31.07.2021 Lindauer Bürgerzeitung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 31. Juli 2021 • BZ Ausgabe KW 30/21<br />
AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B)<br />
Sicherheit für Lindau: Feuerwehrbedarfsplan<br />
Gesamtpaket aus verschiedenen Maßnahmen bringt Planungsicherheit - Stadtratsbeschluss ist wichtiger Schritt<br />
Der <strong>Lindauer</strong> Stadtrat hat einstimmig<br />
den Feuerwehrbedarfsplan<br />
beschlossen. Mit<br />
diesem Beschluss erfolgte<br />
ein wichtiger Schritt, um die<br />
Sicherheit der Bürgerinnen<br />
und Bürger weiterhin zu gewährleisten.<br />
„Wir haben ein<br />
Gesamtpaket aus vielen Einzelmaßnahmen<br />
geschnürt“, erklärt<br />
Oberbürgermeisterin Dr.<br />
Claudia Alfons, „Verwaltung<br />
und Feuerwehr gehen jetzt an<br />
die Umsetzung.“<br />
Der Feuerwehrbedarfsplan beschreibt<br />
zum einen den aktuellen<br />
Stand der Gefahrenabwehr<br />
in Lindau, zum anderen die<br />
durch den Stadtrat geplante<br />
Entwicklung der Feuerwehr<br />
für die nächsten fünf Jahre.<br />
Auch die Feuerwehr Lindau<br />
profitiert vom Feuerwehrbedarfsplan,<br />
da sich daraus Planungssicherheit<br />
für die nächsten<br />
Jahre ergibt. Das Ingenieurbüro<br />
für Brandschutztechnik<br />
und Gefahrenabwehrplanung<br />
(IBG) aus Heilsbronn hat<br />
die Stadt fachlich unterstützt.<br />
Das Unternehmen hat zunächst<br />
in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Feuerwehr die erforderlichen<br />
Daten erhoben<br />
und ausgewertet. Dabei zeigte<br />
sich, dass die Feuerwehr wegen<br />
der geografischen Ausdehnung<br />
der Stadt in verschiedenen<br />
Bereichen vor besonderen<br />
Herausforderungen steht. Insbesondere<br />
auf der Insel und in<br />
Oberreitnau und Unterreitnau<br />
wurde klar, dass ein Großteil<br />
der Feuerwehrangehörigen auf<br />
Grund der Arbeitsplatzsituation<br />
werktags tagsüber nicht für<br />
die ehrenamtliche Tätigkeit in<br />
der Feuerwehr zur Verfügung<br />
steht. Dadurch ergibt sich für<br />
diese Bereiche Verbesserungsbedarf<br />
bei der Einhaltung der<br />
vom Freistaat Bayern für die<br />
Feuerwehrbedarfsplanung<br />
vorgegebenen Frist von 8,5 Minuten<br />
für das Eintreffen der<br />
Feuerwehr, gerechnet nach der<br />
Alarmierung.<br />
Ein Arbeitskreis, bestehend<br />
aus Mitgliedern des Stadtrats,<br />
der Verwaltung, der Feuerwehrführung<br />
sowie des beratenden<br />
Unternehmens hat in<br />
mehreren Sitzungen ein Maßnahmenpaket<br />
entwickelt, um<br />
die Gefahrenabwehrkonzeption<br />
und die Einhaltung der 8,5<br />
Minuten-Frist nachhaltig zu<br />
verbessern. Lindau setzt dabei<br />
auch weiterhin auf die ehrenamtliche<br />
Struktur der Feuerwehr<br />
Lindau, die durch dieses<br />
Maßnahmenpaket noch<br />
schlagkräftiger werden soll.<br />
Die Erprobungsdauer für dieses<br />
langfristig angelegte Maßnahmenpaket<br />
geht bis 2024.<br />
Der Feuerwehrbedarfsplan<br />
zeigt auch, dass es genügend<br />
Feuerwehrfahrzeuge gibt. Für<br />
den Landkreis Lindau werden<br />
darüber hinaus auf der Hauptfeuerwache<br />
Sonderfahrzeuge<br />
vorgehalten, die für die Gefahrenabwehr<br />
im gesamten Landkreis<br />
eingesetzt werden.<br />
Mit der mittelfristig geplanten<br />
Errichtung eines zentralen<br />
Feuerwehrhauses Nord wird<br />
die Stadt Lindau die Gefahrenabwehr<br />
im nördlichen Stadtgebiet<br />
weiter verbessern. Grundsätzlich<br />
sind die Feuerwehrhäuser<br />
in Lindau betriebs- und<br />
zukunftssicher.<br />
Derzeit verfügen alle Löschzüge<br />
der Feuerwehr Lindau<br />
über eine ausreichende Anzahl<br />
von Feuerwehrangehörigen,<br />
die die notwendigen Qualifikationen<br />
zur Besetzung aller<br />
Funktionen für die erforderlichen<br />
Feuerwehrfahrzeuge haben.<br />
Allerdings ist die Personalverfügbarkeit<br />
werktags<br />
tagsüber deutlich schlechter<br />
als in den Nachtstunden. Dieser<br />
bundesweite Trend ist damit<br />
auch bei der Feuerwehr<br />
Lindau festzustellen.<br />
In der Anlage zum Feuerwehrbedarfsplan<br />
ist ein Maßnahmenpaket<br />
definiert, das<br />
durch verschiedene Einzelmaßnahmen<br />
die Sicherung<br />
und Verbesserung der Alarmsicherheit<br />
– insbesondere werktags<br />
tagsüber - für die Löschzüge<br />
gewährleisten soll.<br />
„Die Stadt Lindau bedankt<br />
sich bei der Feuerwehr Lindau,<br />
insbesondere bei Stadtbrandinspektor<br />
Max Witzigmann<br />
und seinem Stellvertreter<br />
Stadtbrandmeister Florian<br />
Kainz, für die umfangreiche<br />
und konstruktive Zuarbeit bei<br />
der Erstellung des Feuerwehrbedarfsplans“,<br />
so Dr. Alfons.<br />
Sie hob noch einmal die Bedeutung<br />
des ehrenamtlichen<br />
Engagements der Feuerwehr<br />
hervor. „Feuerwehr gehört zu<br />
unseren Pflichtaufgaben“, so<br />
die Oberbürgermeisterin, „wir<br />
sollten alles tun, damit die Ehrenamtlichen<br />
gute Bedingungen<br />
vorfinden, denn so schützen<br />
wir die Sicherheit unserer<br />
Bürgerinnen und Bürger.“<br />
Sie stellte zudem klar: „Das<br />
Maßnahmenpaket stärkt die<br />
ehrenamtliche freiwillige Feuerwehr<br />
und kann von der Stadt<br />
Lindau wirtschaftlich gestemmt<br />
werden.“<br />
<br />
Jürgen Widmer<br />
Wechsel: Behindertenbeauftragte<br />
Ulrike Lorenz-Meyer folgt auf Christiane Norff<br />
Dr. Ulrike Lorenz-Meyer ist<br />
wieder Behindertenbeauftragte<br />
der Stadt Lindau. Dies hat<br />
der Stadtrat beschlossen.<br />
Sie hatte das Amt bereits in<br />
der vergangenen Amtsperiode<br />
inne. Der Stadtrat hatte dann<br />
zu Beginn dieser Amtszeit<br />
Stadträtin Christiane Norff zur<br />
Behindertenbeauftragten gewählt.<br />
Norff hatte jetzt erklärt, das<br />
Amt der Behindertenbeauftragten<br />
möglichst zeitnah abgeben<br />
zu wollen, da es ihr aus Zeitgründen<br />
nicht möglich sei,<br />
dem Amt die Aufmerksamkeit<br />
zu geben, das es benötigt. Sie<br />
selbst schlug ihre Vorgängerin<br />
Dr. Lorenz-Meyer vor. Diese sei<br />
vielen Betroffenen und Kooperationspartnern<br />
bereits vertraut.<br />
Kontakt: Stadtrat.Lorenzmeyer@lindau.de.<br />
<br />
Jürgen Widmer Dr. Ulrike Lorenz-Meyer Foto: privat<br />
Stadtrat nimmt Bürgerempfehlungen einstimmig an<br />
Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zum Karl-Bever-Platz erhalten viel Lob - Landschaftsgerechte Gestaltung - Viel Grün<br />
Der <strong>Lindauer</strong> Stadtrat folgt den<br />
Empfehlungen der Bürger. Das<br />
Gremium nahm in seiner jüngsten<br />
Sitzung die Empfehlungen<br />
zur weiteren Nutzung und Gestaltung<br />
des Karl-Bever-Platzes<br />
einstimmig an. Klar ist damit:<br />
Es wird weiterhin Parkplätze am<br />
Karl-Bever-Platz geben. Und:<br />
Der Bau eines Hotels an dieser<br />
Stelle ist vom Tisch.<br />
Die Rätinnen und Räte waren<br />
sich mit Oberbürgermeisterin<br />
Claudia Alfons einig: Die Bürgerinnen<br />
und Bürger haben zusammen<br />
mit den Fachleuten<br />
der Verwaltung und den Vertretern<br />
von Interessengruppen<br />
gute Arbeit geleistet. Und. Der<br />
Prozess zum Karl-Bever-Platz<br />
kann als Vorbild für weitere<br />
Bürgerbeteiligungsprozesse<br />
dienen.<br />
So diskutierte das Gremium<br />
lediglich noch Detailfragen.<br />
Die für viele wichtigste: Wurden<br />
auch die Kunden des Einzelhandels<br />
ausreichend berücksichtigt.<br />
Nach einer Sitzungspause<br />
teilten alle Ratsmitglieder die<br />
Ansicht von OB Alfons, dass<br />
diese zu der Gruppe der Kurzzeitbesucher<br />
zählen und somit<br />
in den Empfehlungen bedacht<br />
wurden. Alfons freute sich über<br />
die Bereitschaft der Ratsmitglieder,<br />
sich auf diese Sichtweise<br />
zu einigen, denn so wurde<br />
der Weg zu einem einstimmigen<br />
Beschluss frei.<br />
Folgenden Beschluss fasste<br />
der Stadtrat einstimmig:<br />
1. Der Karl-Bever-Platz soll<br />
eine landschaftsgerechte Gestaltung<br />
mit viel Grün erhalten.<br />
2. Auf dem Karl-Bever-Platz<br />
ist die Einrichtung von Freizeitmöglichkeiten<br />
(z.B. Infostand,<br />
Café, Toiletten, Spielplatz)<br />
vorzusehen. Die Verwaltung<br />
soll Ideen für Freizeitmöglichkeiten<br />
sammeln.<br />
Es wird weiterhin Parkplätze am Karl-Bever-Platz geben und<br />
der Bau eines Hotels an dieser Stelle ist vom Tisch. Mit diesem<br />
Beschluss folgt der <strong>Lindauer</strong> Stadtrat den Empfehlungen der entsprechenden<br />
Bürgerbeteiligung, die für ihre Arbeit viel Lob bekam.<br />
<br />
Foto: Stadtverwaltung<br />
3. Am Karl-Bever-Platz sind<br />
sichere Parkplätze für Anwohner,<br />
Beschäftigte und Übernachtungsgäste<br />
zu schaffen.<br />
4. Für das Ziel eines autoarmen<br />
Inselkerns ist der Bedarf<br />
an Stellplätzen auf dem Karl-<br />
Bever-Platz neu zu prüfen.<br />
5. Die Verwaltung wird beauftragt,<br />
den Bedarf für Kurzzeitbesucher<br />
im Rahmen eines<br />
ganzheitlichen Verkehrskonzeptes<br />
unter Berücksichtigung<br />
aller Verkehrsmittel zu<br />
prüfen.<br />
6. Für Parkplätze soll entweder<br />
eine Landschaftsfalte<br />
oder ein Parkdeck/Parkhaus<br />
in modularer Bauweise und<br />
begrünter Außenfassade näher<br />
untersucht werden (Kosten,<br />
Nutzen), das umnutzbar<br />
oder rückbaubar ist.<br />
7. Für Tagestouristen sind<br />
Standorte für feste Auffangparkplätze<br />
(P+R) außerhalb<br />
der Insel und Karl-Bever-Platz<br />
zu planen und dem Stadtrat<br />
zur Entscheidung vorzulegen.<br />
8. Von den Auffangparkplätzen<br />
ist ein fester Shuttleservice<br />
einzurichten.<br />
9. Der ÖPNV ist zu aktualisieren,<br />
zu verbessern und zu<br />
vernetzen.<br />
10. Das Parkleitsystem ist<br />
entsprechend dem Konzept,<br />
das die Verteilung der Nutzergruppen<br />
auf die Parkplätze<br />
regelt, zu optimieren und<br />
fortzuentwickeln.<br />
11. Auf der Insel sind mehr<br />
Parkplätze für Menschen mit<br />
Einschränkungen zu schaffen.<br />
12. Der Bebauungsplan für<br />
den Karl-Bever-Platz ist ggf.<br />
anzupassen / zu ändern, um<br />
die Umsetzung und Zuwegung<br />
einer Parkeinrichtung<br />
zu ermöglichen.<br />
Ergänzend fasste der Stadtrat<br />
in seiner Sitzung noch die<br />
beiden folgenden Beschlüsse:<br />
13. Die Verwaltung wird<br />
beauftragt, ein Verkehrsplanungsbüro<br />
mit der Fortschreibung<br />
des Parkraumkonzepts<br />
2017 unter Berücksichtigung<br />
der Beschlussvorschläge<br />
3, 4, 5, 7, 10 und 11<br />
und einer entsprechenden<br />
Bedarfsermittlung zu beauftragen.<br />
Die Mittel werden<br />
durch den Regiebetrieb Parkraum<br />
Bewirtschaftung zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
14. Ein Hotel soll nicht<br />
mehr weiterverfolgt werden.<br />
<br />
Jürgen Widmer