Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Schicksalhafte Begegnung<br />
Ausstellung: „AVANTGARDE – Bernhard Hoetger und Paula Modersohn-Becker in Paris“<br />
Foto: Patric Leo<br />
Bernhard Hoetger: Sitzender weiblicher Akt mit<br />
schwarzen Haaren, um 19<strong>06</strong>, Rötel aquarelliert.<br />
Um 1900 ist Paris der Mittelpunkt der Kunstwelt. Als Labor der Avantgarde<br />
prägt es sowohl Bernhard Hoetger als auch Paula Modersohn-Becker.<br />
Mehr noch, ihre Wege kreuzen sich in der Stadt. Unter dem Titel<br />
„AVANTGARDE – Bernhard Hoetger und Paula Modersohn-Becker in Paris“ zeigt<br />
das Paula Modersohn-Becker Museum eine Ausstellung, die vom künstlerischen<br />
Austausch beider Persönlichkeiten im Umfeld der internationalen Avantgarde an<br />
der Seine berichtet.<br />
Beeindruckt von der Kunstszene vor Ort, entschließt Bildhauer Bernhard Hoetger<br />
sich nach seinem Besuch anlässlich der Weltausstellung dauerhaft in Paris niederzulassen.<br />
Schnell fasst er Fuß in der Kunstwelt und avanciert neben Aristide Maillol<br />
zum Impulsgeber einer neuen Bildhauergeneration. 19<strong>06</strong> siedelt auch Paula Modersohn-Becker<br />
von Worpswede nach Paris um, nachdem ihre Besuche zuvor zeitlich<br />
begrenzt waren. Beeindruckt von Hoetgers Arbeiten, besucht sie ihn in seinem Atelier.<br />
Schnell stellen beide fest, dass sie als Kunstschaffende ein verwandtes Streben<br />
nach vereinfachten, monumentalen Formen eint. Gemeinsam diskutieren sie über<br />
den „Titan“ Rodin, besuchen das Atelier des „Zöllners“ Henri Rousseau und finden<br />
in der kreativen Atmosphäre der Stadt Anregung für ihre eigenen, modernen Bildsprachen,<br />
mit denen sie dem gängigen Kunstverständnis ihrer Zeit weit voraus sind.<br />
Mit 60 Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen und Aquarellen will die Ausstellung die<br />
künstlerische Modernität Hoetgers und Modersohn-Beckers vermitteln. (SM)<br />
„AVANTGARDE – Bernhard Hoetger und Paula Modersohn-Becker in Paris“ ist bis<br />
einschließlich 5. September im Paula Modersohn-Becker-Museum zu sehen.<br />
Nähere Infos: www.museen-boettcherstrasse.de.<br />
Foto: DSM / A. Muellenberg<br />
Open-Air-Ausstellung<br />
Deutsches Schifffahrtsmuseum präsentiert:<br />
„Das Andere sehen? Der kolonialistische Blick“<br />
Ende des 19. Jahrhunderts bot der Dienst an Bord der Kaiserlichen<br />
Marine vielen jungen Deutschen aus einfachen Milieus<br />
die Möglichkeit, etwas von der Welt zu sehen. Fotografische<br />
Reisealben spiegeln diese Neugier und Faszination des Fremden<br />
wider, der sich auch die in die deutschen Kolonien entsandten<br />
Marinesoldaten nicht entziehen konnten. Zugleich zeugen die<br />
fotografischen Reisealben aber auch von der Erinnerungskultur<br />
der Marine, von zahlreichen gewalttätigen Übergriffen und der<br />
allgemeinen Kriegsbegeisterung.<br />
Heute ist das koloniale Erbe mitsamt seinen Auswirkungen<br />
in der Gegenwart ein vieldiskutiertes Themenfeld. Auch<br />
das Deutsche Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime<br />
Geschichte (DSM) will anhand der eigenen Sammlungsbestände<br />
einen Beitrag zu dieser Diskussion leisten.<br />
Am Beispiel der historischen<br />
Reisealben zeigt das Museum<br />
in einer Open-Air-Ausstellung,<br />
wie ideologisch geprägte<br />
Wahrnehmungsmuster<br />
den fotografischen Blick<br />
prägten. (SM)<br />
Stadtmagazin Avantgarde.qxp_Layout 1 19.05.21 11:30 Seite 1<br />
24. 4.– 5.9.<strong>2021</strong><br />
BERNHARD<br />
HOETGER<br />
PAULA<br />
MODERSOHN-<br />
BECKER<br />
IN<br />
PARIS<br />
wikimedia commons/Brown University Library<br />
„Das Andere sehen? Der<br />
kolonialistische Blick“ ist bis<br />
einschließlich 31. Oktober <strong>2021</strong><br />
in der Rotunde des Museumshafens<br />
24/7 zu sehen.<br />
Sponsoren<br />
Medienpartner<br />
Kooperationspartner<br />
49