Die Bergheimat das Magazin 2021

AUF 1.640 M SEEHÖHE
»Von uns aus sind zahlreiche
Wanderungen
möglich. Von der Berliner
Hütte bis zur Zsigmondyspitze,
dem Matterhorn
des Zillertals.«
Barbara Hirner, Grawandhütte
Das Rauschen erfüllt die Luft, vermischt
sich mit Vogelgezwitscher. Die morgendlichen
Sonnenstrahlen lassen die Gipfel
erstrahlen. Ein paar Schritte hinter die
Grawandhütte. Drei Wasserfälle ziehen
weiße Linien über die Felsen. „Manche
Gäste sagen, dass sie unser Platz an Norwegen
erinnert“, erzählt Barbara Hirner.
Bewaldete Berghänge, zwischen denen
sich die Zemm schlängelt. Felsen. Wiesen.
Rund um die Grawandhütte findet man
Natur in ihrer reinsten Form. „Günther
und ich waren lange Zeit Weltenbummler,
immer auf der Suche nach besonderen
Orten. Es dauerte, bis wir bemerkten,
dass wir den wohl schönsten Kraftplatz
selbst besitzen“, lacht die Hüttenwirtin.
„Die ersten Stunden des Tages sind wie
ein Zauber. Wenn du vor die Türe gehst,
der leichte Wind auf der Haut, eine Tasse
heißen Kaffee in der Hand. Und dann
dieser Ausblick.“ Seit inzwischen drei
Generationen gehört die 1905 errichtete
Schutzhütte Barbaras Familie. Immer von
Frauen geführt. Barbara selbst war bereits
als Baby hier heroben.
TAPETEN-ÜBERRASCHUNG
In der Küche laufen die Frühstücksvorbereitungen
für Wanderer und die Übernachtungsgäste.
Barbara und ihr Mann
Günther legen Wert auf regionale Produkte.
Mittags warten neben den Hüttenklassikern
Zillertaler Spezialitäten. Allen
voran Zillertaler Krapfen und Barbaras
Erdäpfelblattl mit Kraut. Schweinebraten,
Wienerschnitzel. Und dann ist da natürlich
die Nudelsuppe mit echter Fleischsuppe.
„Es war wundervoll, im Vorjahr die
Hütte wieder selbst zu bewirtschaften.
Die Pause hatten wir unseren Kindern zuliebe
eingelegt, weil sie für das Bergleben
noch zu klein waren. Ja, wir sind schon
stolz auf unsere Grawandhütte. Vor allem,
weil sie eine der wenigen privaten
Schutzhütten ist“, so die gelernte Köchin.
Die Hütte hat ihr eigenes biologisches
Klärwerk. Warmwasser wird mittels Solar
erzeugt und dann ist da noch das eigene
kleine E-Werk. Das Paar hat einiges verändert,
seit das Haus an sie überging. Immer
mit Blick auf die Schonung der Natur und
Erhaltung des geschichtsträchtigen Flairs.
2015 nahmen sie sich die Zimmer vor.
Ein-, Zwei- und Dreibettzimmer. „Die Räume
waren seit ich mich erinnern kann mit
einer Blumentapete versehen. Wir hatten
eine Vermutung, die sich zum Glück bewahrheitete.
Unter der Tapete kamen Zeitungen
zum Vorschein, darunter Jutesä-
cke, und als das alles entfernt war, blickten
wir auf wunderschöne Zirbenwände. Aus
Erzählungen wusste ich, dass einst eine
Wandersage hier heroben Station machte.
Das Zirbenholz für die Räume wurde
direkt vor Ort geschlägert.“
DIE GRAUE WAND
GEÖFFNET
von 10. Juli bis 30. August
Am kleinen Tisch steht eine Waschschüssel
samt Wasserkrug. So wie einst.
Zirbenholz-Nostalgie. Draußen warten
atemberaubende Naturerlebnisse. Von
der gemütlichen Auszeit auf einer der
beiden Terrassen bis hin zu idyllischen,
spektakulären, abenteuerlichen oder
auch entspannenden Wanderungen.
„Viele übernachten bei uns, um von hier
aus die Berge zu erkunden. So mancher
nimmt sich eine Auszeit, um sich wieder
richtig zu spüren, zu erden, mit der Natur
zu verbinden. Für andere ist unsere Hütte
das Ziel einer genüsslichen Familienwanderung.“
Barbaras besonderer Tipp: Zwei
Hüttennächte einplanen. Auf die Anreise
und die erste Nacht in den Bergen folgt
ein gemütlicher Wandertag, etwa zur
Berliner Hütte oder zum Schwarzsee.
„Den Abend kann man gemütlich ausklingen
lassen, bevor es am nächsten Tag
nach dem Frühstück wieder ins Tal geht.“
Einzigartige Momente erwarten auf jeden
Fall alle, die hier im Spätsommer
übernachten. Scheint nämlich der Mond
auf die Felswand vor der Hütte, erstrahlt
diese in einem wunderschönen Grau.
Daher auch der Name der Grawandhütte
– Graue Wand Hütte.
Kontakt
Grawandhütte
Barbara & Günther Hirner
Zemmgrund 279
A - 6295 Mayrhofen
T +43 (0)5286 5213
+43 (0)676 650 2728
M info@grawandhuette.at
W www.grawandhuette.at
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