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Pack & Log 05/2021

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Aktuell Etikettieren Transportverpackung<br />

Maschinen<br />

Intralogistik/FTS<br />

Die Lehre von der Verpackung<br />

… hat 2015 ihre akademischen Weihen empfangen. Seitdem gibt es in Österreich die Möglichkeit, Verpackungstechnik<br />

an der FH Campus Wien zu studieren – sowohl in einem Bachelor Studiengang als auch in dem Master-<br />

Studiengang <strong>Pack</strong>aging Technology and Sustainability. <strong>Pack</strong> & <strong>Log</strong> sprach mit Studiengangsleiterin Dipl. Ing. in Dr. in<br />

Silvia Apprich über die Möglichkeiten des Studiums, den pandemiebedingten Schwierigkeiten und nicht zuletzt über<br />

brandaktuelle Themen wie Mehrweg vs. Einweg und die Möglichkeiten des Kunststoffrecyclings.<br />

Fr. Dr. in Apprich, die verpflichtende<br />

Mehrwegquote für Getränkeflaschen ist<br />

beschlossene Sache. Sind wir auf dem<br />

richtigen Weg?<br />

Prinzipiell: Ja! Aber man muss sich im<br />

Klaren sein, dass „Mehrweg-Lösungen“<br />

nicht per se nachhaltiger sein müssen als<br />

„Einweg-Lösungen“. Es gilt, sich die jeweiligen<br />

Lösungsansätze im Detail anzuschauen<br />

– insbesondere die Transportwege. Werden<br />

die Flaschen zum Waschen und Wiederbefüllen<br />

über eine zu hohe Kilometerdistanz<br />

gefahren, verursacht alleine der Transport<br />

Foto: Auer<br />

Das Interview führte<br />

Mag. Gernot Rath<br />

mehr CO 2<br />

-Ausstoß als die Produktion des<br />

Einweggebindes. D.h., die Transportwege<br />

müssen kurz gehalten werden, ansonsten<br />

macht diese Lösung keinen Sinn. Weiters ist<br />

die Mehrweglösung bei Getränkeflaschen<br />

auf Glasgebinde beschränkt.<br />

Warum?<br />

Es ist ein Sicherheitsrisiko: Glasflaschen<br />

können rückstandsfrei gereinigt werden,<br />

Kunststoffflaschen nicht. Der Kunststoff<br />

hält dem Reinigungsvorgang nicht stand.<br />

Daher besteht die Gefahr, dass Rückstände<br />

in der Flasche verbleiben. Denn man weiß<br />

ja nicht, was die KonsumentInnen nach<br />

der Verwendung der Kunststoffflasche noch<br />

darin abgefüllt haben – vielleicht Altöl oder<br />

gar ein Pflanzenschutzmittel. Das Risiko<br />

kann man nicht eingehen. Daher bleiben<br />

Kunststoffflaschen eine Einweglösung und<br />

müssen im Recycling-Kreislauf gehalten<br />

werden.<br />

Apropos Einweg: Im Gegenzug zur Mehrwegquote<br />

kommt das Pfand auf Einweggebinde<br />

nicht …<br />

Vorerst nicht. Es ist ein Testsystem angedacht,<br />

aber noch nicht eingeführt.<br />

Wir haben ein sehr gut funktionierendes<br />

Sammelsystem. Ist für Österreich ein<br />

Seit März zeichnet FH-Prof.in Dipl.-Ing. in Dr. in Silvia Apprich, bislang schon Leiterin der<br />

Studiengänge Verpackungstechnologie sowie <strong>Pack</strong>aging Technology and<br />

Sustainability, zudem für die Leitung des Bachelorstudiengangs<br />

Nachhaltiges Ressourcenmanagement verantwortlich<br />

Pfandsystem überhaupt von Vorteil?<br />

Ich denke doch, dass wir die Sammelquoten<br />

mithilfe eines Pfandsystems steigern<br />

können. Denn es landen nach wie<br />

vor genug PET-Flaschen im Restmüll und<br />

werden so dem Recycling entzogen. Aber<br />

sobald ich auch die leere PET-Flasche mit<br />

einem monetären Wert versehe, ist die Motivation<br />

sie zurückzubringen und damit<br />

im Kreislauf zu halten, höher – davon bin<br />

ich überzeugt. Wie hoch diese Steigerung<br />

tatsächlich ist, wird man in der Testphase<br />

sehen. Aber wenn man nach Deutschland<br />

oder Slowenien schaut, dann funktioniert<br />

das Pfandsystem dort sehr gut.<br />

PET ist sehr gut recycelbar, aber gesammelt<br />

und recycliert werden derzeit nur<br />

Flaschen …<br />

Ja, das ist ein Problem. Aber genau zu<br />

diesem Thema läuft bei uns unter Koordination<br />

der <strong>Pack</strong>force Austria bereits das<br />

„PET2PACK“-Projekt. Hier geht es darum,<br />

starre PET-Verpackungen – keine Flaschen,<br />

sondern Trays – in den Recycling-Kreislauf<br />

zu bekommen.<br />

Wie wird bei PET2PACK vorgegangen?<br />

In einem ersten Schritt geht es darum,<br />

die erfassbare Menge der verwertbaren<br />

Verpackungen aufzuzeigen. Erst in einem

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