gab Juli 2021
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MANNHEIM<br />
31<br />
Was könnte man aus deiner Sicht als nichtbinäre<br />
Person für die Nonbinary-Community verbessern?<br />
Nichtbinäre Geschlechtlichkeit ist in Deutschland aktuell<br />
noch ein Thema, mit dem sich viele Menschen nicht<br />
auskennen. Die problematische Gesetzeslage dazu ist viel<br />
diskutiert und – auch für mich persönlich – noch nicht<br />
optimal gelöst. Hier bin ich wirklich gespannt, was sich<br />
in den nächsten Jahren ergibt – vor allem was das Transsexuellengesetz<br />
(TSG) und die rechtliche Anerkennung geschlechtlicher<br />
Vielfalt angeht. Und auch auf lokaler Ebene<br />
gibt es natürlich noch viel zu tun, sowohl in der Aufklärung<br />
der Gesamtgesellschaft als auch bei direkten Maßnahmen<br />
um nichtbinären, trans* und inter* Menschen den Alltag<br />
zu erleichtern. Bei der Stadt Heidelberg wurde ich diesbezüglich<br />
übrigens sehr offen empfangen. Im Rathaus gibt es<br />
seit letztem Jahr bereits ein WC für alle Geschlechter. Und<br />
wenn unser Amt im kommenden Jahr umzieht, wird das<br />
zweite bei uns im neuen Gebäude eröffnet. Das alles ist ein<br />
Prozess, der Zeit und Geduld braucht, so wie schon immer<br />
in der LSBTIQ+-Bewegung. Ich hoffe, dass ich durch meine<br />
Arbeit und Sichtbarkeit mithelfen kann, Hemmungen<br />
abzubauen und andere ermutige, offen damit umzugehen.<br />
Dass ich wünsche, nicht mit Herr oder Frau Emmerich angesprochen<br />
zu werden, irritiert vielleicht manche bei einem<br />
ersten Austausch, ist aber ja aber nichts weiter Schwieriges.<br />
Und bei lieb gemeinten, respektvoll gestellten Fragen<br />
beißt auch eine nichtbinäre Person nicht.<br />
Die Koordinationsstelle agiert nicht nur koordinierend<br />
„im Hintergrund“, sondern soll auch für<br />
Bürger*innen offen stehen; in welchen Angelegenheiten<br />
kann man sich an euch wenden?<br />
Ja, es ist uns ganz wichtig, klar zu machen, dass die Koordinationsstelle<br />
LSBTIQ+ ab jetzt für alle die Stelle sein<br />
möchte, an der die verschiedenen Heidelberger Verbindungen<br />
zu LSBTIQ+ Themen zusammenlaufen. Damit<br />
meine ich lokale, bundesweite und internationale. Wir<br />
koordinieren den Runden Tisch sexuelle und geschlechtliche<br />
Vielfalt in Heidelberg, stehen im Austausch mit einem<br />
ganzen Netzwerk aus kommunalen LSBTIQ+ Fachstellen<br />
in Deutschland und arbeiten mit dem Rainbow Cities<br />
Network. Gleichzeitig stehen wir bereit für alle Menschen<br />
„<br />
Bei lieb gemeinten, respektvoll<br />
gestellten Fragen beißt auch<br />
eine nichtbinäre Person nicht.<br />
“<br />
in Heidelberg bei Fragen zu geschlechtlicher oder sexueller<br />
Vielfalt. Das gilt intern für die Stadtverwaltung und<br />
ihre Beschäftigten, für den Heidelberger Gemeinderat,<br />
für die lokale LSBTIQ+ Community und genauso für alle<br />
Mitbürger*innen. Hier vermitteln wir immer gerne. Dafür<br />
planen wir gerade die Einrichtung eines Newsletters. Alle<br />
neuen Infos erscheinen natürlich im Jahresverlauf auf<br />
unserer Website.<br />
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Kontakt und Infos zur Koordinationsstelle LSBTIQ+<br />
Heidelberg über www.heidelberg.de/lsbtiq<br />
Das komplette Interview mit Marius Emmerich gibt’s auf<br />
www.männer.media/regional/<strong>gab</strong>