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STADTMAGAZIN-06-2021-web

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Schicksalhafte Begegnung<br />

Ausstellung: „AVANTGARDE – Bernhard Hoetger und Paula Modersohn-Becker in Paris“<br />

Foto: Patric Leo<br />

Bernhard Hoetger: Sitzender weiblicher Akt mit<br />

schwarzen Haaren, um 19<strong>06</strong>, Rötel aquarelliert.<br />

Um 1900 ist Paris der Mittelpunkt der Kunstwelt. Als Labor der Avantgarde<br />

prägt es sowohl Bernhard Hoetger als auch Paula Modersohn-Becker.<br />

Mehr noch, ihre Wege kreuzen sich in der Stadt. Unter dem Titel<br />

„AVANTGARDE – Bernhard Hoetger und Paula Modersohn-Becker in Paris“ zeigt<br />

das Paula Modersohn-Becker Museum eine Ausstellung, die vom künstlerischen<br />

Austausch beider Persönlichkeiten im Umfeld der internationalen Avantgarde an<br />

der Seine berichtet.<br />

Beeindruckt von der Kunstszene vor Ort, entschließt Bildhauer Bernhard Hoetger<br />

sich nach seinem Besuch anlässlich der Weltausstellung dauerhaft in Paris niederzulassen.<br />

Schnell fasst er Fuß in der Kunstwelt und avanciert neben Aristide Maillol<br />

zum Impulsgeber einer neuen Bildhauergeneration. 19<strong>06</strong> siedelt auch Paula Modersohn-Becker<br />

von Worpswede nach Paris um, nachdem ihre Besuche zuvor zeitlich<br />

begrenzt waren. Beeindruckt von Hoetgers Arbeiten, besucht sie ihn in seinem Atelier.<br />

Schnell stellen beide fest, dass sie als Kunstschaffende ein verwandtes Streben<br />

nach vereinfachten, monumentalen Formen eint. Gemeinsam diskutieren sie über<br />

den „Titan“ Rodin, besuchen das Atelier des „Zöllners“ Henri Rousseau und finden<br />

in der kreativen Atmosphäre der Stadt Anregung für ihre eigenen, modernen Bildsprachen,<br />

mit denen sie dem gängigen Kunstverständnis ihrer Zeit weit voraus sind.<br />

Mit 60 Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen und Aquarellen will die Ausstellung die<br />

künstlerische Modernität Hoetgers und Modersohn-Beckers vermitteln. (SM)<br />

„AVANTGARDE – Bernhard Hoetger und Paula Modersohn-Becker in Paris“ ist bis<br />

einschließlich 5. September im Paula Modersohn-Becker-Museum zu sehen.<br />

Nähere Infos: www.museen-boettcherstrasse.de.<br />

Foto: DSM / A. Muellenberg<br />

Open-Air-Ausstellung<br />

Deutsches Schifffahrtsmuseum präsentiert:<br />

„Das Andere sehen? Der kolonialistische Blick“<br />

Ende des 19. Jahrhunderts bot der Dienst an Bord der Kaiserlichen<br />

Marine vielen jungen Deutschen aus einfachen Milieus<br />

die Möglichkeit, etwas von der Welt zu sehen. Fotografische<br />

Reisealben spiegeln diese Neugier und Faszination des Fremden<br />

wider, der sich auch die in die deutschen Kolonien entsandten<br />

Marinesoldaten nicht entziehen konnten. Zugleich zeugen die<br />

fotografischen Reisealben aber auch von der Erinnerungskultur<br />

der Marine, von zahlreichen gewalttätigen Übergriffen und der<br />

allgemeinen Kriegsbegeisterung.<br />

Heute ist das koloniale Erbe mitsamt seinen Auswirkungen<br />

in der Gegenwart ein vieldiskutiertes Themenfeld. Auch<br />

das Deutsche Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime<br />

Geschichte (DSM) will anhand der eigenen Sammlungsbestände<br />

einen Beitrag zu dieser Diskussion leisten.<br />

Am Beispiel der historischen<br />

Reisealben zeigt das Museum<br />

in einer Open-Air-Ausstellung,<br />

wie ideologisch geprägte<br />

Wahrnehmungsmuster<br />

den fotografischen Blick<br />

prägten. (SM)<br />

Stadtmagazin Avantgarde.qxp_Layout 1 19.05.21 11:30 Seite 1<br />

24. 4.– 5.9.<strong>2021</strong><br />

BERNHARD<br />

HOETGER<br />

PAULA<br />

MODERSOHN-<br />

BECKER<br />

IN<br />

PARIS<br />

wikimedia commons/Brown University Library<br />

„Das Andere sehen? Der<br />

kolonialistische Blick“ ist bis<br />

einschließlich 31. Oktober <strong>2021</strong><br />

in der Rotunde des Museumshafens<br />

24/7 zu sehen.<br />

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Medienpartner<br />

Kooperationspartner<br />

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