich<br />
Bewegung an der frischen Luft und<br />
Sport.<br />
Interview: Annett Lott<br />
KONTAKT<br />
Prof. Dr. Andreas Hochhaus<br />
Direktor der Abteilung für Hämatologie<br />
und Internistische Onkologie der KIM II<br />
Sprecher des UniversitätsTumor-<br />
Centrums Jena<br />
03641 9-32 42 00<br />
andreas.hochhaus@med.uni-jena.de<br />
Fotos: Schroll<br />
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