RICHTLINIEN ERZEUGUNG DEMETER ÖSTERREICH

5.6 Zucht und Kennzeichnung
5.6.1 Zucht
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Die Tiere sollen auf einem anerkannt biodynamisch bewirtschafteten Betrieb geboren und aufgezogen
sein, möglichst aus einer bodenständigen Herde. Bei Geflügel ist Naturbrut anzustreben.
Die eigene Vatertierhaltung entspricht den Grundsätzen der
Biodynamischen Wirtschaftsweise und wird daher dringend empfohlen.
Künstliche Besamung kann das Wirken des männlichen Elementes innerhalb
einer hofeigenen Herde nur unzureichend ersetzen und wird daher
nicht empfohlen.
Aus Genmanipulation hervorgegangene Tiere sind nicht zugelassen.
Der Einsatz biotechnologischer Methoden (z. B. Embryotransfer,
Spermatrennung nach Geschlecht) ist nicht erlaubt.
5.6.2 Tierkennzeichnung und Haltungsbuch (Stallbuch)
Alle eigenen und zugekauften Tiere müssen mit Ohrmarken oder ande
ren Markierungen eindeutig und dauerhaft gekennzeichnet sein.
Bei Geflügel und sonstigem Kleinvieh ist eine partienweise
Kennzeichnung vorzusehen. Bei zugekauftem Vieh muss die Herkunft
anhand von Begleitpapieren nachgewiesen werden. Es muss möglich
sein, die Tiere auf den Betrieb zurück zu verfolgen, auf dem sie geboren
sind, sowie zu den Elterntieren.
Es ist ein Stallbuch zu führen (siehe auch: 5.8. Arzneimittelbehandlung)
das ein eindeutiges Zurückverfolgen der Tiere und tierischer Produkte von
der Verkaufsstelle bis zur Geburt erlaubt. Dokumentationen gleichen
Inhaltes, z. B. Züchtungsunterlagen, können das Stallbuch ersetzen.
5.7 Tierherkunft, Tierzukauf und Vermarktung
A) Der Zukauf von Tieren zur Zucht oder Bestandsvergrößerung soll
bevorzugt aus anerkannt biodynamisch bewirtschafteten Betrieben
erfolgen. Nur bei Nichtverfügbarkeit können auch Tiere von ökologisch
zertifizierten Betrieben zugekauft werden. Die zertifizierende Demeter
Organisation kann bei Nichtverfügbarkeit von ökologisch zertifizierten
Tieren erlauben, Tiere von konventionellen Betrieben zuzukaufen (bis
max. 40% der Herde), aber nur in folgenden Fällen:
- bei seltenen Rassen
- bei Herdenaufbau
- wenn ein Betrieb Land pachtet und sich Tiere darauf befinden
- Vatertiere (männliche Zuchttiere)
- bei Änderung der Rasse
- bei Einführung einer neuen Rasse
(ANG 18: siehe Anhang 7)
Wenn die zugekauften Tiere von zertifizierten biologischen Betrieben
stammen, können sie nach richtliniengemäßer Fütterung und Haltung
als Demeter vermarktet werden (siehe Tabellen).
Aus konventioneller Herkunft zugekaufte oder vor der Umstellung
geborene Tiere, mit der Ausnahme von Ziegen und Zuchtschweinen,
können nicht unter dem Demeter-Markenzeichen vermarktet werden.
B) Der Zukauf von Tieren zum Zweck der Mast zur Vermarktung von
Demeter-Fleisch soll ausschließlich von anerkannt biodynamischen oder
- bei Nichtverfügbarkeit - aus zertifizierten biologischen Betrieben
erfolgen.
Kleinbauern, die einige Tiere zur Selbstversorgung halten, dürfen Tiere
konventioneller Herkunft nur zu diesem Zweck zukaufen. Das ist nur
erlaubt, wenn Tiere von Demeter Betrieben oder zertifizierten Biobetrieben
nicht verfügbar sind. Diese Tiere sollten, soweit möglich, nach Demeter
Embryotransfer und
Genmanipulation sind
nicht erlaubt.
In einem Stallbuch oder in
gleichwertigen Aufzeichnungen
sind Tierzu- und –
abgänge mit genauen
Identifikations- und Herkunftsangaben
der Einzeltiere
zu dokumentieren.
Der Zukauf konventioneller
Tiere ist nur mit
Ausnahmegenehmigung
möglich.
Tiere, die von
konventionellen
Betrieben stammen,
können nicht unter dem
Demeter Markenzeichen
vermarktet werden.
Für Mastzwecke ist nur
der Zukauf von Tieren
biodynamischer oder
ökologischer Herkunft
erlaubt.