24.06.2021 Aufrufe

gab Juli 2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 FRANKFURT<br />

Kolumne<br />

Von manchen Dingen erkennt<br />

man den wirklichen Wert<br />

erst, wenn sie fehlen. Beim<br />

CSD ist das zum Beispiel so.<br />

Seit Jahrzehnten war uns<br />

die jährlich wiederkehrende<br />

Demonstrationsveranstaltung<br />

in der Tradition des Stonewall-<br />

Aufbegehrens von 1969 ein<br />

liebgewonnenes queeres<br />

Sommerfest, bei dem sowohl<br />

für die Polit-Aktivist*innen als<br />

auch für die Party-Schwestern<br />

was im Angebot war. Auf<br />

diesem Markt der Möglichkeiten<br />

ließ sich beobachten, welche<br />

Lebens- und Liebesentwürfe<br />

andere Menschen für<br />

sich haben und im Panorama<br />

wurde anschaulich, was das<br />

theoretische Buchstabensammelsurium<br />

LGBT*IQetc<br />

in fleischgewordener Praxis<br />

bedeutet. Für die Menschen,<br />

die neu zur „Family“ gestoßen<br />

sind, war es zudem immer<br />

auch ein Ort, um das erste Mal<br />

offen zur eigenen sexuellen<br />

Orientierung und geschlechtlichen<br />

Identität stehen und<br />

darauf stolz sein zu können.<br />

Wer aber etwa im Februar<br />

2020 sein Coming out hatte,<br />

fand seit eineinhalb Jahren<br />

außerhalb von Video-Kacheln<br />

und Online-Dating nirgends<br />

die Möglichkeit, dazu zu stehen.<br />

Gleichzeitig fanden die<br />

Aushandlungsprozesse für die<br />

aktiv engagierten Queers nur<br />

noch in der digitalen Filterblase<br />

statt, was dazu führte,<br />

dass der akademische Diskurs<br />

der gelebten Szene- und<br />

Communityrealität weit voraus<br />

galoppiert ist und eine<br />

Entfremdung stattgefunden<br />

hat, über die die<br />

kommenden CSDs<br />

erst wieder Brücken<br />

schlagen müssen …<br />

... weiterlesen auf<br />

www.männer.media/regional/<strong>gab</strong><br />

ILLUSTRATION: JANIS CIMBULIS<br />

FOTOS: CSD FRANKFURT E.V.<br />

präsentiert<br />

COMMUNITY<br />

CSD<br />

AUF DEM<br />

RÖMERBERG<br />

Zum zweiten Mal lädt der CSD Frankfurt zur pandemiegerechten Version des<br />

Communityfestes. Am 17. <strong>Juli</strong> wird es eine Kundgebung auf dem Römerberg mit<br />

anschließender Fußgänger*innen-Demo durch die Innenstadt geben.<br />

Der CSD <strong>2021</strong> startet am 17.<br />

<strong>Juli</strong> gegen 11:30 Uhr: Es wird ein<br />

Showprogramm samt Kundgebung<br />

geben und die Regenbogenflagge<br />

wird schon fast traditionell vom<br />

Balkon des Römers gehisst. Gäste<br />

und Redner sind unter anderen<br />

Kai Klose, Hessens Minister für<br />

Soziales und Integration, Sylvia<br />

Weber, die derzeit amtierende<br />

Dezernentin für Bildung und Integration,<br />

der Comedian Malte Anders<br />

sowie Christian Setzepfandt von<br />

der AIDS-Hilfe Frankfurt; auch die<br />

Schweigeminute für die an Aids<br />

verstorbenen Frankfurter*innen<br />

wird stattfinden.<br />

Im Anschluss startet die Demo<br />

durch die Frankfurter Innenstadt<br />

– diesmal nicht als Autokorso,<br />

sondern als Fußgänger*innendemo;<br />

Start ist am Römerberg, der Zug<br />

schlängelt sich durch die Braubach-,<br />

Battonn- und Kurt-Schumacher-Straße<br />

vorbei an der Konstablerwache,<br />

weiter über die Alte<br />

Gasse und den Regenbogenkreisel,<br />

Stephan- und<br />

Stiftstraße um dann über<br />

die Hoch- und Junghofstraße,<br />

Roßmarkt und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!