WOLL Magazin 2020.4 Winter I Meschede, Bestwig, Olsberg
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Gerhard Trudewind und Willi Raulf (v.l.)<br />
Schöne alte Fachwerkhäuser prägen das Ortsbild<br />
Ein Ort zum Wohnen und Arbeiten<br />
Knapp 1.800 Einwohner hat das Bergdorf aktuell. Vom<br />
Schlossberg aus kann man sehen, wie Eversberg mit den<br />
Jahren gewachsen ist. „Wenn Sie sich auf die Burgruine<br />
stellen und auf unseren Ort schauen, erkennen Sie eine ovale<br />
Form mit einer Mittelstraße mit parallelen Straßenzügen<br />
und Quergassen zur Stadtmauer“, beschreibt Willi Raulf den<br />
Blick auf den historischen Ortskern. „In den 50er/60er Jahren<br />
ist Eversberg nach oben Richtung Norden erweitert worden<br />
und da konnte man ja schon sehen, wo noch bauliche<br />
Ergänzungen in Frage kommen könnten. Diese Ergänzungsgebiete<br />
waren in den letzten Jahren „Hinter den Gärten“,<br />
Verlängerung Hoppegarten und Unterm Baumhof. Und jetzt<br />
ganz neu entlang „An der Buchsplitt“. Jetzt müssen noch ein<br />
paar Baulücken erschlossen werden. Wenn uns das gelingt<br />
und wir dann noch Bauland brauchen, haben wir auch noch<br />
Ländereien zur Verfügung“, sagt Willi Raulf.<br />
Wichtiges Ziel und zugleich eine große Herausforderung für<br />
Eversberg ist es, alte leerstehende landwirtschaftliche Gebäude<br />
wieder mit Leben zu füllen. Zurzeit gibt es Überlegungen,<br />
gemeinsam mit der FH, was man dort gegen den Leerstand<br />
unternehmen kann. „Wir prüfen, wie wir jungen Leuten attraktiven<br />
Wohnraum bieten können, der auch bezahlbar ist.<br />
Wir sehen eine große Chance in dem Bereich. Digital leben<br />
und arbeiten in einem historischen Ortskern. Die Infrastruktur<br />
stimmt, schnelles Internet gibt es auch. Gute Möglichkeiten<br />
also für Home Office und Start-up-Unternehmen“, ist<br />
Willi Raulf optimistisch.<br />
Ein Ort mit vielen Freizeitaktivitäten<br />
Das Golddorf hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Neben<br />
dem historischen Ortskern mit seinen Fachwerkhäusern<br />
und der Burgruine gehören u. a. das Heimatmuseum, der<br />
Walderlebnisparcours, die Pfarrkirche, die Luzien- und die<br />
Rochuskapelle und die Minigolfanlage dazu. Besonders<br />
beliebt bei auswärtigen Schulklassen sind Erlebnistage im<br />
Matthias-Claudius-Haus, mitten im Grünen gelegen. Von<br />
dort aus unternehmen sie Ortsrallyes und lernen Eversberg<br />
mit seinen Besonderheiten kennen.<br />
Etwas Besonderes ist auch, dass man im ganzen Ort kein<br />
Verkehrsschild findet. Nur bei der Firma Möller steht ein<br />
Schild mit dem Hinweis „Alle Richtungen“, ansonsten gilt in<br />
der ganzen Ortschaft rechts vor links. „Es gibt keine Fahrschule,<br />
die nicht durch Eversberg kommt“, schmunzelt der<br />
Ortsvorsteher Willi Raulf. Und Gerhard Trudewind meint:<br />
„Hier fährt man nicht einfach so durch, man muss schon<br />
gezielt zu uns hochfahren. Und das lohnt sich doch immer.<br />
Die Hanglage von Eversberg und die Gesamtsilhouette sind<br />
einfach einladend!“<br />
Eversberg ist nicht nur ein guter Ort zum Heiraten, sondern<br />
auch zum Leben und zum Arbeiten. ■<br />
Ein Ort (fast) ohne Verkehrsschild<br />
66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Winter</strong> 2020