06.05.2021 Aufrufe

SchlossMagazin Augsburg Nordschwaben + Fünfseenland Mai 2021

Das Lifestyle-Magazin für Augsburg, Nordschwaben und Fünfseenland. Schönes Leben in der Region

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05<br />

21<br />

Das Lifestyle-Magazin<br />

für <strong>Augsburg</strong>, <strong>Nordschwaben</strong> + Fünfseenland<br />

Preis: unbezahlbar<br />

www.schlossmagazin.com<br />

Schönes Leben in der Region<br />

Masken in Zeiten<br />

der Pandemie<br />

Maskenmuseum<br />

Diedorf<br />

Kochen<br />

mit Kräutern<br />

Lukullisches<br />

Urlaub<br />

auf Balkonien<br />

Natur + Garten<br />

Blühende<br />

SeenSuchtsorte<br />

Reisen


JAHRE GARANTIE<br />

Auch beim Antrieb<br />

ein Crossover.<br />

Der Kia XCeed als<br />

Plug-in-Hybrid-Modell.<br />

Kia XCeed Plug-in Hybrid 1.6 GDI<br />

VISION<br />

für € 199,–¹<br />

mtl. leasen<br />

Abbildung zeigt kostenpflichtige Sonderausstattung.<br />

Der Kia XCeed Plug-in Hybrid bietet alternativen Antrieb im Crossover-Stil.<br />

Seine Silhouette: coupéhaft. Seine Sitze: erhöht. Sein Antrieb: bis zu 58km<br />

rein elektrisch.² Mit dieser rein elektrischen Reichweite² sowie einem längeren<br />

klassischen Verbrenner sorgt er für hohe Flexibilität auf Strecken.<br />

Die einzigartige 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie* gilt selbstverständlich auch für die Antriebsbatterie.<br />

Ladekabel mit Schukostecker ® inkl. Steuergerät • Ladeanzeige auf dem Armaturenbrett • Beheizbares Lederlenkrad •<br />

LED-Frontscheinwerfer mit Fernlichtassistent • 2-Zonen Klimaautomatik<br />

Kia XCeed Plug-in Hybrid 1.6 GDI VISION, 103,6 kW (141 PS), schon für € 199,– monatlich¹<br />

Fahrzeugpreis € 35.990,– 48 monatliche Raten à € 199,–<br />

Einmalige Leasingsonderzahlung € 4.600,– Gesamtbetrag € 14.152,–<br />

Laufzeit in Monaten 48 Effektiver Jahreszins 3,5%<br />

Gesamtlaufleistung 40.000 km Gebundener Sollzinssatz p. a. 3,44%<br />

Kia XCeed Plug-in Hybrid 1.6 GDI VISION (Super/<br />

Strom, Automatik (6-Stufen)), 103,6 kW (141 PS);<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 1,2.<br />

2<br />

Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 10,7.<br />

CO -Emission: kombiniert 29 g/km.<br />

Effizienzklasse: A+.³<br />

Gerne unterbreiten wir Ihnen Ihr ganz persönliches Angebot. Besuchen Sie uns und erleben Sie den Kia XCeed Plug-in Hybrid bei einer Probefahrt.<br />

*Max. 150.000 km Fahrzeug-Garantie. Abweichungen gemäß den gültigen Garantiebedingungen, u. a. bei Batterie, Lack und Ausstattung. Einzelheiten unter www.kia.com/de/garantie. Die<br />

Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterieeinheiten in den Elektrofahrzeugen (EV), Hybrid-Elektrofahrzeugen (HEV) und Plug-in-Hybrid-Elektro-fahrzeugen (PHEV) von Kia sind auf eine lange Lebensdauer<br />

ausgelegt. Für diese Batterien gilt die KIA-Garantie für eine Dauer von 7 Jahren ab der Erstzulassung oder 150.000 km Laufleistung, je nachdem, was zuerst eintritt. Für Niedervoltbatterien (48 V und<br />

12 V) in Mild-Hybrid-Elektrofahrzeugen (MHEV) gilt die KIA-Garantie für eine Dauer von 2 Jahren ab der Erstzulassung, unabhängig von der Kilometerleistung. Ausschließlich bei EV-Fahrzeugen<br />

garantiert Kia eine Batteriekapazität von 65 %. Die Kapazitätsminderung der Batterie in PHEV-, HEV- und MHEV-Fahrzeugen ist nicht durch die Garantie abgedeckt. Um einer möglichen Kapazitätsminderung<br />

entgegenzuwirken, lesen Sie die Betriebsanleitung. Weitere Informationen zur Kia-Garantie finden Sie unter www.kia.com/de/garantie<br />

1 Ein unverbindliches Leasingbeispiel der KIA Finance, ein Geschäftsbereich der Hyundai Capital Bank Europe GmbH, Friedrich-Ebert-Anlage 35–37, 60327 Frankfurt am <strong>Mai</strong>n. Verbraucher haben ein<br />

gesetzliches Widerrufsrecht. Nach den Leasingbedingungen besteht die Verpflichtung zum Abschluss einer Vollkaskoversicherung. Abgebildetes Modell kann zusätzliche kostenpflichtige<br />

Ausstattungspakete und Sonderzubehör enthalten, die im Leasingbeispiel nicht berücksichtigt sind. Vorstehende Angaben stellen den Beispielwert des nach § 6a Abs. 4 PAngV zu erwartenden<br />

effektiven Jahreszinses in 2/3 aller voraussichtlich aufgrund der Werbung zustande kommender Verträge dar. Bonität vorausgesetzt. Überführungskosten in Höhe von 890 EUR enthalten.<br />

Alle Preise inkl. gesetzlicher MwSt. Angebot gültig bis 30.06.<strong>2021</strong>.<br />

2 Die Reichweite wurde nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren ermittelt. Die individuelle Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur, Topografie und Nutzung elektrischer Verbraucher haben<br />

Einfluss auf die tatsächliche Reichweite und können diese u. U. reduzieren.<br />

3 Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.


Editorial | 3<br />

Blicken wir<br />

nach vorne!<br />

Mit den steigenden Temperaturen<br />

wächst nach einem in vielfacher<br />

Hinsicht harten Winter die Hoffnung<br />

auf ungebremste Lebensfreude<br />

und uneingeschränkten Kulturgenuss.<br />

Ja doch, es gibt auch real<br />

stattfindende Events, auf die wir<br />

uns freuen dürfen. So steht die<br />

Stadt Aichach mit ihrer Ausstellung<br />

„Stadt im Wandel“ in den<br />

Startlöchern. Das Staatstheater<br />

<strong>Augsburg</strong> hat mit den Proben für<br />

die Freilichtbühnen-Aufführung „Chicago“ im Juni und Juli begonnen<br />

und die Oldtimer-Rallye „Fuggerstadt Classic“, die wie immer Ende<br />

September die Motoren anwirft, ist in Vorbereitung. Die beliebte Verkaufsmesse<br />

„Mut zum Hut“ zieht wegen anhaltender Renovierungsarbeiten<br />

im Neuburger Schloss nach Ingolstadt und lockt ebenfalls Ende<br />

September ihre Fans an. Das <strong>SchlossMagazin</strong> wird zu gegebener Zeit<br />

über alle Events berichten. Wer übrigens von Masken noch nicht genug<br />

hat, sollte für die zweite Jahreshälfte einen Besuch im Diedorfer<br />

Maskenmuseum einplanen. Was den Besucher dort erwartet, lesen Sie<br />

im Regionalteil dieser Ausgabe.<br />

Daneben gibt es aber reichlich Möglichkeiten, bereits jetzt den Sommer<br />

im eigenen Land zu genießen. Radfahren gehört zu den beliebtesten<br />

Freizeitvergnügen. Mit dem Projekt „Stadtradeln“ kann neben dem<br />

sportlichen Effekt auch der Umwelt Gutes getan werden. Außerdem<br />

liegen jede Menge neuer Radwanderkarten und Routenführer für alle<br />

Ansprüche bereit. Fans blühender Gärten können ihrer Leidenschaft in<br />

Parkanlagen und auf Gartenschauen frönen, so zum Beispiel auf der<br />

„Inspiration Natur“ in Ingolstadt oder bei den Gartenschauen am Bodensee<br />

in Überlingen und Lindau. Unter dem Motto „Gartenjahr am<br />

Bodensee <strong>2021</strong>“ locken dort zudem noch unzählige andere blühende<br />

Oasen Be sucher an. Wir haben für Sie zusammengestellt, wo es besonders<br />

attraktiv sprießt.<br />

Für Kurzurlauber, die Planungssicherheit haben wollen, bietet sich<br />

„Glamping“ an, Camping für Anspruchsvolle. Dabei wohnt man in mehr<br />

oder weniger einfachen aber außergewöhnlichen Unterkünften wie<br />

Baumhäusern oder Jurten. Mit einigen Beispielen wollen wir Sie auf<br />

deren Fährte führen. Wer sich allerdings noch gar nicht traut zu verreisen,<br />

kann auch gepflegt Urlaub auf Balkonien machen und diesen kleinen<br />

Raum liebevoll ausgestalten. Lassen Sie sich von uns inspirieren!<br />

Sie sehen, auch im Juni gibt es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu<br />

stecken. Viel Vergnügen beim Lesen des <strong>SchlossMagazin</strong>s wünscht Ihnen<br />

persönliche<br />

Beratung<br />

Peter Dallmaier & Heinz Dallmaier<br />

Geschäftsführer<br />

www.kueche-wohnkultur.de<br />

Dallmaier GmbH<br />

Ihre<br />

Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />

Chefredaktion


4 | Inhalt<br />

Inhalt<br />

Besuchen Sie das <strong>SchlossMagazin</strong><br />

auch auf der Website<br />

www.schlossmagazin.com<br />

Titelfoto Spa(h)n-Maske – so verschachtelt<br />

wie unser Gesundheitssystem; von Michael Stöhr<br />

Foto <strong>SchlossMagazin</strong><br />

Region aktuell<br />

6<br />

6 Vorreiter und Vorbild<br />

500 Jahre Fuggerei <strong>Augsburg</strong><br />

7 Fugger-Fundstücke<br />

aus den Fugger Foren<br />

8 Stadt im Wandel<br />

Ausstellung im FeuerHaus Aichach ab 19. Juni<br />

10 Auf die Räder, fertig, los!<br />

Regionale Aktionen rund ums Fahrrad<br />

12 Kurz gefasst<br />

Meldungen aus Kunst, Kultur und Wirtschaft<br />

16 Von Antlitz zu Antlitz<br />

Mit Michael Stöhr im Maskenmuseum Diedorf<br />

22<br />

Bild des Monats<br />

20 Fassaden „Schmarotzer“<br />

Foto Dupont Blouin Architectes<br />

Lukullisches<br />

22 Da steckt so viel Gutes drin<br />

Kochen mit Kräutern und Knospen<br />

Fashion + Beauty<br />

26 Perfekte Paare<br />

Accessoires für den vollendeten Auftritt<br />

26<br />

30 Schritt für Schritt noch nachhaltiger<br />

Dr. Grandel Beautyness GmbH, <strong>Augsburg</strong><br />

32 Wie von der Sonne geküsst<br />

Die neuen Selbstbräuner


Inhalt | 5<br />

54<br />

42<br />

Gesundheit + Wellness<br />

34 Zeigt her eure Füße! ♦ Fußpflege für den Sommer<br />

36 Von der Diagnose zur richtigen Behandlung<br />

Die Arthroklinik steht für moderne Orthopädie<br />

Kunst + Kultur<br />

Geben Sie Ihrer Familie und<br />

Ihrem Leben das Wertvollste,<br />

was Sie haben und das Zuhause,<br />

das es verdient.<br />

Wir für Sie – hochwertige Qualität<br />

aus Inning am Ammersee.<br />

40 Über Mode, die in Wellen kommt<br />

Die <strong>Augsburg</strong>er Bloggerin Aliena Guggenberger<br />

Reisen<br />

42 Urlaub? Naheliegend!<br />

Gartenschätze am Bodensee entdecken<br />

46 Glamping ♦ Campen für Anspruchsvolle<br />

Motor + Technik<br />

50 Meine Premiere mit „La Prima“<br />

Testfahrt mit dem Fiat 500e Cabrio<br />

massiv<br />

wertig<br />

energieeffizient<br />

elegant<br />

zeitlos<br />

52 40 Jahre Automobile Tierhold<br />

Das runde Jubiläum des <strong>Augsburg</strong>er<br />

Familienunternehmens<br />

Natur + Garten<br />

54 Urlaub auf Balkonien<br />

Kleine Outdoorflächen gemütlich gestalten<br />

Promotions<br />

13 Frühlingsfrische für Zuhause<br />

culiente, Landsberg<br />

58 Vorschau + Impressum<br />

Billerberg 9 • 82266 Inning a. A.<br />

Tel. 08143 - 444 05 - 0<br />

info@josef-augustin.de<br />

seit 1994<br />

www.josef-augustin.de


6 | Region aktuell | 500 Jahre Fuggerei<br />

Am 23. August 1521, also vor einem halben Jahrtausend, unterzeichnete der<br />

Kaufmann Jakob Fugger der Reiche jenen Stiftungsbrief, der seiner Familie<br />

das bedeutendste Denkmal setzte, bedürftigen <strong>Augsburg</strong>ern bis heute eine<br />

finanzierbare Bleibe sichert und der das Fundament legte für einen Touristenmagneten<br />

sondergleichen: die <strong>Augsburg</strong>er Fuggerei, die erste Sozialsiedlung<br />

der Welt, die heuer ihr 500-jähriges Jubiläum feiert.<br />

Vorreiter und Vorbild<br />

500 Jahre Fuggerei <strong>Augsburg</strong><br />

Foto Martin Kluger /context<br />

In der Reihenhaussiedlung, die sich nahe der<br />

<strong>Augsburg</strong>er Innenstadt befindet, leben noch<br />

heute Menschen für 88 Cent Jahreskaltmiete<br />

pro 60 qm-Wohnung und drei Gebete für die<br />

Stifter täglich. Auf 15.000 qm stehen 67 Reihenhäuser<br />

mit 142 Wohnungen und derzeit rund 150<br />

Bewohnern, dazu eine Kirche, zwei Museen und ein<br />

Verwaltungsgebäude. Um 22:00 Uhr schließen sich<br />

allabendlich die Pforten in den umgebenden Mauern.<br />

Um im Mikrokosmos Fuggerei wohnen zu dürfen,<br />

muss man <strong>Augsburg</strong>er Bürger und katholisch sein<br />

sowie seine Bedürftigkeit nachweisen können.<br />

Die Fuggerei kann heute mit dem Superlativ der ältesten,<br />

noch immer bestehenden Sozialsiedlung der Welt<br />

werben. Auch wenn etliche der Gebäude den Unbilden<br />

von Kriegen zum Opfer fielen, wurden sie jedoch stets<br />

wieder aufgebaut und regelmäßig in ihrem Standard<br />

den sich ändernden Bedürfnissen<br />

und Vorgaben angepasst. Was sich<br />

aber nie gewandelt hat: Sie blieben<br />

Bedürftigen vorbehalten. Mit der<br />

Rei henbauweise antizipierte Jakob<br />

Fugger übrigens ein architektoni sches<br />

Konzept, das Vorreiter für spätere<br />

Siedlungsgründungen sein sollte.<br />

Durch die „Serienfertigung“ der fast<br />

baugleichen Häuser konnten Kosten<br />

eingespart werden. Neu und vorbildlich<br />

war zu Fuggers Zeiten aber auch,<br />

dass die Fuggereiwohnungen nicht<br />

als reine Armenquartiere gedacht<br />

waren, sondern Hilfe zur Selbsthilfe<br />

boten. Sie gaben Familien ein Dach<br />

über dem Kopf, die vorübergehend<br />

in Schwierigkeiten geraten waren<br />

und die durch die relativ günstige<br />

Wohnung, in der sie auch ihrer Arbeit<br />

nachgehen konnten, die Chance bekommen sollten,<br />

wieder auf die Beine zu kommen.<br />

Die Idee stammt aus dem Mittelalter, doch das<br />

Konzept ist heute noch hochaktuell.<br />

Das idyllische Fuggereigelände inkl. Museen kann gegen<br />

Eintritt grundsätzlich besichtigt werden; die Öffnungszeiten<br />

und -modalitäten unterliegen derzeit aber den jeweils<br />

geltenden Corona-Bestimmungen. Das Jubiläumsjahr<br />

der Fuggerschen Stiftungen gibt auch Anlass zu einer<br />

Fülle von Veranstaltungen, die übers Jahr verteilt geplant<br />

sind. Um das Stiftungsdatum herum, also Ende August,<br />

soll der Höhepunkt der Feierlichkeiten stattfinden. <br />

Informationen<br />

www.augsburg-tourismus.de ♦ www.fuggerei-next500.de<br />

www.fugger-und-welser-museum.de ♦ www.fugger.de


Region aktuell | 7<br />

Fugger-Fundstücke<br />

aus den Fugger Foren<br />

Mit dem Vortrags-Format „Fugger Forum“ wird die unglaublich vielseitige<br />

und reiche Geschichte der Fuggerschen Stiftungen der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht. Bis auf Weiteres sind die Fugger Foren leider nur<br />

digital nutzbar. Hier zwei inhaltliche Beispiele in Kurzversion<br />

Fotos Regio <strong>Augsburg</strong> Tourismus GmbH/Friedrich Stettmayer; Fugger Forum<br />

Wie die Jahresmiete der Fuggerei<br />

wirklich entstand<br />

Der Mietzins wurde seinerzeit in einem Vertrag zwischen<br />

Jakob Fugger und den Vertretern der Stadt vertraglich<br />

verankert. Die 88 Cent von heute entsprechen<br />

nominal einem Rheinischen Gulden von damals. Die<br />

Festlegung des Guldens als jährliche Mietobergrenze<br />

war Voraussetzung für die Steuerbefreiung Jakob Fuggers<br />

und seiner Erben. Diese rechtlich bindende Fixierung<br />

lag weniger in Jakobs Interesse als vor allem in<br />

jenem der Stadt. Damit wollte die Stadt steuerlichen<br />

Missbrauch verhindern und ausschließlich den „sozialen<br />

Wohnungsbau“ bzw. die Fürsorge für bedürftige<br />

<strong>Augsburg</strong>er*innen privilegieren.<br />

Die Fuggerei von oben<br />

Holzstück Detail mit Stiften ♦ Foto Fuggersche Stiftungen<br />

Der Zimmermann Fritz Buhler († 1521) aus: Nürnberger<br />

Hausbücher, Amb. 279.2° Folio 12 verso (Landauer I) Abb.:<br />

Stadtbibliothek Nürnberg<br />

Ein seltsames Stück Holz<br />

Vor Jahren wurde dem Fuggerarchiv ein seltsames<br />

Stück Holz vom früheren Schreiner der Fuggerei zur<br />

Aufbewahrung übergeben. Das Brettstück ist 4,5 bis<br />

5 cm dick und weist schon auf den ersten Blick zwei<br />

Besonderheiten auf. Das Holzstück aus dem Fuggerarchiv<br />

hat zwei Seiten sehr unterschiedlicher Art: Seine<br />

blanke Seite zeigt Farbreste in mehreren Schichten;<br />

diese Seite kam offenbar mehrfach mit Kalkfarben in<br />

Berührung. Aus der anderen Seite des Bretts ragen<br />

etliche massive Holzstifte. Außerdem zeigt das Brett<br />

Spuren von Lehm und Stroh. Es handelt sich um ein<br />

Fragment aus einer sog. Holzbohlenwand, einer Zwischenwand<br />

ohne tragende Funktion, wie sie im 15. und<br />

16. Jahrhundert in Häusern verbaut wurde. Auf der<br />

Seite mit den Holzstiften wurde eine Putzschicht aus<br />

einer Stroh-Lehm-Mischung aufgetragen; die Stifte<br />

gaben dem Putz Halt. Die andere Seite war Bestandteil<br />

einer mehrmals unterschiedlich farbig gestrichenen<br />

Wand. Eine Original-Holzbohlenwand befindet sich<br />

heute noch im Schlafzimmer des Fuggereimuseums. <br />

Informationen www.fugger.de/de/erlebnis.html


8 | Region aktuell | Aichach – Stadt im Wandel<br />

Fassade des FeuerHauses in Aichach ab 19. Juni<br />

Welche Auswirkungen haben gesellschaftliche Veränderungen und eine rasant<br />

fortschreitende Digitalisierung auf die Entwicklung unserer Städte? Und<br />

was macht eine „Smart City“ aus, eine „clevere“ Stadt? Diesen Fragen geht<br />

die Stadt Aichach zusammen mit ihren Partnern, dem Haus der Bayerischen<br />

Geschichte und der Lechwerke AG, bei der Fortsetzung der Landesausstellung<br />

unter dem Titel „Stadt im Wandel“ nach.<br />

Stadt im Wandel<br />

Ausstellung im FeuerHaus Aichach ab 19. Juni<br />

Foto OskarDaRiz/Fotomontage Gruppe Gut<br />

Das Thema Stadtentwicklung ist so komplex<br />

und wegweisend, dass es sich lohnt, mehr<br />

als einmal darauf einzugehen. Den Anfang<br />

machte vergangenes Jahr im Wittelsbacher<br />

Land die Bayerische Landesausstellung, bei der es um<br />

die Wittelsbacher Gründerstädte und deren Entwicklung<br />

bis in die heutige Zeit ging. In Aichach wurde das<br />

Thema in Form einer informativen multimedialen Inszenierung<br />

im FeuerHaus behandelt. Diese Ausstellung<br />

fand so viel Anklang, dass es sich anbot, das Thema<br />

Stadtentwicklung am gleichen Ort weiterzuführen, zu<br />

vertiefen und es mit neuen Perspektiven zu bereichern.<br />

Die Kuratorin der Ausstellung, Sarah Schormair, greift<br />

dabei auf bereits bestehende, technische und räumliche<br />

Ressourcen zurück, was auch im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

geboten ist. So wird ein Teil der letztjährigen<br />

Installationen in die neue Ausstellung integriert.<br />

In fünf Ausstellungsräumen wird an ganz konkreten<br />

Beispielen die historische, räumliche und strukturelle<br />

Entwicklung Aichachs und anderer Städte plastisch<br />

und bildhaft dargestellt. Die beiden letzten Ausstellungsräume<br />

vermitteln anhand von Hör-, Medien- und<br />

Mitmachstationen am Vorbild anderer Städte, welche<br />

Chancen Stadtentwicklung bietet und in welcher Form<br />

sie in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Derzeit lebt rund die Hälfte der Weltbevölkerung in<br />

Städten, Tendenz steigend. Doch vor allem in den rasant<br />

wachsenden Mega-Cities in Asien, Afrika und<br />

Südamerika ist die Infrastruktur bereits jetzt unzureichend;<br />

es herrschen hygienische Missstände und Umweltverschmutzung.<br />

Um mit dem weiterhin starken<br />

Bevölkerungszuwachs umzugehen, müssen geeignete<br />

Infrastrukturen geschaffen werden. Dabei spielen Klima-


Region aktuell | 9<br />

Tradition<br />

im Wittelsbacher Land<br />

leben.<br />

Wir unterstützen und fördern Ihr Engagement für die Region.<br />

Informieren Sie sich jetzt und werden Sie aktiv!<br />

wandel, Wohnungsnot, Armut und soziale Ungleichheit<br />

in Städten schon jetzt eine große Rolle. Wie kann<br />

man diesen Herausforderungen begegnen? Die Lösung<br />

heißt Smart City. Doch was bedeutet der Begriff<br />

Smart City? Ist er gleichzusetzen mit einer digitalisierten<br />

Stadt oder gibt es noch andere Wege zur<br />

Smart City? Die neue Ausstellung will Anstöße zur<br />

Beantwortung solcher Fragen geben. Eine pauschale<br />

Antwort gibt es nicht. Sarah Schormair ist überzeugt:<br />

„Jede Stadt muss ihren eigenen Weg finden.“<br />

Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann freut<br />

sich, dass die Fortsetzung der Landesausstellung das<br />

spannende Thema der Stadtentwicklung so plastisch<br />

aufgreift: „Städte, wie wir sie alle kennen und schätzen,<br />

sind viel mehr als die Summe aus Architektur und<br />

Funktion. Sie sind vielmehr Lebensraum, der sich natürlich<br />

auch dem gesellschaftlichen Wandel und dem<br />

Wechsel von Ansprüchen und Anforderungen anzupassen<br />

hat. Wir erleben das aktuell zum Beispiel in<br />

Sachen Mobilität, von der autogerechten Stadt hin zu<br />

mehr Aufenthaltsqualität. Aber auch in den Auswirkungen<br />

des demographischen Wandels, denn nach<br />

der Stadtflucht geht es nun zurück zum Wohnen in<br />

der Stadt. Und wir erleben es speziell in den Auswirkungen<br />

der rasant fortschreitenden Digitalisierung,<br />

die ungeahnte Chancen, aber auch Risiken in sich<br />

birgt. In unserer Folgeausstellung im FeuerHaus wollen<br />

wir auch darauf eingehen.“ Die Ausstellung dauert<br />

vom 19. Juni bis 21. November. Ob bzw. wie ein<br />

Rahmenprogramm möglich sein wird, hängt von der<br />

Coronalage ab.<br />

<br />

Informationen<br />

www.aichach.de/Stadt-im-Wandel/<br />

www.wittelsbacherland-verein.de<br />

Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den<br />

Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER)<br />

8. MAI BIS 31. OKTOBER <strong>2021</strong><br />

IM SISI SCHLOSS<br />

UNTERWITTELSBACH<br />

Elisabeth<br />

Maria<br />

&Theresia<br />

FRAUENPOWER<br />

IM HAUSE<br />

HABSBURG<br />

WWW.AICHACH.DE/SISI-SCHLOSS


10 | Region aktuell | Radel-Aktionen<br />

Alles dreht sich ums Fahrrad!<br />

Verschiedene Kommunen planen<br />

zum wiederholten Mal die beliebten<br />

„Stadradeln“-Aktionen des<br />

Bündnisses für Klima, Wettbewerbe<br />

für Kommunen zur Radverkehrsförderung<br />

und zum Umweltschutz,<br />

bei denen jeder Bürger der<br />

betreffenden Gemeinde mitmachen<br />

kann. Aber auch andere Angebote<br />

machen Lust auf Radausflüge.<br />

Auf die Räder,<br />

fertig, los!<br />

Regionale Aktionen rund<br />

ums Fahrrad<br />

Foto Reinhold Ratzer<br />

Stadtradeln in der Region<br />

Vorreiter in der Region ist die Stadt Friedberg, die<br />

ab sofort dazu einlädt, bis zum 21. <strong>Mai</strong> so viele Kilometer<br />

wie möglich auf den Kilometerzähler zu bringen.<br />

Neben Routenvorschlägen auf der städtischen<br />

Website (www.friedberg.de) und einer optimierten<br />

Radwegbeschilderung locken interessante Preise<br />

und eine Partnerstadt-Challenge zur sportlichen<br />

Betätigung. Die Anmeldung für Teams und Einzelradler<br />

kann ab sofort unter www.stadtradeln.de erfolgen.<br />

Komfortabel lassen sich die Daten direkt auf<br />

dem Smartphone über die Stadtradeln-App erfassen.<br />

Dieses Jahr findet in Friedberg die Initiative „Stadtradeln“<br />

sogar zweimal statt – die zweite Runde startet<br />

gemeinsam mit dem Landkreis im Juni.<br />

In den übrigen teilnehmenden Kommunen des Wittelsbacher<br />

Lands, Aichach, Dasing und Steindorf,<br />

rollen die Räder vom 12. Juni bis 2. Juli. Ganz viele<br />

Kommunen im Landkreis <strong>Augsburg</strong>, Donau-Ries,<br />

Starnberg und in anderen Regionen machen ebenfalls<br />

mit, wobei die Termine teilweise später im<br />

Jahr angesiedelt sind. Wer wissen möchte, ob seine<br />

Gemeinde dabei ist und was man tun muss, um


Region aktuell | 11<br />

mitzumachen, kann sich die Informationen auf der<br />

Website www.stadtradeln.de holen und sich dort<br />

auch gleich anmelden. Übrigens: Es gibt etwas zu<br />

gewinnen.<br />

Radzeit im Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm<br />

Wer hier entlang der malerischen Hopfengärten der Hallertau,<br />

vorbei an idyllischen Flusstälern und beschaulichen<br />

Dorfkulissen unterwegs ist, möchte eigentlich<br />

nur eines: bleiben. Vielfalt – dieses Wort beschreibt die<br />

Möglichkeiten für Radfahrer (und Wanderer) vor Ort<br />

am besten. Ob Täler und Hügel im Süden oder flache<br />

Wegestrecken im Norden, die gut ausgeschilderten<br />

Thementouren und überregional bedeutenden Wege<br />

offerieren vielseitige Angebote für alle Ansprüche. Dabei<br />

verknüpft der Radl- und Wanderspaß gekonnt die<br />

landschaftlichen Besonderheiten mit kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />

und kulinarischen Genüssen.<br />

Pünktlich zum Frühjahr <strong>2021</strong> sind im Landkreisgebiet<br />

14 neue Radtouren sowie 23 neue Wanderrouten<br />

entwickelt und ausgeschildert worden. Diese Tourenvorschläge<br />

widmen sich den unterschiedlichen regionalen<br />

Besonderheiten wie beispielsweise Hopfen,<br />

Brauereien, Kirchen & Klöster oder auch den zahlreichen<br />

Weihern und Seen. Die exklusiven neuen<br />

Faltkarten sowie ausführliche Tourenbücher werden<br />

Ende Juni veröffentlicht. Sie können kostenfrei angefordert<br />

oder online heruntergeladen werden auf<br />

der Website www.kus-pfaffenhofen.de/radeln.<br />

Der München-<strong>Augsburg</strong>-Radweg<br />

Eine neue Radtour im Tourensystem des „Bayernnetzes<br />

für Radler“ gibt auch den Münchnern die Gelegenheit,<br />

das kennenzulernen, was die stolze Landeshauptstadt<br />

nicht hat: Das wasserreiche UNESCO-Welterbe und<br />

das glanzvolle Renaissancerathaus als Ziele am<br />

Ende eines Zwei-Tages-Ausflugs sollen Radwanderer<br />

auf den neuen München-<strong>Augsburg</strong>-Radweg locken.<br />

Dieser, kurz MAR genannt, leitet auf über 83 Kilometern<br />

gemütlich von Stadt zu Stadt. Da die durchgängig<br />

beschilderte Strecke durch flaches bis leicht<br />

welliges Terrain führt, bietet sich diese Radtour auf<br />

teils asphaltierten, teils gekiesten Wegen sogar für Ausflüge<br />

mit der ganzen Familie an. Die Route beginnt auf<br />

der Münchner Museums insel und endet am <strong>Augsburg</strong>er<br />

Rathaus. Vier der insgesamt 25 hervorgehobenen<br />

Sehenswürdigkeiten liegen übrigens im Wittelsbacher<br />

Land. Die Broschüre zur Tour kann u. a. auf<br />

www.augsburg-tourismus.de heruntergeladen oder<br />

bei der Regio <strong>Augsburg</strong> Tourismus GmbH angefordert<br />

werden (tourismus@regio-augsburg.de).


12 | Region aktuell | Neues aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />

„kinesphere“: Virtual Reality<br />

Ballett mit Roboter<br />

Für die Virtual-Reality-Bühne probt die <strong>Augsburg</strong>er<br />

Ballett-Kompanie aktuell an einer außergewöhnlichen<br />

Produktion mit dem Titel „kinesphere“. Die 17 Tänzer*innen<br />

um Solistin Gabriela Zorzete Finardi stehen<br />

darin nicht nur mit einem Industrieroboter auf der Bühne,<br />

sie treten auch tänzerisch mit ihm in Interaktion.<br />

Der große Themenkomplex Mensch und Maschine steht<br />

im Fokus der Choreografie von Ballett-Direktor Ricardo<br />

Fernando. Die eigens komponierte Musik stammt von<br />

Produzent und Sound-Artist Lilijan Waworka. Programmiert<br />

wird der Roboter von Markus Schubert,<br />

dessen Arbeiten als Creative Coder an der Schnittstelle<br />

von Kunst und Technik angesiedelt sind. Bei den Dreharbeiten<br />

mit der Kreativagentur heimspiel entsteht seit<br />

Anfang <strong>Mai</strong> eine 360-Grad-Aufzeichnung von „kinesphere“.<br />

Der virtuelle Ballett-Genuss wird dann durch<br />

den Einsatz von VR-Brillen möglich gemacht, die<br />

deutschlandweit zum Publikum nach Hause geliefert<br />

werden. Die Uraufführung des Virtual Reality-Balletts<br />

„kinesphere“ ist noch für diese Spielzeit geplant.<br />

Informationen www.staatstheater-augsburg.de<br />

Im Bild Ballettchef Ricardo Fernando mit dem Kuka-Roboter<br />

Foto Bernd Löschberger<br />

Schaufenster-Ausstellung<br />

Königsbrunn<br />

Bis zum 11. Juni können in den Fenstern des Kulturbüros<br />

Königsbrunn, Marktplatz 9, Dokumente der<br />

Ausstellung „Königsbrunn – städtische Blühstreifen<br />

und ihre Bewohner“ betrachtet werden. Das Umweltkompetenzteam<br />

der Stadt Königsbrunn hat in den<br />

letzten Jahren viele Aktionen und Maßnahmen zum<br />

Umweltschutz in Königsbrunn initiiert. Die städtischen<br />

Blühstreifen werden ebenfalls von diesem<br />

Team, das aus verschiedenen Expert*innen aus Politik,<br />

Stadt, Umweltbildung und Landschaftspflege besteht,<br />

begleitet und vom städtischen Betriebshof angelegt<br />

und gepflegt.<br />

In den Schaufenstern des Kulturbüros wird seit dem<br />

15. April <strong>2021</strong> ein kleiner Teil der Bilder zusammen<br />

mit vielen Informationen aus dem Fundus von Stefanie<br />

Detke, der Leiterin des Königsbrunner Betriebshofs,<br />

gezeigt. Sie hat die angelegten Blühstreifen mit ihrer<br />

vielfältigen Flora und Fauna detailliert fotografiert.<br />

Zeitgleich stellt die Stadtbücherei, Schwabenstraße 43,<br />

in ihrem Schaufenster zum Thema passende Medien<br />

für Groß und Klein aus.<br />

Informationen www.koenigsbrunn.de<br />

Foto Stefanie Detke<br />

Florian Stiehler neuer<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

im Staatstheater <strong>Augsburg</strong><br />

Florian Stiehler kommt zum 1. September <strong>2021</strong> als Geschäftsführender<br />

Direktor an das Staatstheater Augs burg. Der Stiftungsrat des Staatstheaters<br />

<strong>Augsburg</strong> stimmte einstimmig im Umlaufverfahren für den<br />

47-jährigen gebürtigen Münchener. Stiehler folgt auf Friedrich Meyer,<br />

der seit der Spielzeit 2016/2017 erfolgreich die Position des Geschäftsführenden<br />

Direktors beim Staatstheater <strong>Augsburg</strong> innehatte<br />

und zur nächsten Spielzeit als Geschäftsführer an das Deutsche Schauspielhaus<br />

Hamburg wechselt.<br />

Foto Hagen-Schnauss


Region aktuell | 13<br />

Zuhause im Museum<br />

Die Kunstsammlungen & Museen <strong>Augsburg</strong> haben ihr digitales<br />

Angebot seit Beginn des Lockdowns stetig erweitert,<br />

um Kunst- und Kulturinteressierten auch von zu<br />

Hause auf einen Blick auf die Kunstschätze ihrer Häuser<br />

zu gewähren. Ein Kurzlink lädt zur Entdeckungstour ein:<br />

Künstlerinnen und Künstler erzählen zu ihren Werken<br />

und teilen ihre Gedanken. Die Kuratorinnen und Kuratoren<br />

des Museums stellen Highlights ihrer Ausstellungen<br />

vor und es gibt spannende Einblicke in die Abläufe des<br />

Museumsbetriebs hinter den Kulissen.<br />

Neu zu entdecken ist die Barockgalerie online, auf der die<br />

rund 150 Gemälde aus der Deutschen Barockgalerie im<br />

Schaezlerpalais digitalisiert sind. Sie lassen sich damit jederzeit<br />

und ortsunabhängig bewundern! Die online Galerie<br />

bietet ebenfalls Hintergrundinformationen über die<br />

Maler und Malerinnen, die Entstehungszeit und die Größe.<br />

Auch ein Besuch im digitalen Römerlager lohnt sich.<br />

Informationen www.kmaugsburg.de/museum-digital<br />

Im Bild Maria Magdalena von Köpf, Johann Holzer,<br />

Öl auf Leinwand, 1735<br />

Foto Kunstsammlungen und Museen <strong>Augsburg</strong>, A. Brücklmair<br />

Stadtmodell aus Bronze<br />

Besucher*innen des Rathau ses können die <strong>Augsburg</strong>er<br />

Innen stadt jetzt auf ganz besondere Art erkunden: Ein<br />

vom Rotary Club <strong>Augsburg</strong>-Fuggerstadt ge stif tetes<br />

Miniaturmodell aus Bronze zeigt den Stadtkern <strong>Augsburg</strong>s<br />

als Relief im Maßstab 1 : 1.000. So können auch<br />

blinde Menschen Straßen und Gebäude ertasten. Besondere<br />

Gebäude sind beschriftet, sowohl in lateinischer<br />

als auch in Brailleschrift.<br />

Das Modell wurde genordet aufgestellt, sodass es exakt<br />

die reale Lage der Innenstadt widerspiegelt. Es<br />

steht rechts neben dem Haupteingang zum Rathaus<br />

und wird auch für Tourist*innen eine Orientierungshilfe<br />

sein. Angefertigt wurde das Blindentastmodell<br />

von den Bildhauern Egbert und Felix Broerken aus<br />

Westfalen.<br />

Informationen www.augsburg.de<br />

Foto Stadt <strong>Augsburg</strong><br />

Promotion<br />

Frühlingsfrische für Zuhause<br />

Foto Garnier Thiebaut<br />

Lassen Sie sich von culiente für Ihr individuelles Zuhause und Ihren<br />

persönlichen Lifestsyle inspirieren. Der Concept-Store steht<br />

seit vielen Jahren für ein modernes nachhaltiges Angebot an<br />

Wohn- und Küchenaccessoires, Feinkost & Bio-Weine sowie einen professionellen<br />

Präsentservice für Privat- und Geschäftskunden. Ergänzt wird<br />

das Angebot durch frische vegane Naturpflege und modische Acessoires.<br />

Also alles rund um einen natürlichen umweltbewussten und zeitgemäßen<br />

modernen Lebensstil.<br />

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Vorderer Anger 212 ♦ 86899 Landsberg<br />

Tel. 08191-4289090 ♦ info@culiente.de<br />

https://culiente.net<br />

https://monikabigus.ringana.com


14 | Region aktuell | Neues aus Kunst, Kultur + Wirtschaft<br />

Bitte lächeln, aber mit Abstand!<br />

Seit 15. März 2020 streift der renommierte Starfotograf<br />

Daniel Biskup aus <strong>Augsburg</strong> durch unsere Republik<br />

und fotografiert für sein „Corona-Tagebuch“ –<br />

je den Tag ein neues Motiv.<br />

Er dokumentiert ein Land<br />

im Krisenmodus. Zu sehen<br />

sind Menschen mit Abstand,<br />

Misstrauen und Masken. Es<br />

sind Momentaufnahmen zwischen<br />

Angst und Anpassung,<br />

Appellen und Auflehnung.<br />

Von Bayern bis Berlin. Die<br />

Bilder sind einfach da, niemals<br />

inszeniert. Mit dabei<br />

sind auch Kuriositäten. In<br />

einem Ort hat jemand auf<br />

die Werbetafel eines Lokals geschrieben. „Abends<br />

gehe ich oft mit einer Schüssel Kartoffelsalat spazieren.<br />

Das gibt mir das Gefühl, ich wäre zu einer<br />

Party eingeladen.“ Oder auf einem Schild vor<br />

einem Bauernhof steht: Das Leben ist schön, von<br />

einfach war nie die Rede!" Die bildlich festgehaltenen<br />

Szenen schwanken zwischen Hoffnung, Zynismus,<br />

Verzweiflung, aber auch Humor. Dokumente<br />

mit Strahlkraft sind es allemal.<br />

Informationen<br />

www.instagram.com/danielbiskupgermany<br />

Fotos Daniel Biskup<br />

Theaterstiftung wird Kulturstiftung<br />

Aus der seit 2016 bestehenden Stiftung Theater <strong>Augsburg</strong><br />

wird künftig die Kulturstiftung <strong>Augsburg</strong> in der<br />

„Haus der Stifter”-Stiftergemeinschaft der Stadt parkasse<br />

<strong>Augsburg</strong>. Hiermit wird stiftungswilligen Bürgerinnen<br />

und Bürgern ermöglicht, auch für andere kulturelle<br />

Zwecke als die Sanierung des Thea tergebäudes am Kennedyplatz<br />

zu spenden. Selbstverständlich kann aber auch<br />

weiterhin themenspezifisch gespendet werden.<br />

Informationen www.haus-der-stifter-augsburg.de<br />

RegioApp fürs Gewerbe<br />

im Wittelsbacher Land<br />

Die neue Regio-App des Wittelsbacher Land Vereins<br />

liefert Adressen von Direktvermarktern und Gaststätten<br />

sowie deren Öffnungszeiten auf das Smartphone<br />

und navigiert auch direkt zu diesen Anbietern<br />

hin. Zum Start sind in der App mehr als 25 Unternehmen<br />

verzeichnet, darunter Brauereien, Gaststätten,<br />

Metzger, Bauernhöfe, Imker, Mühlen und Bäcker<br />

und zudem verschiedene Hofläden.<br />

Die Regio-App ist sehr einfach zu bedienen: Das<br />

Smartphone erkennt den Standort des Nutzers und<br />

bietet ihm eine Übersicht über alle Unternehmen im<br />

näher gelegenen Umkreis<br />

an. Strecke und Entfernung<br />

sind auf einer Straßenkarte<br />

ersichtlich, eine Navigation<br />

weist den Weg. Es gibt<br />

zudem noch detaillierte Informationen<br />

über die Anbieter<br />

und deren Sortiment.<br />

Die App ist kostenlos und<br />

kann im Google Playstore<br />

bzw. im Apple-Store heruntergeladen<br />

werden.<br />

Informationen www.wittelsbacherland-verein.de<br />

Foto Wittelsbacher Land Verein<br />

Donauwörth: aktueller Comic<br />

zum Klimawandel<br />

Als Teilnehmer des EU-Klimaschutz-Projektes BEACON<br />

(Leuchtfeuer) kann die Stadt Donauwörth von dessen<br />

allgemeinen Infomaterialien profitieren und stellt<br />

daher aktuell in der Stadtbibliothek mehrere Exemplare<br />

des neuen Comics „#Klimawandel Challenge“<br />

für die Allgemeinheit zur Verfügung. Ziel des Comics<br />

und des Projektes ist es, dass die Menschen sensibler<br />

mit der Erde umgehen und sich Gedanken zum vom<br />

Menschen verursachten Klimawandel machen. Die Broschüre<br />

veranschaulicht auf beeindruckende Art und<br />

Weise, wie wir unseren Planeten<br />

bisher behandeln und<br />

dass sich eine junge Generation<br />

gegen das Fehl verhalten<br />

von Politik und<br />

Wirtschaft auflehnt. Den<br />

Comic gibt es auch online.<br />

Informationen<br />

www.donauwoerth.de/<br />

leben-in-donauwoerth/<br />

umwelt-und-energie/ ♦ Foto Stadt DON


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16 | Region aktuell | Maskenmuseum Diedorf<br />

Suchbild: Finde den „Stöhr-er“.<br />

Von Antlitz zu Antlitz<br />

Mit Michael Stöhr im<br />

Maskenmuseum Diedorf


Region aktuell | 17<br />

In – oder besser noch – auf aller<br />

Munde sind derzeit Corona-Masken.<br />

Schmucklose Zweckobjekte, der Situation<br />

geschuldet. Viel interessantere<br />

Masken, Zeugnisse internationaler<br />

Kulturgeschichte, hat Michael Stöhr<br />

in seinem Maskenmuseum zusammengetragen,<br />

10.000 an der Zahl. Ein<br />

Besuch auf dem wohl spannendsten<br />

Dachboden weit und breit<br />

Text Hannelore Eberhardt-Arntzen<br />

Fotos Maskenmuseum, <strong>SchlossMagazin</strong><br />

Masken, wohin das Auge blickt: Im renovierten<br />

Dachgeschoss eines 100 Jahre<br />

alten Gebäudes mitten in Diedorf, dem<br />

„Haus der Kulturen“, warten seit 10 Jahren<br />

auf rund 800 Quadratmetern mittlerweile 10.000<br />

Masken aus aller Welt auf ihre Bewunderer. Unter den<br />

verwinkelten Dachsparren reiht sich, nach Themen<br />

bzw. Regionen geordnet, Maske an Maske. Initiator<br />

der Sammlung und Gründer des Museums ist der ehemalige<br />

Kunst- und Ethiklehrer Michael Stöhr. Er trug<br />

die Exponate für die weltweit wohl größte Sammlung<br />

an alten und authentisch getragenen Masken aus allen<br />

Weltregionen zusammen. Mittlerweile im „Unruhestand“<br />

frönt er seinem Sammlerhobby mit ungebrochener<br />

Energie, was ihn nun aber gleichzeitig „in die Enge“<br />

treibt. Das Museum platzt aus allen Nähten und sucht<br />

eine neue Bleibe. „2.000 Quadratmeter sollten es<br />

schon sein“, wünscht sich Stöhr.<br />

Einmal Sammler, immer Sammler<br />

Die Leidenschaft für Masken entdeckte Michael Stöhr<br />

schon vor über 40 Jahren als Student im Rahmen<br />

seiner Vorbereitung aufs Kunstexamen. Von seinen<br />

zahlreichen Reisen, die ihn und seine Frau später<br />

in alle Welt führten, brachte er regelmäßig typische<br />

Handwerkskunst mit, darunter überwiegend Masken.<br />

Anfangs schmückten diese – teilweise recht großen –<br />

„Mitbringsel“ die Privatwohnung. Schon bald jedoch<br />

nahmen sie überhand, so dass das Zuhause angesichts<br />

der zahllosen hängenden und stehenden Exponate<br />

schließlich einer Art „Tropfsteinhöhle“ glich,<br />

wie sich Michael Stöhr augenzwinkernd erinnert. Da<br />

auch immer mehr interessierte Besucher vor der Tür<br />

Mit furchterregenden Masken wie diesem hölzernen Krampus-Kopf<br />

wollen die Perchten, die vorwiegend in alpenländischen<br />

Gegenden beheimatet sind, den Winter austreiben.<br />

Vom afrikanischen Kontinent stammen oftmals bizarre Masken<br />

und andere Kultgegenstände, die bei den verschiedensten<br />

Ritualen getragen bzw. verwendet wurden.<br />


18 | Region aktuell | Maskenmuseum Diedorf<br />

Bei „Masken aus Korea“ denkt „Frau“ wohl instinktiv an kosmetische<br />

Gesichtsmasken. Diese hier stammen ebenfalls aus<br />

dem asiatischen Land; die sog. „Tal“ wurden aber bei Theateraufführungen<br />

getragen.<br />

Michael Stöhr in Silikon! Das DIY-Selbstporträt trifft die<br />

Züge des Künstlers mit einem ironischen Augenzwinkern,<br />

gehört allerdings nicht ins „klassische“ Maskenmuseum.<br />

standen, beschloss der Sammler vor ca. 20 Jahren,<br />

seine Objekte auszulagern und in angemieteten<br />

Räumen als Museum der Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen. Vor zehn Jahren erwies es sich als<br />

Glücksfall, dass die Vorbesitzer das alte Haus in der<br />

Lindenstraße 1 mitten in Diedorf günstig zum Verkauf<br />

anboten. Stöhr griff zu, renovierte – und sein<br />

Museum konnte umziehen. Zu den Besuchern zählt,<br />

neben Schulklassen, Familien und Touristen, inzwischen<br />

auch viel Prominenz, darunter der ehemalige<br />

Präsident des Bezirks Schwaben, Jürgen Reichert<br />

und sein Nachfolger Martin Sailer. „Bei uns kann<br />

man alles anfassen und aufprobieren“, erklärt Stöhr<br />

eine Besonderheit seiner Ausstellung. „Es ist amüsant<br />

anzusehen, wie dabei erwachsene Menschen<br />

fast schon wieder zum Kind werden, wenn sie sich<br />

eine Maske vors Gesicht halten.“<br />

Im Treppenhaus flankieren Faschingsmasken aller Couleur<br />

den Fluchtweg, der unter einer grünen Krokodilmaske ausgeschildert<br />

ist. Sie dürfen gerne mal aufgesetzt werden.<br />

Was Masken erzählen<br />

Mit Masken kann man sich blitzschnell in andere<br />

Wesen verwandeln. Masken zählen aber auch zu den<br />

frühesten kulturellen Zeugnissen. Traditionelle Exemplare<br />

sind vorwiegend aus Holz, Bast, Ton oder Leder<br />

gearbeitet. Man verwendet sie nicht nur im Theater<br />

zum „Rollenwechsel“, sondern in vielen Kulturen auch<br />

bei Zeremonien anlässlich einschneidender Lebensphasen<br />

wie Geburt, Hochzeit oder Tod, zur Aufheiterung<br />

oder als Ritualgegenstand zur Abschreckung,<br />

Steigerung der Fruchtbarkeit etc. Besonders eindrucks­


Region aktuell | 19<br />

Keine kulturhistorischen Zeugnisse,<br />

aber skurrile Dokumente der aktuellen<br />

weltpolitischen Landschaft, made by<br />

Stöhr.<br />

Links unverkennbar der Ex-USA-Präsident<br />

Donald Trump als grober Klotz; in<br />

der Mitte Angela Merkel, die „Wärmflasche“…<br />

… und rechts Pappkamerad Wladimir<br />

Putin, seines Zeichens Russlands Staatschef<br />

– wie die beiden anderen Köpfe<br />

„untragbar”<br />

voll sind z. B. die furchteinflößenden<br />

Masken der alpenländischen Perchten,<br />

die im Winter mit großem<br />

Spektakel die Geister vertreiben sollen.<br />

Bei der schwäbisch-alemannischen<br />

Fastnacht werden die traditionellen<br />

„Larven“ oder „Schemen“<br />

von den „Hästrägern“ nie verändert<br />

und innerfamiliär von Generation<br />

zu Generation weitergegeben, was<br />

auch bei den Masken vieler anderer<br />

Kulturen der Fall ist. Daher weisen<br />

etliche der Ausstellungstücke ein<br />

stolzes Alter auf.<br />

Viele der Exponate, die im Museum<br />

nach Schwerpunkten bzw.<br />

Herkunft geordnet sind, werden<br />

schriftlich oder bei der Führung<br />

mündlich erklärt. Michael Stöhr<br />

kann zu jedem Maskentyp Interessantes<br />

erzählen. Besonders Wissbegierige<br />

können eine CD mit den<br />

Bestimmungsdaten aller Masken<br />

erwerben. Der engagierte Maskensammler<br />

war schon oft zu Gast<br />

in TV-Sendungen und verleiht auf<br />

Anfrage auch gerne Einzelstücke an<br />

andere Museen.<br />

Masken Marke Eigenbau<br />

Michael Stöhr sammelt aber nicht<br />

nur Masken – er stellt sie sogar<br />

gerne selbst her. Nicht irgendwelche,<br />

sondern, wie es sich für einen<br />

Kunstpädagogen gehört, immer<br />

mit Hintersinn und aus teilweise<br />

verrückten Materialien, die er<br />

auf Flohmärkten und in anderen<br />

Fundgruben findet und in seinem<br />

Materialdepot hortet. So bildet<br />

er z. B. Politiker ab, die an ihren<br />

minutiös herausgearbeiteten Charakteristika<br />

sofort zu erkennen<br />

sind. Für Angela Merkel z. B. verwendete<br />

er eine Wärmflasche, für<br />

Donald Trump grobe Klötze und<br />

für Gesundheitsminister Spahn<br />

eine – Spanschachtel! Aus einem<br />

alten Motorradhelm bastelte er<br />

eine Doppelmaske, die auf der einen<br />

Seite positiv strahlt und auf<br />

der anderen das Böse versinnbildlicht,<br />

analog der Janusköpfigkeit<br />

der Sagengestalt Frau Perchta.<br />

Der Name des Gebäudes „Haus der<br />

Kulturen“ steht aber nicht nur<br />

für die Maskensammlung, sondern<br />

auch für die Künstlerateliers, die<br />

sich dort eingemietet haben. Damit<br />

finanziert Michael Stöhr zum<br />

großen Teil seine Sammelleidenschaft.<br />

Unter normalen Umständen<br />

finden in diesem Haus viele<br />

Kurse und Konzerte statt; bei<br />

einem Künstlerfest am 1. <strong>Mai</strong> wird<br />

in offene Ateliers und zu Ausstellungen<br />

eingeladen. Wie gesagt –<br />

normalerweise. Denn momentan<br />

sind Haus und Museum für die Öffentlichkeit<br />

nicht zugänglich Wann<br />

im „Haus der Kulturen“ wieder<br />

mehr Leben einziehen darf, hängt<br />

von den sattsam bekannten Umständen<br />

ab. Und noch eine Hoffnung<br />

begleitet Michael Stöhr: Er<br />

wünscht sich, wenn möglich im<br />

süddeutschen Raum, ein ausreichend<br />

großes Gebäude, in dem er<br />

seine aus den Nähten platzende<br />

Sammlung würdig präsentieren<br />

und einen kulturellen Hotspot<br />

schaffen kann.<br />

<br />

Informationen<br />

www.maskenmuseum.de


20 | Bild des Monats | Fassaden „Schmarotzer“


Bild des Monats | 21<br />

Fassaden<br />

„Schmarotzer“<br />

„Sie sind, solange sie nicht<br />

übermäßig zahlreich werden,<br />

keine lebensgefährlichen<br />

Schmarotzer.“<br />

Zitat aus: Du und das Leben –<br />

Eine moderne Biologie für jedermann,<br />

von Karl von Frisch, Zoologe<br />

und Verhaltensforscher,<br />

Verlag d. Druckhauses<br />

Tempelhof Berlin 1947<br />

Foto Dupont Blouin Architectes


22 | Lukullisches | Kochen mit Kräutern und Knospen<br />

Sie sorgen nicht nur geschmacklich für Höhepunkte, sondern liefern zusätzlich<br />

auch eine geballte Ladung an Vitaminen und Spurenelementen: frische (Wild-)<br />

Kräuter, Keimblätter und Knospen, die Speisen aller Art veredeln. Und sie sorgen<br />

außerdem noch für optische Raffinesse. Hier ein paar ausgewählte Rezepte<br />

Da steckt so viel Gutes drin<br />

Kochen mit Kräutern und Knospen<br />

Foto nikolaydonetsk – stock.adobe.com


Lukullisches | 23<br />

Brennnesseln<br />

Das vermeintliche Unkraut kann so viel mehr! Brennnesseln<br />

sind reich an Eisen, Kalzium und Vitamin C.<br />

Als Tee, Pesto oder Sauce kann man das Wildkraut, das<br />

auch als Heilmittel Verwendung findet, in der Küche verarbeiten.<br />

Zum Pflücken Handschuhe verwenden.<br />

Löwenzahn<br />

Von Frühjahr bis Herbst strahlen die gelben Blüten<br />

des Löwenzahns auf den Wiesen; als Pusteblumen<br />

erfreuen sie vor allem Kinder. Blüten, junge Blätter<br />

und Wurzeln (nicht die Stängel) lassen sich verzehren.<br />

Sie sind vitaminreich und fördern die Verdauung. Geschmacklich<br />

ist Löwenzahn nussig und leicht bitter.<br />

Liebstöckel<br />

Liebstöckel, auch Sellerie- oder Maggikraut genannt, zählt<br />

zu den wichtigsten Gewürzkräutern in der europäischen<br />

Küche. Neben dem einzigartigen Geschmack wartet Liebstöckel<br />

mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen auf, die<br />

es seit alters her zu einem wichtigen Heilkraut machen.<br />

Bärlauch<br />

Das stark knoblauchartig duftende Wildgemüse treibt<br />

relativ kurzzeitig nur im Frühling aus. Als Gewürz<br />

Verwendung finden meistens die Blätter. Diese lassen<br />

sich aber ganz oder gehackt einfrieren. Wichtig dabei:<br />

Die Blätter müssen des intensiven Geruchs wegen<br />

möglichst luftdicht verpackt werden. Aufgrund seiner<br />

antibakteriellen Wirkung wird Bärlauch in der Medizin<br />

u. a. bei Magen-Darm-Störungen eingesetzt.<br />

Kapern<br />

Die kleinen grünen Blütenknospen des Kapernstrauchs<br />

sind vor allem in der Mittelmeerküche beliebt, etwa für<br />

Vitello tonnato. Sie verfeinern aber auch Klassiker wie<br />

Königsberger Klopse. Angeboten werden Kapern stets<br />

in eingelegter Form, denn roh sind sie ungenießbar.<br />

Sie besitzen ein unverwechselbares, intensiv würzigsäuerliches<br />

Aroma. Immer erst ganz zum Schluss zu den<br />

Speisen geben. Praktisch alle Bestandteile des Kapernstrauchs<br />

werden zudem seit Urzeiten in der Heilkunde<br />

verwendet.<br />

Kresse<br />

Die frisch-würzige Kresse zählt zu<br />

den nährstoffreichsten Kräutern. Sie<br />

lässt sich das ganze Jahr über auf der<br />

Fensterbank kultivieren und gibt vielen<br />

Speisen optisch und geschmacklich<br />

den letzten Pfiff. Außerdem ist<br />

die eisen- und kalziumhaltige, vitaminreiche<br />

Kresse samt ihren Samen<br />

eine äußerst starke Heilpflanze.<br />

Foto Cressbar/akz-o<br />

Brennnesselsuppe (Bild linke Seite)<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

4 Handvoll frische Brennnessel Blätter ♦ 1 Zwiebel ♦<br />

500 ml Gemüsebrühe ♦ 2 EL Sauerrahm ♦ Salz + Pfeffer ♦<br />

1 Prise Muskatnuss ♦ Öl<br />

Zubereitung<br />

♦ Brennnesseln waschen, trocken tupfen und in einem<br />

Topf mit Salzwasser ca. 2 Minuten blanchieren.<br />

♦ Die Zwiebeln schälen, fein würfeln und in einer<br />

Pfanne mit Öl glasig dünsten. Brennnesseln dazugeben,<br />

ca. 2 Minuten dünsten und dann mit Gemüsebrühe<br />

ablöschen. Ca. 10 Minuten köcheln lassen.<br />

♦ Die Suppe in einem Topf mit einem Mixstab pürieren<br />

und Sauerrahm hinzugeben. Mit Salz, Pfeffer und<br />

Muskat abschmecken. Dazu passt dunkles Brot.<br />

Zubereitungszeit ca. 20 Minuten<br />

Rezept Fränkische Rezepte<br />

Gebratene Löwenzahn-Oliven<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

Ca. 4 Handvoll junge Löwenzahnknospen<br />

♦ 2 El<br />

Olivenöl ♦ ½ TL Fleur<br />

de Sel ♦ 4 EL Sherry oder<br />

Weißwein<br />

Zubereitung<br />

♦ Knospen sorgfältig auslösen,<br />

gut waschen, trocken<br />

tupfen.<br />

♦ Olivenöl in einer Bratpfanne<br />

stark erhitzen und die Knospen dazugeben.<br />

Ca. 4 bis 6 Minuten scharf anbraten, bis sie eine<br />

dunkle Farbe angenommen haben, dabei immer<br />

wenden.<br />

♦ Knospen salzen und mit Sherry oder Weißwein<br />

ablöschen; weiterbraten bis alle Flüssigkeit verdunstet<br />

ist.<br />

♦ Lauwarm oder kalt servieren. Nach<br />

Wunsch mit etwas Balsamicocreme<br />

verfeinern. Dazu passt Toast. Oder<br />

über Spaghetti geben.<br />

Zubereitungszeit ca. 20 Minuten<br />

Rezept + Foto kochbar<br />


24 | Lukullisches | Kochen mit Kräutern und Knospen<br />

Löwenzahn-Gelee<br />

Zutaten für 5 Marmeladengläser<br />

300 g Löwenzahnblüten ♦ 1 Zitrone ♦<br />

500 g Gelier zucker 2:1<br />

Zubereitung<br />

♦ Das Grün von den Löwenzahnblüten<br />

entfernen. Nur die gelben Blätter<br />

auslösen. Die Hälfte der Blätter<br />

(150 g) mit 800 ml Wasser in einem<br />

Topf aufkochen, 5 Minuten kochen<br />

lassen und gelegentlich umrühren.<br />

Danach vollständig abkühlen lassen.<br />

♦ Ein Sieb mit einem Mulltuch auslegen,<br />

den Sud durchgießen und auffangen.<br />

Es werden etwa 750 ml der<br />

Flüssigkeit aufgefangen (eventuell<br />

mit Wasser auffüllen).<br />

♦ Die Zitrone auspressen. Den Saft<br />

mit Gelierzucker und Löwenzahnsud<br />

verrühren, aufkochen und 3 Minuten<br />

kochen lassen.<br />

♦ Als Probe etwas Flüssigkeit auf einen<br />

kalten Teller geben. Wenn sie<br />

fest wird, kann das Gelee abgefüllt<br />

werden, wenn nicht, noch weitere<br />

3 Minuten kochen lassen. Vor dem<br />

Abfüllen wieder erst probieren.<br />

♦ Das fertige Gelee randvoll in heiß ausgespülte<br />

Weck- oder Schraubgläser fül len<br />

und fest verschließen. Auf den Kopf<br />

stellen. Vollständig abkühlen lassen.<br />

Zubereitungszeit nach Bedarf<br />

Foto Elena Schweitzer – stock.adobe.com<br />

Rezept Fränkische Rezepte<br />

Kartoffel-Zucchini-<br />

Auflauf mit Kapern<br />

und Gorgonzola<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

4 Kartoffeln, festkochend ♦ je 2 mittelgroße<br />

gelbe und grüne Zucchini ♦ 4 junge<br />

Knoblauchzehen, in Scheiben geschnitten<br />

♦ Olivenöl ♦ Meersalz, Pfeffer aus<br />

der Mühle ♦ 1 TL Thymianblättchen ♦<br />

1 TL Rosmarinnadeln ♦ 150 g Gorgonzola<br />

dolce ♦ 2 EL Kapern nonpareilles<br />

♦ nach Belieben einige Zucchiniblüten<br />

Zubereitung<br />

♦ Die Kartoffeln schälen und in Scheiben<br />

hobeln. Die Zucchini waschen und in<br />

nicht zu dünne Scheiben schneiden.<br />

♦ Kartoffel- und Zucchinischeiben in<br />

eine Schüssel geben und mit dem<br />

Knoblauch, den Kräutern, einem guten<br />

Schuss Olivenöl, Salz und Pfeffer<br />

marinieren.<br />

♦ Marinierte Kartoffeln und Zucchini<br />

in eine Auflaufform schichten, in den<br />

auf 180°C vorgeheizten Ofen (Umluft)<br />

geben und ca. 30 Minuten backen.<br />

♦ Nach 20 Minuten den Gorgonzola in<br />

Flocken und die Kapern auf dem Auflauf<br />

verteilen (nach Belieben auch die<br />

Zucchiniblüten) und weitere 10 Minuten<br />

backen. Sofort heiß servieren.<br />

Zubereitungszeit ca. 40 Minuten<br />

Rezept Cornelia Poletto ♦ Foto ASA Selection<br />

Spargel-Linguine<br />

mit Kapern<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

Linguine-Nudeln ♦ 500 g weißer<br />

Spargel ♦ 150 g Speckwürfel ♦<br />

2 – 3 EL Schlagsahne ♦ 1 kleines<br />

Glas Kapern ♦ 1 Glas Bärlauch- oder<br />

Liebstöckel-Pesto ♦ Salz + Pfeffer ♦<br />

etwas Parmesan, gerieben<br />

Zubereitung<br />

♦ Linguine al dente kochen.<br />

♦ Währenddessen Spargel schälen<br />

und in kleine Stücke schneiden.<br />

In einer beschichteten Pfanne<br />

ohne Fett anbraten und mit Wasser<br />

bedecken. So lange garen, bis<br />

der Spargel durch ist, aber noch<br />

Biss hat. Aus der Pfanne nehmen.<br />

♦ Speckwürfel in die Pfanne geben<br />

und anbraten. Etwas Wasser und<br />

Sahne hinzufügen und durch rühren.<br />

Pesto hinzugeben und verrühren.<br />

Linguine in die Pfanne geben,<br />

durchmischen und mit Salz<br />

und Pfeffer abschmecken. Die<br />

Spargelstücke und einige Kapern<br />

hinzufügen. Anrichten und mit<br />

Parmesan nach Geschmack überstreuen.<br />

Zubereitungszeit<br />

ca. 20 Minuten<br />

Rezept + Foto<br />

Gmundner Keramik, Sabrina Winter


Lukullisches | 25<br />

Schweizer Bärlauch-Capuns<br />

Zutaten für 4 Portionen (24 Röllchen)<br />

10 g Bärlauch ♦ 80 g Appenzeller Mostbröckli (hauchdünn<br />

geschnittenes, geräuchertes Trockenfleisch, alternativ<br />

Bündnerfleisch) ♦ ½ Bund glatte Petersilie ♦ 250 g Mehl<br />

♦ 2 Eier ♦ 100 ml Milchwasser (halb Wasser, halb Milch)<br />

♦ ½ TL Salz ♦ Pfeffer ♦ ca. 48 große Bärlauchblätter ♦<br />

200 ml Gemüsebouillon ♦ 2 Frühlingszwiebeln ♦ 200 ml<br />

fettarmer Rahm oder Crème fraîche ♦ Salz ♦ Muskatnuss<br />

♦ 100 g geriebener Bergkäse ♦ einige Bärlauchknospen<br />

Zubereitung<br />

♦ Für die Füllung der Gemüseröllchen 10 g Bärlauch waschen<br />

und gut trocken tupfen. Mostbröckli, Petersilie und<br />

Bärlauch fein hacken. Mit Mehl in einer Schüssel mischen.<br />

Eier und Milchwasser dazu geben. Mit einer Kelle anrühren,<br />

dann Teig weiterschlagen, bis er Blasen wirft; mit Salz und<br />

Pfeffer würzen. Zugedeckt ca. 30 Minuten ruhen lassen.<br />

♦ Je zwei große Bärlauchblätter mit der glänzenden Seite<br />

nach unten kreuzweise auf ein Brett legen. Je 1 EL Teig in<br />

die Mitte jedes Blattkreuzes legen. Die oberen Blattseiten<br />

einschlagen, mit einem sanften Druck zu Capuns aufrollen.<br />

Auf einen mit Klarsichtfolie bespannten Teller legen.<br />

♦ Bouillon in einer Pfanne mit hohem Rand aufkochen.<br />

Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden, dazugeben.<br />

Hitze reduzieren, Capuns hineinlegen, zugedeckt bei kleiner<br />

Hitze ca. 15 Minuten ziehen lassen. Capuns herausnehmen<br />

und warmhalten. Rahm zur Bouillon geben und<br />

kurz aufkochen. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.<br />

Capuns auf vorgewärmte Teller verteilen,<br />

mit wenig Sauce übergießen und mit Käse bestreuen.<br />

Bärlauchknospen da rüberstreuen.<br />

Zubereitungszeit 1 Std 25 min<br />

Liebstöckelsuppe<br />

mit Schnittlauchknospen<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

1 kleine Zwiebel ♦ 1 Stängel Knoblauch-Grün ♦ 1 EL Olivenöl<br />

♦ etwas Mehl ♦ 2 EL Essig oder trockener Wein<br />

♦ ½ L Hühnerbrühe ♦ 1 Becher Sahne ♦ Salz + Pfeffer ♦<br />

1 Handvoll Liebstöckel ♦ 1 EL Crème Double ♦ 2 Blätter<br />

Blätterteig (Fertigprodukt) ♦ Einige Schnittlauch-Knospen<br />

Zubereitung<br />

♦ Die Zwiebel und das Knoblauchgrün fein schneiden<br />

und im Olivenöl glasig anschwitzen.<br />

♦ Mit Mehl abstäuben und leicht anrösten, mit dem<br />

Essig bzw. Wein ablöschen.<br />

♦ Wenn die Flüssigkeit etwas eingekocht ist, die heiße Brühe<br />

und die Sahne zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Alles einmal aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren.<br />

♦ Die fein gehackten Liebstöckelblätter zugeben und<br />

kurz ziehen lassen. Dann alles mit dem Stabmixer<br />

aufschäumen.<br />

♦ In der Zwischenzeit den Blätterteig in ca. 1 cm breite<br />

Streifen schneiden, längs aufdrehen und bei 200 °C<br />

kurz im Ofen backen.<br />

♦ Schnittlauchknospen auslesen und bereitstellen.<br />

♦ Die Crème Double zur Suppe geben und diese nochmals<br />

mit dem Mixer kurz aufschäumen<br />

♦ In vorgewärmte Teller geben, mit Liebstöckelblättern,<br />

Schnittlauchknospen und den Blätterteigstangen<br />

dekorieren.<br />

<br />

Zubereitungszeit ca. 30 Minuten<br />

Rezept chefkoch.de ♦ Foto pinterest<br />

Rezept + Foto Migusto, Assata Walter


26 | Fashion + Beauty | Perfekte Paare<br />

COS Schlicht und ergreifend für<br />

Puristen: Schwarze Shoppingbag<br />

trifft Minitäschchen und Sneaker<br />

ohne Schnürung<br />

Perfekte<br />

Paare<br />

Accessoires für den<br />

vollendeten Auftritt<br />

Fotos Hersteller


Fashion + Beauty | 27<br />

Michael Kors Flott geflochten sind Ledersandaletten und<br />

Tasche – ein perfektes Paar<br />

Marc Cain So sieht modisches Networking aus: sportliche<br />

Schlappen mit passender Tasche<br />

Gleich und gleich gesellt sich gern? Gegensätze ziehen sich an? Wirklich?<br />

Derartige Statements gibt es zuhauf – auch im Fashion-Bereich. Aber Mode<br />

wäre nicht Mode, wenn sie solche Styling-Vorgaben nicht hin und wieder<br />

außer Kraft setzen und mit kreativen Kombinationen Looks einen frischen<br />

Dreh verpassen würde.<br />

Früher galt das Fashion-Credo, dass Schuhe<br />

und Taschen immer perfekt aufeinander abgestimmt<br />

sein müssten, was das Material<br />

und die Farbe betrifft. Heute muss so eine<br />

Einheit längst nicht mehr gewahrt bleiben; nur sollte<br />

der Stil jeweils zum Outfit passen. Vorteilhaft ist es<br />

auch, die Farben bzw. Farbfamilien der Accessoires<br />

aufeinander abzustimmen. Sie dürfen jedoch keinesfalls<br />

einander die Show stehlen, sondern sollten sich<br />

ergänzen und der Kleidung das gewisse Etwas verleihen.<br />

Vorsicht ist bei gemusterten Teilen geboten.<br />

Wenn sich solche Schuhe und Taschen paaren, dann<br />

ist es ratsam, hier ganz „old fashioned“ auf den echten<br />

Zwillingslook zu setzen oder alternativ ein einfarbiges<br />

Teil zu kombinieren. Damit Sie in Sachen<br />

Accessoires up to date sind, inspirieren wir Sie hier<br />

und auf den folgenden Seiten mit Paarungen, die<br />

sich sehen lassen können.<br />

<br />

Floris van Bommel Wie aus einem Guss – Schuhe und<br />

Tasche im Flechtlook<br />


28 | Fashion + Beauty | Perfekte Paare<br />

Boden Direct Gestickte<br />

Ananasmotive zieren<br />

Stroh-Clutch und<br />

Espadrilles.<br />

COS Schultertasche aus<br />

Lammleder, sommerlich<br />

begleitet von zierlichen<br />

Leder-Mules<br />

Floris van Bommel Glänzender<br />

Paarlauf in pastelligem<br />

Lackleder<br />

Marc Cain Mini-Crossover<br />

Bag mit Fransenzier freut<br />

sich über bequeme Sandalen-<br />

Begleitung von Mango.<br />

Floris van Bommel Sportive Sneaker<br />

vertragen sich mit Snakeprint, wenn die<br />

Farbfamilie übereinstimmt.


Fashion + Beauty | 29<br />

Sofort.<br />

Wirksam.<br />

Wow.<br />

Der Feuchtigkeits-<br />

Booster für jede Haut.<br />

Charles Keith Rosegoldenes<br />

Täschchen mit Rocailles und<br />

Pailletten liebt Ballerinas von Ras.<br />

Feuchtigkeit<br />

spendend<br />

aufpolsternd<br />

Fältchen mildernd<br />

Mit hell-khaki Slingback-Sandalen<br />

von Mango wird die Basttasche von<br />

Zara elegant kombiniert, mit<br />

den beigen Sandalen von<br />

Unisa sportlich.<br />

sofort sichtbares<br />

Ergebnis<br />

made in Germany<br />

Konstantin Starke Die Tasche mit<br />

Strassnetz allover versteht sich<br />

prächtig mit den goldenen Sandalen<br />

von Marc Cain.<br />

Die intensive Hyaluron-Wirkstoffampulle –<br />

glättend und aufpolsternd. Unser professioneller<br />

Anspruch sowie wissenschaftliche<br />

Methoden sorgen für eine effektive Kosmetik.<br />

Ampullen-Experte seit mehr als 60 Jahren.<br />

Perfektion, die berührt.<br />

What's your Wow? Entdecken Sie die<br />

Ampullen-Vielfalt von DR. GRANDEL in ausgewählten<br />

Kosmetikinstituten, Parfümerien,<br />

Apotheken, Reformhäusern, Naturshops<br />

und unter grandel.de<br />

Marc Cain Zur markanten Sohle<br />

passt die grobe Gliederkette<br />

der Tasche.


30 | Fashion + Beauty | Dr. Grandel, Nachhaltigkeit<br />

Schritt für Schritt<br />

noch nachhaltiger<br />

Dr. Grandel Beautyness GmbH, <strong>Augsburg</strong><br />

Der Geschäftsführer der Dr. Grandel GmbH, Dr. Gabriel Duttler, hat Nachhaltigkeit<br />

zur Chefsache erklärt. Denn Nachhaltigkeit ist der Begriff, der Einzelpersonen<br />

wie Unternehmen in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen wird.<br />

Text Gabriele Hamp ♦ Fotos Dr. Grandel<br />

Für das Familienunternehmen Dr. Grandel,<br />

das seine Wurzeln in der Natur hat, spielen<br />

Nachhaltigkeit und nachhaltiges Wirtschaften<br />

seit Jahrzehnten eine große Rolle. Dabei<br />

wird das Thema ganzheitlich angegangen. Es haben<br />

sich zwei übergeordnete Bereiche herauskristallisiert:<br />

Der Mensch im Mittelpunkt und die Umwelt im Fokus.<br />

Viele Projekte und Prozesse laufen bereits seit Jahren<br />

sehr gut, wie beispielsweise das umweltbewusste Versand-<br />

und Logistik-Konzept oder das firmeneigene<br />

Wasserkraftwerk, das seit 1994 Strom erzeugt. Jetzt<br />

stehen noch weitere Themen auf der Agenda, Stichworte:<br />

nachhaltige Verpackung, nachhaltige Produkte,<br />

nachhaltiges Unternehmen.<br />

Dr. Gabriel Duttler hat ein Nachhaltigkeitsmanagement-Konzept<br />

etabliert, um ganz bewusst einen<br />

noch größeren Beitrag für die Zukunft zu leisten.<br />

Das „Kompetenzteam Nachhaltigkeit“ trifft sich mo­<br />

natlich, um Themen anzugehen, Prozesse zu überprüfen,<br />

Projekte anzustoßen, auszuwerten und zu<br />

verbessern. Das beginnt bei der Auswahl der Lieferanten<br />

und endet beim fertigen Produkt. Aktuelle<br />

Umfragen zeigen, dass das Thema Verpackung<br />

die große Mehrheit der Verbraucher umtreibt. Wir<br />

haben bei Dr. Gabriel Duttler nachgefragt, wo die<br />

Reise bei Dr. Grandel hingeht.<br />

„Bei Dr. Grandel setzen wir uns schon seit Jahren intensiv<br />

mit dem Punkt Verpackung auseinander. Was<br />

für den Endverbraucher so einfach aussieht, ist für<br />

uns als mittelständisches Unternehmen nicht immer<br />

so leicht umzusetzen wie für die großen Player. Häufig<br />

heißt es einen Schritt nach vorne, dann wieder<br />

zwei zurück. Wer denkt, dass es doch ganz einfach<br />

wäre, einen Tiegel zum Refill anzubieten oder auf<br />

neue Kartonagen zu setzen, täuscht sich. Da gibt es<br />

zig Parameter zu beachten. Und rechnet man die Va­


Fashion + Beauty | 31<br />

rianten von A bis Z durch, stellt<br />

man fest, dass ein Refill-Produkt<br />

durchaus eine höhere CO 2 -Bilanz<br />

verursachen kann als ein komplett<br />

neuer Tiegel. Wie reagieren neue<br />

Materialien mit den bestehenden<br />

Emulsionen, können die Produktionsstraßen<br />

auf die geänderten<br />

Formate angepasst werden …? Sie<br />

sehen, der Teufel steckt im Detail.<br />

Was aber nicht heißen soll, dass<br />

wir nicht offen für Veränderungen<br />

sind. Das ist eine Momentaufnahme.<br />

Welche Möglichkeiten die Zukunft<br />

bietet, bleibt spannend. Wir<br />

sind permanent im Gespräch mit Zulieferern, prüfen<br />

Materialien und suchen nach Alternativen, die<br />

langfristig Sinn machen. Wir sind auf einem guten<br />

Weg, unsere Verpackung so nachhaltig wie möglich<br />

zu machen. Erste sichtbare Erfolge sind bei Dr.<br />

Grandel Kosmetik die Rezyklat-Tuben und die Umstellung<br />

auf FSC zertifiziertes Material.“<br />

Aktuelle Projekte und Erfolge<br />

Dr. Grandel kann mit vielen sicht- und messbaren<br />

Nachhaltigkeitserfolgen aufwarten. Wir stellen drei<br />

aktuelle Projekte vor:<br />

♦ Regionaler Ökostrom: Mit einem riesigen Erfolg<br />

in Sachen CO-Bilanz ist Dr. Grandel durch einen<br />

Stromwechsel ins Jahr <strong>2021</strong> gestartet. Dieser<br />

Wechsel sorgt für 47 % CO 2 -Einsparung! Seit Januar<br />

setzt das Unternehmen für beide Standorte in<br />

<strong>Augsburg</strong> komplett auf regionalen Öko-Strom aus<br />

Wasserkraft.<br />

♦ Nachhaltige Verpackung: Bei der Einführung der<br />

Serie Sensicode wird bei den Tuben-Produkten<br />

erstmals auf recyceltes Material (64 % PCR) gesetzt.<br />

Und seit diesem Jahr werden Faltschachteln<br />

und Probemäppchen aus FSC MIX-zertifiziertem<br />

Material hergestellt und CO 2 neutral produziert.<br />

Das noch vorhandene Material wird selbstverständlich<br />

nicht entsorgt, sondern aufgebraucht.<br />

Bis alle Serien und Produkte komplett umgestellt<br />

sind, wird es also noch eine Weile dauern, aber der<br />

neue nachhaltigere Prozess ist angestoßen.<br />

Rezyklat und PCR –<br />

was ist das?<br />

Unter einem Rezyklat versteht man ein Produkt<br />

eines Recyclingprozesses, so die Definition im Duden.<br />

Dabei kann der Gegenstand komplett oder zu<br />

Teilen aus recyceltem Material bestehen.<br />

PCR steht für Post-Consumer-Recycling: die Wiederaufbereitung<br />

von Kunststoffabfällen, erzeugt<br />

von Verbrauchern in Haushalten, gewerblichen,<br />

industriellen oder institutionellen Einrichtungen.<br />

♦ Biodiversität: Eine ganz besondere Fläche hat Dr. Grandel<br />

am Logistikstandort angelegt. Die rund 3.500 m²<br />

große Grasfläche wurde in eine nachhaltige, blühende<br />

Wiese verwandelt. Dafür sorgt die mehrjährige Saatgutmischung<br />

„Veitshöchheimer Bienenweide“. Ihre<br />

Besonderheit liegt im hohen Anteil an Wildkräutern,<br />

gleichermaßen interessant für Insekten, Bienen<br />

und Wildbienen. Mit der blühenden Wiese fördert Dr.<br />

Grandel den Aufbau starker Bienenvölker. Damit das<br />

so bleibt, wird die Wiese zweimal pro Jahr ausschließlich<br />

mit der Sense bearbeitet. Inzwischen summt und<br />

brummt es eifrig neben dem Werksgelände. <br />

Dr. Gabriel Duttler führt das Kosmetikunternehmen Dr. Grandel<br />

in die Zukunft und bleibt dem Standort <strong>Augsburg</strong> treu.<br />

Informationen<br />

www.grandel.de/nachhaltigkeit


32 | Fashion + Beauty | Selbstbräuner<br />

Der Blick in den Spiegel trübt schon mal die<br />

Vorfreude auf leichte Sommerkleidung, wenn<br />

der Body darunter käsebleich ist oder<br />

die Arme brauner sind als die Beine,<br />

die unterm Schreibtisch einfach<br />

keine Sonne abbekommen.<br />

Die Rettung: Selbstbräuner,<br />

die helfen, den Unterschied<br />

optisch auszugleichen. Wie sie<br />

wirken und worauf man<br />

achten muss<br />

Wie von der Sonne geküsst<br />

Die neuen Selbstbräuner<br />

Foto Tropical Studio / Shutterstock<br />

Wer einen Selbstbräuner aufträgt, tönt<br />

seine Haut durch eine chemische Reaktion<br />

an der Hautoberfläche. Die Bräunung<br />

wird bei Selbstbräunern durch<br />

den natürlichen und unbedenklichen Wirkstoff DHA<br />

(Dihydroxyaceton) ausgelöst. Dabei handelt es sich um<br />

ein zuckerartiges Molekül, das auch im Körper vorkommt.<br />

Im Zuge der sogenannten <strong>Mai</strong>llard-Reaktion<br />

bilden die Zellen dunkle Pigmente, die Melanoide. Die<br />

DHA-Konzentration entscheidet über die Intensität<br />

der Bräune. Der gesamte Bräunungsvorgang kann vier<br />

bis fünf Stunden andauern. Andere Inhaltsstoffe sorgen<br />

gemeinsam mit DHA für eine möglichst gleichmäßige<br />

Bräune. Doch von Dauer ist das Ergebnis nicht.<br />

Zwei bis drei Tage nach dem Auftragen des Selbstbräuners<br />

stößt der Körper allmählich die gefärbte<br />

Schicht ab. Sichtbar wird das in einer blasser werdenden<br />

Haut.<br />

Selbstbräuner werden in unterschiedlichen Varianten<br />

angeboten. Dazu zählen Lotionen, Schäume und<br />

Sprays. Am einfachsten gelingt die Bräunung mit<br />

Lotionen, die sich wie eine klassische Bodylotion<br />

leicht verteilen lassen und oft zusätzlich mit pflegenden<br />

Wirkstoffen punkten. Sie enthalten aber<br />

vergleichsweise wenig DHA und erzielen daher eher<br />

Selbstbräuner<br />

richtig auftragen<br />

1. Körper vor der Anwendung enthaaren und peelen,<br />

damit das Produkt auf der glatten Haut gut<br />

und gleichmäßig einziehen kann.<br />

2. Bei trockener Haut eine dünnflüssige Feuchtigkeitslotion<br />

auftragen.<br />

3. Stellen mit starker Hornschicht wie Ellenbogen,<br />

Fersen und Knie nur sparsam behandeln. Haaransätze<br />

mit etwas Creme schützen um Ränder zu<br />

vermeiden.<br />

4. Nach der Anwendung Hände und Fingerzwischenräume<br />

sorgfältig waschen, um Verfärbungen<br />

zu vermeiden.<br />

5. Während der Einwirkzeit keine Kleidung tragen,<br />

da auf dieser sonst Flecken zurückbleiben<br />

könnten.<br />

6. Für die Behandlung von Schulterblättern und<br />

Rücken eine zweite Person um Hilfe bitten.


Fashion + Beauty | 33<br />

SOS bei Flecken und Streifen<br />

Wer mit dem Selbstbräunungsergebnis nicht zufrieden<br />

ist, kann ein heißes Bad nehmen und mit<br />

einem harten Badeschwamm und/oder mit einem<br />

Peelingmittel Streifen und Flecken abmildern.<br />

Aber nicht panisch schrubben. Auf keinen Fall<br />

nach dem Bad sofort mit Selbstbräuner nachbehandeln,<br />

sondern eine hautberuhigende Lotion<br />

auftragen. Kleinere Flecken auf der Haut können<br />

übrigens mit Zitronensaft oder Mizellenwasser gemindert<br />

werden.<br />

dezente Bräunungseffekte – die perfekte Alternative<br />

für Ausprobierer. Alternativ bieten sich Schäume an,<br />

bei deren Verwendung es sinnvoll ist, mit Hilfe von<br />

Waschlappen mehrere Male über die betreffenden<br />

Körperpartien zu streichen, weil sie relativ schnell<br />

einziehen. So lassen sich Streifen oder Flecken besser<br />

verhindern. Bei beiden Varianten gilt: Hinterher<br />

unbedingt die Handflächen gründlich waschen.<br />

Selbstbräunungssprays werden zügig und ohne Einmassieren<br />

mit den Händen auf die Körperpartien gesprüht.<br />

So verteilt sich das Mittel gleichmäßig. Ein<br />

Vorteil: Dank moderner Sprühventile lässt sich ein<br />

entsprechendes Spray sogar mit der Tülle nach unten<br />

anwenden, wodurch sich z. B. auch die Rückseite<br />

der Oberschenkel oder andere schwer erreichbare<br />

Partien gut behandeln lassen. Bei Verwendung von<br />

Sprays sollte man aber darauf achten, den Abstand<br />

zwischen Haut und Spray gleichbleibend zu halten<br />

und jede Körperpartie nur einmal einzusprühen.<br />

Menschen, die von Natur aus einen etwas dunkleren<br />

Teint haben, können zu Selbstbräunungs-Gelen<br />

greifen, die in der Regel intensiv wirken. Wenn das<br />

Auftragen eines Gels nicht gleichmäßig, präzise und<br />

schnell erfolgt, besteht die Gefahr, dass Flecken<br />

oder Streifen entstehen, die auf dunklerer Haut we­<br />

niger auffallen. Gele eignen sich auch für Menschen<br />

mit fettiger Haut. Für Personen mit trockener Haut<br />

kommen dagegen Selbstbräunungs-Öle in Frage, deren<br />

Auftrag allerdings etwas Übung verlangt. Die<br />

bisher genannten Produkte sind für die Anwendung<br />

am Körper gedacht. Für Gesicht, Hals und Dekolleté<br />

gibt es spezielle Produkte, z. B. Selbstbräunungs-<br />

Tücher aus Zellstoff, die einzeln verpackt sind und<br />

zügig verwendet werden sollten, da sie leicht austrocknen.<br />

Wie oben erwähnt richtet sich der Bräunungsgrad<br />

unter anderem nach dem DHA-Konzentrat. Für Menschen<br />

mit einem hellen Hauttyp empfiehlt sich ein<br />

Produkt mit einem DHA-Anteil von 2 Prozent. Menschen<br />

mit einem mediterranen, dunkleren Hauttyp<br />

sollten auf einen höheren DHA-Anteil achten. Wer<br />

noch keine Erfahrungen mit Selbstbräunern gemacht<br />

hat und sich einen Eindruck von der Intensität der<br />

Bräunung verschaffen möchte, kann das Produkt an<br />

einer kleinen, nicht gut sichtbaren Stelle ausprobieren.<br />

Hellhäutige sollten auf keinen Fall eine zu dunkle<br />

Bräunungscreme wählen um einen unnatürlichen<br />

„Indianereffekt“ und Ränder zu vermeiden. Nach dem<br />

Auftragen sollte man dem Produkt etwa 15 Minuten<br />

Zeit geben, einzuwirken. Dann kann Kleidung übergezogen<br />

werden. Bis Bräunungseffekte sichtbar werden,<br />

vergehen allerdings ein paar Stunden. Es gibt<br />

übrigens Menschen, bei denen Selbstbräuner nicht<br />

wirken, weil deren Haut nicht auf DHA reagiert. Da<br />

hilft dann nur echte Sonne.<br />

<br />

Achtung!<br />

Mit Selbstbräuner getönte Haut ist nicht automatisch<br />

gegen erhöhte UV-Strahlung geschützt. Also<br />

nicht vergessen, Sonnenschutz aufzutragen!


34 | Gesundheit + Wellness | Fußpflege<br />

Zeigt her<br />

eure Füße!<br />

Fußpflege für den Sommer<br />

Höchste Zeit, die Füße sandalenfit zu machen.<br />

Hier die wichtigsten Pflegetipps in Kürze<br />

Foto istock<br />

1. Das Fußbad<br />

Zur Reinigung der Füße sollte das Wasser nicht zu heiß<br />

sein. Nur wenige Minuten baden und ein mildes Reinigungsprodukt<br />

verwenden. Danach die Füße gut abtrocknen,<br />

vor allem in den Zehenzwischenräumen, um<br />

Fußpilz keine Chance zu geben. Wellness-Fußbäder zur<br />

Entspannung dürfen länger dauern. Spezielle Badezusätze<br />

oder ätherische Öle steigern die erholsame Wirkung.<br />

2. Harte Steine – weiche Füße<br />

Mit einem Hornhautschwamm oder Bimsstein lässt<br />

sich die aufgeweichte überschüssige Hornhaut leicht<br />

entfernen. Ist die Hornhaut vergleichsweise dünn oder<br />

die Haut am Fuß sogar nur trocken, hilft ein Peeling.<br />

Es gibt auch Spezialpräparate, mit denen sich stärkere<br />

Hornhaut nach einigen Tagen von selbst löst. Bei hartnäckigen<br />

Verhornungen unbedingt einen Fußpflege-<br />

Spezialisten ranlassen, um Verletzungen zu vermeiden.<br />

3. Fußnägel in Form (und Farbe) bringen<br />

Die harten Fußnägel mit einem Nagelknipser und einer<br />

Feile kürzen. Die Nägel immer gerade schneiden,<br />

niemals rund und sich an der Zehenkuppe orientieren,<br />

um das schmerzhafte Einwachsen der Nägel zu<br />

verhindern. Nagelhaut mit einem Holzstäbchen zurückschieben.<br />

Eine Feile nur bei trockenen Nägeln<br />

verwenden, um Spliss zu vermeiden. Jetzt können<br />

die Nägel mit Lack verschönert werden. Bei starkfarbigen<br />

Lacken unbedingt transparenten Unterlack<br />

verwenden und alle Lackschichten jeweils gut trocknen<br />

lassen.<br />

4. Cremen, cremen, cremen<br />

Die Haut an den Füßen trocknet leicht aus. Daher<br />

öfters eincremen, am besten mit speziellen Fußlotionen.<br />

Im Sommer sind erfrischende Sprays oder<br />

ein kühlender Balsam eine Wohltat.


Gesundheit + Wellness | 35<br />

5. Sonnencreme nicht vergessen<br />

Die Füße gehören zu den so genannten<br />

Sonnenstraßen, also jenen<br />

Hautarealen, die aufgrund ihrer waagerechten<br />

Ausrichtung zur Sonne<br />

von UV-Licht besonders getroffen<br />

werden. Sonnenschutz ist daher extrem<br />

wichtig, wird aber von vielen<br />

im Alltag vergessen. Je höher der<br />

Schutzfaktor ist, desto besser.<br />

6. Beauty-Trick: Selbstbräuner<br />

Sneakerblasse Füße am Ende leicht<br />

gebräunter Beine? In Riem chen sandalen<br />

ein No-Go. Da hilft ein Selbstbräuner.<br />

Aber Vorsicht: Selbst bräuner<br />

wirken an verhornten Stellen<br />

meist intensiver; es können sich<br />

Flecken bilden. Daher die Fußhaut<br />

vorher gut peelen und verhornte<br />

Partien nicht oder nur wenig mit<br />

Selbstbräuner behandeln. Für einen<br />

sanften Farbübergang zu den Beinen<br />

eine normale Bodylotion mit<br />

einem Klecks Selbstbräuner mischen<br />

und nach der Fußbehandlung mit<br />

Selftan auf den unteren Beinarealen<br />

verteilen.<br />

7. Massage-Wonnen<br />

Besonders wohltuend ist es, das<br />

Eincremen mit einer kleinen Fußmassage<br />

zu kombinieren. Das hilft,<br />

müde und geschwollene Bei ne<br />

wieder fit zu machen. Die Mikrozirkulation<br />

wird angekurbelt, Füße<br />

und Beine werden erfrischt.<br />

8. Erste Hilfe<br />

Sommerliche Wärme und Feuchtigkeit<br />

bilden kein besonders gutes<br />

Klima für unsere Füße. Wenn der<br />

Schuh wirklich einmal drückt, helfen<br />

Blasenpflaster, die ein Schutzpolster<br />

zwischen Haut und Schuh<br />

schieben. Solche Pflas ter sollte<br />

man immer in der Tasche haben.<br />

Dass es gar nicht erst zu Blasen<br />

kommt, bewirken spezielle Anti-<br />

Blasen-Sticks, die mit einem farblosen<br />

Film das Aufreiben der Fußhaut<br />

verhindern.<br />

<br />

Unsere Füße –<br />

leistungsstarke Lastenträger<br />

Foto Dr Gommans<br />

Füße sind wahre Hochleistungsorgane, denn zu Fuß legt der<br />

Mensch in seinem Leben eine Entfernung zurück, die ihn<br />

etwa zwei bis viermal um die Erde führen würde. Unsere Füße<br />

tragen ein Leben lang unser ganzes Körpergewicht. Bei einer<br />

geraden Haltung tragen der Fußballen und die Ferse den Hauptanteil<br />

des Gewichts (ca. 40 bzw. 33 Prozent). Der Rest verteilt sich auf den<br />

Außenrand des Fußes (15 Prozent), den großen Zeh (5 Prozent) und<br />

die übrigen Zehen (7 Prozent). Deshalb haben sie auch eine besondere<br />

Pflege verdient.<br />

Der Fuß des Menschen ist sehr komplex aufgebaut. Er besteht aus<br />

26 Knochen, die über 33 Gelenke miteinander verbunden sind.<br />

Die Füße beinhalten damit ein Viertel aller menschlichen Skelettknochen,<br />

von denen man insgesamt etwas mehr als 200 besitzt.<br />

Man kann den Fuß grob in drei Abschnitte einteilen: Fußwurzel,<br />

Mittelfuß und Zehenpartie. Etwas genauer betrachtet besteht ein<br />

Fuß aus Zehen, Ballen, Sohle, Ferse, Spann (Fußrücken) und Rist<br />

(Außenkante).<br />

114 Bänder und 20 Muskeln mit ihren starken Sehnen sorgen für<br />

Beweglichkeit und festen Stand und ermöglichen uns ein stoßfreies<br />

Gehen, Laufen, Hüpfen und Springen. Die Sehnen verbinden Muskeln<br />

und Knochen miteinander und dienen so der Übertragung von<br />

Muskelkräften auf das Skelett. Die dafür notwendige Belastbarkeit<br />

wird durch Kollagenfasern (Sehnenfasern) und ihre spezielle Anordnung<br />

gesichert. Bänder wiederum verbinden flexibel Knochen mit<br />

Knochen. Sie überziehen die Gelenke und geben ihnen so die nötige<br />

Stabilität. Ihre Hauptbausteine, die Proteine Kollagen und Elastin,<br />

machen sie dehnbar. Die vielen gelenkigen Verbindungen sind die<br />

Voraussetzung dafür, dass die Fußmuskulatur den Fuß jeder Unebenheit<br />

des Bodens bei jeder Bewegung anpassen kann. <br />

Quelle haut.de


36 | Gesundheit + Wellness | Arthroklinik <strong>Augsburg</strong><br />

Dr. med. Jens-Ulrich Otto,<br />

Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Arthroklinik<br />

<strong>Augsburg</strong> im Medical Center<br />

Sheridan Park<br />

Von der Diagnose<br />

zur richtigen Behandlung<br />

Die Arthroklinik steht für moderne Orthopädie<br />

Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Fotos Arthroklinik, Presse<br />

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ lautet das Credo des Ärzteteams<br />

der Arthroklinik <strong>Augsburg</strong>. Mit modernsten Diagnoseverfahren wird den<br />

Beschwerden der Patienten auf den Grund gegangen. Im Anschluss wählen<br />

die Ärzte die individuell angepasste, optimale Therapie und wenden sie an.<br />

Das muss längst nicht immer eine Operation sein, verspricht der Geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Klinik, Dr. med. Jens-Ulrich Otto.


Gesundheit + Wellness | 37<br />

Als Ankermieter im neuen Medical Center<br />

Sheridan Park gehört das spezialisierte Ärzteteam<br />

der Arthroklinik seit November 2019<br />

zu den ersten Adressen in Sachen Orthopädie<br />

in weitem Umkreis. Die Gemeinschaftspraxis unter<br />

Führung von Dr. med. Otto setzt sich aus ehemaligen<br />

leitenden Ärzten anderer Kliniken zusammen, die sich<br />

der sog. Integrierten Versorgung (IGV) verschrieben haben.<br />

Bei der IGV geht es um die Überwindung der starren<br />

Grenzen zwischen Krankenhaus, niedergelassenem<br />

Arzt und Rehabilitationseinrichtung. Alle Beteiligten<br />

sollen abgestimmt zusammenarbeiten, um die bestmögliche<br />

Versorgung der Patienten zu erreichen. Die betreffenden<br />

Ärzte decken dabei jeweils ein Spezialgebiet ab,<br />

von Fuß bis Schulter. Dr. Jens-Ulrich Otto ist erster Ansprechpartner,<br />

wenn es um Knie- und Hüftprobleme<br />

geht. Der international ausgebildete Mediziner kann auf<br />

zahlreiche Publikationen verweisen und hielt bereits<br />

viele Fachvorträge auf renommierten wissenschaftlichen<br />

Kongressen. Dass er sein Wissen aber auch hervorragend<br />

an medizinische Laien vermitteln kann, beweisen<br />

seine beliebten Gastvorträge, die er auf Anregung<br />

von Rehazentren, Vereinen oder Unternehmergruppen<br />

in der Öffentlichkeit hält.<br />

Dr. Jens-Ulrich Otto hat als Mannschaftsarzt der <strong>Augsburg</strong>er<br />

Panther viel mit Sportverletzungen zu tun. Er betreibt<br />

heute noch – wie in seiner Jugend – selbst regel ­<br />

mäßig Sport und kennt daher die Bedürfnisse und<br />

Probleme von Athleten sehr genau. Im Hinblick auf den<br />

(Zeit-) Druck, dem Leistungssportler oft unterliegen, legt<br />

er Wert darauf, den schonendsten effektiven Eingriff<br />

vorzunehmen, der möglich ist. Dies gilt natürlich auch<br />

für „normale“ Patienten. Es müsse nicht immer gleich ein<br />

künstliches Knie sein, merkt Otto an. Spezialisiert hat er<br />

sich daher u. a. auf minimal-invasive Knie- und Hüftendoprothetik<br />

und Arthroskopische Chirurgie, Methoden, mit<br />

denen in den meisten Fällen viel erreicht werden kann.<br />

Auf die Frage, warum er persönlich den Fachbereich<br />

Orthopädie favorisiert habe, verweist Dr. Jens-Uwe Otto<br />

auf das direkte Erfolgserlebnis, das er und sein Patient<br />

nach einem gelungenen Eingriff haben könne. Außerdem<br />

komme der Orthopädie immer mehr Bedeutung<br />

zu, denn die Menschen würden immer älter und die altersabhängigen<br />

Störungen im Bewegungsapparat demgemäß<br />

immer häufiger. So bekomme z. B. so gut wie<br />

jeder Mensch im Alter Probleme mit Gelenkarthrose,<br />

einer praktisch unvermeidbaren Abnutzungserscheinung.<br />

Ein künstliches Gelenk halte er aber im Normalfall<br />

für die Ultima Ratio. Bei Knie-Arthrose könne z. B.<br />

eine Unterspritzung mit einer Kombination aus Hyaluronsäure<br />

und regenerativen Elementen aus dem Blut<br />

des Patienten bereits für eine wesentliche Schmerzminderung<br />

sorgen.<br />

<br />

Die Hybrid-Arthrose-Therapie<br />

Der Abrieb des Knorpels im Kniegelenk führt bei<br />

vermehrter Belastung zu Entzündungen der Gelenkkapsel.<br />

Außerdem wird die Gelenkschmiere mit<br />

zunehmendem Alter dünner und weniger gleitfähig.<br />

Das kann Schmerzen verursachen – nicht nur bei älteren<br />

Patienten, sondern aufgrund bestimmter Risikofaktoren<br />

auch schon bei jüngeren Menschen.<br />

Hier kann eine kombinierte PRP- und Hyaluronsäure-Therapie<br />

helfen.<br />

Der an sich körpereigene Stoff Hyaluronsäure, der<br />

synthetisch nachgeahmt werden kann, ist als Filler<br />

bzw. Gleitmittel schon länger in medizinischer<br />

und kosmetischer Anwendung. Im Gelenk sorgt<br />

Hyaluronsäure für ausreichend Schmierung, Stoßdämpfung<br />

und rasche, reibungsarme Bewegung.<br />

Mit zunehmendem Alter nimmt die körpereigene<br />

Produktion des Stoffes ab. Mit der Injektion von<br />

synthetische hergestelltem Hyaluron kann dieser<br />

Mangel ausgeglichen werden. Bereiten jedoch Entzündungen<br />

im Gelenk bereits Schmerzen, kann das<br />

Hyaluron mit einem aufbereiteten Blutplättchenkonzentrat,<br />

zentrifugiert aus dem Eigenblut des<br />

Patienten ergänzt werden. Die Blutplättchen liefern<br />

als regenerative Elemente essentielle Wachstumsfaktoren,<br />

die an der Neubildung von Gewebe beteiligt<br />

sind, wodurch letztendlich Entzündungen<br />

gehemmt werden. Die Injektion ist minimal-invasiv<br />

und wird ambulant dreimal in mehrwöchigem<br />

Abstand durchgeführt, so dass sich die Wirkung<br />

langsam aufschaukelt. Die Therapie wird allerdings<br />

nicht von den gesetzlichen Kassen unterstützt.<br />

Informationen www.arthro-klinik.de


38 | Sport + Spaß | Hula Hoop<br />

Jetzt geht’s<br />

rund:<br />

Hula Hoop<br />

Fun und Fitness<br />

für Zuhause<br />

Fotos istock, wdr<br />

Viel Schwung ist drin in einem<br />

sportlichen Trend, der schon<br />

vor Jahrzehnten die Jugend<br />

begeisterte: Hula Hoop.<br />

Momentan dreht sich wieder<br />

alles um den Reifen, der Hüften<br />

und Taille in Bewegung bringt.<br />

Wohl auch, weil coronabedingt<br />

Fitness-Trainingsmöglichkeiten<br />

auf kleinem Raum begehrt sind.<br />

Hier erfahren Sie mehr über<br />

den durchgedrehten Trend.


Sport + Spaß | 39<br />

Viele Ältere kennen Hula Hoop noch von früher.<br />

In den 1950er und frühen 1960er Jahren<br />

war das Reifen-Kreisenlassen bei Kindern<br />

und Jugendlichen sehr beliebt. Heute erlebt<br />

Hula Hoop ein Revival. Der Reifen ist in vielen Kulturen<br />

altbekannt und wird überwiegend zur Förderung<br />

der Geschicklichkeit eingesetzt. Während er ursprünglich<br />

meist aus Holz und per Hand gefertigt<br />

wurde, gibt es ihn seit den 1950er Jahren aus Kunststoff,<br />

der viel körperfreundlicher ist. Hula bedeutet<br />

auf Hawaiianisch „Tanz“, Hoop „Reifen“. Bekannt geworden<br />

in Amerika, verbreitete sich der Reifen-Sport<br />

von dort aus in die ganze Welt. Jung und Alt versuchen<br />

beim Hula Hoop, einen Reifen so um die Körpermitte<br />

kreisen zu lassen, dass er nicht herunterfällt.<br />

Dabei kann man verschiedene Schwierigkeitsgrade<br />

einbauen. Zirkusartisten und Akrobaten beeindrucken<br />

bis heute ihr Publikum, indem sie z. B. Dutzende Reifen<br />

gleichzeitig kreisen lassen. Als Sportgerät wird<br />

Hula Hoop gerne in der Fitness eingesetzt. Übungen<br />

werden oft mit Elementen aus Aerobic, Gymnastik, Pilates,<br />

Yoga und Tanz kombiniert. Und mit Musik unterlegt,<br />

z. B. für Hoop-Dance. Denn mit Musik geht<br />

bekanntlich alles noch besser.<br />

Der Hula Hoop Sport hat viele Vorteile. Er trainiert<br />

Taille, Hüfte, Bauch und Rücken, lässt sich auch auf<br />

So läuft’s glatt<br />

♦ Stellen Sie sich zunächst mit einem Fuß nach vorne in<br />

eine Schrittstellung.<br />

♦ Halten Sie den Reifen auf Taillenhöhe mit beiden Händen<br />

fest, so dass er über dem Kreuzbein, also oberhalb<br />

des Beckens, aufliegt.<br />

♦ Achten Sie darauf, dass sich der Reifen parallel zum<br />

Boden befindet und Sie ihn nicht schräg halten.<br />

♦ Geben Sie dem Reifen mit Ihren Händen Schwung und<br />

bewegen Sie Hüfte und Bauch vor und zurück.<br />

♦ Zusätzlich verlagern Sie ihr Gewicht abwechselnd nach<br />

vorne und hinten. Versuchen Sie herauszufinden, welche<br />

Drehrichtung Ihnen liegt.<br />

♦ Sollte der Reifen rutschen, können Sie beim Drehen<br />

auch in die Knie gehen. Dann gleitet er leicht wieder<br />

zurück auf die richtige Höhe.<br />

Wichtig: Achten sie darauf, dass Sie mit Ihrer Hüfte keine<br />

kreisenden Bewegungen ausführen. Vor und zurück –<br />

das ist der Trick!<br />

engem Raum durchführen und ist dabei noch preiswert.<br />

Durchschnittlich kostet ein Hula Hoop Reifen<br />

ca. 35.- Euro. Eine besondere Kleidung braucht man<br />

nicht, dafür aber anfangs etwas Geduld, bis man den<br />

Dreh raushat. Die Reifen gibt es in verschiedenen<br />

Ausführungen. Man findet größere, schwerere Modelle<br />

für Anfänger und Modelle mit einem kleineren<br />

Durchmesser und weniger Gewicht für Fortgeschrittene.<br />

Zudem sind auch Modelle erhältlich, die Noppen<br />

haben und durch ihre Massagewirkung das Gewebe<br />

massieren. Falls man als Anfänger blaue Flecke<br />

bekommt – keine Bange, das gibt sich bald, denn<br />

der Körper gewöhnt sich daran. Ein Reifen für<br />

Einsteiger sollte ca. 100 cm Durchmesser und eine<br />

Stärke von 2,5 cm haben; bei Fortgeschrittenen<br />

reichen 90 cm Durchmesser mit einer Reifenstärke<br />

von ca. 2 cm. Ein größerer Durchmesser führt<br />

zu einer langsameren Drehbewegung, weshalb sich<br />

Anfänger damit leichter tun. Übrigens: Eine Stunde<br />

Hula Hoop kann bis zu 900 Kalorien verbrauchen.<br />

Hula Hoop Reifen gibt es im gut sortierten<br />

Sportfachhandel und online.


40 | Kunst + Kultur | Aliena Guggenberger<br />

Ob Nerd-Nostalgie, Modepiraterie,<br />

ob Oversize oder Kardashian-<br />

Silhouette: In den Beiträgen auf<br />

ihrem neuen Blog „MODEWELLEN“<br />

beleuchtet die in <strong>Augsburg</strong> aufgewachsene<br />

Aliena Guggenberger (26)<br />

geistreich die unterschiedlichsten<br />

Facetten der Mode.<br />

Über Mode,<br />

die in Wellen<br />

kommt<br />

Die <strong>Augsburg</strong>er Bloggerin<br />

Aliena Guggenberger<br />

Foto Hannes Radinger<br />

Nach ihrem Master in Europäische Kunstgeschichte<br />

(2019 Uni Heidelberg) lebt<br />

sie jetzt in Karlsruhe. Neben ihrer Tätigkeit<br />

als wissenschaftliche Hilfskraft und<br />

Stadtführerin schreibt sie seit einem Jahr an ihrer<br />

Dissertation. Mit dem Thema „System Reformkleid:<br />

Die Karlsruher Modeschöpferin Emmy Schoch und<br />

die Erneuerung der Frauenkleidung um 1900“ dreht<br />

sich natürlich auch darin alles um ihr Lieblingsthema.<br />

Wer wie Aliena Guggenberger einen wissenschaftlich<br />

fundierten Blick auf die Mode und ihre spannende<br />

Historie wirft, stellt bald fest, dass dieses<br />

Thema die Menschen schon immer bewegte. Wellenartig<br />

und konstant lassen sich wiederkehrende<br />

Muster erkennen; Remakes und Revivals setzen<br />

augenscheinlich neue Trends, die alle längst<br />

schon einmal da waren.


Kunst + Kultur | 41<br />

„Sobald eine frühere Mode einigermaßen aus dem Gedächtnis<br />

verschwunden ist, liegt kein Grund vor, sie nicht<br />

wieder zu beleben […]“ schrieb schon zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts der bekannte deutsche Kulturphilosoph<br />

George Simmel.<br />

Bewusst nannte sie ihren Blog – der anders als herkömmliche<br />

Formate nicht kommerziell orientiert ist –<br />

daher MODEWELLEN. Um an aktuelle Must-Haves<br />

wie z. B. den derzeit stark gefragten Pullunder zu<br />

kommen, könnten junge Menschen heute problemlos<br />

auf die Kleiderschränke der Eltern und Großeltern<br />

zurückgreifen. Darüber hinaus offenbaren sich<br />

in dieser Branche wiederkehrende soziale Strukturen<br />

und Phänomene, die sehr eng mit der jeweils<br />

getragenen Kleidung zusammenhängen. Die Mode<br />

war und ist ein System, in dem Konsumierende und<br />

die Kleidungsstücke gemeinsam mit der immensen<br />

Marketing-Maschinerie engmaschig verstrickt sind.<br />

Der große Unterschied zu heute: Die Fast-Fashion-<br />

Industrie lebt von globalisierten Produktions- und<br />

Vertriebswegen und birgt damit nicht nur für die<br />

Umwelt große Probleme.<br />

So greifen die Blog-Beiträge bewusst unterschiedliche<br />

modehistorische Aspekte von der frühen Neuzeit<br />

bis zum 20. Jahrhundert auf und spiegeln diese<br />

dann in unsere gegenwärtige Lebenswelt hinein.<br />

Kein Wunder, dass sich wirklich überraschende,<br />

ja verblüffende Analogien aufdecken lassen. Etwa<br />

wenn sie den beliebten Used-Look, also die mit Absicht<br />

„zerstörten“ Hosen mit riesigen Rissen, mit<br />

der sogenannten Landsknecht-Mode des 16. Jahrhunderts<br />

vergleicht, als deutsche Söldner sich mit<br />

ähnlich eingerissener Kleidung präsentierten.<br />

Die spektakulären Haute Couture-Modenschauen<br />

des niederländischen Duos Viktor&Rolf, das sich<br />

selbst als „Fashion Artists“ bezeichnet und mit seinen<br />

skulpturalen Entwürfen die Grenze zur modernen<br />

Kunst regelmäßig überschreitet, gaben Aliena<br />

Guggenberger den Impuls zum Thema ihrer Masterarbeit.<br />

Darin untersuchte sie, inwiefern sich Modeschöpfer<br />

seit dem 19. Jh. als Künstler inszenierten<br />

und mit welchen Strategien sie dieser Definition mit<br />

ihren extravaganten und teils durch Kunstwerke inspirierten<br />

Kleiderschöpfungen gerecht wurden.<br />

Wann aber zündete der Modefunke eigentlich bei<br />

ihr? Lange bevor Aliena Guggenberger sich auf die<br />

Mode als spannendes, allerdings im deutschsprachigen<br />

Raum noch kaum etabliertes Forschungsgebiet<br />

innerhalb der Kunst- und Kulturgeschichte fokussierte,<br />

entfachte die Sendung „Germany’s Next<br />

Topmodel“ seit dem Jahr 2006 ihre Begeisterung<br />

für alles, was mit Mode zu tun hatte: Modefotografie,<br />

Modedesign, Modenschauen. Sie verschlang Bücher<br />

und versäumte keine Doku zum Thema. So hegte sie<br />

nach ihrem Abitur am <strong>Augsburg</strong>er St. Anna-Gymnasium<br />

auch zunächst den Wunsch, Modejournalismus<br />

zu studieren. Diese Idee allerdings erübrigte sich für<br />

sie aufgrund der kostspieligen Ausbildungssituation<br />

an einer Privathochschule. Auch ein in München<br />

bei der „ELLE“ absolviertes Kurz-Praktikum in der<br />

Moderedaktion offenbarte bald, dass in der Branche<br />

doch oft der „Schein“ mehr glänzt als das Sein.<br />

Sie schwenkte um auf das Studium der Kunst- und<br />

Kulturgeschichte. Damals ahnte sie nicht, welche<br />

Leidenschaft sie für die europäische Kunstgeschichte<br />

und dabei speziell für die niederländische Genre-<br />

Malerei entwickeln würde, die ebenso spannend die<br />

Alltagskultur der Vergangenheit offenbart.<br />

Zur Belohnung ihres mit Bestnote absolvierten Bachelorstudiums<br />

an der <strong>Augsburg</strong>er Uni wünschte sie<br />

sich eine Reise nach London. Dort wurde im Victoria<br />

and Albert-Museum die große Ausstellung „Savage<br />

Beauty“ des von ihr verehrten britischen Designers<br />

Alexander McQueen (1969 – 2010) präsentiert. Ein<br />

unvergessliches Highlight! Wie gut, dass sich immer<br />

mehr Museen – etwa die Münchner Hypo-Kunsthalle<br />

– seit einigen Jahren immer wieder namhaften<br />

Mode-Designern wie Jean-Paul Gauthier oder zuletzt<br />

Thierry Mugler widmen. Sie ziehen damit nicht nur<br />

ein riesiges Publikum an, sondern setzen auch ein<br />

Ausrufezeichen, was die offensichtliche Verschmelzung<br />

von Kunst und Mode betrifft.<br />

Anders als in den USA konnten sich die Modewissenschaften<br />

bzw. die Modegeschichte noch nicht<br />

im akademischen Kanon durchsetzen. Das könnte<br />

sich im besten Fall mit jungen und ambitionierten<br />

Frauen wie Aliena Guggenberger ändern. Sie kann<br />

sich durchaus vorstellen, nach ihrer Promotion diese<br />

Lücke an der Universität endlich zu schließen und<br />

aus der angestaubten Kostümgeschichte eine für<br />

viele Fächer anregende Methodik zu machen. Dabei<br />

drücken wir ihr die Daumen und lesen bis dahin auf<br />

jeden Fall ihren Blog, um uns modetechnisch unterhaltsam<br />

auf dem Laufenden zu halten. (rbg) <br />

Informationen https://modewellen.wordpress.com


42 | Reisen | Bodenseegärten<br />

Urlaub? Naheliegend!<br />

Gartenschätze am Bodensee entdecken<br />

Die Gärten und Parks rund um den Bodensee sind für viele Liebhaber der<br />

Region echte Sehnsuchtsorte. Mal verstecken sich die grünen Oasen hinter<br />

Zäunen oder Mauern, ein anderes Mal sind es offene Gärten, die mit der<br />

umgebenden Seelandschaft verschmelzen und den Blick weit über ihre Grenzen<br />

hinaus wandern lassen. In diesem Jahr lädt die Region unter dem Motto<br />

„Gartenjahr am Bodensee <strong>2021</strong>“ zum Besuch ein.<br />

Fotos GPP u.a.<br />

Seit acht Jahren steht das internationale Netzwerk<br />

„Bodenseegärten“ für die Gartenschätze<br />

der Urlaubsregion und lädt zu Erkundungstouren<br />

durch insgesamt 40 Parks und<br />

Gärten in vier Ländern ein. Die Besucher werden dabei<br />

zu Zeitreisenden: Von der Steinzeit über das Mittelalter<br />

bis ins 19. Jahrhundert und schließlich in die<br />

Gegenwart bewegen sie sich von Epoche zu Epoche<br />

und erfahren Gartenbaugeschichte hautnah.<br />

Zweimal Gartenschau<br />

Gleich zwei Gartenschauen machen den Bodensee im<br />

Jahr <strong>2021</strong> zu einem sehr wichtigen Reiseziel für Gartenfans.<br />

Die baden-württembergische Landesgartenschau<br />

zeigt vom 9. April bis zum 17. Oktober in Überlingen,<br />

wie Gärten heute neu und kreativ interpretiert<br />

werden. Beispielhaft sind die Schwimmenden Gärten.<br />

Lindau lockt mit der Bayerischen Landesgartenschau<br />

vom 20. <strong>Mai</strong> bis zum 26. September zu Gartenerlebnissen<br />

zwischen See und Bergen. Die Hintere<br />

Insel wird zu einem grünen Gartenstrand.<br />

Die grüne Geschichte der Seeregion<br />

Die Gartenbaugeschichte ist in langer Tradition an die<br />

Bodenseeregion geknüpft. Per Schiff, Bus und Bahn<br />

geht es ganz einfach in die Steinzeit. Oder doch lieber<br />

in die Antike oder das Mittelalter? Die Distanzen sind<br />

klein, die Zeitsprünge groß – Besucher bewegen sich


Reisen | 43<br />

Linke Seite: Die baden-württembergische Landesgartenschau zeigt bis zum 17. Oktober <strong>2021</strong> in Überlingen, wie Gärten heute neu<br />

und kreativ interpretiert werden. Beispielhaft sind die Schwimmenden Gärten. ♦ Foto Landesgartenschau Überlingen/GPP.<br />

Oben: Die Insel Reichenau kann man einfach und bequem mit dem Rad, zu Fuß oder dem Bus erreichen. ♦ Foto Helmut Scham/GPP<br />

auf ihren Erkundungen von Garten zu Garten durch<br />

vergangene Epochen bis in die Gegenwart hinein. Sogar<br />

der erste Gartenratgeber Europas kommt aus der<br />

Bodenseeregion, um genauer zu sein: von der Insel<br />

Reichenau. Zahlreiche Gewächshäuser, Rebhänge und<br />

natürlich die drei bedeutenden Weltkulturerbe-Kirchen<br />

machen die Gemüseinsel zu einem Paradies für<br />

alle passionierten Gärtner und Gartenliebhaber. Dabei<br />

ist die Insel einfach und bequem mit dem Rad, zu Fuß<br />

oder dem Bus zu erreichen.<br />

In der Natur baden<br />

In blumigen Duftwelten schwelgen Besucher auf der<br />

wohl bekanntesten Blumeninsel der Welt, der Insel<br />

<strong>Mai</strong>nau. Auf 45 Hektar erschuf die Familie Bernadotte<br />

ein buntes Paradies. Tulpen, Rhododendren, Rosen<br />

und Dahlien sind hier saisonal zu bestaunen, die imposanten<br />

Mammutbäume aus dem über 150 Jahre alten<br />

Arboretum das ganze Jahr. Im schweizerischen Kanton<br />

Thurgau blühen Felder und Wiesen um die Wette: Von<br />

Rebhängen und Streuobstwiesen bis hin zu liebevoll<br />

gepflegten Gärten. Ein wahrhaft königliches Beispiel<br />

für die Vielfalt des „Gartenkantons Thurgau“ ist<br />

die Rosenstadt Bischofszell. Das malerische Städtchen<br />

huldigt der Königin der Blumen, der Rose,<br />

Die „Italienische Wassertreppe“ auf der Insel <strong>Mai</strong>nau ist mit ihrer<br />

saisonal wechselnden Blütenpracht das ganze Jahr über eine<br />

Augenweide und ein herrliches Fotomotiv. ♦ Foto wikipedia<br />


44 | Reisen | Bodenseegärten<br />

Im Thurgau befindet sich die größte<br />

Sammlung historischer Rosensorten der<br />

Schweiz: in der Kartause Ittingen.<br />

Foto Bodenseegärten/GPP<br />

mit zahlreichen prächtigen Rosengärten, die öffentlich<br />

zugänglich sind. Ebenfalls im Thurgau befindet<br />

sich die größte Sammlung historischer Rosensorten<br />

der Schweiz – in der Kartause Ittingen. Nebst mehr als<br />

1.000 Rosen stöcken lädt die Gartenanlage des ehemaligen<br />

Kartäuserklosters mit Kräuter-, Gemüse-, Hopfenund<br />

Weingärten zum Schnuppern und Lustwandeln ein.<br />

Eine stimmungsvolle Verbindung von Natur und<br />

Kunst zeigt der Skulpturengarten Forum Würth in<br />

Rorschach. Vom Inneren des Würth Hauses folgen<br />

Besucher den Exponaten hinaus zum weitläufigen<br />

Skulpturengarten, direkt am Bodensee. Auf deutscher<br />

Seeseite erwandern Besucher auf dem Überlinger Gartenkulturpfad<br />

die schönsten grünen Oasen der Stadt,<br />

wie etwa den Stadtgarten mit seinen exotischen Pflanzen<br />

und prächtigen Bäumen. Die österreichischen<br />

Nachbarn begeistern mit den Bregenzer Seeanlagen<br />

Einheimische und Gäste gleichermaßen.<br />

Die heilende Kraft der Kräuter<br />

Dass Pflanzen nicht nur schön sind, sondern auch gesundheitsfördernd<br />

sein können, zeigt das Erlebniszentrum<br />

für Naturheilkunde, die A. Vogel Heilpflanzenwelt<br />

im Schweizerischen Roggwil. Nicht weit<br />

entfernt befindet sich der öffentliche Arzneipflanzengarten<br />

der VitaPlant AG. Info-Tafeln führen die Besucher<br />

von Pflanze zu Pflanze und klären auf über Inhaltsstoffe<br />

und Wirksamkeit. Der archäobotanische<br />

Museumsgarten in Frauenfeld hat sich auf das Anpflanzen<br />

fast vergessener Gemüse- und Ölpflanzen<br />

wie auch auf his torische Getreidesorten spezialisiert.<br />

Herrschaftliche Anlagen<br />

Die Bodenseelandschaft bietet grenzübergreifend ein<br />

Füllhorn prächtiger Schloss- und Parkanlagen wie beispielsweise<br />

in Überlingen: Von der rund 70 Hektar<br />

großen Grünanlage des Parkhotel St. Leonhard genießen<br />

Besucher weite Blicke auf den Bodensee. Ein<br />

ebenfalls beeindruckendes Bodenseepanorama bietet<br />

sich vom barocken Garten des Neuen Schlosses Meersburg.<br />

Klein und bezaubernd ist das Fürstenhäusle in<br />

Meersburg. Hoch droben, inmitten von Weinreben,<br />

schweift der Blick über den schier endlosen Bodensee.<br />

Die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff war von<br />

diesem Anblick so verzückt, dass sie sich dort mit<br />

dem Fürstenhäusle kurzerhand eine kleine Residenz<br />

einrichtete. Nur wenige Kilometer entfernt befindet<br />

sich das ehemalige Zisterzienserkloster und heutige<br />

Schloss Salem. Seine prächtigen, geometrisch angelegten<br />

Beete und Labyrinthe laden zum Flanieren ein.<br />

Auf der Schweizer Seeseite begeistert das Schloss<br />

Wartegg in Rorschacherberg mit seiner Englischen<br />

Parkanlage und einem biologisch-dynamischen Schlossgemüsegarten.<br />

Hoch über dem Untersee thront das<br />

vielleicht schönste Schloss der Bodenseeregion – das


Reisen | 45<br />

Lindau lockt mit der Bayerischen Landesgartenschau vom 20.<br />

<strong>Mai</strong> bis zum 26. September <strong>2021</strong> zu Gartenerlebnissen zwischen<br />

See und Bergen. ♦ Foto Wolfgang Schneider/GPP<br />

Schlossgut Arenenberg in Salenstein.<br />

Gartenfans springen in der Arenenberger<br />

Gartenwelt durch die Zeit:<br />

vom mittelalterlichen Patriziergarten<br />

hin zum Englischen Landschaftspark<br />

mit Elementen aus Barock und<br />

Renaissance. In die Moderne führen<br />

die Felder und Gärten – dort wird<br />

nachhaltiger Kräuter- und Gemüseanbau<br />

gelehrt. Einen erlebnis- und<br />

aussichtsreichen Spaziergang direkt<br />

am Schweizer Seeufer bietet der<br />

Seeburgpark Kreuzlingen. Nebst<br />

einer Partie Minigolf können Heilund<br />

Gewürzgärten erkundet werden.<br />

Auf dem Spielplatz toben sich<br />

die Kinder aus oder streicheln Esel,<br />

Kaninchen und Co. im Tierpark.<br />

Dominik Gügel<br />

Acht neue Gärten in <strong>2021</strong><br />

Der Verbindung von Ernährung<br />

und Gärten widmet sich das Ernährungsfeld<br />

in Vaduz. Besondere Kulturpflanzen wie<br />

Reis, Soja und Buchweizen werden hier angebaut.<br />

Der Kräutergarten Mauren zeigt die Kräuterkompetenz<br />

im Ländle. Mit diesen beiden Neuzugängen aus<br />

Liechtenstein vereint das internationale Netzwerk<br />

nun Gärten aus der gesamten Vierländerregion. Der<br />

Die schönsten Bodenseegärten<br />

und ihre Geschichte –<br />

eine spannende Zeitreise<br />

128 Seiten, ca. 90 Abb.<br />

Preis 19,99 Euro<br />

ISBN 978-3-8425-2348-7<br />

Silberburg-Verlag (ab Ende <strong>Mai</strong>)<br />

Gartenpfad Osterfingen führt zu<br />

liebevoll gepflegten Schaffhauser<br />

Bauerngärten. In Appenzell dreht<br />

sich alles um die Welt der Kräuter:<br />

Im Kräutergarten des Hotel<br />

Hof Weissbad tauchen Besucher in<br />

Duftwelten ein und entdecken neben<br />

Klassikern wie Lavendel auch<br />

seltene Heilkräuter. Der Appenzeller<br />

„Kräuter Schopf “ begeistert<br />

mit einem großen Garten voller<br />

Bio-Kräuter und das Kräuterhaus<br />

Appenzell lädt zum Verweilen und<br />

Entdecken in schönem Ambiente<br />

ein. Auf einer der schönsten und<br />

längsten Uferpromenaden spazieren<br />

Besucher in Langenargen. Prächtige<br />

Blumenanlagen und das Seepanorama<br />

laden zum Lustwandeln<br />

ein. Der großzügige Schaugarten<br />

der Staudengärtnerei Gaißmayer<br />

in Illertissen beeindruckt mit weit<br />

über 2.500 verschiedenen Pflanzenarten. Wer auf der<br />

Suche nach kreativen Ansätzen für den eigenen Garten<br />

ist, der wird auf dem Weg an den Bodensee im angrenzenden<br />

Museum der Gartenkultur fündig. <br />

Informationen<br />

www.bodenseegaerten.eu ♦ www.gartenjahr<strong>2021</strong>.eu


46 | Reisen | Glamping<br />

Der Sternenhimmel ist nicht genug! Camper, die mit der Zeit gehen, folgen<br />

einem neuen Trend – dem Glamping. Der Begriff steht für „glamourous<br />

camping“, was so viel wie Zelten mit einem Luxus-Touch bedeutet.<br />

Glamping-Unterkünfte – vom Wohnfass über den Zigeunerwagen bis<br />

zur Jurte – werden rund um den Globus bereits auf vielen<br />

Campingplätzen angeboten, aber z. B. auch in Nationalparks.<br />

Glamping<br />

Campen für Anspruchsvolle<br />

Fotos Anbieter, Hersteller<br />

Eine Übernachtung mit unverstelltem Blick auf den<br />

Sternenhimmel – romantischer geht es fast nicht. Das Bubble Hotel<br />

„Thurgauer Himmelbett“ kann beim Hagschnurer am Bodensee auf der<br />

Schweizer Seite gemietet werden. ♦ Foto michelphotography


Reisen | 47<br />

Das Vorbild für die Glamping-Jurten findet man bei den Nomaden<br />

in Zentralasien. Hierbei handelt es sich um große<br />

kreisrunde Zelte, in denen man in der Mitte auch aufrecht<br />

stehen kann. ♦ Foto Glampingwelt<br />

Bei manchen Beduinenzelten können tagsüber die textilen<br />

Seitenwände wie Vorhänge zur Seite gerafft werden, was ein<br />

Maximum an Ausblick gewährleistet. Die Basis bilden meist<br />

stabile Holzgerüste. ♦ Foto Agafay Desert, Marokko<br />

Zurück zur Natur lautet die Devise beim Thema<br />

Campingurlaub. Doch nicht jeder findet<br />

angesichts muffiger Schlafsäcke auf hartem<br />

Boden im Drei-Mann-Zelt und schmuddeliger<br />

Gemeinschaftsklos die Erholung, die er sich<br />

wünscht. „Schöner campen“ ist angesagt – mit Bett<br />

statt Isomatte und ebenso geräumiger wie komfortabler<br />

Ausstattung. Gemeinsam haben alle Glamping-<br />

Angebote weltweit den Anspruch auf hohe Aufenthaltsqualität<br />

in erholsamer Umgebung, abseits von<br />

Hotelanlagen und klassischen Ferienbungalows. Die<br />

Nachfrage ist groß. Auf Touristikmessen wurden bereits<br />

eigene Glamping-Abteilungen gesichtet. Spezialisten<br />

wie der britische Anbieter Boutique Camping<br />

wenden sich an „Naturfreunde, die ihr eigenes Glamping-Tent<br />

erwerben möchten“. Zu den Glamping-Unterkünften<br />

zählen aber nicht nur solche mit Planen als<br />

Bedachung, sondern auch feste Bauwerke aus Holz,<br />

fahrbare Untersetzer wie Schäferwagen oder nostalgisch-moderne<br />

Trailer, ja sogar transparente Kuppelbauten<br />

mit unverstellbarem Blick zum Firmament.<br />

Technik- und Fahrzeug-Freaks können ihre Vorstellung<br />

von „cool campen“ in den Airstream-Vans ausleben,<br />

die ausgestattet sind wie ein komfortables Doppelzimmer<br />

im Hotel. Vorherrschendes Stilelement<br />

ist Edelstahl bzw. Aluminium. Solche mietbaren<br />

Airstream-Unterkünfte findet man z. B. auf der niederländischen<br />

Insel Texel, im idyllischen Wattenmeer<br />

gelegen, oder in einem Trailer Park südlich<br />

von Toulouse in Südfrankreich.<br />

➵<br />

So stilvoll und luxuriös kann eine Jurte innen ausgestattet<br />

sein. Hier werden die Seitenwände durch ein Scherengitter<br />

gestützt; der Boden besteht aus stabilen Holzplanken.<br />

Foto Le bout du monde<br />

Nicht nur Pippi Langstrumpf würde in so einem bunt angemalten<br />

Zigeuner- oder Schäferwagen übernachten wollen. In<br />

Frankreich heißen diese Wagen Roulottes und sind dort oft<br />

zu finden. ♦ Foto Diverti Parc


48 | Reisen | Glamping<br />

Baumhäuser sind eher etwas für Schwindelfreie. Dafür<br />

logiert man aber auch in besonders außergewöhnlichen<br />

Unterkünften. Es gibt sie überall auf der Welt in zig<br />

Ausführungen. ♦ Foto Mein Top Hotel<br />

Die luxuriösen Airstream-Camper sind Kult unter den Wohnmobil-Fans.<br />

Ihr äußeres Kennzeichen: die Aluminiumwände<br />

Die Innenausstattung lässt nichts zu wünschen übrig – auch<br />

bei der kleinsten Airstream-Variante. ♦ Fotos Airstream<br />

In einem schnuckeligen Fass übernachten kann man inzwischen<br />

vielerorts, z. B. am Brombachsee. ♦ Foto Zweckverband<br />

Safarizelte bieten in Wald und Flur ein Gefühl von Abenteuer,<br />

ohne auf Komfort verzichten zu müssen. ♦ Foto Glampings


Reisen | 49<br />

Ebenso auf Rädern, jedoch optisch geradezu gegensätzlich,<br />

campt man in bunt bemalten Zigeunerwagen,<br />

den Roulottes, die bis zu vier Personen Platz<br />

bieten. Der französische Anbieter Roulottes des<br />

Campagne hat sie bereits auf mehr als 60 Plätzen in<br />

Europa aufgestellt.<br />

Nicht von der Stelle rühren können sich dagegen<br />

Baumhäuser, von denen aus man die umgebende<br />

Natur von einer höheren Warte aus genießt. Diese<br />

Holzbauten findet man im Internet an den verschiedensten<br />

Orten und in unzähligen Stilvarianten, von<br />

verspielt über puristisch bis architektonisch extravagant.<br />

„Dem Fass den Boden aus“ schlagen sprichwörtlich<br />

auch noch andere Holzunterkünfte: die<br />

Fasshäuser. Diese Schlaffässer haben sich inzwischen<br />

deutschlandweit und auch international ausgebreitet.<br />

Bis zu vier Personen können darin z. B. am Brombachsee<br />

nördlich von Weißenburg (also ganz in der<br />

Nähe unserer Region) Urlaub machen.<br />

Wer auf eine Zeltplane überm Kopf auch beim Glamping<br />

nicht verzichten möchte und stilmäßig in andere<br />

Welten eintauchen will, hat die Auswahl zwischen<br />

Indianer-Tipis, Beduinenzelten, mittelalterlichen Turnierzelten<br />

oder mongolischen Jurten. Letztere können<br />

z. B. in einer Freizeitanlage bei Carcassonne in<br />

Südfrankreich gemietet werden. In so ein kreisrundes<br />

Luxuszelt passen bis zu vier Personen. Ganz normale<br />

Möbel gehen auch in Beduinen- oder Safarizelte rein.<br />

Da merkt man manchmal gar nicht sofort, dass man<br />

sich in einem Zelt befindet. In der Oberklasse dieser<br />

Kategorie werden 45 qm Wohnfläche angeboten, die<br />

in Sachen Ausstattung das Beste bietet; zu finden z. B.<br />

im Ostseeheilbad Dahme.<br />

Das Gefühl, total im Freien zu übernachten, bieten<br />

sogenannte Bubble-Hotels, die mittlerweile auf der<br />

ganzen Welt aufpoppen. Dabei handelt es sich um<br />

igluförmige, gänzlich transparente „Doppelzimmer“,<br />

die zwar nahezu unbeschränkte Einblicke, dafür aber<br />

auch unbeschreibliche Ausblicke – vor allem nachts –<br />

in den Himmel und die umgebende Natur zulassen.<br />

Sich auf dem Präsentierteller zu befinden braucht<br />

niemand zu fürchten: Die Bubbles sind gut in der Natur<br />

versteckt. Eines der Bubble-Hotels befindet sich<br />

übrigens am Bodensee auf der Schweizer Seite. <br />

Informationen<br />

www.glampings.de<br />

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50 | Motor + Technik | Fahrbericht Fiat 500e Cabrio<br />

Vollelektrisch, „oben ohne“ und trotzdem quasi ein klassischer Cinquecento:<br />

Fiat hat seine beliebte „Knutschkugel“ als Cabrio-Sondermodell und dazu<br />

noch emissionsfrei auf den Markt gebracht. Also holte ich meinen vollausgestatteten<br />

Testwagen bei Huber + Söhne in Batzenhofen ab und drehte bei<br />

bestem Wetter sanft surrend und sauber meine Runden.<br />

Meine Premiere mit „La Prima“<br />

Testfahrt mit dem Fiat 500e Cabrio<br />

Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Fotos <strong>SchlossMagazin</strong><br />

Klein – aber oho ist er, der Stadtwagen mit dem knuffigen Äußeren.<br />

Beim Abholen „lächeln“ mich seine Scheinwerfer-Augen<br />

mit den optischen „Augenbrauen“ an. Lässig schiebt er sein<br />

Faltdach nach hinten und lädt mich zu einer lautlosen Landpartie<br />

ein. Aber in dem kleinen, nur 3,63 Meter langen Kerl stecken besondere<br />

Qualitäten, das merke ich an der ersten Abzweigung. Der 87 kW bzw. 110 PS<br />

starke Elektromotor zieht auf und davon; Tempo 100 habe ich bereits nach<br />

9 Sekunden erreicht. E-Car typisch ist das spezielle Fahrverhalten, an das<br />

ich mich aber recht schnell gewöhnen konnte: Geht man vom „Gas“, verlangsamt<br />

sich der Wagen sofort, im Fahrmodus „Normal“ fast unmerklich,<br />

im Modus „Range“ schon deutlich intensiver. Das hängt mit dem Rekuperations-Prinzip<br />

zusammen, bei dem der E-Wagen seine Batterie-Reserven<br />

wieder auffüllt. Als Reichweiten-Normwert werden bis zu 320 km angegeben.<br />

Setzt man im Stadtverkehr vorwiegend den dritten, den „Sherpa“-Modus<br />

ein, sollen sogar 400 km drin sein (was ich allerdings nicht austesten<br />

konnte). Dieser Modus ist dafür zuständig, die Reichweite zu optimieren.<br />

Dabei wird die Geschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt, Klimaanlage und<br />

Sitzheizung werden allerdings deaktiviert und die Gasannahme ändert sich.<br />

Ein Ausfall der Klimaanlage ist gerade im Sommer nicht unbedingt wünschenswert.<br />

Aber sollte die Akkukapazität einmal zur Neige gehen, rettet<br />

dieser Modus über die letzten Kilometer.<br />

Meine Fahrt übers Land mit offenem Dach konnte ich dank meines wendigen<br />

und spritzigen Freunds jedenfalls uneingeschränkt genießen. Der Rückweg<br />

führte mich über die Autobahn, wo ich die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h<br />

im „Normal“-Modus ausfahren konnte und positiv überrascht war von der<br />

Agilität des kleinen Stromers. Im „La Prima“ Sondermodell feiert übrigens die<br />

jüngste Fiat-Infotainment-Generation<br />

ihr Debüt, das „Uconnect 5“- System“<br />

mit (fast) allem, was das Herz eines<br />

passionierten Autofahrers begehrt.<br />

Als besonders attraktiv empfand ich<br />

den gut 10 Zoll großen Touchscreen<br />

samt Navi, die Rückfahrkamera mit<br />

der 360°-Rundumsicht und die aufgeräumte<br />

übersichtliche Anordnung<br />

der Funktionstasten. Die serienmäßige<br />

Vollausstattung des „La Prima“<br />

schlägt sich allerdings im Preis nieder.<br />

Das Kleinwagen-Sondermodell<br />

kostet mit allem ca. 39.000.- Euro.<br />

Abzüglich der Förderprämien etc. ist<br />

man letztlich aber mit rund 30.000.-<br />

Euro dabei.<br />

Am Design des Fiat 500e hat sich<br />

zwar wenig geändert, doch die Konnektivität<br />

im Interieur entspricht dem<br />

Stand der heutigen Technik und<br />

so vereint der Fiat 500 beides: Retro-Charme<br />

und zeitgemäße Elek tromobilität.<br />

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Informationen<br />

www.fiat-huber.de


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52 | Motor + Technik | 40 Jahre Automobile Tierhold<br />

Der City Pop-Up in der Annastraße mit den<br />

Geschäftsführern Christian, Eberhard und<br />

Tobias Tierhold<br />

40 Jahre<br />

Automobile Tierhold<br />

Das runde Jubiläum des <strong>Augsburg</strong>er Familienunternehmens<br />

„Wenn ich damals schon geahnt hätte, zu welcher Größe sich meine einstige<br />

Ein-Mann-Werkstatt entwickeln würde, hätte ich wohl Angst vor der eigenen<br />

Courage bekommen“, erinnert sich Eberhard Tierhold, der Gründer und<br />

Seniorchef des erfolgreichen Familienunternehmens Automobile Tierhold in<br />

<strong>Augsburg</strong>-Haunstetten. In den vergangenen 40 Jahren ist viel passiert.<br />

Text Hannelore Eberhardt-Arntzen ♦ Fotos Tierhold, pro air Medienagentur GmbH<br />

Wer die drei Tierholds, Vater Eberhard<br />

und die Söhne Tobias und Christian,<br />

näher kennenlernt, kann nachvollziehen,<br />

warum das Unternehmen mit<br />

mittlerweile 80 Mitarbeitern alle Höhen und Tiefen<br />

der Kraftfahrzeugbranche souverän gemeistert hat<br />

und sich auch von den Corona-Herausforderungen<br />

nicht unterkriegen lässt. Als gleichgestellte Geschäftsführer<br />

leben die beiden Söhne die Werte, die der<br />

Gründer in der Firma hochhält und die zum Erfolg<br />

führen.<br />

Im Alter von 29 Jahren, am 13. April 1981, legte<br />

der bis dahin angestellt arbeitende Kraftfahrzeugmeister<br />

Eberhard Tierhold in einer Hinterhof-Werkstatt<br />

auf einer grünen Wiese am Rande <strong>Augsburg</strong>s<br />

den Grundstein für sein Autohaus. Als enthusiastischer<br />

„Macher“ und leidenschaftlicher „Autoschrauber“<br />

packte er seine ganze Energie in seine Unternehmung,<br />

ein Start-up, wie man es heute nennen<br />

würde. „Damals war es aber leichter, sich mit einem<br />

Handwerksbetrieb selbstständig zu machen als heute“,<br />

meint Eberhard Tierhold. „Man brauchte keine<br />

Banksicherheiten, keine Investoren und kein detailliertes<br />

Firmenkonzept, nur den unbändigen Willen,<br />

sich mit seiner Arbeit zu verwirklichen und ein<br />

Händchen für den fairen Umgang mit anderen Menschen.“<br />

Dabei war Eberhard Tierhold keinesfalls<br />

blauäugig, dafür aber zielstrebig und fleißig. Mit 24


Motor + Technik | 53<br />

Jahren hatte er angefangen ein Haus zu bauen, mit<br />

28 heiratete er die Liebe seines Lebens, seine Ehefrau<br />

Ingrid, die ihm, wie er sagt „bis heute eine unverzichtbare<br />

Stütze ist“ und sein erster Sohn Tobias<br />

wurde geboren. Als die Hinterhof-Werkstatt zu eng<br />

wurde, zog er zunächst zur Miete in den Unteren<br />

Talweg. 1992 wurden die ersten Quadratmeter des<br />

heutigen Firmengrunds gekauft und bebaut; der singende<br />

Cowboy Fred Rai aus Dasing auf seinem Pferd<br />

Spitzbub unterhielt die Gäste bei der Eröffnung.<br />

Trotz des hohen Quantums an Energie, die Eberhard<br />

Tierhold in den Aufbau seines Unternehmens steckte,<br />

blieb er jedoch stets ein Familienmensch. Der Spruch<br />

„Dem Tüchtigen lacht das Glück“ gilt auch für ihn,<br />

wenngleich längst nicht alles immer problemlos rund<br />

lief. Sein Glück war, gesund zu bleiben und ungeteilte<br />

Unterstützung von seinen Familienmitgliedern<br />

zu bekommen. Seine Frau erledigt bis heute mit zwei<br />

anderen Mitarbeitern die Buchhaltung; Die beiden<br />

Söhne Tobias und Christian verbrachten einen Großteil<br />

ihrer Jugend im Autohaus und wuchsen wie selbstverständlich<br />

in das Unternehmen hinein, „ohne jemals<br />

gezwungen worden zu sein“ wie Vater und Sohn<br />

Leuchtzeichen zum Jubiläum setzen – vorläufig nur vor<br />

dem Eingang<br />

betonen. 2003 trat Tobias in die Firma ein, ein paar<br />

Jahre später auch Christian. Heute stehen sie gleichberechtigt<br />

an der Seite des Vaters, aber jeder mit seinem<br />

Spezialgebiet. „Natürlich passierten und passieren<br />

auch negative Dinge, Rückschläge. Doch diese stellen<br />

für mich eine Herausforderung dar, die es zu meistern<br />

gilt, die die Vorfreude erhöhen auf das Positive,<br />

das danach wieder eintritt. Positives und Negatives<br />

müssen sich die Waage halten, damit man achtsam,<br />

neugierig und geerdet bleibt“ lautet seine Philosophie.<br />

Passend zum 40-jährigen Firmenjubiläum wurde<br />

Eberhard Tierhold ein weiteres Geschenk gemacht:<br />

Sein Sohn Christian wurde am 31. März <strong>2021</strong> Vater<br />

eines Zwillingspärchens und der Senior damit<br />

Vierfach-Opa. Sohn Tobias hat bereits zwei Söhne<br />

im Schulalter. Als eingefleischte FCA-Fans laden die<br />

Tierholds gerne in ihre Lounge im Stadion ein, um<br />

„ihre“ Mannschaft anzufeuern. Sie machten sich übrigens<br />

einen Spaß daraus, die beiden älteren Söhne<br />

bzw. Enkel schon kurz nach ihrer Geburt im FCA-<br />

Fanclub als Mitglieder anzumelden und sie damit zu<br />

den jüngsten Fans zu küren. „Beide werden hoffentlich<br />

später einmal stolz darauf sein können, mit dem<br />

Geburtsdatum, das gleichzeitig Eintrittsdatum ist, als<br />

älteste Mitglieder des Vereins durchzugehen“, verkündet<br />

Tobias Tierhold mit einem Schmunzeln.<br />

Der Firmengrund am heutigen Sitz konnte im Lauf<br />

der Jahre sukzessive auf rund 27.500 qm vergrößert<br />

werden. Zum 35. Geschäftsjubiläum im Jahr<br />

2015 wurden Austellungsraum und Werkstatt nach<br />

den neuesten Standards umgebaut. Zur glamourösen<br />

Eröffnungsgala und zum Jubiläumswochenende kamen<br />

damals insgesamt 3.500 Gäste. Ausgerechnet<br />

das runde Jubiläum heuer fällt in die Corona-Zeit<br />

und kann daher leider nicht so würdig begangen<br />

werden wie vorab geplant. Doch einen Coup konnten<br />

die Tierholds landen: Just zum genauen Jubiläumsdatum<br />

am 13. April eröffneten sie in der Annastraße<br />

im Zentrum ihr Pop-up Autohaus, eine Idee,<br />

die bei einem „Biergespräch“ entstand und die alle<br />

spontan super fanden, die ausführende Werbeagentur<br />

pro air, der Vermieter des Gebäudes sowie die<br />

Vertreter der Automarken Volvo, Mazda und Kia. Bis<br />

zum 31. Oktober können nun in diesem Showroom<br />

im wechselnden Turnus die jeweils neuesten Modelle<br />

der genannten Hersteller präsentiert werden.<br />

Vorgesehen sind hier auch, sofern es die Coronalage<br />

zulässt, Sonderausstellungen, Kundenevents – und<br />

vielleicht auch eine Jubiläumsfeier.<br />

Mit Spannung und Zuversicht dürfen nun die nächsten<br />

Jahre erwartet werden, die einem immer schneller<br />

werdenden Wandel unterliegen. Dabei setzt das<br />

Unternehmen Tierhold nach wie vor in hohem Maße<br />

auf seine Mitarbeiter. „Wir fördern, was in den Menschen<br />

steckt. Aus Praktikanten wurden Lehrlinge<br />

und dann Meister. So entstand ein echtes Team.<br />

Dafür tun wir viel und bieten unseren Mitarbeitern<br />

eine ganze Reihe guter Gründe, gerne bei uns zu<br />

arbeiten. Denn nur zufriedene Mitarbeiter schaffen<br />

begeisterte Kunden und damit eine nachhaltige<br />

Wertschöpfung“ betont Tobias Tierhold. Der Erfolg<br />

gibt ihm recht: Trotz Corona konnten im Jahr 2020<br />

2.350 Autos verkauft werden – neue wie gebrauchte.<br />

Darauf darf das Autohaus Tierhold wirklich stolz<br />

sein. Herzlichen Glückwunsch!<br />

<br />

Informationen<br />

www.tierhold.com


54 | Natur + Garten | Urlaub auf Balkonien<br />

Schnell auf- bzw. weggeklappt ist<br />

dieses zeitlose Balkonset aus<br />

stabilem Akazien-Massivholz.<br />

Foto Tchibo<br />

Urlaub<br />

auf Balkonien<br />

Kleine Outdoorflächen gemütlich gestalten<br />

Fotos Hersteller / Anbieter / Presse<br />

„Raum ist in der kleinsten Hütte“ dichtete einst Friedrich<br />

von Schiller – und behält Recht damit. Denn auch auf einem<br />

Balkon oder einer kleinen Terrasse kann mit der richtigen<br />

Möblierung ein mega Urlaubsfeeling aufkommen. Wir möchten<br />

Ihnen hier ein paar zündende Gestaltungsanregungen geben.


Natur + Garten | 55<br />

So ein klappbares Kräuter-Hochbeet aus Filz auf Metallfüßen<br />

ist praktisch und dekorativ zugleich. Nach Saisonende einfach<br />

zusammenlegen und verstauen. ♦ Foto Vegtrug<br />

„Tutti Paletti“ auf Balkon und Terrasse! Alte Möbel erhalten<br />

einen knallbunten Anstrich. Dazu noch ein Tisch aus zwei<br />

gestapelten Paletten und gemusterte Kissen in den gleichen<br />

Farben – fertig ist die DIY-Idylle. ♦ Foto freshideen<br />

Gehören Teppich, Kissen und Möbel<br />

der gleichen Farbfamilie an, beruhigt<br />

das das Auge. ♦ Foto freshideen<br />

Gemütlichkeit kommt auf mit diesem<br />

eiförmigen Schwingsessel mit rosa 3D-<br />

Blütenstoffbezug. ♦ Foto Ella James<br />

Pflanzen in Töpfen und Kübeln machen<br />

jeden Balkon zum privaten grünen<br />

(S)paradies. ♦ Foto freshideen<br />

Der Übertopf aus<br />

Polyrattan und die<br />

Pflanzleiter sind von<br />

Tchibo, die bepflanzten<br />

Sichtschutzwände aus<br />

Kunststoff gibt<br />

es von Nardi.<br />

Kleine Hochbeete sind praktisch und<br />

dekorativ zugleich. ♦ Foto Tchibo<br />


56 | Natur + Garten | Urlaub auf Balkonien<br />

Diese edlen Klapptische aus Aluminium, Modell Fiam Vega,<br />

haben einen Durchmesser bzw. eine Seitenlänge von 70 cm.<br />

Es gibt sie in vier Farben. ♦ Foto Jan Kurtz für Greenbop<br />

Wie schafft man es, seinen Balkon richtig<br />

gemütlich zu gestalten? Unser Geheimtipp:<br />

Alle Elemente sollten dem<br />

Stil nach zusammenpassen und auch<br />

farblich eine Einheit bilden, wobei es nicht die gleiche<br />

Farbe sein muss – die gleiche Farbfamilie ist spannender.<br />

Miteinbeziehen in die raumsparende Planung sollte<br />

man auch unbedingt die Geländer und die Wände. <br />

Grau muss nicht langweilig sein. Verschiedene Graunuancen<br />

schaffen optisch Abwechslung und lassen Eyecatchern wie<br />

dieser Blumenwand trotzdem den Vortritt. ♦ Foto freshideen<br />

Zierlich und leichtfüßig passt die Gartenbank „Boho“ aus pulverbeschichtetem<br />

Stahl und Polyrattan in Bambusoptik auf<br />

jeden Balkon. Die Kissen werden mitgeliefert. ♦ Foto Tchibo


Natur + Garten | 57<br />

Seitenwände können mit Sitzbänken in gleicher Breite optimal<br />

ausgenutzt werden. Ein passender Teppich schafft die<br />

Verbindung zum Rest. ♦ Foto freshideen<br />

Hängetische fürs Geländer sparen Platz und bieten zusätzliche<br />

Abstellmöglichkeiten. Nach Gebrauch einfach runterklappen.<br />

♦ Foto Testrut<br />

So kann ein<br />

moderner Liegestuhl<br />

aussehen.<br />

Foto Lafuma<br />

Der „doppelte“ Beistelltisch mit Betonplatten<br />

fügt sich in fast jedes Am biente<br />

ein. ♦ Foto Tchibo<br />

Klappbarer Lounge Chair aus Akazienholz<br />

und witterungsbeständigem Textilmaterial.<br />

♦ Foto Tchibo<br />

Sonnenanbeter?<br />

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Stilmanufaktur | Maximilianstraße 30 | 86150 <strong>Augsburg</strong> | Parkhaus: Hotel Maximilian´s<br />

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58 | Vorschau + Impressum<br />

Vorschau<br />

Fotos<br />

Outdoormeister, KMG, Presse, BGL<br />

Die tolle Knolle<br />

Grillen im Grünen<br />

Impressum<br />

Das regionale Lifestylemagazin<br />

7. Jahrgang ♦ www.schlossmagazin.com<br />

MedienFusion<br />

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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 8,<br />

gültig seit 1. Januar <strong>2021</strong><br />

Layout:<br />

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