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Industrieanzeiger 11.2021

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Neben dem geringen Gewicht ist es wichtig, dass<br />

die Bremsen extrem schnell schließen. Gleichzeitig<br />

müssen sie leistungsdicht und verschleißfest sein<br />

und sich durch eine hohe zulässige Reibarbeit bei<br />

dynamischen Bremsungen auszeichnen. Anwender<br />

sollten außerdem darauf achten, dass der Bauraum<br />

optimal ausgenutzt und möglichst viel Energie eingespart<br />

wird. Intelligente Ansteuerung der Bremsen<br />

und der Betrieb mit kurzzeitiger Übererregung und<br />

anschließender Spannungsabsenkung sorgt für effizienten<br />

Betrieb.<br />

Zuverlässige Bremsen auch bei hohen<br />

Temperaturen<br />

Werden die Roboterbremsen im Motor eingebaut,<br />

dann bevorzugt im A-Lagerschild, weil hier das Festlager<br />

sitzt und Temperaturdehnungen die Bremse<br />

nicht gravierend beeinflussen können. Bremsen renommierter<br />

Hersteller können aber ohne Einschränkung<br />

auch in der B-Lagerseite des Motors integriert<br />

werden. Denn Temperaturdehnungen und Lagerspiel<br />

haben hier keinen negativen Einfluss auf die Funk -<br />

tion und Zuverlässigkeit der Bremsen. Alternativ<br />

können Anwender bei diesen Herstellern auch auf<br />

Anbaubremsen zurückgreifen, die modular an den<br />

Motor angefügt werden.<br />

Für die Sicherheit von Mensch und Maschine sind<br />

kurze Anhaltewege wichtig. Entscheidend für den<br />

Bremsweg sind dabei die Schaltzeiten der Bremse.<br />

Denn in der Zeit des freien Falls bis die Bremse<br />

schließt und die Verzögerung einsetzt, beschleunigt<br />

sich die Masse zusätzlich – unter Umständen so<br />

extrem, dass die zulässigen Werte der Bremse überschritten<br />

werden. Anwender sollten daher bei der<br />

Auswahl der Sicherheitsbremsen auf möglichst<br />

kurze, verifizierte Schaltzeiten achten – und auch<br />

darauf, dass diese Schaltzeiten über die gesamte<br />

Lebensdauer der Bremse eingehalten werden. Hier<br />

sind Monitoring-Lösungen wichtig (siehe Kasten).<br />

Es gibt Federdruckbremsen<br />

für Servomotoren, die an<br />

die hohen Anforderungen<br />

der Robotik angepasst<br />

sind. Verfügbar sind klassische<br />

Servobremsen im<br />

Motor, mit Rotor und<br />

Verzahnung (Bild), oder<br />

Bremslösungen, die direkt<br />

in das Robotergelenk<br />

eingepasst werden, sogenannten<br />

Pad-Lösungen<br />

mit großem Innendurchmesser<br />

(voriges Bild).<br />

Bild: Mayr<br />

Bild: Mayr<br />

Sicherheitsbremsen<br />

sorgen an zahlreichen<br />

Stellen in Robotern für<br />

Sicherheit – vorausgesetzt,<br />

die Komponenten<br />

sind für die Anwendung<br />

passend ausgewählt.<br />

Intelligentes Monitoring für<br />

jede Bremsengröße<br />

Roba-brake-checker:<br />

Sensorloses, vernetztes<br />

Bremsenmonitoring<br />

für eine effiziente<br />

und vorausschauende<br />

Maschinenwartung.<br />

Bislang waren Servobremsen für Roboter aufgrund der kleinen<br />

Luftspalte gar nicht überwachbar. Mit dem Roba-brakechecker<br />

bietet Mayr Antriebstechnik dafür jetzt eine Lösung.<br />

Das Modul versorgt Bremsen nicht nur, sondern überwacht<br />

sie auch. Es erkennt die Bewegung der Ankerscheibe<br />

und weiß, in welchem Zustand sich die Bremse befindet.<br />

Der Roba-brake-checker leistet neben der Überwachung von<br />

Schaltzustand und kritischer Spulentemperatur auch eine<br />

präventive Funktionsüberwachung auf Verschleiß, Funktionsreserve<br />

und Fehler. Außerdem kann er Daten zu Schaltzeit,<br />

Strom, Spannung, Widerstand, Leistung und relativem<br />

Anzugsstrom liefern. Damit sind auch Verläufe auswertbar,<br />

Auffälligkeiten im Bearbeitungsprozess lassen sich schnell<br />

erkennen und somit Schlüsse aus komplexen Zusammenhängen<br />

ziehen. Wartung wird planbar und durch die permanente<br />

Inspektion kosteneffektiv. Der Anlagenbetreiber oder<br />

-hersteller kann die Wartung gezielt und abgestimmt auf<br />

seinen Arbeitsprozess vornehmen. Darüber hinaus ist auch<br />

die Integration in Fernwartungssysteme möglich.<br />

Bild: Mayr<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> » 11 | 2021 47

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