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Die Malteser-Zeitung 3/2021

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Orden und seine Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

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RUNDSCHAU<br />

AUSWIRKUNGEN DER PANDEMIE AUF MENSCHEN MIT BEHINDERUNG<br />

HÜRDEN SICHTBAR MACHEN, UM SIE<br />

ZU BESEITIGEN<br />

In Österreich leben 1,4 Millionen Menschen mit Behinderungen. Wie ist es ihnen während der Corona-Pandemie zuhause<br />

und am Arbeitsplatz ergangen? Eine Umfrage gibt Antworten.<br />

80 Prozent der befragten Menschen mit Behinderungen<br />

befanden sich während der Pandemie in einem aufrechten<br />

Beschäftigungsverhältnis. 82 Prozent gaben an, dass<br />

ihre finanzielle Situation durch die Coronakrise nicht<br />

gelitten habe. Trotzdem empfanden 45 Prozent der Befragten,<br />

dass sich ihre Gesamtsituation durch die Krise<br />

verschlechtert habe.<br />

Als Hauptgründe wurden fehlende soziale Kontakte, psychische<br />

Belastungen und fehlende Freizeit- und Kulturangebote<br />

genannt. Menschen mit Behinderungen<br />

haben die coronabedingten<br />

Einschränkungen stärker zu spüren bekommen<br />

als der Rest der Bevölkerung.<br />

Mund-Nasenschutz, Abstandsregeln, verstärkter<br />

Eigenschutz und Intoleranz waren<br />

die Hauptherausforderungen.<br />

ten, sie zu beseitigen“, ist Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender<br />

der UniCredit Bank Austria, überzeugt.<br />

Mitdenken und Mitfühlen<br />

Verbesserungspotenzial ortete die Umfrage unter anderem<br />

in den für Testzwecke aufgestellten Schnupfenboxen,<br />

die barrierefrei zugänglich sein müssen. Ebenso<br />

dürfen sich die Wartezeiten für notwendige Arzt- und<br />

Behandlungstermine nicht erhöhen. Für Blinde und sehbehinderte<br />

Menschen ist zu bedenken, dass die ohnehin<br />

„Für Menschen mit Behinderungen gab es<br />

durch die Pandemie zusätzliche Barrieren,<br />

an die jemand, der diese Einschränkung<br />

nicht hat, vielleicht gar nicht denkt: So<br />

war etwa durch das Tragen von Masken<br />

ein Lippenablesen unmöglich. Zudem<br />

wurde bei den rasch eingeleiteten Maßnahmen<br />

und der aufgebauten Infrastruktur<br />

zur Bekämpfung der Pandemie oft<br />

auf die Barrierefreiheit vergessen“, sagt<br />

Gregor Demblin, Gründer von myAbility.<br />

„Umso wichtiger ist es, Hürden dieser Art<br />

für Menschen mit Behinderungen sichtbar<br />

zu machen und diese zu benennen,<br />

denn nur, wenn wir uns diese Barrieren<br />

bewusst machen, können wir daran arbei-<br />

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DIE MALTESER 3/<strong>2021</strong> 63

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