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UKJ-Klinikmagazin 1/2021

Blut - Saft des Lebens

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AKTUELLES<br />

Zurück in die Kinderkrankenpflege<br />

Er hatte als erster Mann die Kinderkrankenpflege-Ausbildung am <strong>UKJ</strong> abgeschlossen.<br />

Das war 1994. Danach zog es Raik Rosmus in die OP-Pflege, dann zum<br />

Medizincontrolling, seit 2014 arbeitet er im Personalrat und seit zweieinhalb<br />

Jahren im Gleichstellungsbüro. Nun ist er wieder in Teilzeit in die Kinderkrankenpflege<br />

zurückgekehrt.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Rosmus: Im Frühjahr 2020 meldete ich mich als Coronahelfer<br />

und kam wieder in aktiver Rolle zur Pflege. Erst war ich<br />

mir unsicher, in welchem Bereich ich helfen kann. In<br />

der OP-Pflege, die ich von früher gut kenne, oder doch<br />

etwas Neues, aber trotzdem Bekanntes, also wieder<br />

zurück zur Kinderkrankenpflege? Letztlich hat mich die<br />

Pflegedienstleitung Kerstin Pechmann dazu ermutigt, etwas<br />

zu wagen und so wurde ich im März und April 2020 auf der<br />

E220, der Kinderintensivstation, eingearbeitet und eingesetzt.<br />

Und da habe ich mich wieder daran erinnert, warum ich vor so<br />

vielen Jahren diesen Beruf gelernt habe: Dieses einzigartige<br />

Gefühl, wenn man anderen hilft und von unseren kleinen<br />

Patienten und deren Eltern so viel zurückbekommt. Und<br />

seit September bin ich nun offiziell in Teilzeit auf unserer<br />

Kinderintensivstation tätig. Es war und ist für mich einfach<br />

eine Herzensentscheidung.<br />

War die Rückkehr in die Kinderkrankenpflege schwierig?<br />

Rosmus: Ich habe mich zunächst schon gefragt, gelingt mir<br />

das? Und natürlich gab es auch skeptische Stimmen, weil<br />

ich keine ITS-Erfahrung mitbrachte. Doch für mich hat es<br />

sich nicht wie ein Sprung ins kalte Wasser angefühlt. Denn<br />

ich wurde so gut vom Team aufgenommen und sie haben<br />

mich super bei der Einarbeitung unterstützt. Mich begeistert<br />

wirklich das Fachwissen und der Enthusiasmus meiner<br />

Kolleginnen und Kollegen, egal ob sehr jung oder schon<br />

langjährig erfahren, man kann so viel von ihnen lernen. Und<br />

auch der Zusammenhalt mit den Ärzten hat mich beeindruckt.<br />

Was mir meinen Start erleichtert hat, ist dieses besondere<br />

Zusammenhaltsgefühl in der Kinderklinik.<br />

Was sind die Besonderheiten der Kinderkrankenpflege,<br />

speziell in der Kinderintensivpflege?<br />

Rosmus: In der Kinderkrankenpflege hat sich in den Jahren<br />

natürlich viel getan und im Vergleich zur OP-Pflege bei<br />

Erwachsenen ist die Arbeit mit Kindern einfach anders. Kinder<br />

sind keine kleinen Erwachsenen. Das hat mir vor vielen Jahren<br />

schon Frau Kasper, meine Klassenlehrerin in der Ausbildung,<br />

gesagt. Hinzu kommt die Schwere der Erkrankungen der<br />

kleinen Patienten. Hier ist die psychische Komponente nicht<br />

zu unterschätzen. Ich selbst habe zwei Kinder und da gibt es<br />

selbstverständlich Situationen, die mir nah gehen, weil man<br />

häufiger den Vergleich zu den eigenen Kindern zieht. In der<br />

Kinderintensivpflege kümmert sich die Pflege nicht nur um die<br />

Patienten, sondern genauso um deren Eltern.<br />

Welche Tipps haben Sie für diejenigen, die überlegen<br />

wieder in die Pflege zurückzukommen?<br />

Rosmus: Wer mit dem Gedanken spielt, sollte nicht warten,<br />

sondern sich trauen und einfach auf die Pflegeleitung des<br />

Wunschbereiches zugehen. Im Gespräch wird als erstes geklärt,<br />

ob man als Rückkehrer geeignet ist und welcher Bereich sich<br />

anbietet. Wenn es dann an die Einarbeitung geht, wird man<br />

auf verschiedene Weise begleitet. Es gibt ein individuelles<br />

Einarbeitungskonzept und es wird versucht, dass man einen<br />

festen Ansprechpartner in der Einarbeitungszeit an die Hand<br />

bekommt. Auch wenn vielleicht Zweifel da sind, den ersten<br />

Schritt muss man selbst wagen. Und ich bin froh, dass ich nach<br />

vielen Jahren am <strong>UKJ</strong> genau das gemacht habe und zu meinen<br />

Wurzeln zurückgekehrt bin.<br />

Foto: Szabó<br />

Interview: Michelle Korneli<br />

01 | 21<br />

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