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UKJ-Klinikmagazin 1/2021

Blut - Saft des Lebens

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Blutvergiftung? Sepsis!<br />

CSCC koordiniert die Forschung im Schwerpunkt Sepsis<br />

und Infektionsmedizin am <strong>UKJ</strong><br />

Foto: freepik | onlyyouqj<br />

„Mitglieder des<br />

CSCC beraten<br />

Landes- und<br />

Bundesregierung,<br />

arbeiten in<br />

Gremien der WHO<br />

und forschen<br />

an besseren<br />

Behandlungsoptionen<br />

für<br />

COVID-19-<br />

Patienten“<br />

Prof. Michael Bauer,<br />

Sprecher des CSCC<br />

Vor zehn Jahren wurde am <strong>UKJ</strong> das<br />

Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen,<br />

kurz CSCC, als eines von bundesweit<br />

acht Integrierten Forschungs- und<br />

Behandlungszentren gegründet. Mit<br />

Förderung des Bundesforschungsministeriums,<br />

immerhin 50 Millionen<br />

Euro, widmete es sich der Erforschung<br />

der Sepsis – von den molekularen<br />

Mechanismen, über Prävention<br />

und schnellere Diagnostik, bis hin<br />

zu besseren Behandlungs- und<br />

Nachsorgemöglichkeiten dieser<br />

Erkrankung. Insgesamt arbeiteten die<br />

CSCC-Forscher in über 160 Projekten,<br />

davon 37 klinische Studien mit mehr als<br />

20.000 Teilnehmern, ihre Ergebnisse<br />

veröffentlichten sie in über 800<br />

Fachpublikationen. Nach dem Ende<br />

der Förderung besteht das CSCC als<br />

Forschungszentrum am <strong>UKJ</strong> fort und<br />

koordiniert die Arbeit im Schwerpunkt<br />

Sepsis und Infektionsmedizin.<br />

Was ist das eigentlich für eine<br />

Erkrankung, eine Sepsis? Der Begriff<br />

„Blutvergiftung“ trifft nicht das<br />

eigentliche Problem – denn das<br />

sind nicht die Krankheitserreger im<br />

Blut, sondern eine fehlregulierte<br />

Immunantwort auf die Infektion.<br />

Diese überschießende Reaktion führt<br />

zu Kollateralschäden an Gefäßen<br />

und Geweben, die die Funktion von<br />

Organen beeinträchtigen können bis<br />

hin zum Organversagen. Eine Sepsis ist<br />

lebensbedrohlich! An der aktualisierten<br />

wissenschaftlichen Definition der<br />

Sepsis waren die Jenaer CSCC-Forscher<br />

maßgeblich beteiligt.<br />

Infektionen sind weiterhin für die<br />

gesamte Gesellschaft gefährlich, trotz<br />

der Fortschritte der Forschung und<br />

Behandlungsmöglichkeiten. "Nichts<br />

unterstreicht die Bedeutung der<br />

Notwendigkeit einer am Patienten<br />

orientierten Forschung zur Sepsis mehr<br />

als die Jahrhundert-Pandemie durch<br />

COVID-19", betont Prof. Konrad Reinhard,<br />

der Initiator des Jenaer Sepsis-Clusters.<br />

Denn auch Virusinfektionen können<br />

eine Sepsis auslösen und viele COVID-<br />

19-Patienten auf den Intensivstationen<br />

leiden an einer COVID-19-assoziierten<br />

Sepsis mit Organversagen. „Die über 400<br />

Wissenschaftler der verschiedensten<br />

Disziplinen, die im CSCC gefördert<br />

wurden, arbeiten jetzt in regionalen,<br />

nationalen und internationalen<br />

Studien und Forschungsnetzwerken<br />

an der Bekämpfung der SARS-CoV-2-<br />

Pandemie“, beschreibt der Sprecher<br />

des CSCC, Prof. Dr. Michael Bauer, die<br />

Einbindung der Jenaer Sepsis- und<br />

Infektionswissenschaftler in die<br />

weltweite Corona-Forschung.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.uniklinikum-jena.de/cscc<br />

Uta von der Gönna<br />

18<br />

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