SELTENE ERKRANKUNGEN
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medikamentöse Behandlung.<br />
Man wählt ein lokal<br />
wirksames Kortison, ähnlich<br />
wie bei der Behandlung von<br />
Asthma. Rund ein Drittel<br />
der Patienten ist auch initial<br />
erfolgreich mit Säureblockern<br />
behandelbar, allerdings<br />
fehlen aussagekräftige<br />
Daten zum langfristigen<br />
Einsatz. Bei Patienten, bei<br />
denen eine medikamentöse<br />
Therapie nicht möglich oder<br />
ungenügend wirksam ist,<br />
kann der Arzt eine mechanische<br />
Aufweitung der<br />
Speiseröhre, die sogenannte<br />
Dilatation, durchführen. Da<br />
dieser Eingriff aber nicht<br />
die eigentliche Entzündung<br />
bekämpft, wird die Dilatation<br />
grundsätzlich mit<br />
entzündungshemmenden<br />
Medikamenten kombiniert,<br />
um die Beschwerden<br />
dauerhaft zu lindern. Ziel<br />
der Therapie ist, dass die<br />
Patienten wieder einen<br />
geregelten Alltag aufnehmen<br />
können.<br />
Warum ist es so wichtig,<br />
die EoE so früh wie möglich<br />
zu diagnostizieren,<br />
und welche Gefahren<br />
bestehen für Patienten,<br />
die falsch oder gar nicht<br />
diagnostiziert werden?<br />
Wichtig ist für viele Betroffene<br />
sicher erst mal die<br />
Botschaft, dass es aufgrund<br />
dieser Erkrankung keine<br />
Krebsgefahr gibt. Kommt es<br />
jedoch zu einem chronischen<br />
Entzündungsprozess,<br />
kann die Speiseröhre<br />
vernarben und sie wird eng.<br />
Wie schwer das Schlucken<br />
dann fällt, kann sich jeder<br />
vorstellen. Laut Untersuchungen<br />
in der Schweiz<br />
kommt es in 100 Prozent der<br />
Fälle zu solchen gravierenden<br />
Folgen, wenn die<br />
Krankheit über Jahrzehnte<br />
nicht behandelt wurde.<br />
Auch eine Therapie ist in<br />
dieser Art Endzustand nur<br />
noch schwer möglich.<br />
Natürlich kommt hinzu,<br />
dass die Betroffenen im<br />
Alltag sehr unter den Folgen<br />
leiden. Deshalb sollte man<br />
die Krankheit frühzeitig und<br />
damit effektiv behandeln,<br />
um Langzeitschäden zu<br />
vermeiden.<br />
Typische Patientenbilder GERD und EoE<br />
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Frank*, EoE-Patient, erzählt seine Geschichte<br />
Frank ist im Außendienst tätig und viel im Auto unterwegs,<br />
sein Mittagessen verzehrt er daher oft „on the road“. Als<br />
er mal wieder ein Sandwich im Auto isst, verkrampft sich<br />
plötzlich seine Speiseröhre, er kann den Bissen einfach<br />
nicht herunterschlucken. Nach langen fünf Minuten löst<br />
sich der Krampf. Frank denkt, er habe einfach zu schnell<br />
gegessen oder nicht ordentlich gekaut. Aber die Krämpfe<br />
kommen wieder und passieren häufiger. Er geht zum Arzt,<br />
aber wird beschwichtigt: auch der Mediziner ist der Meinung,<br />
dass er sich einfach mehr Zeit beim Essen lassen<br />
solle.<br />
Sein Bauchgefühl sagt ihm, dass hinter den Krämpfen etwas<br />
anderes stecken muss. Vielleicht eine Reflux-Erkrankung<br />
wie bei seinem Vater? 2015 besucht er daher den Arzt seines<br />
Vaters, aber die Diagnose ist eine ganz andere: Frank<br />
leidet an einer eosinophilen Ösophagitis (meist abgekürzt<br />
als EoE), einer seltenen entzündlichen Erkrankung der<br />
Speiseröhre. Sofort wird er medikamentös eingestellt, die<br />
verschriebenen Protonenpumpenhemmer, die für die EoE<br />
nicht zugelassen und für die Dauertherapie nicht getestet<br />
sind, nutzt er nach Bedarf. Solange er die Medikamente einnimmt,<br />
ist er beschwerdefrei. Setzt er sie ab, kommen die Beschwerden<br />
schon nach wenigen Tagen zurück und beeinträchtigen<br />
seinen Alltag enorm. Einmal kommt es so<br />
weit, dass er beim Abendessen mit Freunden ein Stück<br />
Fleisch nicht schlucken kann. "Es fühlte sich an, als hätte<br />
mir jemand ein Messer in die Brust gestoßen", sagt er. Die<br />
Schmerzen halten zwei Stunden lang an und sind so stark,<br />
dass er sich übergeben muss.<br />
Solche oder ähnliche Geschichten haben viele Betroffene<br />
erlebt, die an einer eosinophilen Ösophagitis leiden.<br />
Seit 2018 gibt es nun das erste, eigens für EoE-Patienten<br />
entwickelte und offiziell zugelassene Medikament,<br />
das die Beschwerden dauerhaft im Zaum hält. Es ist als<br />
Schmelztablette mit Brauseeigenschaften einfach einzunehmen<br />
und lokal in der Speiseröhre wirksam, dadurch ist es<br />
gut verträglich und nebenwirkungsarm. Als Frank von der<br />
Zulassung dieser Therapie hört, kamen ihm die Tränen,<br />
sagt er. Ein deutliches Zeichen, wie groß der Leidensdruck<br />
ist, unter dem Betroffene stehen und wie groß die Hoffnung,<br />
durch diese neue Behandlungsoption ein großes<br />
Stück Lebensqualität zurückzugewinnen.<br />
Wenn Sie mehr zu dieser Erkrankung wissen möchten,<br />
finden Sie auf www.schluckbeschwerden.de umfangreiche<br />
Informationen zur EoE. Für Ärzte und medizinisches<br />
Fachpersonal gibt es zudem ein gesondertes Informationsportal<br />
für Fachkreise.<br />
*Name von der Redaktion geändert