UKJ-Klinikmagazin 1/2021
Blut - Saft des Lebens
Blut - Saft des Lebens
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KURZ UND KNAPP<br />
Startschuss für Deutsches Zentrum<br />
für Psychische Gesundheit<br />
Strahlungsärmere Diagnostik<br />
für die Kleinsten<br />
Jährlich sind in Deutschland fast 18 Millionen Erwachsene<br />
von psychischen Krankheiten betroffen. Deshalb<br />
entsteht für Mitteldeutschland in den ausgewählten<br />
Standorten Jena, Magdeburg und Halle (Saale) ein bundesweit<br />
einmaliges Deutsches Zentrum für Psychische<br />
Gesundheit, gefördert vom Bundesministerium für<br />
Bildung und Forschung (BMBF).<br />
Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg<br />
Röntgenaufnahmen des Brustkorbs sind bei kleinen<br />
Frühgeborenen oder bei Kindern häufig notwendig,<br />
wenn sie auf der neonatologischen und pädiatrischen<br />
Intensivstation behandelt werden müssen. Wie diese<br />
Untersuchungen optimiert werden können, um die<br />
Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten und<br />
eine bestmögliche Bildqualität zu erzielen, untersuchte<br />
Katharina Ebeling, Doktorandin der Sektion Kinderradiologie<br />
des Instituts für diagnostische und interventionelle<br />
Radiologie am <strong>UKJ</strong>, in einer aktuellen Studie.<br />
Dabei hat sie den Nutzen aktueller Softwaresysteme<br />
evaluiert, die unter anderem mit künstlicher Intelligenz<br />
arbeiten. „Einen signifikanten Nutzen konnten wir bei<br />
Kindern ab einem Körpergewicht von circa zehn Kilogramm<br />
zeigen. Das macht die Software vor allem für<br />
die Kinderintensivstation gut nutzbar. Außerdem können<br />
Katheter durch die neue Technik besser erkennbar<br />
gemacht werden. Das ist sehr sinnvoll für den Einsatz<br />
bei Frühgeborenen.“<br />
Ein mehr als 60-köpfiges Expertenteam aus den Bereichen<br />
der Psychiatrie, Neurowissenschaften, Psychotherapie<br />
und Psychologie hat dazu eine gemeinsame Initiative<br />
unter dem Namen C-I-R-C gestartet, um neuartige<br />
Konzepte für die Prävention, Diagnose und Behandlung<br />
psychischer Störungen zu entwickeln. Daran beteiligt<br />
sind Universitätsklinikum und Friedrich-Schiller-Universität<br />
Jena, die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg,<br />
die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />
die Leibniz-Institute für Neurobiologie in Magdeburg<br />
und für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie<br />
in Jena sowie das DLR-Institut für Datenwissenschaft<br />
in Jena.<br />
Eine weitere wesentliche Erkenntnis von Ebeling:<br />
Durch neue technische Möglichkeiten und Anwendung<br />
künstlicher Intelligenz können verschiedene Aspekte<br />
des Röntgenbildes besser beurteilt werden und bei<br />
besserer Bildqualität kann die Strahlendosis reduziert<br />
werden. Für ihre Arbeit wurde die Doktorandin deshalb<br />
im vergangenen Herbst mit dem Vortragspreis der<br />
internationalen Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie<br />
ausgezeichnet.<br />
(me)<br />
Foto: Schroll<br />
Der Name C-I-R-C ist angelehnt an das englische Wort<br />
circuit für Netzwerk und bezieht sich u.a. auf die Netzwerke<br />
der Nervenzellen in Gehirn und Körper. Prof.<br />
Dr. Martin Walter, Direktor der Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie und Sprecher der Initiative: „Wir<br />
wollen zur Erhaltung der psychischen Gesundheit und<br />
zur Behandlung ihrer Störungen den ganzen Patienten<br />
in den Blick nehmen und vor allem den Einfluss von<br />
Immunfaktoren, aber auch vom Darm-Mikrobiom auf<br />
die Gehirnfunktion erforschen.“<br />
(vdg/ane)<br />
34 01 | 21