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2 - Kultur- und Kreativwirtschaft in Hessen

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2 StANDoRtWAHl DER AKtEuRE DER KultuRWIRtSCHAFt<br />

tabelle 3: Zur Entwicklung anstehende Kasernenareale <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> als<br />

Beispiele für großflächen (typ A) – Auswahl<br />

Quelle: <strong>Hessen</strong> Agentur<br />

Bezeichnung Kommune Hektar<br />

Babenhausenkaserne Babenhausen 144<br />

Cambrai Fritsch Kaserne Darmstadt 25<br />

Kelley Barracks (Leibgarde Kaserne) Darmstadt 35<br />

Fliegerhorst Erlensee 225<br />

Ray Barracks Friedberg 74<br />

Community Facilities (Gas station, school,<br />

cl<strong>in</strong>ic, commissary …)<br />

Gießen 4,4<br />

Pendleton Barracks Shopp<strong>in</strong>g Komplex Gießen 9<br />

Old Argonner Kaserne Hanau 29<br />

New Argonner Kaserne Hanau 36<br />

Pioneer Kaserne Hanau 39<br />

Hutier Kaserne Hanau 24<br />

Underwood Kaserne Hanau 6<br />

Yorkhof Kaserne Hanau 1,6<br />

Großauheim Kaserne Hanau 38,5<br />

Solche „zurückgelassenen“ Areale können durch fehlende<br />

Pflege <strong>und</strong> Vernachlässigung der Bausubstanz<br />

e<strong>in</strong>e negative Ausstrahlung auf e<strong>in</strong> ganzes Stadtquartier<br />

entwickeln. Die meisten Kommunen betrachten<br />

aufmerksam diese Potenziale <strong>und</strong> bemühen sich meist<br />

um die umgehende Schaffung von Planungsrecht. Das<br />

führt aus verschiedenen Gründen nicht immer zum<br />

Erfolg. Während dieser sich oft h<strong>in</strong>ziehenden Phasen<br />

steht das Gelände nicht für langfristige Entwicklungen<br />

zur Verfügung. In diese „Lücke“ könnten kulturwirtschaftliche<br />

Nutzungen stoßen, da solche Areale zum<strong>in</strong>dest<br />

teilweise über Gebäudeensembles verfügen,<br />

die den Anforderungen der <strong>Kultur</strong>wirtschaft gerecht<br />

werden könnten.<br />

Dies können etwa die historischen Teilbereiche von<br />

Kasernenanlagen se<strong>in</strong>, wie das Beispiel des Zentrums<br />

für Hightech <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>in</strong> Wetzlar zeigt, das sich <strong>in</strong><br />

den 1990er Jahren <strong>in</strong> Gebäuden der 1912 als Unteroffiziersschule<br />

gebauten ehemaligen Spilburg-Kaserne<br />

angesiedelt hat. Insbesondere Existenzgründern mit<br />

Expansionsplänen, die kreativen Freiraum suchen,<br />

wird das vielfältig nutzbare Raumangebot <strong>in</strong> der<br />

Spilburg-Kaserne <strong>und</strong> vergleichbaren Liegenschaften<br />

gerecht. In der ehemaligen Münchner Funkkaserne<br />

ist die Künstlerkolonie Domagkateliers im Rahmen<br />

e<strong>in</strong>er Zwischennutzung entstanden. Sie ist e<strong>in</strong>e der<br />

jüngeren Künstlerkolonien Deutschlands <strong>und</strong> mittlerweile<br />

<strong>in</strong>ternational bekannt. Dort gestalten ca. 300<br />

Künstler den Ort zu e<strong>in</strong>er Art erweitertem sozialen<br />

Raumkunstwerk. Die Atelierhäuser werden jeweils<br />

von Künstlervere<strong>in</strong>en verwaltet. Die Zwischennutzung<br />

des ehemaligen Kasernengeländes, <strong>in</strong> dem sich<br />

die Münchner Domagkateliers angesiedelt haben,<br />

lief allerd<strong>in</strong>gs Ende 2007 aus. Nach Abschluss des<br />

Kaufvertrages zwischen Stadt <strong>und</strong> B<strong>und</strong> soll auf dem<br />

Kasernengelände e<strong>in</strong> moderner Stadtteil mit Wohnungen,<br />

Geschäften <strong>und</strong> Parks entstehen. Die Stadt will<br />

das Gelände an Investoren weiter verkaufen. 1.400<br />

Wohnungen, e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> 35.000 Quadratmeter<br />

Geschossfläche für Gewerbe <strong>und</strong> Handel sollen<br />

<strong>in</strong> der ehemaligen Funkkaserne entstehen.<br />

Nur e<strong>in</strong>es der bisher sieben Atelierhäuser – das Haus<br />

50 – soll langfristig erhalten bleiben <strong>und</strong> für Künstler<br />

zur Verfügung stehen.<br />

In <strong>Hessen</strong> stehen <strong>in</strong> Unter-, Mittel- <strong>und</strong> Oberzentren,<br />

z. B. <strong>in</strong> Babenhausen, Butzbach, Büd<strong>in</strong>gen, Darmstadt,<br />

Gießen, Friedberg, Hanau u. a., zahlreiche<br />

großflächige militärische Liegenschaften zur Konversion<br />

an, die vielfach im Kontext des Stadtgefüges liegen<br />

<strong>und</strong> heterogenen Gebäudebestand aufweisen. So<br />

werden <strong>in</strong> Hanau unabhängig von hous<strong>in</strong>g areas oder<br />

für re<strong>in</strong> <strong>in</strong>dustrielle Nutzungen prädest<strong>in</strong>ierten Flächen<br />

an mehreren Standorten im Stadtgefüge große Areale<br />

zu transformieren se<strong>in</strong>. Die Stadt Babenhausen im<br />

Landkreis Darmstadt-Dieburg steht vor der Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>es 144 Hektar großen zusammenhängenden<br />

Kasernengeländes am Stadtrand.<br />

Tabelle 3 gibt e<strong>in</strong>en Überblick über ausgewählte, <strong>in</strong><br />

den nächsten Jahren <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> zur Entwicklung anstehende<br />

Kasernenareale.<br />

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