Die Bergheimat das Magazin 2021

Kitesurfen Achensee
um die 10 Kilo und lässt sich ohne Probleme
im Auto verstauen. In den kalten Jahreszeiten
ist ein Neoprenanzug Pflicht.
Am Achensee allerdings das ganze Jahr,
im Sommer reichen die Wassertemperaturen
nur knapp über 20 Grad. Zum Starten
benötigt der Kitesurfer viel Platz. Eine
Windstärke von 3-5 Beaufort ist für den
Anfang ideal. Hat man sich mit der Zeit
zum Profikiter entwickelt, steht einem
alles offen. Könner wie Daniel schweben
bis zu zehn Sekunden in der Luft und legen
dabei über 60 Meter zurück. Mehrere
Körperdrehungen und Sprünge wie
beim Snowboarden gehören zum Standardrepertoire
des Kiteboarders. Wer es
gemütlicher angehen will, der cruist ein-
fach gemütlich über den See. Wir sind
endlich angekommen und checken die
Windlage. »Der See hat im Prinzip zwei
Hauptwindrichtungen«, erklärt uns Daniel.
Der Südwind weht in der Früh. Am
Nachmittag bei schönem Wetter kommt
dann vom Norden der »Boarische« über
den See gezogen. Der thermische Wind
entsteht zwischen dem Karwendel und
dem Rofan und zieht von Bayern her
Richtung Südufer. Er weht meist konstant
mit mittlerer Windstärke. Natürlich
gibt es am See gelegentlich auch starken
Föhnwind und Schlechtwetter-Stürme,
doch die sind dann nur etwas für wahre
Könner. Dann kann das Wasser schon
einmal über den See fliegen.
Das »Fliegen« ist für Daniel auch das
Spannendste am Kitesurfen. Oder besser
gesagt das Springen. Wenn er mit
dem Board abhebt und über den See
schwebt, dann ist er in seinem Element.
Er hat mit seinem Kite schon die halbe
Welt bereist. Ägypten, Brasilien, Spanien
– Daniel kennt die besten Reviere. Doch
der Achensee ist für ihn immer etwas Besonderes.
Das saubere Wasser, die Berge
und die frische Luft – näher kann man
nicht mehr an die Natur rankommen.
Wir haben schließlich unsere Schirme
gestartet und ziehen die ersten Kurven in
das Wasser. Der Wind ist mittlerweile auf
gute vier Windstärken angewachsen, der
Die Sportler hängen mit bis zu 30 Meter
langen Leinen an einem »Lenkdrachen«
und lassen sich so auf einem Board übers
Wasser ziehen. Der Schirm hat je nach
Windstärke eine Fläche von 4 bis zirka
15 Quadratmetern. Es entstehen durch
den Wind in der Höhe Kräfte, die man
nicht unterschätzen sollte. Wenn sich
der Kiteschirm selbständig gemacht hat,
kann das eine große Gefahr für Schwimmer,
Segler und Windsurfer bedeuten.
Kitesurfen ist leicht erlernbar, aber ein
Einsteigerkurs ist unumgänglich! Dafür ist
Daniel am Achensee zuständig, er zeigt
seinen Schülern am Südufer die ersten
Schritte und gibt ihnen die nötige Basis
für den Trendsport. Er selbst war früher
Radrennfahrer und hat sich die Kitesurfer
gerne am Achensee angesehen, wie sie
übers Wasser flitzten. Beigebracht hat er
sich alles selbst. Fast ein ganzes Jahr hat
er probiert und getüftelt. Heute ist er Experte
und gibt sein Wissen gerne weiter.
Die Kite-Ausrüstung besteht aus dem
Schirm, einem Brett, Trapezgurt und dem
Neoprenanzug. Alles zusammen wiegt
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