O+P Fluidtechnik 10/2021
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EXPLOSIONSSCHUTZ<br />
EXPLOSIONSSCHUTZ IN<br />
DER DRUCKMESSTECHNIK<br />
PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />
Explosionen können extrem sein und<br />
hinterlassen meistens einen großen Schaden.<br />
Das oberste Ziel beim Bau von elektrischen<br />
Geräten für den Einsatz in<br />
explosionsgefährdeten Umgebungen ist folglich,<br />
Explosionen komplett zu verhindern. Die Keller<br />
AG für Druckmesstechnik stellt seit 1988<br />
Produkte für die Verwendung in explosiver<br />
Umgebung her. Diese zertifizierten Produkte<br />
sorgen in den unterschiedlichsten<br />
Einsatzgebieten für einen sicheren Betrieb.<br />
Am 21. September 2001 explodierten 300 Tonnen Kunstdünger<br />
in einer Fabrik des Konzerns Total Fina Elf in<br />
Toulouse. Durch die Explosion starben 22 Arbeiter und<br />
7 Anwohner, 2 500 Menschen wurden verletzt. Die Risiken<br />
waren, wie auch bei früheren Industriekatastrophen, im Voraus<br />
bekannt und dennoch blieben die genauen Ursachen nach<br />
dem Unglück widersprüchlich. Am 8. Juni 1999 kam es auf dem<br />
Werksgelände der Bayer AG in Wuppertal zu einer Explosion und<br />
zu einem Brand. Die Folgen waren über <strong>10</strong>0 Verletzte, Sachschaden<br />
in Millionenhöhe und eine Trümmerlandschaft um das Kesselhaus.<br />
Das Unglück forderte zum Glück keine Menschenleben,<br />
aber die austretenden Chemikalien und der Brandruß riefen bei<br />
unzähligen Menschen langfristige Atembeschwerden, Kopfschmerzen,<br />
Übelkeit sowie Augen- und Hautverätzungen hervor.<br />
Dies sind nur zwei Beispiele für verheerende Explosionen, wie sie<br />
im industriellen Umfeld stattgefunden haben und weiter stattfinden<br />
können. Sie mahnen an, dem vorbeugenden Explosionsschutz<br />
alle Aufmerksamkeit zu widmen.<br />
WIE ENTSTEHT EINE EXPLOSION?<br />
Eine Explosion ist eine schlagartig verlaufende chemische Reaktion<br />
eines brennbaren Stoffes in Form von Gasen, Stäuben,<br />
Dämpfen oder Nebeln, in Kombination mit Sauerstoff unter der<br />
Freisetzung von hoher Energie. Eine explosionsfähige Atmosphäre<br />
entsteht dann, wenn dieses Gemisch in einem ganz bestimmten<br />
Konzentrationsverhältnis vorhanden ist. Bei zu hoher Konzentration<br />
(fettes Gemisch) und bei zu geringer Konzentration<br />
(mageres Gemisch) findet keine Explosion statt, sondern nur eine<br />
stationäre Verbrennungsreaktion. Lediglich im Bereich zwischen<br />
der oberen und der unteren Explosionsgrenze reagiert das Gemisch<br />
bei Zündung explosionsartig. Der Umgebungsdruck und<br />
der Sauerstoffanteil in der Luft beeinflussen die Grenzen von explosionsfähigen<br />
Atmosphären.<br />
VOR EINER ZÜNDUNG SCHÜTZEN<br />
Die vielen verheerenden Unfälle in der Vergangenheit zeigten bereits<br />
vor <strong>10</strong>0 Jahren die Notwendigkeit und die Bedeutung einer<br />
ganzheitlichen Regelung zum Explosionsschutz auf. Zu dieser<br />
Zeit wurden erste nationale Vorschriften und Gesetze erlassen,<br />
die ihre Gültigkeit bis 1994 hatten. Seit 1994 wird der Explosionsschutz<br />
in europäischen Richtlinien geregelt:<br />
n ATEX 95 bzw. 94/9/EG (Produktrichtlinie)<br />
n ATEX 137 bzw. 1999/92/EG (Betreiberrichtlinie)<br />
Unternehmen, die in explosionsgefährdeten Umgebungen tätig<br />
sind, werden gefordert, möglichst zwei Maßnahmen zum Explosionsschutz<br />
sicherzustellen. Bei der primären Maßnahme<br />
24 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2021</strong>/<strong>10</strong> www.oup-fluidtechnik.de