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Das Magazin für's Land
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Rezept Kaspressknödl<br />
Suppe , Kraut oder Salat<br />
Wenn man es genau nimmt, stammen die Kaspressknödel aus Böhmen und<br />
Bayern. Längst sind die flach gedrückten Knödel mit dem würzigen Käse-<br />
Geschmack aber zum Tiroler Almhütten-Klassiker avanciert. Und so nahm<br />
auch Herbert Treichl jun. die Kaspressknödel in die Karte seines Treichlhofs<br />
hoch über Ellmau auf, als die Nachfrage immer größer wurde.<br />
TEXT: Adriane Gamper FOTO: GPHOTO / Isabel Falbesoner<br />
den er 2016 von seinen Eltern übernahm.<br />
Im Vorjahr errichtete Herbert <strong>das</strong> Gebäude<br />
komplett neu, Rundumblick auf<br />
die Bergwelt und Panoramablick auf den<br />
Kaiser inklusive. »Bei uns gibt es natürlich<br />
typische Tiroler Kost, nur die Kaspressknödel<br />
hatte ich bis vor Kurzem nicht<br />
auf der Karte. Da es sie praktisch auf<br />
jeder Hütte gibt, dachte ich bei mir, <strong>das</strong><br />
Kartoffel oder Knödelbrot. Eine Grundsatzfrage,<br />
wenn es um Kaspressknödel<br />
geht. Für Herbert Treichl jun. vom Treichlhof<br />
in Ellmau ist die Antwort klar: Knödelbrot.<br />
»Mit den Brotstückchen wird die<br />
Masse fluffiger, die Knödel lockerer. Wobei<br />
es auch ganz stark darauf ankommt,<br />
welches Knödelbrot man verwendet. Ich<br />
verwende ausschließlich Brotwürfel vom<br />
Bäcker, da man im Supermarkt meist<br />
eine weitaus festere Qualität erhält. Das<br />
sieht und schmeckt man letztlich«, verrät<br />
Herbert. Der Gastronom schwingt seit<br />
2010 den Kochlöffel am Treichlhof, den<br />
seine Großeltern 1974 eröffneten und<br />
»Ich verwende ausschließlich<br />
Brotwürfel vom Bäcker, da<br />
man im Supermarkt meist eine<br />
weitaus festere Qualität erhält«<br />
Herbert Treichl jun., Treichlhof<br />
siter und Bierkäse. Alles selbst und frisch<br />
gerieben. »Den Bierkäse sollte man eher<br />
sparsam verwenden, da <strong>das</strong> Aroma ansonsten<br />
zu sehr hervorsticht.«<br />
AUF VORRAT<br />
braucht es bei uns nicht auch noch. Doch<br />
die Nachfrage wurde immer größer, vor<br />
allem aus der direkten Nachbarschaft.«<br />
Und so bekam der beliebte Treichlhof-<br />
Kaiserschmarren würzige Konkurrenz.<br />
VIER MAL KÄSE<br />
<strong>Die</strong> Zutaten für die Kaspressknödel sind<br />
recht schnell aufgezählt. Knödelbrot, Eier,<br />
Milch, Zwiebel, Käse, Salz, Pfeffer, Majoran,<br />
Kräuter und Fett zum Braten. »Für den<br />
Geschmack spielt neben dem Käse der<br />
Zwiebel eine große Rolle. Er wird würfelig<br />
geschnitten und dann braun gebraten.<br />
Das bringt zum einen Farbe und zum anderen<br />
intensiviert sich so die Würze.« Zur<br />
Masse kommen auch noch die Eier und<br />
warme Milch. »Durch die erwärmte Milch<br />
zergeht der Käse besser und <strong>das</strong> Aroma<br />
kommt mehr zur Geltung. Sie sollte aber<br />
nicht zu heiß sein, da ansonsten die Eier<br />
gerinnen«, erläutert der leidenschaftliche<br />
Koch, während er beginnt die Masse mit<br />
Salz und Pfeffer zu würzen. Eine Prise<br />
Majoran und jede Menge Kräuter kommen<br />
hinzu. Bei Letzterem darf man ruhig<br />
großzügig sein, einmal mehr der Optik<br />
und dem Geschmack zuliebe. Beim Käse<br />
setzt Herbert auf Gouda, Emmentaler, Til-<br />
Aus der Masse werden Kugeln geformt,<br />
die dann plattgedrückt und in heißem<br />
Fett gebraten werden. »Wichtig ist, den<br />
Teig gut zusammenzudrücken und die<br />
Kaspressknödel langsam zu braten.<br />
Mehrmals wenden, damit die Außenseite<br />
knusprig und schön braun wird.« Serviert<br />
werden die Kaspressknödel ganz<br />
klassisch in der Suppe, verfeinert mit<br />
Schnittlauch. »Wer will, kann sie auch<br />
mit Sauerkraut kombinieren oder einen<br />
gemischten Salat dazu essen.« Herberts<br />
Spezialtipp: <strong>Die</strong> Kaspressknödel lassen<br />
sich perfekt auf Vorrat zubereiten. Dafür<br />
einfach ganz normal formen, braten und<br />
dann kühl stellen. Bis zu drei Tage ist die<br />
leckere Hausmannskost so haltbar.<br />
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