RICHTLINIEN ERZEUGUNG DEMETER ÖSTERREICH
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Seite 35<br />
Anhang 4 Zugelassene und eingeschränkt einsetzbare Dünge-<br />
und Bodenverbesserungsmittel<br />
Grundsätzlich ist die Selbstversorgung des Betriebes mit eigenen Düngemitteln anzustreben. Eine<br />
Einführung der unter 1. bis 4. erwähnten Zukaufdüngemittel in den Betrieb ist nur bei Bedarf vorzunehmen.<br />
Die Verwendung zugekaufter Materialien unterliegt der besonderen Sorgfaltspflicht im Hinblick<br />
auf die Qualität der Demeter-Erzeugnisse. Die biodynamischen Kompostpräparate sind, wenn<br />
möglich, auch an diesen Zukaufdüngern anzuwenden. Zugekaufte Materialien sind im Rahmen der<br />
jährlichen Anerkennung anzugeben. Gegebenenfalls sind Untersuchungsergebnisse auf Schadstoffgehalte<br />
vorzulegen (z. B. bei Grüngutkompost). Neue Düngemittel dürfen nur in Übereinstimmung mit<br />
Demeter-International oder der jeweiligen Landesorganisation erprobt werden.<br />
1. Dünge und Bodenverbesserungsmittel von Demeter- und von biologisch zertifizierten Betrieben<br />
- Kompost<br />
- Stallmist, Gülle (auch nach Gewinnung von Biogas)<br />
- Jauche<br />
- organische Abfälle (Ernterückstände u. ä.)<br />
- Stroh<br />
2. Dünge- und Bodenverbeserungsmittel nicht zertifizierter Herkünfte<br />
- Mist; jeweils möglichst schon am Entstehungsort präpariert (keine Jauche und Gülle<br />
konventioneller Herkunft).<br />
- Stroh und andere pflanzliche Materialien<br />
- Beiprodukte der Verarbeitung (Dünger aus reiner Hornsubstanz, Haar- und Federabfälle,<br />
Fischabfälle und ähnliche Produkte) als Zugabe zu den Wirtschaftsdüngern;<br />
- Algenprodukte<br />
- Frischholzprodukte: Sägemehl, Borke und Holzabfälle (nicht mit Fungiziden oder Insektiziden<br />
kontaminiert) und Holzasche von unbehandeltem Holz<br />
- Torf ohne synthetische Zusätze zur Jungpflanzenanzucht, nur soweit Alternativen nicht<br />
verfügbar sind;<br />
(Algenprodukte sowie Torf sind aus Gründen des Raubbaus nur zurückhaltend einzusetzen)<br />
- Vinasse*, Rhizinusschrot<br />
3. Mineralische Dünge- und Bodenverbesserungsmittel<br />
- Gesteinsmehle (Zusammensetzung muss bekannt sein)<br />
- Tonerdemehle (z. B. Bentonit)<br />
- Calciumchlorid (CaCl2; gegen Stippigkeit bei Äpfeln)<br />
- Seealgenmehl und -extrakte<br />
- Düngekalke, i. d. R. langsam wirkende (Dolomit, Kohlensaurer Kalk, Muschelkalk,<br />
Meeralgenkalk, Kalk aus der Eisen- und Stahlindustrie*, Algenkalk). Schnell wirkenden Kalke<br />
wie Branntkalk* nur für Desinfektion.<br />
3.1. Nur bei Bedarf entsprechend den Ergebnissen von Bodenanalysen und nach Absprache mit der<br />
jeweiligen Landesorganisation können folgende Materialien eingesetzt werden:<br />
- natürliche schwermetallarme Phosphate (Rohphosphate)<br />
- Kalirohsalz, magnesiumsalzhaltiges Kaliumsulfat (Kalimagnesia: ”Patentkali”) und<br />
Kaliumsulfat (Chloridgehalt max. 3%). Nur von natürlich vorkommenden Kalisalzen.<br />
- Magnesiumsulfat<br />
- Schwefel<br />
- Spurenelemente<br />
4. Sonstiges<br />
- Wasserlösliche Algenauszüge<br />
- Auszüge und Aufbereitungen aus Pflanzen<br />
- Mikrobielle oder pflanzliche Kompostaktivatoren<br />
*) soweit konform mit Anhang II A der Verordnung (EWG) Nr. 834/2007 und 889/2008.