24.06.2021 Aufrufe

gab Juli 2021

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MANNHEIM<br />

31<br />

Was könnte man aus deiner Sicht als nichtbinäre<br />

Person für die Nonbinary-Community verbessern?<br />

Nichtbinäre Geschlechtlichkeit ist in Deutschland aktuell<br />

noch ein Thema, mit dem sich viele Menschen nicht<br />

auskennen. Die problematische Gesetzeslage dazu ist viel<br />

diskutiert und – auch für mich persönlich – noch nicht<br />

optimal gelöst. Hier bin ich wirklich gespannt, was sich<br />

in den nächsten Jahren ergibt – vor allem was das Transsexuellengesetz<br />

(TSG) und die rechtliche Anerkennung geschlechtlicher<br />

Vielfalt angeht. Und auch auf lokaler Ebene<br />

gibt es natürlich noch viel zu tun, sowohl in der Aufklärung<br />

der Gesamtgesellschaft als auch bei direkten Maßnahmen<br />

um nichtbinären, trans* und inter* Menschen den Alltag<br />

zu erleichtern. Bei der Stadt Heidelberg wurde ich diesbezüglich<br />

übrigens sehr offen empfangen. Im Rathaus gibt es<br />

seit letztem Jahr bereits ein WC für alle Geschlechter. Und<br />

wenn unser Amt im kommenden Jahr umzieht, wird das<br />

zweite bei uns im neuen Gebäude eröffnet. Das alles ist ein<br />

Prozess, der Zeit und Geduld braucht, so wie schon immer<br />

in der LSBTIQ+-Bewegung. Ich hoffe, dass ich durch meine<br />

Arbeit und Sichtbarkeit mithelfen kann, Hemmungen<br />

abzubauen und andere ermutige, offen damit umzugehen.<br />

Dass ich wünsche, nicht mit Herr oder Frau Emmerich angesprochen<br />

zu werden, irritiert vielleicht manche bei einem<br />

ersten Austausch, ist aber ja aber nichts weiter Schwieriges.<br />

Und bei lieb gemeinten, respektvoll gestellten Fragen<br />

beißt auch eine nichtbinäre Person nicht.<br />

Die Koordinationsstelle agiert nicht nur koordinierend<br />

„im Hintergrund“, sondern soll auch für<br />

Bürger*innen offen stehen; in welchen Angelegenheiten<br />

kann man sich an euch wenden?<br />

Ja, es ist uns ganz wichtig, klar zu machen, dass die Koordinationsstelle<br />

LSBTIQ+ ab jetzt für alle die Stelle sein<br />

möchte, an der die verschiedenen Heidelberger Verbindungen<br />

zu LSBTIQ+ Themen zusammenlaufen. Damit<br />

meine ich lokale, bundesweite und internationale. Wir<br />

koordinieren den Runden Tisch sexuelle und geschlechtliche<br />

Vielfalt in Heidelberg, stehen im Austausch mit einem<br />

ganzen Netzwerk aus kommunalen LSBTIQ+ Fachstellen<br />

in Deutschland und arbeiten mit dem Rainbow Cities<br />

Network. Gleichzeitig stehen wir bereit für alle Menschen<br />

„<br />

Bei lieb gemeinten, respektvoll<br />

gestellten Fragen beißt auch<br />

eine nichtbinäre Person nicht.<br />

“<br />

in Heidelberg bei Fragen zu geschlechtlicher oder sexueller<br />

Vielfalt. Das gilt intern für die Stadtverwaltung und<br />

ihre Beschäftigten, für den Heidelberger Gemeinderat,<br />

für die lokale LSBTIQ+ Community und genauso für alle<br />

Mitbürger*innen. Hier vermitteln wir immer gerne. Dafür<br />

planen wir gerade die Einrichtung eines Newsletters. Alle<br />

neuen Infos erscheinen natürlich im Jahresverlauf auf<br />

unserer Website.<br />

NUR<br />

14<br />

Cent/ Min.<br />

GAYBOYS<br />

LIVE AM<br />

TELEFON<br />

RUF AN!<br />

LERNE HEISSE<br />

MÄNNER KENNEN<br />

0180 50 61 62 63*<br />

SD - 14 Cent/Min. aus d. deutschen Festnetz Mobilfunktarif max. 42 Cent/Min.<br />

Kontakt und Infos zur Koordinationsstelle LSBTIQ+<br />

Heidelberg über www.heidelberg.de/lsbtiq<br />

Das komplette Interview mit Marius Emmerich gibt’s auf<br />

www.männer.media/regional/<strong>gab</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!